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Mittelklampen an Dehlya 22

Verfasst: Mittwoch 14. August 2019, 10:04
von Sauerländer
Hallo,

da ich für 2020 eine längeren Einhandtour durch die Niederlande plane, möchte ich mein Schiff noch etwas nachrüsten.

Ich möchte z.B. für die Schleusengänge gerne zusätzliche Mittelklampen montieren. Hat das schon mal jemand realisiert?
Wo würdet ihr die Klampen positionieren? Ich habe vor, erst den Süllrand von innen mit Glasfasergewebe großräumig zu verstärken
und dann eine Edelstahlplatte einzulaminieren, in die die Klampe dann verschraubt wird.

Als Alternative könnten die von Pfeiffer angebotenen Klampen dient, welche auf die Genuaschiene gesteckt werden. Ich habe nur
Bedenken wegen der Befestigung der Genuaschienen. Sind diese nur in das GFK eingeschraubt oder ist darunter auch eine Alu-Platte?
Weitere Punkte wären die Änderung der Zugrichtung (seitlich und nicht nach oben) durch die Festmacher und die Tatsache, das ggfs.
der Genua Holepunkt durch diese Klampen belegt wird und damit nicht mehr erreichbar ist.

Gruß
Ulrich

Re: Mittelklampen an Dehlya 22

Verfasst: Mittwoch 14. August 2019, 15:10
von Uli
Hallo Namensvetter,
ich segle ja seit rund 15 Jahren immer wieder einhand durch Holland.
Aus dieser Erfahrung kann ich dir nur sagen...…
mach dich nicht unnötig verrückt.
1. Eine Mittelklampe habe ich noch nie vermisst, dass geht bei 660 cm Länge gut ohne.
ich lege immer beide Festmacher zur Mitte des Bootes und belege beim Anlegen in der Schleuse immer erst die hintere Klampe und gehe dann nach vorne zur vorderen Klampe.
2. Die Kräfte, die da einwirken reissen keine Genuaschiene aus.
Eine Verstärkung des Sülls ist nie verkehrt und einfach zu realisieren. Aber.... die Süllkante der Dehlya ist gerundet: Ich glaube nicht, dass du eine passende Klampe finden wirst, die am Sockel gerundet ist.

Fazit: den Aufwand würde ich mir wirklich schenken.
Auf meiner Jantar, die ich ja nun auch schon seit 5 Jahren segle, habe ich sogar Mittelklampen, diese habe ich noch nie benutzt.
Viele Grüsse
Uli

Re: Mittelklampen an Dehlya 22

Verfasst: Mittwoch 14. August 2019, 20:46
von Detlev
Hallo Ulrich,
ich segle eine 25er und bin auch regelmäßig solo in der Schleuse. Dazu benötige ich (bei normalen Verhältnissen) auch keine Hilfe. Wenn ich solo fahre, dann sind auf beiden Seiten je 3 Fender und ich habe auf beiden Seiten Leinen (Länge mindestens 8 Meter) an der Bug- und Heckklampe mit den Enden in der Plicht. Damit bin ich mit der Entscheidung zum Anlegen auf Bb. oder Stb. bezüglich der benötigten Leinen und Fender absolut stressfrei ....

In der Schleuse dann (wenn es geht) Fahrt Bootsmitte bis an eine Stange / Leiter / Poller und beide Leinen der entsprechenden Bootsseite an diesen Festmachepunkt. Danach geht dann alles recht entspannt. Wenn das Boot in Bewegung kommt, dann kann mit Zug bzw. Loselassen der jeweiligen Leine alles recht einfach korrigiert werden.

Diese Methode hat sich über viele Jahre bewährt und sollte auf der 22er eigentlich noch sicherer funktionieren. Entscheident ist eigentliich nur, daß die Schleusenleinen wirklich lang genug sind (mindestens 1,5-fache Bootslänge. Ich lege mitr auch immer 2 Leinen bereit, um im Bedarfsfall (großer Schleusenhub) schnell verlängern zu können.

Probiere das alles einfach mal ganz in Ruhe aus.

Viel Erfolg!
Detlev

Re: Mittelklampen an Dehlya 22

Verfasst: Mittwoch 14. August 2019, 21:15
von Uli
Hallo Ulrich, hallo Detlev,
in Holland ist der Hub in einer Schleuse ja sehr gering. In Stavoren oder Lemmer sind es nur 20-30 cm, wenn es in Den Oever oder Kornwerdezand ins Waddenmeer Richtung Texel oder Vlieland geht hast du auch nur maximal 60 -80 cm. Das ist alles harmlos.
Anbei ein paar Fotos der wichtigsten Schleusen rund ums Ijsselmeer:
Stavoren, Lemmer, Lelystad, Kornwerderzand
Viele Grüsse
Ui

Re: Mittelklampen an Dehlya 22

Verfasst: Mittwoch 21. August 2019, 10:58
von mildenb
Hallo,
der eine findet sie Überflüssig der Andere mag Sie nicht mehr missen. Ich habe seit Jahren Mittelklampen an meiner 25 er. Das sind nicht allzu breite Kunstoffklampen die mit zwei M6 Va Schrauben auf der Süllkante festgeschraubt sind. Von der Innenseite ein Va Flacheisen ca.120 mm lang an die Rundung angepasst gebogen gegengeschraubt mit selbstsichernden Muttern und mit Nautichem S40 verklebt. Hält seit Jahren, hat keine Risse und ist Dicht. Schleusen in Holland ist auch Einhand problemlos. Man kann auch erst wenn mehrere Boote in der Kammer liegen einfahren und den bereits festgemachten seine Leinen zuwerfen. Ich habe auch schon erlebt das das ganze Wortlos geschah.. Mit einer freundlichen Ansprache geht es natürlich besser. Das ist wenn es voll ist auch so üblich, da wird die Schleuse bis auf den letzten Platz gefüllt. Da Schleust man dann Quasi im Päckchen.
Viele Grüße
Uwe