Schrauben im Kielkasten

Benutzeravatar
Dödel
Beiträge: 490
Registriert: Donnerstag 11. Mai 2006, 18:43

Re: Schrauben im Kielkasten

Beitrag von Dödel »

kabel69 hat geschrieben:Peter, warum empfiehlst du Polyesterharz? Epoxydharz hat doch eigentlich bessere Klebeeigenschaften und ist auch härter?! Warum Gelcoat noch darüber? Ist doch innen, die Stelle sieht man doch nicht?
Weil es nicht schadet.

Wenn Du beim Epoxy verarbeiten auch nur ein bischen Feuchte hast, bildet sich Aminröte, auch zum alten Polyester.


Peter
Benutzeravatar
kabel69
Beiträge: 976
Registriert: Samstag 17. April 2010, 14:52
Wohnort: Bayern

Re: Schrauben im Kielkasten

Beitrag von kabel69 »

Hallo,

bin nun vom 14 tägigen Urlaub zurück (leider ohne Dehlya) und kann mich wieder dem Boot widmen. Werde durch die obere Inspektionsluke Licht legen. Die seitlichen Schrauben werden entfernt und die Löcher von außen abgetapt (und von innen später mit zulaminiert). Das alte schwarze Silikon werde ich entfernen und alles großflächig anschleifen und mit Aceton entfetten. Der Zeitpunkt ist wohl gut, da ich die Dehlya zugegebenermaßen diese Saison überhaupt noch nicht im Wasser hatte. Danach wird mit Epoxidharz und Gewebematten laminiert. Über den Arbeitsfortschritt werde ich mal Fotos einstellen. Für weitere Ratschläge bin ich dankbar. Habe ich richtig verstanden, dass nach dem Laminieren die Bodenschrauben des Kielkastens keine Funktion mehr haben?

Grüße, Gerald
Benutzeravatar
kabel69
Beiträge: 976
Registriert: Samstag 17. April 2010, 14:52
Wohnort: Bayern

Re: Schrauben im Kielkasten

Beitrag von kabel69 »

Geschafft!

Der Kielkasten ist nun von innen auslaminiert. Vorweg, es ist keine Sache von einem Tag! Und selten habe ich solch besch.... Arbeit gemacht und ich würde es auch nicht wieder machen. Da würde ich lieber als Sklave auf einer Galeere rudern!

Zunächst musste ich das Silikon entfernen. Das rumgepansche mit einem Silikonentferner kann man sich gleich sparen, der löst (wenn überhaupt) nur sehr dünne Schichten an (vielleicht max. 1 mm). Mit einem Cuttermesser habe ich dann die dicken Schichten abgeschnitten. Von unten habe ich dann das braune Topcoat mit der Flex mit Bürstenscheibe (und das restliche Silikon gleich mit) abgeschliffen. Ins Innere des Kielkastens bin ich dann mit der Bohrmaschine mit einem Fächeraufsatz besser reingekommen. Da habe ich das Topcoat aber nur angeschliffen - mehr ging einfach nicht. Das Problem ist, dass man (fast) nichts sieht, wenn die Maschine drin ist und gleichzeitig der Staub ins Gesicht rieselt... <img src="{SMILIES_PATH}/icon_evil.gif" alt=":evil:" title="B
Dateianhänge
Werkzeug.jpg
Werkzeug.jpg (492.25 KiB) 3607 mal betrachtet
Kielkasten innen Heckseite geschliffen.jpg
Kielkasten innen Heckseite geschliffen.jpg (492.88 KiB) 3607 mal betrachtet
Benutzeravatar
kabel69
Beiträge: 976
Registriert: Samstag 17. April 2010, 14:52
Wohnort: Bayern

Re: Schrauben im Kielkasten

Beitrag von kabel69 »

...zum laminieren hat sich ein angewinkelter Pinsel am besten bewährt. Auf den habe ich die Gewebestücke (max. 10 x 10 cm) raufgelegt und dann mit dem Pinsel richtig plaziert. Erst mit Köpergewebe ca. 160 g, dann ca. 3 - 4 Lagen 390 g und zum Schluss wieder das feine 160 er. Ich nehm nur Köpergewebe, weil es sich so gut in die Ecken formen lässt. Kleinere Hohlräume habe ich erst mit angedickten Harz (Glasfaserschnipsel beigmischt) etwas aufgefüllt, bevor ich die erste Lage drüberlaminiert habe. So sind keine Lufthohlräume entstanden. Die Beleuchtung (herkömmliche 100 W Glühbirne, Goldstaub) habe ich dann auch nachts brennen lassen, um das Epoxidharz noch ein wenig zu tempern.

Werde demnächst die GfK-Schicht noch beischleifen und mit Kunstharzfarbe streichen (obwohl das Harz extrem wasserbeständig sein soll...)

warum würde ich es nicht wieder machen? Nach dem abschleifen habe ich erst gesehen, dass diese sanierung nicht wirklich nötig war. Freigelegte Aluplatten habe ich nicht gesehen und das Silicon hat sich auch noch mächtig gewehrt. Aber beruhigen tut es allemal, da ich im Netz ab und an schon was von "abgesoffenen" Dehlyas gehört habe, weil sich die Kielkasten/Bodenverbindung gelöst haben soll.
Kielkasten innen Bugseite laminiert.jpg
Kielkasten innen Bugseite laminiert.jpg (482.92 KiB) 3606 mal betrachtet
Kielkasten innen Heckseite laminiert.jpg
Kielkasten innen Heckseite laminiert.jpg (493.5 KiB) 3606 mal betrachtet
Benutzeravatar
Dödel
Beiträge: 490
Registriert: Donnerstag 11. Mai 2006, 18:43

Re: Schrauben im Kielkasten

Beitrag von Dödel »

kabel69 hat geschrieben:[...]Werde demnächst die GfK-Schicht noch beischleifen und mit Kunstharzfarbe streichen (obwohl das Harz extrem wasserbeständig sein soll...)

warum würde ich es nicht wieder machen? Nach dem abschleifen habe ich erst gesehen, dass diese sanierung nicht wirklich nötig war. Freigelegte Aluplatten habe ich nicht gesehen und das Silicon hat sich auch noch mächtig gewehrt. Aber beruhigen tut es allemal, [...]
Hallo Kabel96,

gut, daß Du das Du so ehrlich sein kannst.
Ich hättes das auch nicht empfohlen, nach bitteren Erfahrungen.
Hoffentlich ist der Anschliff im Kielkasten (im ersten Bild) nicht der letzte Anschliff vor dem Laminieren.
Denn dann wird die Anhaftung im Kielkasten nicht sehr für die Zukunft reichen.
Wenn ja, eine Chance bleibt Dir: Der Laminierkragen geht höher als die Wasserlinie.

Es wäre einfacher gewesen, die Schraubenlöcher von unten zu verstärken und die Sikka-Naht zu säubern und zu erneuern.

Laß besser Deine Reparaturstelle einsehbar und verstecke sie nicht durch Farbe. So hast Du in Zukunft eine erstklassige Kontrolle.


Peter
Benutzeravatar
Uli
Beiträge: 1914
Registriert: Dienstag 23. August 2005, 16:55
Wohnort: Gladbeck

Re: Schrauben im Kielkasten

Beitrag von Uli »

Hallo,
ich würde dir empfehlen, die Fotos einmal an Theo Kordt zu mailen und ihn anschliessend telefonisch zu kontaktieren, ob so alles richtig ist.
Die Schraubenspitzen, die auf deinem Fotos sichtbar sind, sollten eigentlich mit Platten aus VA (Serie bei Dehler war Alu, was durch Elektrolyse wegkorodiert) gekontert gewesen sein.
Bei mir hat Theo Kordt im Jahr 2001 die völlig wegkorrodierten Aluplatten (sie sahen aus wie graues Knäckebrot) gegen welche aus VA getauscht. Damals war ich beim ihm, weil die Sikaflexnaht zwischen Kielkasten und Salonboden undicht war und der Salon volllief.
Die ganze Geschichte kannst du lesen im Forum unter "Segelerlebnisse" und dann unter "mein unangenehmstes Erlebnis mit der Dehlya".

Ich vermute, dass du nun die Schrauben eigentlich komplett rausdrehen kannst und die Löcher zulaminieren (von oben mit Topcoat zugiessen) kannst.
Viele Grüsse
Uli
Benutzeravatar
kabel69
Beiträge: 976
Registriert: Samstag 17. April 2010, 14:52
Wohnort: Bayern

Re: Schrauben im Kielkasten

Beitrag von kabel69 »

@ Peter:

Im Salon war bei mir ein See-WC installiert. Der Sockel aus Holzbrettern wurde auf das glatte Topcoat des Salonbodens laminiert (zum Glück nicht geschraubt). Habe beim entfernen ziemliche Kraft aufwenden müssen, um den Sockel mit einem Stechbeitel zu entfernen. Das Topcoat darunter ist wie neu, man sieht nichts mehr. Das Topcoat ist sehr fest auf dem GfK, sodass es meiner Meinung auf eine gute Anhaftung des neuen Harzes ankommt. Wenn sich oben was lösen sollte, ist ja immer noch das Topcoat darunter, was nach wie vor das Originallaminat schützt. Gute Idee, es nicht zu streichen, da spar ich mir auch Arbeit und ich habe eine gute Kontrolle.

@Uli:

Habe mich selbst gewundert, dass es bei mir so anders aussieht als bei dir. Habe allerdings eine D25, ich glaube du eine D22. Gibt es da vielleicht Unterschiede? Dass da etwas fehlt glaube ich nicht, da ja vor der Sanierung noch das original Topcoat und Silicon zu sehen war. Die Schrauben lass ich erstmal drin, da sie ja selbst zusätzlich was halten und noch einen recht ordentlichen Zustand haben. Sollten sie undicht werden (was ich nicht glaube, da die Spitzen von unten komplett einlamimiert sind) kann ich es später immer noch so machen, wie du gesagt hast.

Grüße, Gerald
Antworten