Deck unter dem Mastkoker weich

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Detlev
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Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Detlev »

Hallo Seelaender,
ich komme noch mal auf Deinen ersten Beitrag zurück. Du schreibst, daß die achterlichen Schrauben der Verbindung zwischen Mastkoker und Deck im Deck ausgerissen sind. Hier stellt sich (für mich) vor jeder Reparatur unbedingt die Frage nach der Ursache.
- hat der Mastfuß vor dem Koker blockiert und es wurde mit Gewalt versucht, das letzte Stück Weg zu überwinden?
- waren die Wanten so lose, daß der Mast beim Stellen nach vorne "durchgewippt" hat?
- war es viellecht sogar beides zusammen?
Zur ersten Vermutung findest Du im Forum jede Menge Infos (z.B. mit dem Suchbegriff "Langloch", Mastlegevorrichtung" ...). Ich selbst habe das bei meiner 25er durch. Im ersten Urlaub (alles war neu für mich) habe ich den Mastkoker beim Maststellen achtern ausgebrochen, weil der Mastfuß vor dem Koker aufgesetzt und dann unten geklemmt hatte. Die Winde hat weitergezogen und mir fehlte die Erfahrung, die "Signale" meiner 25er zu erkennen. Heute würde mir das (hoffentlich!) nicht mehr passieren, weil ich inzwischen sehr sensibel auf Schwergängigkeit oder ungewohnte Geräusche reagiere.
Jedenfalls ist damals nicht das Deck "gekommen", sonden die Fußplatte des Alu-Kokers ist an beiden achterlichen Schrauben gebrochen. Mein Mastkoker war damals und ist jetzt auch wieder mit 4 Schrauben immDeck durchgebolzt.
Ich glaube nicht, das Dehler jemals die Absicht hatte, eine Sollbruchstelle einzubauen. An dieser Stelle sehe ich auch keine Notwendigkeit dafür. Ich stelle und lege den Mast übrigens in jeder Saison mehrere Dutzend mal, mache das grundsätzlich alleine, achte dabei aber auf jedes Geräusch und lasse mich auch nicht ablenken.

Viel Erfolg bei der Reparatur!
Detlev
... der Weg ist das Ziel!
seelaender
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Registriert: Montag 16. September 2013, 12:12

Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von seelaender »

Hallo Detlev,

das was du beschreibst kenne ich all zu gut, Schwergängigkeit ist ein absolutes Alarmsignal beim Maststellen. Ich mach das jetzt auch schon seit gut 20 Jahren und kenne das Verhalten und die "Signale" ganz gut. In dem Moment bevor der Mastfuss in den Koker rutscht, liegt auf den beiden Schrauben achtern der größere Druck - vor allem wenn die Wanten nicht locker genug sind. Wenn die Holzplatte da schon altersbedingt etwas weich geworden ist, reissen eben diese beiden Schrauben aus. Selbst bei einem ausgeleierten "Langloch" kann bei lockeren Wanten nach oben genug Spielraum sein, damit der Mastfuss reinrutschen kann. Ich denke in meinem Fall waren die Wanten zu straff und haben die Schrauben achtern regelrecht ausgehebelt. Da die Holzplatte scheinbar schon aufgeweicht war, sind die Schrauben so leicht herausgegangen das es beim Hochwinschen nicht mal aufgefallen ist. Inzwischen ist ja das Deck unter dem Koker leicht abgesunken, so dass mir aufgrund der Forumsbeiträge hier sonnenklar ist was ich zu tun habe. Meine Überlegungen waren nur mehr am Aufbau des Decks unter dem Mastfuß, nehme ich Holz wie gehabt, Aluplatte oder wie ich auch schon gelesen habe eine POM Platte? Und nachdem ich jetzt weiß, dass bei der 25er die Schrauben werksseitig durch das Deck gebolzt sind, mache ich mir über meine Bedenken bzgl "Sollbruchstelle" auch keinen Kopf mehr.

Jedenfalls werde ich versuchen, meine Reparatur zu dokumentieren und hier online zu stellen, vielleicht ist es ja für den einen oder anderen noch hilfreich.

Grüße,
seelaender
Jens
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Registriert: Dienstag 12. Januar 2010, 13:49

Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Jens »

Hallo Seelaender!

Ich habe die Operation im Frühjahr durchgeführt und habe mich für die POM- Platte entschieden. Als Alternative gab es für mich dann nur die VA- Platte. Bei Alu hätte ich die Angst, dass sich dieses nicht mit den VA Schrauben verträgt und was langfristig mit Holz passiert, sehen wir ja alle! Die POM- Platte lässt sich gut be-und verarbeiten. Ich konnte problemlos später Gewinde reinschneiden, was bei einer VA Platte schwieriger gewesen wäre! Solltest du dich für dei POM- Platte entscheiden, habe ich noch eine übrig. Ich hatte mir 2 besorgt und nur eine gebraucht! Melde dich bitte bei Interesse!

Gruß
Jens
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sailor
Beiträge: 721
Registriert: Freitag 27. Oktober 2006, 14:14

Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von sailor »

Hallo Miteinander,
hallo Sealaender, wenn der Mast fällt - was dann bei meiner Konstruktion bricht -
weiß ich nicht - will es auch nicht ausprobieren.
Ein anderer Punkt: ich habe festgestellt dass am Mastfuß unten und im Mastschuh
starke Schleifspuren sind. Alu auf Alu gleitet nicht es reibt und sorgt so für
unnötig hohe Kräfte beim Mast stellen auf den letzten paar cm. Deshalb lege
ich in den Mastschuh vor dem stellen des Mastes ein Stück 0,5mmTeflonfolie unter.
Die eingelegte Teflonfolie hat sich schon sehr stark deformiert das zeigt auf wie stark
der Mastfuß auf den Mastschuh drückt.
Habe übrigens schon mal hier im Forum über diesen Punkt berichtet wurde aber
vermutlich nicht aufgenommen.
Gruß
sailor
ManuInsinger
Beiträge: 252
Registriert: Mittwoch 4. September 2013, 13:24
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Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von ManuInsinger »

Halo allen,
Auch ich muss meinen Mastboden erneuern weil wenn ich voriger Woche den Mast wieder gesetzt habe und den Wanten nur 5% aufgespannt habe den Mastboden um 6mm ungefähr niedriger war als vor meinem Kauf am 21.9. 2013. Ich hoffe auch meine Reparaturfotos zu teilen hier!
MfG aus Holland, M.
"An der Arbeit in der Halle oder endlich mal ins Wasser, das ist die Frage..."
seelaender
Beiträge: 5
Registriert: Montag 16. September 2013, 12:12

Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von seelaender »

Ich hab das Boot jetzt im Trockenen und habe die Reparatur auf Frühjahr 2014 verschoben. Was ich jetzt schon sagen kann: Ich habe auch das Problem mit dem Langloch, dass vermutlich auch dazu geführt hat, dass selbst bei gelockerten Wanten der Mastfuß zu wenig Platz im Koker hatte und dadurch die Schrauben im Deck "rausgehebelt" wurden. Durch die ausgerissenen Schrauben ist dann wohl Feuchtigkeit eingedrungen und hat die Holzplatte unter Deck aufgeweicht - das Deck ist inzwischen um 2-3mm abgesunken. Ich muss also bei der Reparatur nicht nur den Deckaufbau erneuern sondern auch das Langloch Problem in Griff bekommen, wie hier im Forum schon mehrfach beschrieben.
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stricki3
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Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von stricki3 »

Hallo,
zu dem Thema Langloch im Mast möchte ich noch eine alternative Vermutung äußern, die sich darauf stützt, dass bei mir das Langloch völlig regelmäßig und wie professionell gefertigt aussah, keineswegs wie "ausgenudelt" durch häufiges Belasten einer normalen, runden Bohrung. Könnte es nicht sein, dass Dehler dieses Langloch angebracht hat, um ein wenig Tolleranz einzubauen und so dem Mast auf jeden Fall die Möglichkeit zu geben, sich mit seinem abgerundeten Fuß satt auf dem Koker abzustützen? Wenn das so wäre, dann stünde der Mast nach dem Stellen durch Wanten und Stag gehalten fest auf seinem Fuß. Ein Problem könnte dann nur auftreten, wenn die Wanten den Mast beim Stellen kurz vor Erreichen der Senkrechten stark nach unten ziehen und auf diese Weise heftig dagegen wirken, dass der Fuß die letzten Zentimeter im Koker nach hinten rutschen kann.
Vielleicht hat ja jemand eine Dehlya, deren Mast nicht häufig gelegt worden ist? Der könnte ja mal nachsehen, wie bei ihm der Drehpunkt im Mast aussieht.
Die Methode von Sailor, eine Teflonfolie unterzulegen, finde ich jedenfalls prima. Wo bekommt man die her?
Gruß
Ludger
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silverchregu
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Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von silverchregu »

Sailors Vorschlag mit der Teflonfolie habe ich damals erhalten. Das war damals sehr gut bei mir angekommen ;-) - nur woher nehme ich Teflonfolie? Hatte dann einen "Geissfuss" genommen um die letzte Aufrichtung des Mastes zu ermöglichen. Das funktionierte letzten Saisonbeginn ganz gut. Wie shcon erwähnt wird mein Mast nur 1 x jährlich gelegt/gestellt und zwar fürs Winterlager. Vor einer Woche beim Abmasten waren keine Probleme zum Legen feststellbar. Würde natürlich gerne auch mit Teflonfolie versuchen.

Zum Langloch dass dehlerseitig schon oval sein soll. Ich kann mir die Abnutzung bei meinem Loch eigentlich nicht erklären. Die Mastlegevorrichtung wurde auch vor mir nur jeweils einmal pro Jahr benutzt. Das ist ja schon fast Feinmechanik. Wenn der Mastfuss beim stellen/legen überhaupt kein bisschen mit dem Koker in Berührung kommen darf dann wird er mit bestimmtheit auch nicht im gestellten und verwandteten Zustand sicher auf dem Fuss stehen sondern im Koker "hängen"... Deshalb stelle ich mir auch die Korrektur vom Langloch ziemlich schwierig vor. Zum einen sollte man möglichst ohne Reibung stellen können und zum anderen muss er gestellt trotzdem Bodenhaftung haben... Also ich mach das mit dem "Geissfuss" bis es nicht mehr geht. Ist mir aber klar, dass das keine Lösung ist für jemanden der die Jüt aufgrund des Gebietes und Art der Nutzung seiner Dehlya darauf angewiesen ist.

Mein Loch sieht man im Beitrag "Mast schräg im Koker". Man kann seit dem Umzug leider keine direkten URL's zu Beiträgen mehr einfügen.

Hier so ein Geissfuss:
geissfuss.png
geissfuss.png (20.4 KiB) 3930 mal betrachtet
Und hier mein Langloch welches nach unten nicht zwingend eine markante Abnützung zeigt jedoch nach vorne/hinten schon. Achtung bei der Interpretation: Der Mast ist hier gelegt.
005_klein.jpg
Zuletzt geändert von silverchregu am Dienstag 5. November 2013, 11:12, insgesamt 2-mal geändert.
Zitat Bobby Schenk: "Erst der Skipper macht das Schiff!"
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Ventix
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Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Ventix »

Hallo Ludger,

du hast völlig recht, das Langloch ist absolut serienmäßig.
Es darf halt nur nicht völlig ausgenudelt sein, sonst rutscht der Mastfuß nicht mehr in den Koker, sondern schlägt unten an.
(aber das kann man ganz einfach mit einem Zollstock ausmessen)

Grüße
Ventix
Beste Grüße

Ventix
Loctite
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Re: Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Loctite »

die behebung des langlochproblems ist keine große sache. es gibt hier beschreibungen im forum.
es ist jedoch gewissenhafte meßarbeit erforderlich. wenn man sowieso die mastauflage reparieren muss , ist es von großem vorteil den koker in abmontiertem zustand an den mast halten zu können und somit besser die position der hülse für den mastbolzen überprüfen zu können.
ich empfehle bei der gelegenheit gleich noch eine edelstahlplatte zwischen deck und koker zu setzen , dass ergibt später eine bessere lasstverteilung aufs deck.
ich wünsche gute gelingen
(teflon gibt es z.b. bei ebay)
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