Sand-Ballast-Tank-d22

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kabel69
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Re: Sand-Ballast-Tank-d22

Beitrag von kabel69 »

Unsere Dehlyas haben die Besonderheit des Kielkastens, eine große Öffnung mitten im Rumpf, die unten zum Wasser offen ist. Nicht alle Schots außen rum sind so gut gefertigt, dass sie 100%ig dicht sind/bleiben (z.B. Seilzugdurchführung für das Ballastventil). Ist ja auch nicht nötig, da wir ja noch einen Kajütboden darüber haben, der massiv gefertigt und dicht ist. Hier gab es ja schon mal ein Thread, wo einige einen Korken in das Flutventil eingesteckt haben und der Tank trotzdem vollgelaufen ist. Alles egal, wenn der Salonboden noch heil ist.

Wie kannst du prüfen, ob der Sand unten im Kielstummel nicht vielleicht doch nass ist? Da dort keine Luft mehr rankommt, hält sich doch die Feuchtigkeit um so länger, oder?

Ich wollte mir auch schon eine Inspektionskuke in den Salonboden einbauen, um gerade im Winter den Tank schön austrocknen zu lassen. Bin aber wegen dem großen Loch wieder davor zurückgeschreckt.
sualk
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Re: Sand-Ballast-Tank-d22

Beitrag von sualk »

Hallo Dehlyafreunde.Da ich immer wieder auf meine Erfahrungen mit Sandballast angesprochen werde,noch einmal die Geschichte.
Hatte vor 2 Jahren(jetzt sind es schon 3),nach "d22 ins Wasserbringen"in der Kajüte Wassereinbruch,verursacht durch Wasserballasttank.Was tun? Zunächst habe
ich den wunderbaren,eingeklebten Teakboden in Kleinstarbeit entfernt,nun konnte ich sehen,wie aus verschiedenen Stellen/feinen Spalten Wasser vom Wasserballasttank durch den Boden eindrang.Also Boot wieder aus dem Wasser.Nachdem ich von einigen Spezialisten auch von
Dehler, Ratschläge eingeholt hatte,bin ich zu einer für mich guten Lösung gekommen.Da ich nicht mehr trailere,also nicht mehr unbedingt
Wasserballast brauche,habe ich mich für Sand entschieden.Mit einem Kreisschneider habe ich drei 50 mm Löcher in den Kajütboden geschnitten(1xüber Ventil/je 1x rechts/links Kielkasten).Wassereinlass-Ventil ausgebaut.Mit Warmluft(Föhn)den Ballasttank merere Tage getrocknet.Der Bowtenzugdurchgang zum Kielkasten wurde extra noch mal abgedichtet.
Mit einer 3mm dicke Niroblechscheibe das Ventileinlassloch wasserdicht geschlossen.Durch die 3 Kj-Bodenlöcher habe ich nun nach und nach
Quarz-Kristall-Sand eingefüllt (ca.190 Kg).Dieser Sand nimmt schlecht Feuchtigkeit auf und ist auch nach 2 Jahren voll-trocken.
Obwohl die Segeleigenschaften auch schon bei weniger Sand gut waren,ist für die Sicherheit diese Menge richtig.Da der Sand im Gegensatz zu
Wasser viel träger in seinem Verhalten ist,ist auch eine bessere Stabilität festzustellen.Weiterer Sand-Vorteil:Der Sand kann jederzeit wieder
entfernt werden.(Saugen/blasen/ablassen/spühlen.
Der Kajütboden wurde 3x mit G4 abgedichtet. Auch nach 5 Jahren ist der Sand völlig trocken!
Gruß klausWLS
Zuletzt geändert von sualk am Samstag 12. Dezember 2015, 19:02, insgesamt 2-mal geändert.
sualk
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Re: Sand-Ballast-Tank-d22

Beitrag von sualk »

Quarzsand im Ballasttank kann ich aus Erfahrung sehr empfehlen Gruß S.
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Kajütbodenöffnung (4).JPG
Zuletzt geändert von sualk am Donnerstag 17. März 2016, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Uli
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Re: Sand-Ballast-Tank-d22

Beitrag von Uli »

Hallo Kabel 69,
bin voll auf deiner Seite. An meiner Dehlya hatte ich 2008 durch Theo Kordt den Wasserballasttank verschliessen lassen. Theo Kordt hat damals den kompletten Kiel ausgebaut, gewartet und dann den kompletten Kielkasten allseitig überlaminiert, die Konterplatten der Schrauben, die auch im Salon am Kielkasten sichtbar sind wurden mit überlaminiert, das Loch vom Bowdenzug überlaminiert. Das Ventil wurde ausgebaut und das Loch zulaminiert.
So sollte eigentlich alles dicht sein. War es aber nicht. Nach einer Woche in Holland hatte ich ca 30 Liter Wasser im eigentlich trockenen Wasserballasttank. Sehr ärgerlich für mich, da ich ein zweites mal 110 KM nach Arnsberg Trailern musste zur Nachbesserung und ebenso ärgerlich für Theo Kordt, der doppelte Arbeit hatte. Will sagen..... den Ballasttank abdichten ist nicht so ganz einfach und er kann jederzeit auch wieder an einer Ritze leicht undicht werden. Nach der Nachbesserung war dann aber auch wirklich alles dicht.
Wie will man dann aber bei einer Undichtigkeit den nassen Sand wieder rausgekommen ? Sehr sehr schwierig. Raussaugen wird mit nassem Sand nicht funktionieren.
Deswegen...
Sand im Ballasttank wäre für mich keine Option.
Davon ab, ich habe bei meinem Boot, auch auf Anraten von Theo Kordt, nach der Trockenlegung überhaupt keinen zusätzlichen Ballast eingefüllt und es auch nie bereut. Die 200 KG weniger tun dem Boot richtig gut. Es segelt agiler und das Heck saugt sich nicht mehr fest.
Meine Empfehlung deswegen, aus eigener Erfahrung...... lasst den Zusatzballast weg und ihr freut euch über ein flinkes Boot, das nicht kippeliger ist.
Wirklich nicht !!!!

Viele Grüsse
Uli
sualk
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Re: Sand-Ballast-Tank-d22

Beitrag von sualk »

Hallo Sanrdballastfreunde , auch nach 6 Jahren alles TROCKEN und OK!! Gruß S.
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