Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Segel-Horst
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Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von Segel-Horst »

Hallo Dehlya Kollegen,
Beim Mastlegen hatte ich vergessen die Unterwanten zu lösen.
Weis jemand warum die Wanten sich beim legen spannen..der Drehpunkt der Waten ist doch der selbe wie beim Mast....

Um es vorweg zu sagen...das Mast legen ist voll missglückt...der Mast ist runtergekracht..zum Glück keiner richtig verletzt...oh ..oh.

Erstes Problem war ...Wanten nicht gelöst

Der Mast drückte sich runter.

Zweites Problem... jemand kann vorbei..als das Mastlegen begann..da der Mast nicht nach hinten wollte (Langloch)
hat der Kollege an der Dirk stark gezogen..leider nicht gerade sondern Richtung Backbord
daraufhin riss Steuerbords der ganze Püttingbügel raus...(da wo auch die Hilfswanten für den Spiebaum befestigt werden)
der Spiebaum hatte keinen halt mehr und kippte um.

Der Mast krachte schräg runter der ganze Niro-Mastfuß ist verbogen und rausgerissen.


Was ich nicht weis..ist ob das Holz unter dem Brett morsch ist...von außen ist nicht s zu sehen auch keine Risse nichts eingedrückt.
Ist alles wieder hochgekommen.

Fragen an Euch:
- Wie kann ich feststellen ob oben das Brett erneuert werden muß z.B. mit einer POM Platte..
- Warum spannen sich die Wanten beim Mastlegen.
- Kann man bei der Dehlya 22 die Mastschrauben auch durchbolzen
- Ich muss bei der Versichung den Schaden angeben..Kostenvoranschlag.. hat da jemand Erfahrung...wer macht das..

Viele Grüße Horst...........
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kabel69
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von kabel69 »

Hallo Horst,

da hast du ja Glück gehabt, dass keiner zu Schaden gekommen ist! Und wie es so ist, wenn Andere dabei sind und helfen wollen ist das alles ja sehr nett, aber man selbst ist abgelenkt und das führt zu Flüchtigkeitsfehlern.

Also was ich nicht verstehe, dass sich bei dir die Wanten beim Mastlegen spannen sollen. Dies ist nicht möglich! Bei mir (Dehlya 25) sind die Püttinge leicht nach achtern versetzt. Bei mir lockern sich die Wanten beim legen.

Wenn die Schrauben ausgerissen sind, kannst du die gleiche Größe nicht mehr verwenden. Ich würde es also erstmal mit größeren Holzschrauben versuchen und dann wirst du ja feststellen, ob sie fest angezogen werden können. Wenn das klappt, würde ich die Schrauben nochmal rausnehmen, die Löcher mit Harz auffüllen, 10 Min. warten und dann die Schrauben wieder fest eindrehen. So hast du das Holz gleich konserviert.

Die Versicherung benötigt einen Kostenvoranschlag! Du selbst kannst das nicht machen. Und da beginnt das Problem. Das kann eine Werft machen, die das Boot sehen will, also ist schon mal trailern angesagt. Diesen Service der Werft zu erhalten ist um so schwieriger, wenn du das Boot dort aber nicht reparieren lassen willst... Oder du lässt es gleich von der Werft reparieren.

Dann gibt es noch Gutachter, Adressen stehen im Netz. Die lassen sich allerdings ihren Service (inkl. An- und Abfahrt) extra bezahlen. Ich hatte vor 2 Jahren Glück, dass mir ein Bekannter das Gutachten nur mit Fotos erstellt hat.

Gruß, Gerald

PS. So wie du das beschrieben hast, kostet dich eine Eigenreparatur nicht mehr als 100 €. Einen gbrauchten Koker gibts für n Fuffi auf ebay Kleinanzeigen. Also überleg es dir gut, ob du den ganzen Gschiss mit der Versicherung willst. Oft hat man ja bei der Kasko auch noch eine Selbstbeteiligung.
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Uli
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von Uli »

Hallo Horst,
das liest sich ja wie ein Krimi. Da hast du beim Mastlegen so ziemlich alles falsch gemacht.
Nun wohnst du ja in Bardowick, so gibt es drei gute Adressen für die Reparatur: FSA in Mardorf am Steinhuder Meer und SQ Yacht in Freienohl am ehemaligen Dehler Werk und.... für dich der kürzeste Weg: Marina Team in Oldenburg.
Wenn du ein Vollkaskoversicherung hast würde ich es reparieren lassen und dabei auf jeden Fall auch das Öffnen des Decks unterm Mastkoker mit abrechnen lassen. Der Punkt ist garantiert bei solch einer Aktion derbe in Mitleidenschaft gezogen worden, auch wenn du so jetzt nicht viel siehst.
Hier zu flicken halte ich für ein echtes Sicherheitsrisiko.

Viele Grüsse
Uli
Segel-Horst
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von Segel-Horst »

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Danke Uli und Gerald,
ich hatte mal im Forum vor Jahren gelesen das man die Wanten..Unterwanten lösen muß und zwar die zwei die Direkt nebem dem Mast sind
stimmt das....???????
Mein Mast wurde ja runtergedrückt...habe das aber nur für eine halbe Sekunde gesehen!!!!

Dann krachte er schon runter, evtl wurde er ja auch runtergedrückt, weil der Kollege den Mast zur Seite gezogen hat..

.da ist ja eh immer etwas Spiel so das der Spibaum bzw der Mast leicht nach links oder rechts ausweicht was ja nun garnicht gut ist.

Es gibt noch viele offene Fragen...Ich könnte mir einen neuen Niro Fuss kaufen liegt bei 260 €.
Und dann größere Schrauben einsetzen.
Ich stell mal Fotos ein...

Grüße Horst
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dr.sail
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von dr.sail »

puh, da ist dir ja genau das passiert was man immer befürchtet ....

in der sache selbst habe ich in den letzten Jahren weder ober- noch unterwanten jemals gelöst oder gelockert, sondern immer nur so weggebändselt, dass sie beim trailern nirgends Scheuerstellen verursachen können,

ich befürchte, dass das lösen der wanten dem mast erst das spiel gegeben hat sich zur seite wegzuneigen, wo genau ist denn der aufschlagpunkt im heckbereich des bootskörpers oder hat die griffleiste des zugezogenen schiebeluks den mast aufgefangen ?


füge mal 2 fotos anbei, die zeigen wie ich zu saisonbeginn 2019 den mast gestellt habe. das system funtioniert seit 1990 problemlos und ich mache es immer allein ohne jegliche hast oder irgendwelche anderen leute an bord die nur unnötig bewegung ins boot bei diesem doch recht sensiblen vorgang bringen .

ich würde übrigens mal mit der kleinen werft bopp & dietrich in steinhude ( einfach mal googlen ) kontakt aufnehmen, christian dietrich war lange jahre servicepartner von dehler fürs steinhuder meer und kennt sich mit den kleinen dehlyas wunderbar aus, ich meine hintrailern, kostenvoranschlag erstellen lassen, kostenübernahmebestätigung der versicherung einholen und dann reparaturauftrag erteilen sollte der richtige weg sein .

gruss

dr. sail
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kabel69
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von kabel69 »

Hallo Horst,

da ist ja was vom Deck augerissen. Wenn kaskoversichert bist, lass den Schaden von einem Bootsbauer reparieren. Auf der SB bleibst du dann freilich sitzen.

Gruß, Gerald
Claus_22
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von Claus_22 »

Hallo Horst,

nix Schönes!

Ich lockere die Ober- und Unterwanten jedesmal beim Mastlegen und Maststellen.
Bis dato ging alles gut. Ich habe vor kurzem noch die Beschläge vom Spibaum komplett erneuert.
Wichtig ist die Verbindung zwischen Spibaum - Mast und Spibaum - Fockroller und den Hilfswanten. Alles muss richtig sorgfältig fest und zusätzlich gesichert sein.
Ich benutze hierzu jeweils zwei zusätzliche Tauwerksschäkel.

Beim Maststellen mach ich mittlerweile alles allein. Aus gutem Grund! Ich möchte niemanden auf dem Boot haben. Das was Du beschreibst hört sich stark danach an, dass die helfende Person am Ende dafür gesorgt hat, dass der Mast so runter knallte. Dürfte bei entsprechender Sicherung eigentlich nicht passieren. War der Fockroller über die Leine gesichert? (über die Fallenklemmen und Winsch) - Falls ja hätte der Mast ja gar nicht runter kommen können! Insofern ist dies evtl. schon ein Fall für die Haftpflicht des Helfers.
Aufpassen auch Versicherungen recherchieren im Internet...

Viele Grüße
Claus
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Detlev
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von Detlev »

Hallo Horst,

das sind wirklich keine guten Nachrichten. Jedenfalls ist wenigstens niemand gesundheitlich zu Schaden gekommen! Das ist die Hauptsache.

ich denke, daß die Spannung der Wanten eher wenig mit dem entstandenen Schaden zu tun haben. Sie können aber die auslösende Ursache gewesen sein, wqeil sie dafür gesorgt haben, daß der Mastfuß (fest an den Boden des Maststuhl gepreßt) geklemmt hat.
Beim Zug an der Dirk hat er sich dann vermutlich unvermittelt gelöst und das Unglück nahm seinen Lauf. Auch hier wäre alles vermutlich nicht so schlimm geworden, wenn die Leine zwischen Vorstag/unten und der Rolle im Bug mit nur wenigen cm Spiel gesichert gewesen wäre. So hatte der Mast dann jedoch vermutlich ein ganzes Stück freien Fall ....

Bei mir geschieht Mastlegen- und stellen grundsätzlich mit durchgesetzten Wanten, ohne Hilfe ... und vor allem ... ohne Ablenkung. Allerdings habe ich auch kein "Langlochproblem". Ich nutze eine E-Winde. Die bringt dann aber ganz andere Gefahrenmomente mit sich. Das betrifft vor allem das Maststellen. Hier kann schon das Hängenbleiben einer Wante an einem Tenak in einer Katastrophe enden. Das kündigt sich aber mit einer Änderung des Windengeräusches an. Deshalb gibt es dabei auch keinerlei Ablenkung, vor allem keine Gespräche.

Wenn Du jetzt ohnehin über einen neuen Mastfuß nachdenken mußt, dann schau Dir doch auch mal die Lösung mit einer Mastwippe an. Dann ist das Problem mit dem Langloch für immer erledigt und an den Wanten muß auch nicht geschraubt werden. Den Spibaum würde ich auch ersetzen. Wenn nicht mit einer Jüttgabel, dann vielleicht wenigstens mit einem dafür angefertigten Rohr.

... schau mal hier ...
http://www.edelstahl-haese.de/de/produk ... rrichtung/

Ich wünsche Dir, daß alles ohne Probleme repariert werden kann.

Goodewind Ahoi!
Detlev
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supertobs
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von supertobs »

Ich löse auch etwas die Oberwanten und Unterwanten beim Mastlegen. Grund ist den Dampf etwas herauszubekommen, der auf dem Vorstagbolzen ist.

Man kann man alleine legen und stellen, ich rate aber davon ab! Ich hatte meistens 1-2 Helfer. War immer froh drüber wenn doch mal etwas gehakt hat.

Rolle (Beispiel Mastlegen):
Ich - Bedienleine
Helfer 1: Steht hinter dem Mast, hält mit der Hand den Mast beim nach hinten gehen ab, kann auf die Schulter legen und langsam runterlassen.
Helfer 2: Macht den Vorstagbolzen los, kann dann nach hinten gehen und mit der Hand bis zur Maststütze führen

Vorher allen alles erklären und vor allem geringe Bewegung auf dem Boot gewährleisten.

Gleiches System wie oben auf den Bildern, die Hilfswangen sind bei mir aber Leinen, die ich mit Stoppersteg befestige.

Das blöde Langloch ist wirklich gefährlich. Bei meinem alten Mast (Maststurz beim Aufbau mit Vorbesitzer) ist das Vorstag genau aus dem Langloch gerutscht weil man über das Furlexprofil Kraft bis oben ausüben kann. Der neue Mast hat da einen festen Beschlag.
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Uli
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Re: Mastfuss ausgerissen beim Mastlegen !

Beitrag von Uli »

Hallo Horst,
mal eine Frage in andere Richtung.....
Hat dein Mast die Sache überstanden ?
Meinem Nachfolgeeigner ist beim Maststellen vor 2 Jahren die Umlenkleine vom Vorstag nach hinten auf die Winsch gerissen.
Der Mast ist daraufhin aus der 45 Grad Stellung ungebremst nach achtern in den Heckleine des Relingskorbs gesaust. Das hat der Mast nicht überlebt, er ist am Aufschlagpunkt geknickt. Zum Glück ist niemandem etwas passiert.
Zum Glück war er Vollkasko versichert. Das Marina Team in Oldenburg hat einen neuen Mast gefertigt, die Versicherung rund 5000 Euro gezahlt.
Er musste das Boot dafür aber auch vom Ruhrgebiet bis nach Oldenburg trailern, es dort stehen lassen und nach erfolgtem Mastbau wieder abholen. Viel Aufwand, ausserdem war sein Urlaub gelaufen.
In diesem Zusammenhang kann ich euch auch nur empfehlen die Leine zu überprüfen, womit das Vorstag "verlängert" wird um den Mast zu stellen.
Ausserdem scheuert die Leine am Vorstagtrompetenbeschlag ordentlich.

Viele Grüsse
Uli
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