Hallo Bernd,
hier die Antwort auf Deine Fragen:
1. Warum kein VA ?
Nirodraht darf niemals für laufendes Gut verwendet werden. Er ist spröde und bricht mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, wenn er über Rollen bewegt wird. Dies geschieht umso eher, je kleiner der Durchmesser der Umlenkrolle ist.
Der Windenlieferant hat mir damals erzählt, daß er viele Winden für die Krabbenfischer liefert. Die Winde wird komplett mit Stahldraht (verzinkt) und Haken ausgeliefert. Irgendwann haben die Fischer dann (trotz seiner Warnung) die Winden ohne Draht bestellt und selbst VA-Draht verwendet. Das hat sich dann recht schnell erledigt. Die Winden gehen wieder komplett mit verzinktem Stahldraht raus.
In meinem Verein ist vor 3 Jahren bei einer Dehlya 25 mal ein Mast beim Stellen "runtergekommen". Glücklicherweise war er erst ca. 1/3 hoch und es stand niemand achtern. Es ging mit großem Schreck, aber ohne großen Schaden aus.
Ursache: Der Eigner hatte ein Niro-Stahlseil verwendet.
Man nimmt also verzinkten Stahldraht. Ich kontrolliere meinen Draht ab und zu mal auf "Läuse" und gehe 1x im Jahr mit einem öligen Lappen (Waffenöl) über den Draht. Bis jetzt ist alles wie am ersten Tag.
Weiterhin hat dieser Draht eine Hanfseele, in der Fett eingelagert ist. Die Winde ist im Ankerkasten gut wettergeschützt, so daß der Draht eigentlich recht schonend behandelt wird.
2. Wo und Wie hast Du die Winde eingebaut ?
Meine Winde befindet sich im Ankerkasten und steht auf einem Podest an der achterlichen Kante des Kastens. Die Bodenwand des Ankerkasten habe ich innen (Schlafraum) mit einer großen Niroplatte verstärkt, damit die Kräfte sicher aufgenommen werden.
Die Trommel ist somit mittig angeordnet und das Drahtseil lauft von dort über eine neu gefertigte Rolle mit Fangbügel (Seilführung bei losem Seil) zum Bugbeschlag. Den Bugbeschlag habe ich erneuert (erneuern lassen!). Hier setzt dann der Bugbeschlag der Jüttgabel an, an dem das Vorstag angeschlagen ist.
Es gibt bei uns aber auch Lösungen, bei denen die Winde im Bug direkt unter dem Deck befestigt ist.
Wenn die Winde zu schnell läuft, dann kann man auch 1x umlenken.
Wichtig: Im Ankergasten befindet sich ein BEP-Hauptschalter, mit dem ich bei Problemen die Winde sofort vom Strom trennen kann. Die Stromversorgung erfolgt über 25 mm2 Kupferleitung (flexibel) direkt von der Starterbatterie. Bei schwacher Batterie könnte ich dann die Maschine mitlaufen lassen (war noch nie notwendig).
Infos zur Winde findest Du im Internet:
www.arpo-online.de
________________________________________________________
Hallo Rainer,
Deine Lösung hört sich gut an. Ich denke, der finanzielle Aufwand ist einigermaßen im "grünen Bereich"?!
Wie hast Du das Problem der Steuerung bezüglich der KIelstellung gelöst.
Hast Du eine Sicherung, die bei Endlage (also bei Überlast) abschaltet?.
Dies geschieht bei der Hubkieleinrichtung von Fa. Kleinekathöfer mit einem Sicherungsautomaten und funktioniert hervorragend.
Dauert der komplette Weg tatsächlich 20 Minuten? Meine "Originallösung" ist in manchen Situationen schon recht langsam. Sie braucht etwa 1 Sekunde pro Umdrehung. Das sind also ca. 4 Minuten für 1x hoch oder runter.
Jedenfalls muß ich die Kieltiefe in unserem Revier schon recht oft verändern und möchte auf die Elektrovariante nicht mehr verzichten.
Goodewind Ahoi!
Detlev
____________________________________
... der Weg ist das Ziel ...
... goodewind ahoi!