Hallo,
ich war auch auf der Boot in Düsseldorf und habe mir die "neue" Dehlya angesehen. Das Holz ist ja bekanntlich der Sanierung gewichen und durch die vorwiegend weiße Farbe wirkt es innen deutlich heller. Diesen "Voll-GfK-Look" haben aber größtenteils auch die neuen, billigen Polenboote. Die Decke wurde weiß lackiert und das vergrößert optisch den Innenraum. Das war meiner Meinung nach eine sehr gute Maßnahme. Allerdings besteht diese Decke auch aus GfK und nicht wie bei uns aus ABS-Kunststoff.
Sehr schön ist auch die neue Ablagemöglichkeit am Ankerkasten in der Bugkoje geworden. Diese Staumöglichkeit nimmt keinen Platz weg.
Die Rückenpolster im Salon dienen nur der Zierde, da man sich an ihnen nicht mehr anlehnen kann, da man zuvor das Seitenfenster im Nacken hat. Einzig die Drehsessel dienen noch zum sitzen und anlehnen, dies allerdings wirklich sehr komfortabel.
Die neue "Naviecke" ist nach wie vor nicht richtig einsehbar und deren ursprünglichen widersinnigen Zweck hat man wohl auch eingesehen, nun kommen dort elektronische Instrumente rein. Diese Lösung finde ich auch nicht so ganz glücklich, will man doch z.B. die GPS-Daten während der Fahrt direkt vom Cockpit aus sehen können.
Die Seitenfächer im Salon sind auch der Sanierung ersatzlos zum Opfer gefallen. Der Stauraum feht nun aber dafür sind die seitlichen Sitzflächen zu vollwertigen Liegeflächen geworden, ohne diese noch verbreitern zu müssen.
Gut finde ich auch gererell die neue Möblierung aus Sandwich-GfK-Platten, da das sehr haltbar ist und Gewicht spart.
Der Hubkiel wird hydraulisch gehoben und das in ca. 20 Sekunden. Eine tolle Sache, zumal die Mimik fast unsichtbar unter der Vorschiffskoje untergebracht werden konnte. Einzig das Dynemaseil, das den Kiel hebt, stört mich. Wenn das (durch Verletzungen) reißen sollte, rauscht der 330 kg schwere Kiel fast ungehindert durch den Rumpf in die Tiefe. Leider ist eine käufliche Kleinserienproduktion der Hydraulik nun doch nicht geplant, so wie es letzes Jahr noch in Erwägung gezogen wurde.
Nur noch das Deck wird weiß lackiert, dann ist die Dehlya im Groben fertig! Dann geht es ans Probesegeln und auf die Erkenntnisse bin ich mit dem neuen, sportlichen Rigg schon sehr gespannt. Von außen jedenfalls sieht die Dehlya schon jetzt schick aus. Besonders das neue Seitenfenster reißt die Dehlya optisch raus. Diese ganzen neuen Boote mit den eckigen, fast schon klobigen Rissen (dominante rechteckige Rumpffenster, senkrechter Steven und senkrechtes Heck, gerades Deck, Bügeleisenform) wollen mir einfach nicht gefallen. So hat mich die gefällige Rumpfform der Dehlya auf den ersten Blick gleich magisch angezogen und ich dachte, was endlich mal für ein schöner, eleganter Riss. Erst danach habe ich gesehen, dass es ja die Refitdehlya ist.
Jedenfalls weiß ich mal wieder, dass ich nach wie vor das richtige Schiff habe, das mit etwas Zuwendung noch lange gut segeln kann.
Gruß, Gerald