Dehlya Forum

Unsere Segelzeit neigt sich,für dieses Jahr,dem Ende und die Arbeiten im Winterlager warten schon auf uns.
Ich darf mich in jedem Falle mit dem Kühlsystem des D7 beschäftigen.
Bei unserem letzten Törn musste ich unseren Motor auf dem Stettiner Haff bemühen.
Als ich anlegte öffnete ich zum Check die Motorklappe und ein Geruch von verschmorten Gummi kroch mir in die Nase.
Der Motor ist eindeutig zu warm geworden.Die Kühlwasserpumpe förderte Kühlwasser und an der Auspuffaustrittsöffnung
kam auch Kühlwasser heraus.Dieses erschien mir jedoch zu kühl.Auch der Auspuff und Kühlwasserschlauch am Abgassammler blieb bei ca.25 Grad.
Die Kühlwasserkontrollampe blieb aus.Diese ist in Ordnung,ich prüfte diese im Anschluss.
Fazit.Auf diese Kontrolle kann man sich nicht verlassen.Auch Detlev`s favorisierte Variante mit einem Warnsummer hätte nicht funktioniert.
Ich habe auf dem Ventildeckel,mit einem kontaktlosen Thermometer die Temperatur gemessen.Ca.80 Grad bei Normalbetrieb des Motors,also etwa 2000min-1.
Ich denke das Thermostat hat sich nach 25 Jahren verabschiedet und auch der Thermoschalter,welcher die Warnlampe ansteuert,ist defekt.Dieser sollte bei 70 Grad schalten.Das Thermostat bei 45 grad öffnen.
Ich bin froh ,daß kein grösserer Schaden entstanden ist.Die erforderlichen Ersatzteile habe ich bei Kuenzler Gmbh bestellt.
In diesem Zuge werde ich auch die Opferanoden prüfen bzw.erneuern.
Vielleicht prüft Ihr im Winterlager mal diese Bauteile um böse Überraschungen zu vermeiden.
Wenn jemand ähnliche Erfahrungen mit dem Kühlsystem des D7 gemacht hat,kann er sich ja mitteilen.
Da wir in diesem Jahr bis Kopenhagen und Skanör(Schweden)gesegelt sind(ca.450sm)bin ich echt froh,daß mir dieses nicht unterwegs passiert ist.
Beste Grüsse Thorsten

Hallo Thorsten,
ich denke auch, daß es der Thermostat ist. Das kann man ja glücklicherweise recht einfach prüfen. Möglicherweise ist auch der Weg nach dem Thermostat verschmutzt?
Zum Temperaturwächter habe auch ich wenig Vertrauen. Diese "alles-oder-nichts-Systeme" sind nicht mein Fall und man müßte eigentlich regelmäßig testen, ob alles noch richtig funktioniert. Lieber wäre mir hier eine Temperaturanzeige, was vermutlich nachrüstbar (und von BMW vielleicht sogar technisch vorgesehen???) ist. Hier wäre ich im Forum dankbar für entsprechende Hinweise und Tips.

Ich mußte meine 25er in diesem Jahr bereits aus dem Wasser holen und konnte bei der Reinigung des Unterwasserschiff die Ursache für im Urlaub mehrfach aufgetretene Kühlwasserprobleme (zu wenig Wasser) ermitteln. Im Kühlwassereinlauf am Rumpf hatte sich in diesem Jahr eine Muschelkolonie (ganz kleine Muscheln) angesiedelt. Ich denke, daß ich nun das meiste davon beseitigen konnte, werde aber im Winterlager mal die Strecke zwischen dem Ansaugsieb am Rumpf und dem Seewasserfilter demontieren.

Die Opferanode wurden bei mir gewechselt, wobei eine davon total "tot" war. Irgendwo hatte ich auch schon mal Fotos davon eingefügt. Hier würde ich für das Binnenrevier auch gern von Zink auf Magnesium umstellen, habe aber bisher noch keine alternative Opfanode gefunden (eigentlich Bugk). Hier will ich im Winter mal auf der Hanseboot und der Boot Berlin mal sehen, ob es Lösungen gibt. Auch hier bin ich für Tips dankbar.

Noch ein allgemeiner Tip für die Wartung der Opferanoden (gilt für alle Anoden am Boot). Bei der Reinigung der Oberfläche der Anoden bitte NIEMAlS eine Drahtbürste verwenden. Die Anode würde nach dieser Behandlung zwar sauber aussehen, ist aber kaum noch brauchbar, weil sie durch Eisen verunreinigt ist.

Goodewind Ahoi

Detlev

Hallo Detlev
Vielleicht ist tatsächlich nur der Kühlkreislauf verstopft.Genaueres kann man aber erst erkennen nach Abnahme des Abgassammlers und dann braucht man auf alle Fälle wieder eine neue Dichtung.Deshalb war mir die Prüfung dieses Systems ,ohne eine Dichtung zur Hand zu haben,zu riskant.
Hab alles bei Künzler GmbH geordert.Den Thermofühler haben die aber nicht mehr im Sortiment.Es gab mal bei Künzler den 70 Grad und einen 90 Grad Thermofühler.Da unser Thermostat bei 45 Grad öffnet,nehme ich an das ein 70 Grad Fühler verbaut ist.
Lt.Künzler hat VDO diese Fühler im Angebot,wobei auch ich überlege eine Temperaturanzeige zu verbauen.
Wenn ich das Thermostat am Ende des Monats ausgebaut habe,kann ich Euch mehr berichten.
Zur schnellen Überprüfung der Durchlässigkeit des Kühlersiebes am Rumpf,stecke ich auf den geöffneten Kühlwasserfilter einen aufschraubbaren Ausguss eines 5 Liter Kanisters und blase mal kräftig durch.Somit geht es erstmal weiter ohne baden gehen zu müssen.
Gruss Thorsten

Hallo Thorsten,
bei meiner Generalreparatur am D7 im Frühjahr 2010 wurde auch der Thermostat gewechselt. Die Reparatur erfolgte im Motorenzentrum Wilhelm-Schmidt-GmbH in Groß-Kienitz. Die dafür benötigten Teile haben sie dort komplett über die Fa. Maier bezogen. Wenn Du bei Herrn Maier anrufst, erhälst Du sicher auch eine Auskunft über den Thermostaten und evtl. sogar das Original-Teil. Er kennt den D7 sehr genau und hat auch Teile auf Lager.

BMW Marine Motoren-Service M. u. S., Inh. F. Maier Yachtsport
Luitpoldstr. 30, 82152 Krailling / München
Tel.: 089/8111508 Fax: 089/8112067) www.bmw-marine-service.de

Wenn Du mit der Analogen Temperaturanzeige neue Erkenntnisse hast, würde ich davon gern profitieren. Vielleicht gibt es ja bereits im Kabelbaum einen Abgriff? Auf jeden Fall möchte ich das nachrüsten.

Bei "meinen Muscheln" hatte ich im Sommer auch ein paarmal gegengespühlt, von oben gestochert und die Schlitze mit einem Messer gereinigt, was aber nicht wirklich lange geholfen hat. Am besten ging dann noch die "Reinigung" mit einem großen Kabelbinder vom Wasser aus als Soforthilfe unterwegs. Ich werde also im Winter mal alles zwischen Seewasserfilter und Borddurchlaß demontieren, also den Durchlaß auch ausschrauben und mir alles richtig ansehen müssen. Es kam ständig Wasser, aber eben nicht immer genug. Der Temperaturwächter hatte im Sommer nur einmal angesprochen und so bleibt dabei immer ein ungutes Gefühl, weil man keine wirkliche Info hat. Hier verspreche ich mir von einer Temparaturanzeige eine Problemlösung.
Man kann den Motor ja eigentlich nur mit Ölmangel und Überhitzung kaputt machen. Beides möchte ich wirksam vermeiden, habe aber derzeit leider nur auf das Öl wirklichen Einfluß. Allerdings macht sich die Maschine bei Kühlwassermangel mit einem sehr charakteristischen Ton (klingt fast wie Keuchhusten) bemerkbar.

Goodewind Ahoi!

Detlev