Mastloch

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Stormanimal
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Mastloch

Beitrag von Stormanimal »

Moin zusammen.
Ich bin der Axel aus dem Bereich Bremen.
Seit ca. 3 Wochen steht eine Dehlya 25 aus 1987 bei mir auf dem Hof. Das Schiff habe ich in Lemmer, im Wasser liegend gekauft. Es wurde mir freundlicherweise bis fast an die Haustüre geliefert.
Bei der ersten Überprüfung auf dem Trockenen sind mir einige Dinge aufgefallen die ich als unschön bezeichnen würde.
Diese möchte ich vor der nächsten Wasserung beseitigen.
Die Wasserung wird aus Zeitgründen vermutlich erst in 2023 erfolgen können.
Zum 1. das Mastloch ist bereits stark ausgeschlagen. Gibt es dafür eine sinnvolle Reparaturmöglichkeit.
Zum 2. das Boot soll ein Trailerboot bleiben. Wo kann ich im norddeutschen Raum einen Edelstahlbauer finden der mir eine vernünftige Jütvorrichtug bauen kann.
Zum 3. der Kiel fährt nicht bis in die Endstellung hoch. Es fehlen ca. 5cm. Das Problem scheint bei diesem Boot alt zu sein. Hinter dem Hubkiel ist eine T-Schiene unter dem Kielstummel montiert. Hier suche ich jemanden der sich professionell damit auseinandersetzen kann und mag.
Zum 4. der Trailer wurde früher als Sliptrailer genutzt. Das soll auch wieder so erfolgen. Allerdings fehlen inzwischen diverse Bauteile um vernünftig slippen zu können. Insbesondere fehlt mir eine vernünftige Kielauflage. Hier bin ich auf der Suche nach funktionierenden Lösungen. Das Rad möchte ich dabei nicht neu erfinden.
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kabel69
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Re: Mastloch

Beitrag von kabel69 »

Hallo,

zunächst einmal willkommen in unserem Forum. Hier findest du zu (fast) jedem Problem eine Lösung! :idea:

Ehrlich gesagt sieht das Boot vom Unterwasserschiff her ziemlich fertig aus. Sicherlich war es sehr preiswert und du hast dir vorgenommen, viel in Eigenregie zu erledigen, damit der Schnitt passt. Alles machen lassen wird sich nicht lohnen. Siehe die Refitdehlya, die auch aus Holland kam und die für 300.000 € komplett entkernt und neu aufgebaut wurde. Aber nichts ist unmöglich!

Zum Kiel: Sowas habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Das Boot steht offensichtlich auf dem Stahlkiel und ist so vom Vorbesitzer extra so gemacht worden. Warum? Normalerweise rutscht der Kiel ganz rein wenn er unten noch raussteht und auf das Kielbrett des Trailers gekrant wird. Ich kann es mir nur so verstellen, dass sich über dem Kulissenstein noch ein zusätztliches Distanzstück befinden muss, der das vollständige hochziehen des Kiels verhindert. Oder die Oberseite des Kiels stößt mittels eines Distanzstücks an der Decke an. Dies bedeutet aber, dass nahezu das gesamte Gewicht des Bootes auf dem Distanzstück lastet und dieses an einer kleinen Stelle auf das Kajütdach drückt. Dafür ist das Dach jedoch nicht ausgelegt! Ob es so ist, kannst du gut über den Inspektionsdeckel im Kielkasten sehen.

Wenn du es in Eigenregie machen willst, muss das Boot ca. 1,50 m hochgehoben werden und der Kiel nach unten rausgebaut (Anleitungen dazu gibt es hier im Forum) und die Welle dann nach oben rausgezogen werden. Vielleicht kannst du aber auch alternativ über die Inspektionsluke bei etwas abgelassenen Kiel etwas wegbauen.

Was mich an deinen Fotos wundert, ist das 2. Metallstück, was unten am Rumpf vorhanden ist. Dies ist nicht original und soll wohl auch etwas die Lasten des Bootes auf dem Trailer aufnehmen. Ist allerdings schwer mit einer Ferndiagnose anhand der Fotos.

Zum Thema Langloch am Mast findest du hier einige Threads, die dir weiterhelfen sollten.

Den Mast aufriggen kann man auch mit dem sog. "toten Mann", der von Dehler original vorgesehen ist. Wenn du oft riggst, ist eine Jüttgabel bequemer. Die Jüttgabel muss genau auf Höhe Mastkoker am Laufdeck befestigt werden, damit der Drehpunkt übereinstimmt. Wegen der genauen Maße, kann man dir sicher weiterhelfen oder du bestellst eine:

file:///D:/Downloads/Serv483.pdf (in Adresszeile Browser kopieren)

Gruß Gerald
Zuletzt geändert von kabel69 am Donnerstag 11. August 2022, 08:26, insgesamt 1-mal geändert.
Matthias Görß
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Re: Mastloch

Beitrag von Matthias Görß »

Hallo Axel,

willkommen im Forum.
Eine Verstärkung für das ausgeschlagene Mastloch gibt es bei d-marina Team in Oldenburg. https://www.marina-team.de/pdf/11658.pdf
Ich habe mir für unsere Dehlya 25 eine Mastlegevorrichtung bei ETech Edelstahltechnek Haase in Berlin fertigen lassen. Gute Beratung, die haben die Maße der Dehlya vor Ort gehabt, hat alles bestens geklappt. Kielwartungen übernimmt auch d-marina Team in Oldenburg, die können das Problem mit dem Kiel bestimmt beheben.

Viele Grüße

Matthias
Viele Grüße aus Mecklenburg-Vorpommern.

Matthias
Stormanimal
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Re: Mastloch

Beitrag von Stormanimal »

Moin und Danke für die Tipps.
Aktuell möchte ich den Kiel in Ordnung bringen und den Mast reparieren lassen.
Das UW Schiff ist unschön und muss gereinigt werden. Das Boot wurde von Voreigner diese Saison im Isselmeer genutzt.
Der hat das Boot vor 3 Wochen lediglich rausgenommen, auf den Trailer gesetzt und zu mir gebracht.
Saubergemacht wurde das UW Schiff beim Kranen leider nicht.
Nach der Reinigung des UW Schiffs ist das AF dran. Das sieht unter dem Bewuchs recht gut aus.
Es könnte sein das dort ein Coppercoat o.ä. draufgeschmiert wurde. Wenn nicht ist mir das momentan auch egal. Dann kommt ggf. wieder ein kupferfarbenes AF drauf und gut. Das Boot wird bei mir ein Trailerboot und geht ca.5-8 mal im Jahr ins Wasser.
Da kommt das AF nur drauf damit das UW-Schiff vernünftig aussieht.
Momentan habe ich leider keine Zeit mich sinnvoll um das Boot zu kümmern. Kurz nach dem Kauf ist meine komplette Terminplanung über den Haufen geworfen worden.
Selbst was dran tuen kann ich erst wieder im Oktober.
Ich habe noch ein kleines Schlauchi (Avon Searider SR6) welches hin und wieder genutzt wird. Auch hierfür habe ich aktuell bis Mitte September keine Zeit.
Die Dehlya habe ich mir zugelegt um auszuprobieren ob ich dem Segeln etwas abgewinnen kann.
Stormanimal
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Re: Mastloch

Beitrag von Stormanimal »

kabel69 hat geschrieben: Donnerstag 11. August 2022, 08:22 Hallo,

zunächst einmal willkommen in unserem Forum. Hier findest du zu (fast) jedem Problem eine Lösung! :idea:

Ehrlich gesagt sieht das Boot vom Unterwasserschiff her ziemlich fertig aus. Sicherlich war es sehr preiswert und du hast dir vorgenommen, viel in Eigenregie zu erledigen, damit der Schnitt passt. Alles machen lassen wird sich nicht lohnen. Siehe die Refitdehlya, die auch aus Holland kam und die für 300.000 € komplett entkernt und neu aufgebaut wurde. Aber nichts ist unmöglich!

Zum Kiel: Sowas habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Das Boot steht offensichtlich auf dem Stahlkiel und ist so vom Vorbesitzer extra so gemacht worden. Warum? Normalerweise rutscht der Kiel ganz rein wenn er unten noch raussteht und auf das Kielbrett des Trailers gekrant wird. Ich kann es mir nur so verstellen, dass sich über dem Kulissenstein noch ein zusätztliches Distanzstück befinden muss, der das vollständige hochziehen des Kiels verhindert. Oder die Oberseite des Kiels stößt mittels eines Distanzstücks an der Decke an. Dies bedeutet aber, dass nahezu das gesamte Gewicht des Bootes auf dem Distanzstück lastet und dieses an einer kleinen Stelle auf das Kajütdach drückt. Dafür ist das Dach jedoch nicht ausgelegt! Ob es so ist, kannst du gut über den Inspektionsdeckel im Kielkasten sehen.

Wenn du es in Eigenregie machen willst, muss das Boot ca. 1,50 m hochgehoben werden und der Kiel nach unten rausgebaut (Anleitungen dazu gibt es hier im Forum) und die Welle dann nach oben rausgezogen werden. Vielleicht kannst du aber auch alternativ über die Inspektionsluke bei etwas abgelassenen Kiel etwas wegbauen.

Was mich an deinen Fotos wundert, ist das 2. Metallstück, was unten am Rumpf vorhanden ist. Dies ist nicht original und soll wohl auch etwas die Lasten des Bootes auf dem Trailer aufnehmen. Ist allerdings schwer mit einer Ferndiagnose anhand der Fotos.

Zum Thema Langloch am Mast findest du hier einige Threads, die dir weiterhelfen sollten.

Den Mast aufriggen kann man auch mit dem sog. "toten Mann", der von Dehler original vorgesehen ist. Wenn du oft riggst, ist eine Jüttgabel bequemer. Die Jüttgabel muss genau auf Höhe Mastkoker am Laufdeck befestigt werden, damit der Drehpunkt übereinstimmt. Wegen der genauen Maße, kann man dir sicher weiterhelfen oder du bestellst eine:

file:///D:/Downloads/Serv483.pdf (in Adresszeile Browser kopieren)

Gruß Gerald
Danke für einige Infos.
Leider ist über den Inspektiondeckel bei hochgezogenem Kiel nichts zu sehen.
Momentan fehlt mir das Werkzeug um das Boot auf Höhe zu bringen.
Die Dehler Lösung favoritisiere ich zur Zeit nicht als Dauerlösung. Ich möchte das Boot alleine ohne Hilfestellung möglichst einfach aufriggen. Da wäre eine Jütgabel halt einfacher. Das hat aber momentan keine Priorität.
Der Link funktioniert leider nicht. Der Verweis auf D geht vermutlich auf deine Festplatte. Da habe ich keinen Zugriff drauf 😉
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kabel69
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Re: Mastloch

Beitrag von kabel69 »

Hallo,

du hast Recht, wenn ich eine pdf anklicke, wird die gleich auf die Festplatte gespeichert, ohne dass ich es will. :x

Der Link zur pdf ist Folgender:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... tMrtrvfu9Q

Um so besser wenn das UW-Schiff nur so aussieht. Um so weniger Arbeit hast du. :P Trotzdem wurde am Kiel ziemlich gebastelt. Vielleicht kannst das Boot ja diese Saison trotzdem schon nutzen, dann eben erstmal per Kran wassern. Du wirst sehen, auf dem Wasser kommen dir viele Ideen, was verbessert werden kann. Dann hast es nächste Saison auch gleich verbessert. Ich arbeite an meiner Dehlya auch über die Wintermonate.

Die Dehlya 25 ist zum häufigen trailern fast zu groß. Warum? Weil es doch alles ein Aufwand ist, bis das Boot segelfertig im Wasser liegt (fixierten Mast lösen, aufriggen, Wanten spannen, Baum anschlagen, Kiel runterkurbeln, ggf. AB montieren, Segel anschlagen, Ruder einsetzen, Lichtleiste Trailer ab und wieder ran, Trailer wegstellen usw.). Dazu kommt, dass man eine Slipanlage mit der richtigen Neigung benötigt, die auch tief ins Wasser geht. Wobei das Boot einzuwassern leichter ist als das auswassern. Nur für ein Wochenende ist der Aufwand zu groß und man lässt es bald bleiben. Aber wie gesagt, nichts ist unmöglich.

Letzes Jahr habe ich meine Dehlya 25 einmal eingeslippt, das ging wirklich gut. Sogar mit Lichtleiste reingefahren, war eigentlich eine Notsituation, wollte aber keine 2 Urlaubstage verschenken, bis der Kran wieder in Betrieb war. Habe auch keine Rollen und keine Winde am Trailer. Die Sliprampe ging aber gerade bis ca. 2 m unter den Wasserspiegel rein, sodass da nichts anstoßen konnte. Die Dehlya ist dann einfach aufgeschwommen. Ausgewassert wurde dann wieder wie geplant mit Kran.

Gruß, Gerald
Zuletzt geändert von kabel69 am Donnerstag 11. August 2022, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
Stormanimal
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Re: Mastloch

Beitrag von Stormanimal »

Das Boot wird bei mir nur 5-8mal im Jahr ins Wasser gehen. Für mehr habe ich definitiv keine Zeit. Und wenn es nur 3 mal im Jahr ist, dann ist das halt so.
Ich komme aus der Mobo Fraktion und habe bis 30ft gefahren. Leider hat sich im Laufe der letzten Jahre durch veränderte Lebensumstände ergeben, das ich es zeitlich nicht mehr schaffe, mich häufiger als alle 4 Wochen mit dem Hobby auseinanderzusetzen.
Damit ist ein Wasserlieger für mich sinnlos.
Ich wollte mir bevor ich zu alt und unbeweglich werde endlich meinen Kindheitstraum von Segeln erfüllen.
Ob mir das Freude macht werde ich dann erfahren.
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kabel69
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Re: Mastloch

Beitrag von kabel69 »

War bei mir genauso. 20 Jahre MoBo gefahren, dann ins Segellager gewechselt. MoBo auch immer bei Bedarf geslippt, ging gut. Aber mit der Dehlya habe ich das Vorhaben vom slippen bald verworfen. Jedenfalls hat mich das Segelfieber bis heute gepackt und es wird nicht weniger. :P Allerdings bin ich mittlerweile in einem Alter, wo mir die Zeit wichtiger als das Geld ist. Die Prioritäten haben sich verschoben. ;)

Gruß, Gerald
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