Undichtigkeit im Deck

ESiS
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Undichtigkeit im Deck

Beitrag von ESiS »

Moin, moin von der Elbe,

seit letztem Herbst haben wir eine Dehlya 22, Bau-Nr. 264-003 und somit von 1984. Nach sehr starkem Regen hatten wir Wasser in der Kajüte. Die Leckage ließ sich nachverfolgen, sie kam von der Steuerbordseite, es tropfte von der Innenschale, etwa auf Höhe des Mastes, auf die Seitenwand.

Was lässt sich tun? Wir vermuten, dass das Wasser entweder über die Steckdose für die Mastleitung oder über die 4 Schrauben des Mastkokers eindringt. Eine dieser 4 Schrauben habe ich einmal entfernt, es ist eine Maschinenschraube (M6 ?). Im ersten Anlauf wollte ich jetzt die Steckdose mit Sikaflex o.ä. neu eindichten und dann die 4 Mastfußschrauben entfernen, die Öffnungen mit Fermit füllen, und dann die Schrauben wieder eindrehen. Das Fermit sollte die Gewindegänge komplett abdichten. Macht dieser Plan Sinn, oder was kommt noch in Frage.

Ach so: Andere Schäden sind im Bereich des Mastfußes nicht auszumachen, das Deck ist auch stabil und gibt keinen Millimeter nach.

Vorab schon einmal ein Herzliches Danke an alle Tipgeber!

Matthias
Oomram
Dehlya 22
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sailor
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von sailor »

Hallo Matthias,

probieren geht über studieren.

Jede eingedrehte Schraube kann Ursache für ein Leck sein.

Regenwasser ist dünnflüssiger als Leitungswasser.

Das Wasser läuft in der Regel nicht da rein wo man es feststellt bzw rausläuft.

Das Wasser kann auch unter dem Mastschuh eindringen.

Um mögliche Eindringorte einzugrenzen habe ich auch schon immer Küchenrollenpapier
oder Toilettenpapier mit Tesafilm an Verdachtsstellen geklebt.

Du kannst nur, wie Du schon angefangen hast, alle Schrauben neu mit Sikaflex eindichten.

Eine mögliche Schadstelle kann auch eine Relingsstütze oder die Schrauben der Abdeckschiene
der Rumpf/Deckverbindung sein oder auch die Fenster.

Zum Trost die richtige Stelle findest Du immer zuletzt.

Gruß
sailor
Steini
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von Steini »

Hallo, ich vor einigen Tagen das gleiche Vergnügen :? Der Wandteppich war nach dem Dauerregen auf der Steuerbordseite feucht. Ich habe dann festgestellt, das es zwischen der Innenverkleidung und Rumpf pitsch nass war. Nach langer Suche stellte sich die vordere
Lucke bzw. deren Dichtung als undichte Stelle heraus. Dazu habe ich den
Innenramen entfernt und überall Papier Taschentücher zwischen geklemmt. Tatsächlich war es an einer Stelle nass. Und genau hier ist eine
Lücke in der
Lukendichtung vorhanden. Gruss Steini
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Franz
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von Franz »

Hallo Matthias,
wie Sailor schon sagte, die Suche nach kleinen Leckagen kann recht zeitaufwendig sein. Für die gezielte Suche an einzelnen Beschlägen:

Aus Knetmasse ein kleines „Wasserbassin“ rund um die verdächtige Stelle formen, etwa 30mm hoch und bis zum Rand mit Wasser und einem Schuss „Spüli“ auffüllen. Es kann u. U. mehrere Stunden dauern bis das Wasser in der Kajüte sichtbar wird. Wenn nicht geht`s an den nächsten Beschlag…
In meiner Bildergalerie gibt es Fotos dazu.
Viel Erfolg – und Geduld!
Gruß Franz
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Detlev
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von Detlev »

... und bei den Seitenfenstern hilft oft ein "Check" mit dem Schraubendreher. Nach 1/4 Schraubendrehung (wenn es gewaltlos geht!) ist manchmal alles wieder dicht.

Viel Erfolg
Detlev
... der Weg ist das Ziel!
ESiS
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von ESiS »

Moin, Moin ..

vielen Dank erst einmal für die schnellen Antworten. Insgesamt habe ich etwa 0,5 - 1,0 l Wasser im Schiff gehabt nach 1 Woche Schei ..Wetter. Das schein mir für Verschraubungen, Kabeldurchführungen etwas viel und spricht somit für die Luke. Dagegen spricht jedoch, dass es von der Innenschale auf Höhe des rudimentären "Schotts" tropft und Feuchtigkeit (keine Tropfen, weniger, aber feucht) an der Verschraubung zwischen Kielkasten und Innenschale sichtbar/fühlbar ist. Da Wasser zwar seine eigenen Wege sucht, aber i.d.R. nicht gegen den Berg läuft, vermute ich die Undichtigkeit im Bereich Mastfuß/Kabeldurchführung. Nur die Menge spricht für das Luk. Fenster kann ich ausschließen, da das Holz und die Gardienen knochentrocken sind.
Die Maschienenschrauben am Mastfuß sprechen für eine Metallplatte unter dem Mastfuß. oder bin ich da auf dem Holzweg? Gab es so etwas?
Spricht etwas gegen Fermit zum Abdichten? Hat aus meiner Sicht den Vorteil, dass es jederzeit wieder problemlos lösbar ist.
Ich werde weiter berichten

Matthias
Oomram
Dehlya 22
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Detlev
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von Detlev »

Hallo Matthias,
... Wasser verhält sich nicht immer logisch ... der Dachdecker sagt auch "Wasser hat einen spitzen Kopf" und "Wasser fließt auch mal bergauf" ...

Ich will damit sagen, daß es manchmal zu extremen Situationen kommen kann, die sich nicht in jedem Fall reproduzieren lassen. Wenn Wind, Regenmenge und Neigung des bootes passen, dann läuft an einer Wante eine erhebliche Menge Wasser runter, findet irgendwo einen Weg, bei Wind vielleicht auch ein kleines Stück "bergauf" und wenn der "Fluss" dann einmal in Gange gekommen ist, dann fließen auch erhebliche Mengen Wasser ins Boot. Wenn jemand an Bord ist und das Boot in Bewegung ist, dann sieht das ggf. wieder ganz anders aus.
Meine Schwerpunkte waren bisher:
- Bugluke bei Wind von vorn - ist beseitigt mit Reparatur der Verklebung des Dichtgummis auf Deck
- Schrauben an den Seitenfenstern - ist weg, nachdem ich die Schrauben nachgezogen habe
- Kabeldurchführung auf Deck - neu abgedichtet und bei Nichtgebrauch Deckel aufgeschraubt
- Risse an der Deckseinführung der seitlichen Mastbügel auf BB - aufgedrehmelt und mit Harz veergossen
Seitdem habe ich Ruhe.

Viel Erfolg bei der Reparatur!
Detlev
... der Weg ist das Ziel!
Stefan_R
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von Stefan_R »

Hallo,

ich arbeite gerne mit "Captain Tolley's creeping crack cure". Das ist dünnflüssig, sucht sich wie Wasser seinen Weg in die Leckagen und dichtet dort ab. Es schadet nicht, das auch auf Verdacht anzuwenden.

Grüße

Stefan
ESiS
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von ESiS »

Problemlösung:

Es ist vollbracht. Nachdem ich die Verschraubungen des Mastfußes und die Kabeldurchführung für das Toplicht mit Plastik-Fermit (damit mann es später gut entfernen kann) abgedichtet habe, ist es jetzt von dort trocken.

Stattdessen leckt jetzt nur noch ein Fenster. Hier ist der Fehler klar. Ich werde versuchen die Schrauben leicht nachzuziehen und ggf. das Fenster neu eindichten. Hoffentlich hält es noch bis zum Winterlager.

Eine andere Frage habe ich noch. Überall wo ich außen liegende (dem Wasser ausgesetzte ) Verschraubungen gelöst habe, z.B. Travellerschiene, Mastfuß, waren die Schrauben in eine zähe, wie gut durchgekautes Kaugummi wirkende, graue Masse eingesetzt. Das Zeugs wirkt absolut genial in Bezug auf eine Abdichtung, zieht zwar Fäden, klebt aber nicht an der Haut und lässt sich relativ gut entfernen. Weis jemand von Euch, was das ist? Ich halte es für genial in Bezug auf Abdichtungen, die man später vielleicht einmal wieder lösen/öffnen will. Bei Bauhaus oder einen örtlichen, gut sortieren Werkzeug-/Industriebedarfhändler konnte mir nicht geholfen werden. Deshalb fiel mein Wahl auf Fermit, das dem sehr ähnlich ist, jedoch etwas stärker auszuhärten scheint und das dann weniger elastisch ist. War das von Dehler original oder hat das Zeug einer der vielen Vorbesitzer verbaut?

Viele sonnige Grüße von der Elbe

Matthias
Oomram
Dehlya 22
Claus_22
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Re: Undichtigkeit im Deck

Beitrag von Claus_22 »

Hallo Matthias,

prima wenn Du die Stellen gefunden hast und es nun wieder dicht ist. Vermutlich meinst Du Sikaflex 291i. Das gibt es u.a. auch in grau.
hier der Link: http://deu.sika.com/de/solutions_produc ... 1a006.html
...das gibt es auch bei Bauhaus?!

Wurde mir vom M-Marina Team in Grossenbrode empfohlen. Habe mit Sikaflex auch den neuen TBS-Belag verklebt und verfugt.

Viele Grüße
Claus
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