Dehlya Forum

Hallo Zusammen,
ich bin Besitzer einer Dehlya 25 Bj. 1994 und habe das Problem, dass die Zahnräder zum antrieb meines Hubkiels nicht mehr ineinander greifen.
Das Antriebszahnrad, das mit der Winschkurbel verbunden wird sitzt zu tief im Vergleich zum Zahnrad, das auf der Gewindespindel sitzt und dreht ins LEERE.
Hat mir jemand einen Tipp, was da passiert ist und wie ich das Problem beheben kann?
Vielleicht helfen ja die Bilder anbei.
Ganz herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße vom Bodensee
Frank

Ich habe entdeckt, dass das Zahnrad auf der Spindel zu weit "hochgestanden" hatte und habe es mit direkter Drehung von Hand gegen den Uhrzeigersinn wieder in die richtige Lage gebracht.
Die beiden Zahnräder greifen nun ineinander

An der Stell hätte ich aber nochmals eine Frage:
Wenn ich das Boot im Herbst über den Hafenkran auf den Trailer setzen lasse, hatte ich NICHT den Kiel von Hand zu zuerst hoch gekurbelt.
Den Kiel hatte es einfach mit dem Herunterlassen auf den Hänger in den Kielkasten rein geschoben und das Thema war erledigt.
Umgekehrt dann im Frühling, hebt der Kran das Boot vom Trailer. Der Kiel fährt wieder "automatisch" mit seinem Eigengewicht raus und das war´s.

Ist diese Handhabung so aus Eurer Sicht o.k., oder spricht etwas dagegen das so auf die "Faulenzerart" zu machen?
Freue mich über eine Rückmeldung von Dehlya-nern mit mehr Erfahrung )

Hallo Frank,
kannst Du dann den Kiel überhaupt noch mit der Kurbel hochdrehen? Die Gewindespindel ist so angelegt, dass der Kiel nicht einfach nach oben geschoben werden kann. Wenn dass bei Dir geht, dann klingt das eigentlich danach, dass der Kunststoffklotz, der am Kiel befestigt ist und in dem das Gewinde eingeschnitten ist, kein Gewinde mehr hat und deswegen auf der Spindel nach oben gleitet. Wenn ich mein Boot mit dem Kran anhebe bleibt der Kiel oben und rutscht nicht nach unten.
Das Boot auf den Kiel zu stellen ist schon deshalb gefährlich, weil der Kielkasten nur mit Sikaflex abgedichtet ist, so alt wie unsere Boote sind, kann, wenn der Kielkasten durch den Kiel angehoben wird, diese Naht undicht werden.
Ich habe Dir vom Marinateam mal die Unterlage zum Hubkiel angehängt, da kannst Du sehen, wie die Konstruktion aussieht.
Viele Grüße
Burkhard

Hallo Frank,

die Fauletzart führt zu einem Schaden der Kielmechanik (wenn nicht schon passiert) und früher oder Später zur, ebenfalls schon von Burghard beschriebenen, undichtigkeiten am Kielkasten.
Da ist das verrutschte Zahnrad der Antriebswelle das kleinste Übel.
Der Kiel läuft über den Kulissenstein (ein Würfel mit Gewinde in der Mitte aus POM-Kunststoff) auf einer Art langen Gewindeschraube mit groben Gewindegängen. Der Kulissenstein wird dabei in einem doppel U-Aluminiumprofil geführt so, dass dieser sich nicht drehen lässt.
Das kannst du von der Funktion her mit einer normalen Schraube mit Plastikmutter vergleichen. Die Mutter hältst du mit den Fingern fest und an der Schraube drehst du. So fährt dann die Mutter hoch und runter. Identisch funktioniert die Hubkielmechanik.

Nun versuch mal die Mutter - ohne die Mutter oder die Schraube zu drehen - auf dem Gewinde nach oben zu drücken. Genau das passiert, wenn man die Dehlya mit heruntergelassenen Kiel auf den Trailer packt.

Handbreit, Kai

OJEMINEEE….hoffe dass da nix kaputt ging….
Zunächst mal ganz herzlichen Dank für Eure ausführlichen Infos Ihr beiden!!!

Ich hatte nun den Kiel mit dem Boot auf dem Trailer liegend „hoch gekurbelt“ und da gab es dann auch einen „Anschlag“.
Das gibt mir Hoffnung, dass nix Schlimmes passiert ist und der Kiel erst mal drin bleibt, wenn das Boot am Kran hängt.
Wenn das Boot dann im Wasser liegt, werde ich testen, ob ich den Kiel noch ganz normal rauf und runter kurbeln kann…
Schluss mit „Faulenzer“!!
Kennt jemand im Bedarfsfall eine Werft am Bodensee, die mit Dehlya‘s und Hubkiel vertraut sind und reparieren/warten?
Beste Grüße vom Bodensee
Frank

Hallo,
hier die Antwort, wegen der Entfernungen vom Bodensee wird die die Antwort wohl eher nicht gefallen.
Die drei Betriebe, die sich damit wirklich auskennen sind folgende:
- SQ Yacht in Meschede Freienohl, also am Standort der ehemaligen Dehler Werft. Ansprechpartner ist Rainer Hoffmann.
- Marina Team in Oldenburg Holstein, also "DER" Ersatzteillieferant schlechthin für die Dehlya. Ansprechpartner ist Herr Müller Werder.
- FSA Segelsport in Mardorf am Steinhuder Meer, Ansprechpartner ist Herr Schuster oder Herr Antrecht. Auch hier findest du geballtes Dehlyawissen.
Bei allen anderen Werften wäre ich sehr vorsichtig.

Viele Grüsse
Uli

Vielen Dank Uli!
Wäre ja dann echt noch eine Marktlücke hier am See zu schließen…
Viele Grüße
Frank

Hallo,

den Kiel kann man von außen NOTFALLS hochschieben. Ist mir schon 2 x beim auskranen passiert, dass der Kiel nicht ganz hochgekurbelt war. Durch das Kielbrett auf dem Trailer wurde der Kiel einfach reingedrückt. Später habe ich dann die Spindel von Hand wieder hochgedreht bis es schwerer wurde. Dann befindet sich die Gewindemutter (auch aus POM) wieder unter dem Kulissenstein. Der Kulissenstein selbst, an dem der Kiel befestigt ist, hat kein Gewinde und rutscht nur innerhalb der Spindel. Die eingentliche Arbeit verrichtet die Gewindmutter darunter. Die schiebt den Kulissenstein samt Kiel hoch.

Das Problem beim hochschieben besteht darin, dass der Kiel durch die Kranbewegungen verkanten könnte, weil er dann u. U. nicht mehr über die vordere Gleitrolle geführt wird. Das merkt man zunächst nicht, weil ja das ganze Schiff mit seinem Gewicht drauf drückt. Dann könnte z.B. die Spindel oben durch die Abdeckung hochgedrückt werden oder verbiegen oder der Kulissenstein reißen, weil er sich im Gewinde verhakt oder oder... Wenn beim hochkranen des Bootes der Kiel gleich rauskommt, könnte er durch Schwankbewegungen am Gurt den Trailer beschädigen.

Wenn du zu faul zum kurbeln bist, bau dir doch die elektrische Variante ein.

Gruß Gerald

Herzlichen Dank Gerald!
Ich werde denke ich werde tatsächlich dann mit einem Akku-Schrauber künftig agieren.
Oder gibt es eine bessere Lösung?
Viele Grüße
Frank

Nabend Frank,

Wenn du noch einen Winchbit für eine Akkuschrauber suchen - ich hab noch einen liegen, den ich nicht mehr benötige.
Schreib mich gerne an, wenn Interesse besteht.

Alternativen gibt es ansonsten die folgenden:

Eine originale Anlage. (Jemand hat mal die Restbestände aufgekauft. Evtl. hat dieser Herr noch welche.) Kostet aber auch 4 stellen.

Eine Eigenbaulösung, wie sie z.B. von Gerald umgesetzt wurde.

Handbreit, Kai