Defekte Zahnräder Hubkiel Dehlya 25

[kcarius]

Hallo Dehlyaner,

bei meiner Dehlya 25, Baujahr 1987, stellte sich vor dem Auskranen ein Problem beim Aufkurbeln des Kiels ein. Der Kiel ließ sich ca. 8-10 cm hochkurbeln und danach drehte sich die Spindel leer durch, es war keinerlei Widerstand zu spüren.
Nach Öffnen der Abdeckung für das Kielgetriebe stellte sich heraus, dass vom Hauptzahnrad, 4 Zähne fast zu 80% runtergeschliffen waren. Ich kann mir dies nur erklären, dass das kleinere Zahnrad mit 24 Zähnen hochgerutscht ist und auf dem 30er Zahnrad lag und dadurch die Beschädigung hervorgerufen wurde.
Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Verschleiß kann es nicht sein, denn unsere Dehlya Baujahr 1987 wurde erst im August 2021 „Erstgewässert“. Ich habe das Kielgetriebe lediglich zum jeweils 1x Ablassen bzw. Aufholen des Kiels benutzt.
Es ist mir gelungen den Kiel über die M16 Schraube und eine 24er Steck-Nuß mit Ratsche hochzukurbeln.
Ich muss jetzt das 30er Zahnrad auswechseln. Nach meiner Einschätzung dürfte dies kein großes Problem sein, wenn das Boot auf dem Trailer liegt und im Winterlager ist.
Meine Überlegung ist nun, ob ich nicht beide Kunststoffräder gegen Messing, Hartgewebe oder Metallräder auswechseln sollte.
Hat jemand eventuell Erfahrung in dieser Richtung oder eine Einkaufsquelle/Adresse für diese Zahnräder?
Der Preis, den das Dehler Marina-Team gem. Internetseite verlangt, ist extrem hoch: zusammen €829,73 (ohne Versand) für beide Zahnräder!
Danke im Voraus für Tipps/Ratschläge!!!
Gruß
Kurt

[donnie]

Moin Kurt,
das ist ja ne schöne Schweinerei. Wie sich die Zähne so Abnutzung konnten.... ist mir so noch nicht untergekommen, aber kann ja nur passieren, wenn das kleine Zahnrad auf dem großen lag und kräftig gekurbelt wurde. Evtl. unter Nutzung eines Akkuschraubers.
Dann wird das kleine Zahnrad von unten sicherlich ebenfalls im vollen Umkreis beschädigt sein.

Die Preise beim D Marina Team kommen einem im ersten Moment schon recht hoch vor, aber die Zahnräder sind sicherlich eine Sonderanfertigung und keine Massenware.
Im Internet gibt es dafür diverse Firmen, die hier helfen könnten. z.B. dieses hier:
https://bmtec-laserschneiden.de/kunstst ... reloaded=1

Die originalen Räder sind meines Wissens nach aus POM Kunststoff, welches BMTEC ebenfalls anbietet.

Ob es dort teurer oder günstiger wird, weiß ich allerdings nicht.
Wenn du dort angefragen solltest, gib gerne mal eine Rückinfo hier ins Forum.

Handbreit, Kai

[kcarius]

Hallo Kai,

besten Dank für Deine Antwort.
Ich habe auch nur die gleiche Erklärung über die Beschädigung wie Du. Ja, ich habe einen Akkuschrauber verwendet, jedoch mit einem Drehmoment. Ich habe hier sachte hochgestellt, bis ich gemerkt habe, dass die Spindel mitgenommen wurde. Danach hat es nur wenige Umdrehungen gebraucht, bei sehr geringer Drehzahl und der Schrauber drehte leer durch.
Eine weitere Erklärung für mich wäre eine Alterung des Materials. Abnutzung kann es nicht sein, denn unsere Dehlya 25 ist jetzt die 4. Saison im Wasser und der Kiel wurde pro Saison jeweils nur 1x runter- und wieder rauf gedreht. Wie ich 2019 bei meiner Vorstellung im Forum geschrieben habe, haben wir unser Schiff 2019 von einem Vorbesitzer gekauft, der sie selber ausbauen wollte, jedoch nie dazu gekommen ist. Das Boot stand von 1987 bis 2019 in einer trockenen Halle. Deshalb meine Vermutung, dass hier eine Alterung am Material stattgefunden haben könnte.
Nochmals besten Dank für Deine Antwort. Ich werde das Forum auf dem Laufenden halten, wie ich an neue Zahnräder gekommen bin.
Gruß

Kurt

[Detlev]

... eine Frage ... wurden die beiden Zahnräder gefettet ?

[kcarius]

Hallo Detlev,
nein, nie.
Wie ich bereits beschrieben habe, ist dieses Getriebe maximal 5x runter bzw. hoch gekurbelt worden.

[Detlev]

Danke für die Info. Ich habe die Frage nach dem Fett/Öl deshalb gestellt, weil das Material der Zahnräder darauf sehr empfindlich reagiert und "aufquillt".
Wenn also nicht gefettet wurde, dann gibt es keine wirklich schlüssige Erklärung. Der Kurbelvorgang ist wegen der vielen Umdrehungen zwar mühsam, aber nicht wirklich schwer.
Wenn es schwer geht, dann macht man eigentlich als erstes den Deckel der Abdeckung ab und schaut dort nach.

Ich habe meine DY25 im Jahrr 2005 gekauft und bin jetzt 18 Jahre damit unterwegs. Das Boot ist mit der elektrischen Hubkieleinrichtung von der Kleinekathöver KG ausgerüstet. Ich achte darauf, daß die Spindel ausreichend Fett hat und schaue (selten) mal unter den Deckel. Der Elektroantrieb hat auch eine Überlastsicherung, die bei Schwergängigkeit recht sensibel reagiert. Ursache für eine Auslösung dieser Sicherung (Automat) war immer die Tatsache, daß die Einstellung des "Nullpunkt" verloren gegangen war. Hier fährt man dann mal von Hand bis in die obere Endlage und macht einen Reset. Danach funktioniert die Umdrehungszählung wieder korrekt. Wenn etwas nicht stimmt, dann hört man das auch.

Ich drücke Dir die Daumen, daß Du über Winter einen guten und einigermaßen günstigen Ersatz für die beiden Zahnräder findest.

Goodweind Ahoi!
Detlev