Mastlegen

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Havelnixe
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Beitrag von Havelnixe »

Hallo Dehlyaner,
haben das Mastlegen am Wochenende das erste mal auf dem Wasser ausprobiert. (Mit Anker) Das Risiko wollten wir nicht eingehen, also ganz in Ruhe und nicht die Brücke als Angstfaktor im Genick. Legen hat gut funktioniert. Nur das Stellen war etwas komplizierter. Der Bolzen hatte sich am Mastfuß unter einer Scheibe verklemmt und so bewegte sich der Mast nicht mehr. Wir bekamen das Vorstag mit Rollfock nicht in Vorrichtung zum Festmachen. Ehe ich das gesehen habe, haben wir versucht den Spibaum mit Gewicht zu belasten und runterzudrücken. Ich glaube mein Sohn war zu schwehr, denn der "tote Mann" wie man wohl auch sagt, hat jetzt eine Krümmung. Kann ich ihn weiterhin benutzen? :? Und noch eine Frage muß ich den Großbaum vom Mast trennen? Ich habe bei anderen zugeschaut und das nicht beobachten können, aber mir hatte man es so gezeigt. Ohne wäre natürlich einfacher und schneller zu bedienen. Auf Brandenburgs Gewässern gibt es leider sehr viele Brücken. Nach jedem Wochenende gibt es neue Fragen :? Gruß Havelnixe
high passion
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Registriert: Sonntag 14. Dezember 2008, 22:07

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Beitrag von high passion »

Hallo Havelnixe,

der Bolzen, der die Verbindung zwischen Mastkoker und Mastfuß herstellt, hat an einer Seite eine abgeflachte Stelle, um die "angeschweißte Unterlegscheibe" am Bolzen hinter die Unterlegscheibe am Mastkoker zu bringen. Wenn der Hebel des Bolzen nach unten zeigt, befestige ich den Hebel mit einem Tampen an der Jütvorrichtung (zur Sicherheit!).
Mit dem gekrümmten Spibaum würde ich nicht weiterarbeiten wollen. Kaufe dir einfach neues, richtig dimensioniertes Alurohr (entsprechende Güte, Dicke, etc.) und bau die Beschläge um.
Gerade am Anfang des Maststellens, wenn der Mast noch in der Horizontalen sich befindet, helfe ich oft mit der Hand nach, bis der Mast auf ca. 45 Grad steht.
Wenn alles rund läuft, ist das Maststellen und -legen eigentlich kein Problem bei der Dehlya. Gerne hängen aber auch die Wanten irgendwo fest - also immer beachten: nach fest kommt ab! - Immer mit Gefühl!

Viele Grüße

Guido
:)

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thorsten
Beiträge: 67
Registriert: Sonntag 23. November 2008, 19:37

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Beitrag von thorsten »

Hallo Havelnixe
Der Bolzen am Mastfuss ist eigentlich,gegen herausrutschen und damit vekanten,fixiert und gesichert.Das halbmondförmige Sicherungsblech am Mastbolzen hält den Bolzen in Position wenn er durch Mast und Mastfuss gesteckt ist.Wir sind auch in diesen Gewässern unterwegs und Maststellen/legen ist Tagesaufgabe.Dieses geht aber normalerweise recht leicht.Ich vermute der Mastbolzen war nicht gesichert und wanderte aus dem Mastfuss.Beim Maststellen verkantete dann der Mast im Mastfuss und es ging gar nichts mehr.Niemals mit Gewalt versuchen,es geht alles leicht.
Mastlegen mit angeschlagenem Mastbaum ist bei uns möglich,da ich die hintere Maststütze verlängert habe.Der Mast liegt jetzt hinten etwas höher auf.Auf Grund dessen habe ich jetzt zwischen Mast und Mastbaum,im gelegten Zustand,einen günstigeren Winkel.Ohne diese Veränderung würde ich es nicht machen,da die Belastung für das Segel als auch Mastrutscher sehr hoch erscheint.

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Wenn die Zeit kommt in der Du könntest,
ist die Zeit vorbei in welcher Du kannst.
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Detlev
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Beitrag von Detlev »

Hallo Havelnixe,

Wenn Du jetzt das erste Mal den Mast auf dem Wasser gelegt hast, dann hast Du die Dehlya vermutlich erst seit diesem Jahr? Ich wünsche Dir allzeit eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Du wirst viel Freude mit diesem Schiff haben.

Zum Thema Mastlegen findest Du im Forum jede Menge Beiträge.

Das wichtigste ist jedoch (unabhängig von der technischen Lösung), daß immer alles leicht geht!!!! Wirklich niemals Gewalt anwenden!
Jede Änderung vom Normalzustand und jedes ungewohnte Geräusch (ich habe eine E-Winde) heißt, daß etwas nicht stimmt. Schon eine Wante hinter einem Tenax hat große Wirkung.

Wenn Dein Boot in Potsdam liegt, dann solltest Du Dich bis zur nächsten Saison unbedingt um eine "richtige" Mastlegevorrichtung bemühen. Die Lösung von Dehler (Spibaum) ist nur ein Behelf für Beginn und Ende der Saison. Für Fahrten in unserem Binnenrevier (Potsdam, Brandenburg...) mit oft mehrfachem Mastlegen am Tag reicht das nicht aus.

Eine gute "Endlösung" ist eine fest montierte Doppeljütt. Die Lösung mit der Schot über der Deckswinch ist damit weiter OK. Beser ist aber ein Flaschenzug unter der Jütt oder eine E-Winde.
Ganz wichtig: Wenn Du den Mast häufig legst, dann solltest Du Dich bald um eine Verstärkung des Langloch im Mast (Mastbolzen) kümmern. Sonst klemmt der Mastfuß irgendwann mal beim Stellen. Ich habe mir dabei mal meinen Maststuhl im Fuß abgebrochen.

Schau Dir mal andere Boote an. In Potsdam liegen beim PSV (Herrmannswerder) mindestens 2 Dehlya 25.

Meinen Großbaum nehme ich immer ab und lege ihn auf die Traverse am Maststuhl BB und auf die Seereling BB. Ich habe ein durchgelattetes Groß. Deshalb muß auch das Segel ausgefädelt werden.
Ich habe für den Großbaum eine Dirk. Das erleichtert die ganze Aktion sehr.

Mastlegen und Stellen mache ich am liebsten bei Maschinenfahrt. Das Boot ist dabei stabil. Allerdingst erfolgt diese Aktion nicht erst unmittelbar vor der Brücke. Mit der Dehlervariante geht das natürlich nicht.

Ich habe im Urlaub (Brandenburg, Elbe, Dömitz, Schwerin, Plauer See, Müritz, Berlin ...) bei den Kanalfahrten in jedem Hafen den Mast gestellt.
Das kann man nur tun, wenn diese Arbeit leicht und sicher geht. Ich bin mit Vorbereitungsarbeiten nach maximal 5 Minuten fertig. Das Maststellen selbst dauert keine Minute.

Goodewind Ahoi!


Detlev


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Havelnixe
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Beitrag von Havelnixe »

Danke, für die vielen Tips. Ich habe meine "Dehlya 22" im Mai 2009 gekauft, und bin Anfängerin. Habe 2008 meinen Binnenschein gemacht, und somit den Grundstein für mein neues Hobby gelegt. Nun bin ich auf dem Wasser in Potsdam nicht fremd. Habe viele Jahre darauf aktiv gerudert. Der Rücken machte nicht mehr mit, und so mußte ich mir ein neues Hobby suchen. Nun gibt es massenhaft Informationen und ich muß erst mal schauen. Aber nett wie ihr mir helft. So eine Doppeljütt habe ich schon auf einer Dehlya 22 gesehen. Mein Spibaum funktioniert auch über einen Flaschenzug, und das ist nicht das Thema. Aber eine Verstärkung für das Langloch im Mast(habe ich das richtig verstanden) :? werde ich dann wohl brauchen. Wer macht soetwas? Für den Winter gibt es dann ne menge Arbeit. Auch Innen gibt es etwas zu tun. Naja, ich habe es ja so gewollt. :)
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DEY674
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Beitrag von DEY674 »

Moin Havelnixe,

wenn es darum geht, im Berlin/Brandenburger Raum häufig den Mast zu legen/stellen, würde auch ich eine stabile Mastlegevorrichtung mit V-Jüttgabel empfehlen. Habe auf einem meiner früheren Schiffe damit sehr gute Erfahrungen gesammelt.

Sehr gute Lösungen bietet m.E. die Firma Edelstahl-Haase in Berlin-Friedrichhagen (Müggelseedamm, www.haase-edelstahl.de) an. Das sind Profis für Mastlegevorrichtungen.

Seglergrüße

Tobias

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MUC II
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Beitrag von MUC II »

Hallo Havelnixe,
Auch ich liege mit meiner D22 in Brandenburgischen Gewaessern. Trebelsee/ bei Ketzin. Habe mir extra eine V- Mastlegevorrichtung bauen lassen. Bei der Marina im Zernsee hinter der Eisenbahnbruecke Werder. Fa. Grabow Metallbau. Leistete gute Arbei. Damit ist das Mastlegen und Stellen von nur einer Person unter FAHRT moeglich.
gruss
Klaus von der MUC II

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gruss von der MUC II
Grüße
Klaus von der MUC II
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Havelnixe
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Beitrag von Havelnixe »

Guten Morgen,
vielen,vielen Dank für eure Tips. Bin über jede Info dankbar. :) Was kostet so ein Teil? Damit ich ein Richtwert habe.

Gruß
Havelnixe
Loctite
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Registriert: Freitag 26. August 2005, 23:03

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Beitrag von Loctite »

den tip mit edelstahl-haase vergiss mal schnell wieder ,ist zwar der marktführer , aber nach einer anfrage über eine feste jüteinrichtung bekam ich ein angebot über etwa 3500,- euro.
auch hier scheint mir das einfachste ,dass ding selbst bzw. von einem schlosser bauen zu lassen. leider gibt es hier im forum noch keine fotos von solchen festmontagen. im prinzip brauchst du nur 2 gelenkstücke und einen großen v-förmigen bügel ,möglichst aus edelstahl ,der vorne angeschraubt wird. der materialwert dürfte hier bei etwa 100 -200 euro liegen.
gruß norbert

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DEY674
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Beitrag von DEY674 »

sicher kann man versuchen, so etwas selbst zu basteln ... aber dann würde ich lieber bei der org. Vorrichtung von Dehler bleiben ...

wenn man gute Qualität haben möchte, ist man bei Haase sicher an der richtigen Adresse. Was die Preise angeht, da wird sicher viel Seemannsgarn gesponnen ... habe vor einigen Jahren dort für die komplette Mastlegevorrichtung inkl. neuem Mastkoker aus Edelstahl, Hilfswanten etc. für meine damalige Unna 24 ca. 1.500 Euro bezahlt ...

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