Wasserballast

ME_Allensbach
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Wasserballast

Beitrag von ME_Allensbach »

Hallo Allerseits,

ich möchte die Wasserballast-Frage doch noch einmal aufwerfen (trotz der langen Beiträge zur Stabilität etc.) .
Hat schon jemand Erfahrungen mit einem geschlossenen Wasserballast-Tank und einem wie auch immer gearteten zusätzlichen Ballast im Kielstummel, z.B. Beton, Bleibarren, in Epoxy eingegossene Bleikugeln oder ähnlichem?
Das macht das Boot zwar schwerer, aber insgesamt auch zum "Kielschwerter" (wenn mann den Hubkiel denn als Schwert bezeichnen will). Der Ballast im Kielstummel müßte doch einiges bringen, sitzt er doch an der tiefsten Stelle im Rumpf? :?:

Danke und Grüße ME
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Detlev
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Re: Wasserballast

Beitrag von Detlev »

Hallo ME,

als bekennender Befürworter des Wasserballast bei der Dehlya will ich trotzdem als erster antworten und auch nicht sofort dagegenreden.

Die Dehlya 25 hat 375 Kg Wasserballast aus den 375 Litern Wasser im Ballasttank.

Wasser hat eine Dichte von 1,0 Kg/Liter, bei Blei sind es 11,3 Kg/Liter.

Für ein identisches Gewicht sind somit ca. 33 Liter Blei erforderlich. Das sind also fast 3 1/2 große Wassereimer.

Ich vermute auch, daß bei der Konzentration des gesamten Ballast im Bereich des Stummelkiel die Statik in diesem Rumpfbereich geprüft werden muß. Es müßten dann erhebliche Kräfte aus einem recht konzentrierten Bereich sicher abgeleitet werden können. Das wäre dann vermutlich eine Frage an einen Konstrukteur aus der Bootsbranche.

Es muß dann auch in Kauf genommen werden, daß das Boot auch außerhalb des Wassers nicht leichter wird. Wenn getrailert werden muß, dann machen 350 Kg schon einen Unterschied.

Bei mir wird es bis auf weiteres beim Ballastwasser bleiben.

Goodewind Ahoi!

Detlev
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sailor
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Re: Wasserballast

Beitrag von sailor »

Hallo ME,
habe bei meiner D22 auch schon daran gedacht den Wasserballast zu ersetzen.
Dieses Thema ist auch noch nicht ganz vom Tisch.
Spätestens zu dem Zeitpunkt wo ich Osmose feststelle werde ich zur Tat schreiten.
350 l Wasser (D25) müssen nicht durch 350 kg Blei ersetzt werden weil das Blei in Masse
viel tiefer angreift als das Wasser wie Du schon richtig bemerkt hast.
M.E. müßten 300 kg Blei ausreichend sein.
Der Bootsrumpf müßte m.E. die Ballastumverteilung aushalten.
Beim einbringen des Bleiballast ist darauf zu achten dass der Längstrimm (die Schwimmlage)
nicht groß verändert wird.Wenn die Schwimmlage stimmt kann der Bleiballast mit
Schaum fixiert werden so daß er sich ggf. auch wieder entfernen lässt.
Das nächste Problem das dann bei mir auftaucht ist daß ein neuer Trailer mit 2 t
Tragkraft (D22)benötigt wird. Bei der D25 wird es genau so sein, plus ggf die
Anhängelast des Zugfahrzeug.

Gruß
sailor
Claus_22
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Re: Wasserballast

Beitrag von Claus_22 »

Hallo Sailor,

ich hoffe, dass Du kein Osmose-Problem bei Deinem Schiff bekommst! Ich denke, die Stillegung des Wasserballastes ist valide. Allerdings stelle ich mir die Frage, ob das wirtschaftlich alles Sinn macht? Wenn man die Arbeiten nicht selber durchführen kann, kommen schon erhebliche Kosten auf einen zu.

Beste Grüße
Claus

PS.: In der kommenden Yachtausgabe 04/2010 gibt es einen guten Artikel zum Thema Osmosesanierung.
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Detlev
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Re: Wasserballast

Beitrag von Detlev »

Hallo,

eine sehr verständliche Erklärung zum Thema Osmose findet Ihr auch hier:
http://www.yachtlackierung.de/ oder gleich http://www.yachtlackierung.de/osmose/os/

Die Firma Peter Wrede ist auch auf Messen vertreten (z.B. auf der Hanseboot).

Goodewind Ahoi!

Detlev
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Detlev
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Re: Wasserballast

Beitrag von Detlev »

Hallo,

Klaus hatte gestern an dieser Stelle schon darauf hingewiesen, daß in der nächsten Ausgabe der YACHT (Heft 4/2010) auf das Thema Osmose eingegangen wird. Heute kamen die YACHT-News 05/2010 (ein sehr empfehlenswerter und kostenloser Newsletter der Yacht-Redaktion) mit Hinweisen auf die neue Ausgabe der YACHT.
... bei Interesse nicht zu lange zögern. Irgendwann ist diese Ausgabe dann wieder aus dem Regal verschwunden!
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Hier die Info aus dem heute erhaltenen YACHT-Newsletter bzw. dann aus YACHT Online:
http://www.yacht.de/yo/show.php3
http://www.yacht.de/yo/yo_news/powersla ... 0.html?s=n
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Kur für kranken Kunststoff

Jetzt in der neuen YACHT! Osmose: Wie die Sanierung vonstatten geht und sich dabei Geld sparen lässt

(02.02.2010/je) Bläschen am Unterwasserschiff! Diese Feststellung dürfte der Alptraum jedes Eigners einer GFK-Yacht sein. Sind die kleinen Beulen auch noch mit einer nach Essig riechenden Flüssigkeit gefüllt, ist die Diagnose: Osmose.
© YACHT 4/2010

Wie diese gefürchtete Krankheit entsteht, wie man sie rechtzeitig erkennt und Vorsorge treffen kann, lesen Sie im Skippers Magazin des kommenden Heftes. Außerdem sehen Sie in einer Fotoserie in einzelnen Schritten, wie die Sanierung solch eines von Osmose befallenen Schiffes in einem Fachbetrieb durchgeführt wird.

Mehr dazu in der YACHT 4/2010
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Goodewind Ahoi!

Detlev
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Uli
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Re: Wasserballast

Beitrag von Uli »

Hallo zusammen,
die im Artikel der Yacht beschriebene Osmoseschutzbehandlung bzw. Sanierung hilft aber nicht bei der latenten Osmosegefahr, die in unserem Booten schlummert.
Den Wasserballasttank kann man von innen leider nicht schützen.

Hier hilft, wenn es einen erwischt hat, nur das Verschliessen.

Viele Grüsse
Uli
Loctite
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Re: Wasserballast

Beitrag von Loctite »

hallo ulli , wäre es nicht möglich den wasserballasttank , nach mehrmahligem spülen bzw. hochdruckreinigung mehrmals mit gelshield auszusprühen?
dafür dürfte doch die öffnung des ablassventils reichen?
wäre für die ganz ängstlichen vielleicht ein denkansatz.
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MUC II
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Re: Wasserballast

Beitrag von MUC II »

Hallo Zusammen,
in Bezug auf das Thema Wasserbalast oder nicht und auf das Problem der Osmose Gefahr habe ich hier noch einen tollen Bericht über Osmose Behandlung unter folgendem LINK.
http://www.delanta75.de/html/ruder_osmosesanierung.html
Grüße
Klaus von der MUC II
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Uli
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Re: Wasserballast

Beitrag von Uli »

Aussprühen geht nicht.
Schau dir mal die Fotos vom Querschnitt der Dehlya an, du hast "O" Chance, überall hinzumommen.
Werde die Fotos heute nochmals verkleinern und dann hier hochladen.
Viele Grüsse
Uli
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Dehlia_Schnitt_Kiel.jpg
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