Hallo Claus,
ich habe deshalb gefragt, weil ich denke, daß es bezüglich der Gefahr des elektrolytischen Abtrages zwischen Fest- und Klappruder erhebliche Unterschiede gibt.
Das Festruder kann gut mit einem haltbaren Schutzanstrich versehen werden. Beim Klappruder (ich habe selbst eins) sieht das anders aus. Das Klappruder ist im Unterwasserbereich geteilt. Hier gibt es Stellen, die sich nicht dauerhaft gegen das Wasser isolieren lassen. Es sind auch nicht alle Stellen wirklich mit Farbe oder einer anderen Beschichtung erreichbar und einige Stellen reiben auf- und aneinander.
Das betrifft an allererster Stelle die Drehachse der beiden Ruderhälften (eigentlich ist es ja nur eine Schraube mit einer Hülse). An dieser Stelle kann man nicht dauerhaft beschichten und zumindest hier kommt es durch Elektrolyse zum Materialverlust. Die erste "Opferstelle" ist das Material (Alu) am Sackloch der Achsschraube am festen Teil des Klappruders. Hier kommt es zu einer Schwächung bis das Loch nach unten ausreißt. Auf der gegenüberliegenden Seite steckt die Schraube in einem Gewinde und schließt original bündig ab. Die im beweglichen Teil des Ruderblattes befindliche Hülse (eigentlich nur ein kurzes Rohrstück aus Stahl, Messing ...) bietet hier schon den elektrolytischen Gegenpol. Wenn jetzt noch Kupfer ins Spiel kommt, ist das Ergebnis vorprogrammiert.
Ich habe mein Ruder 2011 zum Sandstrahlen gebracht und anschließend den Korrosionsschutz neu aufgebaut. Es gibt Stellen am oberen Teil, wo man nicht sicher sein kann, daß die gesamte Oberfläche wirklich erreicht wurde. Reibung beim Klappen des Ruders tut danach ein übriges.
Am Wochenende habe ich mein Klappruder mit einem frische Anstrich Trilux versehen und dazu die beiden Ruderteile voneinander getrennt. Dabei ist mir wieder aufgefallen, daß der Boden im Sackloch an der Verbindung der beiden Ruderteile recht dünn ist (Folge der Korrosion vor der Sanierung) und habe den Eindruck, daß hier trotz 2011 erfolgter Beschichtung ein weiterer (minimaler) Abtrag erfolgte. Ich sehe mir in den nächsten Tagen noch mal an und werde eventuell eine VA-Schraube oder eine VA-Gewindestange mit Karosseriescheiben und Hutmutter durchschrauben, damit mir der Boden des Sackloch nicht ausreißt. Unten ein Foto vom Zustand vor dem Sandstrahlen 2011.
Jedenfalls wird die Opferanode (Magnesium) erneuert und auf mein Ruderblatt kommt auf gar keinen Fall ein kupferhaltiger Anstrich.
Goodewind Ahoi!
Detlev

- Klappruder DY25 - Sackloch an der Achse

- Opferanode (Mg) neu

- Opferanode (Mg) nach Gebrauch
... der Weg ist das Ziel!