Erfahrungen mit dem Teleskopruder Yacht Refit
Verfasst: Mittwoch 5. Mai 2021, 22:29
Hallo zusammen,
ich bin soeben über den folgenden Breitrag in unserem Forum gestolpert und dachte mir, zu diesem Thema mache ich mal ein separates Thema auf: viewtopic.php?f=5&t=3026
Ich selbst war auch längere Zeit auf der Suche nach einem Klappruder, da ich auf einem Binnenrevier unterwegs bin und zum Ende der Saison mit dem Festruder nicht mehr bis zum Kran komme. Da gebrauchte Klappruder leider sehr selten und wenn, dann zu recht "spannenden" Preisen verkauft werden, hatte ich mal den Preis für ein neues Klappruder eingeholt (seither steht der Preis auch auf der Seite vom D-Marina Team).
Schlussendlich habe ich mich aber für das Teleskopruder entschieden, da es preislich kein unterschied gemacht hat. Ich bin also seit mitte letzten Jahres mit dem Teleskopruder aus dem Dehlya Refit der Yacht unterweg & möchte mit euch meine Erfahrungen mit del Teleskopruder teilen:
Die Qualität des Teleskopruders, welches von der Davids Werft gefertigt wird, sucht wirklich seines gleichen - ist aber bei dem Preis auch (zumindest aus meiner Sicht) erwartbar. Da meine Dehlya bereits im Wasser lag, habe ich einfach den Ruderkasten herausgezogen, die mitgelieferten Ruderlager verbaut, Teleskopruder montiert und wollte nun das Ruder wieder in der Dehlya versenken, aber so einfach ging es leider nicht. Das Teleskopruder basiert auf dem originalen Festruder der Dehlyas - damit es nun Teleskopierbarkeit bei gleichzeitiger Stabilität gegeben ist, wurde der obere Teil um etwa 3mm rundrum verbreitert. Diese Verbreiterung passte nun nicht mehr in die vorhandene Aussparung.
Da 2 Tage später eine Regatta stattfand gab es nur einen weg: Ab zum Vereinskran & raus aus dem Wasser. Den Ausschnit mittels Oszillationssäge zu verbreitern und die frischen Schnitte mit Epoxy zu versiegeln ging dann ruck zuck von der Hand (da es schnell gehen musste, habe ich leider keine Fotos gemacht).
Sicherlich kann man sich die Verbreiterung des Ausschnitts auch sparen, wenn man auf die herausnehmbare Ruderkassette verzichten kann. Dies hatte mir jedoch schon häufiger gute Dienste geleistet, wenn mal wieder so viel Kraut am Faltpropeller hing, dass der Inneboarder keinen Vortieb mehr lieferte. Ruderkasette raus & mit dem Arm die Ecke gelangt.
Die Feuertaufe des Teleskopruders war dann die darauf folgende Regatta bei 3-4 Bft. Am Wind verhält es sich 1 zu 1, wie das originale Festruder - auf dem Vorwindschenkel ging dann der Kiel hoch - meine Dehlya fuhr zu den vergleichbar schnellen Booten mit. Also was macht man auf einer Regatta - Teleskopruder hoch und wir nahm noch etwas mehr Fahrt auf, was uns eine Überlappung und Innenposition an der nächsten Tonne beschert hat.
Fazit nach der Regatta: Das Teleskopruder hält und lässt sich wunderbar einfach (auch in Fahrt) teleskopieren und mittels des Schnellverschlusses gegen herunterrutschen sichern. Einziger Nachteil ist die Pinne, die bei aufgeholten Ruderblatt auf Kopfhöhe hängt.
Im weiteren Verlauf der Segelsaison konnten wir nun auch in flacheren und ruhigeren Ecken des Reviers ankern & mit trockenem Hintern an Land gehen, was wir auch ausgiebig genutzt haben. Auch das Motoren mit aufgeholten Ruderblatt funktioniert dank Innenboarder wunderbar.
Des Weiteren gab es keinerlei Probleme mit dem Ruder und auch im Winterlager konnten keine Risse/Haarrisse im Laminat oder anderweitige Beschädigungen des Ruders festgestellt werden.
Das einzig, wirklich nervige war die in der Luft hängende Pinne bei aufgeholtem Ruderblatt, aber das muss ja besser gehen - also wurde kurzerhand eine Zeichnung für eine neue Pinnenaufnahme gezeichnet, welche an der äusseren Welle ansetzt und somit die Pinne bei aufgeholtem Ruder an Ort und Stelle verbleibt. Da durch die neue Konstruktion die Pinne etwas nach vorne gewandert ist und die alte Pinne vom Voreigner in den Pinnenbeschlag einlaminiert wurde so, dass ich diese nicht mehr daraus unbeschadet lösen konnte, kam Uli ins Spiel, der mir eine fantastische, neue Pinne auf Maß gebaut hat. Mit der neuen Konstruktion war ich in dieser Saison nun schon einige male unterwegs und bin absolut begeistert. Für mich hat sich die Anschaffung von daher gelohnt und ich bin rundum zufrieden auch, wenn das Teleskopruder nicht so, wie das Klappruder weg klappt, wenn es zu Flach wird, aber beim Segeln ist der Kiel ja i.d.R. unten und das Ruderblatt wird erst getroffen, wenn der Kiel über mehr, als die hälfte angehoben wurde. In diesen Momenten kann man dann auch das Teleskopruder entsprechend in der Höhe variieren und unter Motor (im Falle eines IB's) komplett hoch ziehen.
Handbreit, Kai
ich bin soeben über den folgenden Breitrag in unserem Forum gestolpert und dachte mir, zu diesem Thema mache ich mal ein separates Thema auf: viewtopic.php?f=5&t=3026
Ich selbst war auch längere Zeit auf der Suche nach einem Klappruder, da ich auf einem Binnenrevier unterwegs bin und zum Ende der Saison mit dem Festruder nicht mehr bis zum Kran komme. Da gebrauchte Klappruder leider sehr selten und wenn, dann zu recht "spannenden" Preisen verkauft werden, hatte ich mal den Preis für ein neues Klappruder eingeholt (seither steht der Preis auch auf der Seite vom D-Marina Team).
Schlussendlich habe ich mich aber für das Teleskopruder entschieden, da es preislich kein unterschied gemacht hat. Ich bin also seit mitte letzten Jahres mit dem Teleskopruder aus dem Dehlya Refit der Yacht unterweg & möchte mit euch meine Erfahrungen mit del Teleskopruder teilen:
Die Qualität des Teleskopruders, welches von der Davids Werft gefertigt wird, sucht wirklich seines gleichen - ist aber bei dem Preis auch (zumindest aus meiner Sicht) erwartbar. Da meine Dehlya bereits im Wasser lag, habe ich einfach den Ruderkasten herausgezogen, die mitgelieferten Ruderlager verbaut, Teleskopruder montiert und wollte nun das Ruder wieder in der Dehlya versenken, aber so einfach ging es leider nicht. Das Teleskopruder basiert auf dem originalen Festruder der Dehlyas - damit es nun Teleskopierbarkeit bei gleichzeitiger Stabilität gegeben ist, wurde der obere Teil um etwa 3mm rundrum verbreitert. Diese Verbreiterung passte nun nicht mehr in die vorhandene Aussparung.
Da 2 Tage später eine Regatta stattfand gab es nur einen weg: Ab zum Vereinskran & raus aus dem Wasser. Den Ausschnit mittels Oszillationssäge zu verbreitern und die frischen Schnitte mit Epoxy zu versiegeln ging dann ruck zuck von der Hand (da es schnell gehen musste, habe ich leider keine Fotos gemacht).
Sicherlich kann man sich die Verbreiterung des Ausschnitts auch sparen, wenn man auf die herausnehmbare Ruderkassette verzichten kann. Dies hatte mir jedoch schon häufiger gute Dienste geleistet, wenn mal wieder so viel Kraut am Faltpropeller hing, dass der Inneboarder keinen Vortieb mehr lieferte. Ruderkasette raus & mit dem Arm die Ecke gelangt.
Die Feuertaufe des Teleskopruders war dann die darauf folgende Regatta bei 3-4 Bft. Am Wind verhält es sich 1 zu 1, wie das originale Festruder - auf dem Vorwindschenkel ging dann der Kiel hoch - meine Dehlya fuhr zu den vergleichbar schnellen Booten mit. Also was macht man auf einer Regatta - Teleskopruder hoch und wir nahm noch etwas mehr Fahrt auf, was uns eine Überlappung und Innenposition an der nächsten Tonne beschert hat.
Fazit nach der Regatta: Das Teleskopruder hält und lässt sich wunderbar einfach (auch in Fahrt) teleskopieren und mittels des Schnellverschlusses gegen herunterrutschen sichern. Einziger Nachteil ist die Pinne, die bei aufgeholten Ruderblatt auf Kopfhöhe hängt.
Im weiteren Verlauf der Segelsaison konnten wir nun auch in flacheren und ruhigeren Ecken des Reviers ankern & mit trockenem Hintern an Land gehen, was wir auch ausgiebig genutzt haben. Auch das Motoren mit aufgeholten Ruderblatt funktioniert dank Innenboarder wunderbar.
Des Weiteren gab es keinerlei Probleme mit dem Ruder und auch im Winterlager konnten keine Risse/Haarrisse im Laminat oder anderweitige Beschädigungen des Ruders festgestellt werden.
Das einzig, wirklich nervige war die in der Luft hängende Pinne bei aufgeholtem Ruderblatt, aber das muss ja besser gehen - also wurde kurzerhand eine Zeichnung für eine neue Pinnenaufnahme gezeichnet, welche an der äusseren Welle ansetzt und somit die Pinne bei aufgeholtem Ruder an Ort und Stelle verbleibt. Da durch die neue Konstruktion die Pinne etwas nach vorne gewandert ist und die alte Pinne vom Voreigner in den Pinnenbeschlag einlaminiert wurde so, dass ich diese nicht mehr daraus unbeschadet lösen konnte, kam Uli ins Spiel, der mir eine fantastische, neue Pinne auf Maß gebaut hat. Mit der neuen Konstruktion war ich in dieser Saison nun schon einige male unterwegs und bin absolut begeistert. Für mich hat sich die Anschaffung von daher gelohnt und ich bin rundum zufrieden auch, wenn das Teleskopruder nicht so, wie das Klappruder weg klappt, wenn es zu Flach wird, aber beim Segeln ist der Kiel ja i.d.R. unten und das Ruderblatt wird erst getroffen, wenn der Kiel über mehr, als die hälfte angehoben wurde. In diesen Momenten kann man dann auch das Teleskopruder entsprechend in der Höhe variieren und unter Motor (im Falle eines IB's) komplett hoch ziehen.
Handbreit, Kai