Unterwasserschiff

ME_Allensbach
Beiträge: 90
Registriert: Sonntag 18. Mai 2008, 18:25

Unterwasserschiff

Beitrag von ME_Allensbach »

Hallo Allerseits,

nachdem die Bildergalerie mit vielen Bildern der Dehlyas versehen ist, habe ich Ritchy gebeten mir auch eine Galerie einzurichten. Herzlichen Dank dafür, Ritchy.
Die ersten Bilder sind eingestellt und beschreiben das wohl das unangenehmste am Hobby "Segeln", das "Wiederaufbereiten" des Unterwasserschiffes. Da ich nicht wußte was der Voreigner (2te Hand) als Osmoseschutz auf getragen hatte, wollte ich auf Nummer sicher gehen. Alles komplett abgezogen, Unterwasserschiff entfettet und geschliffen. Das Thema Osmose dürfte sich für mich erledigt haben, das U-Schiff ist glatt wie die Haut eines frisch gepflückten Apfels. Nach 15 Jahren keine einzige Blase, kein Riss im Gelcoat oder ähnliches :lol: . Da habe ich schon anderes gesehen. Ein Hoch auf die Bauqualität der Dehlya's :!:
Sobald das Wetter mitspielt, kommen 5 Lagen Epoxid auf das U-Schiff, Light Primer und Waterglide als Antifouling.
Ich werde weitere Fotos einstellen und Euch auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße ME
Werner
Beiträge: 222
Registriert: Sonntag 14. September 2008, 15:40

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von Werner »

Hej ME,

wirklich unglaublich, das UW-Schiff sieht aus wie neu...

Wie hast du den alten Antifouling- und Schutzauftrag so toll runterbekommen?

Gruß
Werner
ME_Allensbach
Beiträge: 90
Registriert: Sonntag 18. Mai 2008, 18:25

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von ME_Allensbach »

Hallo Werner,

mit einem Zugeisen mit scharfer Klinge, viel Zeit und viel, viel Muskelkraft, ich fluche jetzt noch. :cry:
Im SVB-Katalog werden die Dinger mit auswechselbarer Klinge angeboten.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich gut zu überlegen ob er/sie das machen will :!:
Viele Grüße ME
Werner
Beiträge: 222
Registriert: Sonntag 14. September 2008, 15:40

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von Werner »

Hallo ME,

da hast du sicherlich recht. Ich hoffe ja auch, dass ich zumindest die nächste Zeit drum herum komme, aber man weis ja nie. Deshalb ist es immer wichtig, zu wissen, wie die Andere das gemacht haben.

Gruß
Werner
Benutzeravatar
Niklas
Beiträge: 70
Registriert: Samstag 10. Mai 2008, 20:09

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von Niklas »

Hallo ME,
das Ergebnis sieht echt gut aus. Gratulation!
Ich habe dieses Jahr auch noch vor den ganzen Mist runterzuholen allerdings nicht an unserer Dehlya sondern an einer Varianta.
Wie viel Klingen hast du dabei Verbraucht ?
Auch wenn es eine sehr Aufwendige Arbeit ist überlege ich diese Methode der umwelt und gesundheitschädlichen Beize vorzuziehen. Wenn man vom Arbeitsaufwand absieht ist die Methode sogar noch deutlich günstiger.
Bei mir sind allerdings mehrere Farbschichten übereinander, jedoch ist der Zustand auch nicht mehr so gut sodass dies eigentlich kein Problem darstellen sollte.
Kann man deiner Erfahrung nach mit den Klingen irgendwas "kaputt" machen, zum Beispiel zu tief ins Material arbeiten ?
Wenn du sonst noch Tipps zur Vorgehensweise hast wäre ich dir dankbar!

Gruß

Niklas
ME_Allensbach
Beiträge: 90
Registriert: Sonntag 18. Mai 2008, 18:25

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von ME_Allensbach »

Hallo Niklas,

sorry ich lese erst jetzt deine Fragen zum Rumpfabziehen. Ich habe für den Rumpf der D25 drei Klingen benötigt, allerdings die Klingen auf einem Wetzstein zwischendurch immer mal wieder geschärft. Im Neuzustand sind die Klingen super, aber nach einiger Zeit (2- 3 Stunden) lassen sie nach (nach dem Schliff noch schneller) und dann wirds anstrengend.
Die Klingen rutschen sozusagen übers Gelcoat, ich habe nur einige Male die Klinge verkantet und dann hats einen Mini-Ratscher im Gelcoat gegeben. Ist alles eine Frage der Übung nach 10 Minuten hast dus raus. Insgesamt hat mich die Rumpfbearbeitung bis jetzt ca. 100 Euro gekostet (Klingen, Schleifpapier, Azeton, Schutzhandschuhe etc.) .
Das Epoxid habe ich für 60 Euro im Internet (6 kg) gekauft, kein Spezialepoxy für den Bootsbereich. Ich arbeite im Chemiebereich und habe unsere Chemiker befragt, Aussage günstig kaufen, eine Schicht mehr drauf und die Wirkung ist mindestens so gut wie beim Spezialzeug. Viel wichtiger ist die Temperatur und der Zeitabstand von Lage zu Lage beim Verarbeiten des Epoxy. Die Verbindung muss chemisch erfolgen, nicht über Adhäsion. Und vor allem nach dem Epoxy-Auftrag mindesten eine Woche warten bis alles komplett ausgehärtet ist, ansonsten können die Lösungsmittel im Antifouling einen Kapillareffekt im Epoxy erzeugen. Primer zwischen Epoxy und Antifouling soll übrigens auch nicht erforderlich sein, ein guter Zwischenschliff reicht aus, ich werde trotzdem eine Schicht Light Primer zwischen Epoxy und Antifouling aufbringen.
Wenn das Wetter mitspielt habe ich die Aktion in zwei Wochen hinter mir. ;)

Viele Grüße ME
Benutzeravatar
Detlev
Beiträge: 1713
Registriert: Dienstag 12. August 2008, 21:58
Wohnort: Lehnin (Land Brandenburg)
Kontaktdaten:

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von Detlev »

Hallo ME,

jetzt muß ich auch mal fragen.
Hast Du für die Anstriche auf dem Unterwasserschiff reines ("normales") Epoxydharz benutzt?

Ich war bisher der Meinung, daß das NonPlusUltra für diese Arbeit z.B. VC Tar ist.
Jedenfalls haben das bisher alle Sportfreunde bei uns benutzt, wenn Sie den Rumpfaufbau neu gemacht haben.
https://www.compass24.de/web/catalog/sh ... ng/4877170
Früher haben wir Teer-Epoxydharz verwendet.

Goodewind Ahoi!

Detlev
... der Weg ist das Ziel!
ME_Allensbach
Beiträge: 90
Registriert: Sonntag 18. Mai 2008, 18:25

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von ME_Allensbach »

Hallo Detlev,

das war bis vor ca. drei Jahren auch mein Kenntinisstand. VCTar oder light Primer etc. sollen das NonPlusUltra sein.
Dann bin ich mit dem WestSystem in Berührung gekommen und habe mir ein Buch und Heft von WestSystem gekauft.
Dort wird gesagt, dass eine reine Epoxydharzbeschichtung eine sehr hohe Barriewirkung hat, die noch mit Füllern (gibts auch bei WS) gesteigert werden kann. Da WS jedoch sehr teuer ist, habe ich mit unseren Chemikern die Lage diskutiert und dann obige Information bekommen. VCTar oder ähnliche Proukte sind doch auch "nur" Epoxydharze mit eingearbeiten Füllern und eine Härter.
Wieso für "Spezialprodukte" viel Geld bezahlen, wenn "Normalprodukte" das gleiche leisten? Ob es tatsächlich so ist, kann ich seit drei Jahren bewerten, damals habe ich WS auf meine Dehler 18 aufgebracht (5 Schichten +Primer), die habe ich zwar nicht mehr, bekomme jedoch jedes Jahr einige Male Informationen vom jetzigen Besitzer. der hat seit drei Jahren nichts mehr am Unterwasserschiff gemacht und ist noch immer begeistert.

Viele Grüße ME
Benutzeravatar
DEY674
Beiträge: 180
Registriert: Dienstag 19. August 2008, 14:08
Wohnort: Rügen/Ostsee

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von DEY674 »

Moin ME,

was hast Du mit dem Wasserballast-Tank gemacht? Ich habe mein UW-Schiff inkl. Kiel auch komplett aufgearbeitet, jedoch bewusst auf einen Osmose-Schutz verzichtet, da ich mir vorstellen kann, dass Feuchtigkeit bei den Dehlyas typbedingt auch vom Tank aus in das Laminat eindringen kann.

Seglergrüße

Tobias
Fair winds and happy sailing!
Benutzeravatar
Uli
Beiträge: 1923
Registriert: Dienstag 23. August 2005, 16:55
Wohnort: Gladbeck

Re: Unterwasserschiff

Beitrag von Uli »

Hallo zuammen,
das mit dem Epoxid stimmt.
Ich habe einen Verwandten, der berufsbedingt seit fast 20 jahren jeden Tag quasi nur mit Epoxid arbeitet.
Er arbeitet für eine Cheniefirma, die Bautenschutzsysteme vertreibt.
Er sagte mir klar, dass Grundmaterial Epoxid ist prinzipiell immer das gleiche.
Er sagt auch immer grinsend, wenn seine Firma für jedes KG Epoxidharz das Geld kasssieren würde, was im Yachtbaubereich dafür kasssiert wird, dann müßte jeder Mitarbeiter seiner Firma eine Rolls Royce fahren.
Ich für meine Teil verwende seit 1998 problemlos an meinem Boot nur Epoxid von ihm und habe noch nie mehr als € 10.- für 5 KG bezahlt.
Das Zeug gibt es mit x verschiedenen Härtern, wobei lange Härtezeiten zum dauerhaftesten Endprodukt führen.

Viele Grüsse
Uli
Antworten