Die Fahrt von Chemnitz nach Dändorf verlief gut und ohne Probleme. Mein kleiner C-Max hat den Tandemtrailer tapfer gezogen. Und der Dieselverbrauch stieg von sonst 6 auf 9 Liter, was auch noch gut verträglich war. Maststellen nach Handbuch mit Spibaum und Hilfswanten ging zu zweit relativ schnell und slippen war erwartungsgemäß eine Freude. (Es war Himmelfahrt und es gab in Dierhagen jede Menge Zuschauer. (Übrigens sehr zu empfehlen als Slipstelle. Kostenlos, nicht zu steil und tief). Abfahrtbereit unter Motor war das Boot nach 2,5 Stunden. Na das geht bestimmt auch schneller wenn man das Handbuch auch mal weglegen kann

Dann im Regen, unter Motor nach Dändorf, ich und die Kinder im Boot, meine Frau, ganz mutig mit Auto und Trailer.
Hier noch weiter aufgetakelt, Baum ran, dann Großsegel und Vorsegel. Ich hatte fürs erste nur die Fock mitgenommen. Die ist aber für die Rollanlage ein wenig kurz, muß mit Tampen verlängert werden, damit der Fallschlitten hoch genug in die Führung kommt. Irgendwie ging das gar nicht und die Fock ließ sich auch nur schwer und nicht gut aufrollen. Da werde ich wohl bald auf Rollreff umsteigen und die Genua umnähen lassen.
Der Mast neigt nach achtern, was sicher durch die Vorstaglänge bestimmt wird. Auffällig im Vergleich zu den andern Segelbooten im Hafen. Hier bin ich mir nicht sicher wie weit der Mast sich bei der DY22 nach achtern neigen sollte. Was meint Ihr da?
Das erste Segeln bei 2-3 bft war super und ganz schnell war das Boot auf 5,5 Knoten, lief leicht am Ruder. Allerdings blieb das durchgelattete Großsegel in der Wende im Achterstag hängen.

Als am Nachmittag der Wind auf 4-5 zunahm haben wir ein Reff ins Gross gemacht.
Hatten weiter gute Geschwindigkeit am Wind von 5 Knoten, aber die Luvgierigkeit nahm zu und das Ruder war relativ schwer zu halten. Wobei ich hier immer nur mit dem Vorgänger, der kleinen Albatros 570 vergleichen kann. In einer heftigen Böe wurden auch mal die fast die Relingfüße naß, was die liebe Familie kurz erschreckte. Alllerdings hatten wir den Kiel auch nur 90zig mal gedreht, da unsere Hafeneinfahrt nur ein Meter tief ist. Bei einer Halse blieb dann der Baum im Achterstag hängen. Also viele mir unbekannte Ereignisse. Einhandsegeln geht glaube ich bei stärkeren Wind gar nicht, da man die Vorschot ja nicht direkt rüber ziehen kann, sondern hinter der Winsch festklemmt. Wirkt unpraktisch. Wie auch die Dirk, welche am Baumende geklemmt ist. Na ich habe jedenfalls gemerkt, dass ich und der Vorschoter (Ich oder meine Frau) völlig andere Bewegungsabläufe einstudieren müssen. Und sicher auch lernen wie richtig getrimmt wird.
Unsicher war ich auch mit Main-Drop System. Muss das mit jedem Segelsetzen mit aufgefiert werden? Oder wie mach Ihr das? Praktisch ist das schon. Segel fällt rein und Reißverschluß zu und gut.
Gut sitzen wir auf der hohen Kante, was sich sicher anfühlt. Der Schlitten vom Großschottravller rutscht nicht ganz nach Backbord und bleibt an der Plichtbank hängen. Steuerbord rutscht er ganz rüber.
Schön war der für uns vergleichsweise große Raum in der Kajüte. Wir haben da Prima geschlafen und alle freuen sich auf den Sommerurlaub.
Hier noch mal die Fragen:
Wie ist das bei Euch mit der achterlichen Neigung vom Mast?
Was hat die Berührung von Großsegel und Mast mit Achterstag auf sich.
Habt ihr die Fock auf der Rollanlage, und wie lässt die sich am besten aufrollen?
Wie stellt ihr das Main-Drob System während der Fahrt ein?
So weit vom erstenmal Dehlyasegeln.
Es hat Spass gemacht und ich hoffe, ich habe das Boot bald im Griff.
Liebe Grüße, Ingo