Umstellung von Stagreiter auf Rollfock

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Detlev
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Umstellung von Stagreiter auf Rollfock

Beitrag von Detlev »

Hallo,

ich habe mit Interesse Eure Beiträge gelesen und möchte heute meine Erfahrungen beisteuern. Auf meiner Dehlya 25 habe ich eine FURLEX-Rollfock mit festem Vorstag. Diese Vorrichtung war bereits auf dem Schiff, als ich es 2005 gekauft habe. Nach dem Kauf erfolgte dann der Bau einer Mastlegevorrichtung mit der Erkenntnis (in der ersten Saison), daß ein loses Vorstag beim Mastlegen bequemer ist. Ich habe aber "durchgehalten", meine "Technologie" beim Mastlegen- und Stellen verbessert und möchte heute das feste Vorstag nicht mehr missen. Der absolute Vorteil: Die Genua kann gerefft werden und das Schiff segelt immer noch gut (und sicher!).

Eine Weile hat mich geärgert, daß es beim Aufrollen manchmal schwer ging. Man muß eben auch mal die Beschreibung lesen! Die Furlex hat asymmetrische Lager. Wenn dann die Reffleine falsch herum auf die Trommel gespult wird (meine Schuld), dann geht es schwer. Nach der Korrektur dieses Fehlers ist nun alles bestens.

Einrollen bei mehr Wind geht auch, wenn man dem Vorsegel übermäßigen Druck nimmt. Ich luve meist stark an, dann geht es relativ leicht. Alternativ geht auch Abdeckung der Genua mit dem Großsegel (also abfallen). Diese Manöver mache ich immer allein, meine Frau muß nicht helfen. Bestenfalls übernimmt sie das Ruder. Bei Bedarf läuft beim Reffen / Segelbergen die Maschine.

Wichtig: Das Vorsegel muß beim Reffen mit der Schot ausreichend auf Zug gehalten werden (das geht auch solo!). Wenn das Vorsegel schlägt, dann gibt es Streß, evtl. auch ein zerrissenes Vorsegel! Im Zweifelsfall lieber (rechtzeitig) noch einmal alles ausrollen (damit aufklaren) und einen zweiten Versuch starten.

Meine Technik: Die Reffleine habe ich Backbord nach achtern geführt. Dort ist dann auf dem Süll eine Klemme (spinlock) montiert, durch die diese Leine (6 mm) läuft. Damit kann ich die Klemme aus der Plicht heraus bedienen und die Reffleine mit einem Handgriff sichern oder lösen. Bei Not wäre auch eine Bedienung über die Stb.-Winch möglich (das wird von FURLEX aber ausdrücklich nicht empfohlen, damit man das Gefühl für die Kräfte behält).

Für mich ist wichtig, daß alle Manöver ohne Hilfe eines zweiten Mannes bzw. meiner Frau) aus der Plicht heraus erfolgen können. Dies betrifft Vorsegel, Großsegel, Lazy-Jacks und Reff 1. Auch zum Bergen des Großsegels benötigt man (nach meiner Erfahrung mit durchgelattetem Groß) keine Bergeleine. Das Boot wird bei Wind unter Maschine in den Wind gestellt. Danach genügt ein gelegentlicher Griff ins Achterlieck.

Es ist immer schön, wenn man Hilfe erhält. Gut (und beruhigend) ist aber, wenn es auch ohne Hilfe sicher solo geht.

Goodewind Ahoi!

Detlev


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... der Weg ist das Ziel ...
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Anonymer User
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Umstellung von Stagreiter auf Rollfock

Beitrag von Anonymer User »

Vielleicht noch ein kleiner Tipp:

Ich habe auf unserer dy25 auch ein Profilvorstag mit Rolle von Harken (Kunststoffprofil, damit man es für den Transport auch ins Schiff legen kann...)

Als Segel Fahre ich eine "normale" Fock von Werner Fritz. Von der Fläche her liegt sie zwischen der originalen Fock und der originalen Genoa (hat ca 11,5 qm oder 115%) mit vertikalen Latten. Seit ich dieses Selgel habe, ist die Genoa gar nicht mehr an Bord. Bei Geschwindigkeitsmessungen mit GPS einen Sommer lang hat sich ergeben, dass sich ein Wechsel des Segels nicht wirklich lohnt... Liegt wohl am Schnitt?!

Jedenfalls habe ich die Reffleine der Rollfock an Steuerbord nach achtern geführt.
Mittig zwischen der achteren Relingsstütze und dem Heckkorb dann durch eine "automatische Klemme" (wie ein klitzekleiner automatischer Fallenstopper) auf dem Wulst (sie schließt bei Zug automatisch, ansonsten bleibt sie nach dem Öfnnen einfach offen und kein Hebel steht nach oben - Abbruchgefahr!) und zu guter letzt durch einen Block, den ich an dem "Spiblockauge" am Heckkob angeschlagen habe direkt in die Plicht.
So kann jeder von Überall einfach mal die Fock aufrollen, die Rolleine bei Hektik einfach in die Plicht schmeißen und gut ist...
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