Mein unangenehmstes Erlebnis mit der Dehlya

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Uli
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Registriert: Dienstag 23. August 2005, 16:55
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Mein unangenehmstes Erlebnis mit der Dehlya

Beitrag von Uli »

Hallo zusammen,
hier mal eine wahre, für mich damals sehr unangenehme Geschichte:
Tatort: Port Zeelande am Grevelinger Meer, September 2001.
Ich wollte eine Woche mit einem Freund auf dem Grevelinger Meer segeln.
In Port Zeeland angekommen die erste böse Überraschung: Der Hafenmeister wollte DM 150.- fürs Einkranen haben. Mein bis heute einsamer Preisrekord. Also Börse auf, Augen zu und Kohle weg.
Kaum schwamm das Boot, haben wir uns in eine Box verholt und den Mast gesetzt.
Nachdem dieser stand und ich den Baum anbauen wollte musste ich in den "Salon" .................. und ............... bekam eine halbe Herzattacke:
Wassereinbruch. Was war passiert ?
Die Sikaflexnaht zwischen Kielkasten und Salonfussboden war undicht geworden (vielleicht durch die Erschütterungen der Fahrt auf dem Trailer)
Also sofort wieder an den Kran und raus aus dem Wasser................und wieder DM 150.- zahlen.......... kein Witz, die Holländer sind halt geschäftstüchtig.
Da es kurz vor Feierabend war machte der Kranmeister den Vorschlag, dass Boot bis zum anderen Morgen im Kran hängen zu lassen (10 cm über der Wasseroberfläche) und dann mit Sikaflex die Naht abzudichten.
Am anderen Morgen sollte dann das Sika ausgehärtet sein und der Spuk ein Ende haben .................mit nochmals DM 150.- fürs wieder ins Wasserkranen. Sind halt Holländer und keine Samariter.
In der Nacht mussten mein Freund und ich an Bord schlafen, 10 cm über dem Wasser im Kran hängend. Die Gurte haben wir natürlich mit Festmachern gut gesichert, um ein Herausrutschen zu verhindern.
Dann kann die Nacht und mit der Nacht ein Gewitter mit Sturmböen um die BFT. 10, Bindfadenregen ohne Aufpreis. Ein tolles Gefühl. Mein Freund und ich sprangen nur mit dem Schlafanzug bekleidet mitten in der Nacht vom Boot, denn es krängte im Kran hängend um 10 - 15 Grad und der Mast drohte an die seitlichen Kranausleger zu stossen. Ausserdem arbeitete das Boot im den Gurten, dass es einem schlecht werden konnte. Bis auf die Knochen nass probierten wir an der Schaltung des Krans herum, um dass Boot wieder ins Wasser zu lassen.
Es hat dann irgenwie geklappt und ............... das Sikaflex in der Kielnaht war dicht.
Welch Glück. Wir haben dann das Boot schnell verholt und in einer Box festgemacht.
Danach sind wir um 3 Uhr nachts erst mal warm duschen gegangen.
Nach einer Woche Segeln auf dem Grevelinger Meer bei Starkwind und ohne Echolot (das hat beim Kranen irgendwie eine Beschädigung abbekommen und wiederum DM 150.- fürs Rauskranen dann eine weitere böse Überraschung.
Der Echolotgeber war vollständig abgebrochen und klebte auf der Innenseite nur noch an einem Rest Sikaflex.
Wir hätten also jederzeit absaufen können.
Nun wie gings weiter?
Zunächst nach Hause und ein paar Tage später zu Theo Kordt, Kielinspektion machen.
Dabei hat Theo Kordt dann festgestellt, dass die Alu-Konterplatten der Kielkastenschrauben total wegkorrodiert waren (Elektrolyse)
Er hat die Platten gegen Edelstahlplatten ausgetauscht, seitdem ist das Boot absolut dicht. Den defekten Geber haben ich ersetzt, aber ..... gegen einen Innengeber, der biss heute perfekt funktioniert und nicht von irgendwelchen Gurten beim Kranen zerstört werden kann. Das Loch des alten Gebers habe ich geschäftet und dann mit Epoxid zulaminiert.
Gruss
Uli

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segeln ist der feuchteste und kälteste Weg, 100-Euro-Scheine in der Luft zu zerreissen,
aber auch der Schönste !!
vagabund
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Registriert: Freitag 24. November 2006, 18:56

Mein unangenehmstes Erlebnis mit der Dehlya

Beitrag von vagabund »

Uiuiui,

das hört sich aber schaurig an. Ging ja grade noch mal gut....

Nun denn, auch ich habe ein schönes Erlebnis:

Sommer 2007, wir wollen von Berlin über die Oder zum Stettiner Haff und dann weiter. Boot ist voll geladen, inklusive 60l Sprit und Babyfläschen, Windeln und so weiter - liegt mind. 5 cm tiefer im Wasser als sonst. Noch schnell den Mast legen, am Tag, bevor wir loswollen. Ich bereite alles vor wie immer, um den Mast mittels Spibaum und umgelenkter Leine vom Vorstag zu legen. Am Steg fragen mich Kameraden, ob sie helfen sollen. Ich: nö, danke, mache ich immer alleine....

Also die Leine über die Winsch geholt, bis der Vorstagbolzen Spiel hat, Bolzen gezogen und wieder nach hinten, damit der Mast langsam abgelassen werden kann.

Aber da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht: gaaaaanz langsam kippt der Mast nach hinten, da sich kurz vorher mit einem Knall die Leine verabschiedet hat. Ich war schon auf dem Weg zum Cockpit, zum Glück habe ich es irgendwie geschafft, weder vom Mast noch von den Wanten oder Salingen getroffen zu werden. BUMM - der Mast schlägt auf den am Heckkorb gespannten Relingsdraht und taucht ins Wasser. Als er wieder hochspringt, fehlen Lampe und Verklicker.

Totenstille, dann kommen alle gucken. Die Leine war direkt an der Öse unterm Vorstag gerissen. Genau diese Stelle kann man leider nicht vorher einsehen.

Nun, haben wir halt einen Motorboot-Urlaub in Brandenburg gemacht.... :D

Der neue Mast hat Euro 2500,00 gekostet (zum Glück war ich mit Euro 400,00 Selbstbeteiligung versichert).

Fazit: Seitdem lege und stelle ich den Mast nur noch per Hand mit mind. 2 Helfern.

Frank
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