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Re: blei statt wasserballast
Verfasst: Samstag 1. Dezember 2018, 10:04
von kabel69
Hallo,
da muss ich Uli recht geben. Die umlaufenden Nähte um den Kielkasten können undicht sein. Ist auch meine Erfahrung bei der Tankstilllegung. Schließlich musste ich auch 2 x ran. Auch das Forumsmitglied Sailor hat hier diese Erfahrungen schon gemacht. Man merkt es halt erst, wenn man den Tank trocken legen möchte, da ja sonst das Wasser bis zum Salonboden ansteht. Die Werft hat nie das Ziel gehabt, diese Nähte 100%ig dicht auszuführen, da dies nicht erforderlich war. Sei doch froh, wenn wir dich darauf sensibilisieren. Der andere Fall, plötztlicher Wassereinbruch und du fällst in dem Moment aus allen Wolken ist doch wohl deutlich unangenehmer. Vielleicht hat der Vorgänger auch diese Stellen alle schon abgedichtet, das wissen wir nicht und kann man auf den Fotos auch nicht erkennen. Aber wenn du wieder was rausstemmst, kommen ja vielleicht auch die Nähte teilweise wieder frei. Vielleicht würde ein Telefonat mit dem Vorgänger beruhigenden Aufschluss bringen.
Also, viel Erfolg bei deinen Umbauarbeiten!
Re: blei statt wasserballast
Verfasst: Sonntag 2. Dezember 2018, 09:14
von sailor
Hallo Miteinander,
habe 2013 den Wasserballasttank abgedichtet.
Die Ventilöffnung mechanisch abgedichtet.
Den Kiel ausgebaut und die Nähte im Kielkasten gründlich gereinigt
und mit Sika 291i richtig dick abgedichtet.
100 kg Blei (Luftgewehrkugeln) in Folienschläuche zu 4kg abgefüllt
und über eine 100 mm Inspektionsöffnung, im Salonboden, in den Ballastraum eingebracht.
4 Jahre war der Ballastraum dicht und trocken. Habe regelmässig kontrolliert.
2017 nach dem Einwassern war der Schreck groß als am nächsten Tag bei der Kontrolle
der Ballasttank voll Wasser war.
Boot wieder aus dem Wasser geholt. Blei aus dem Ballasttank rausgeholt und
wieder auf Wasserballast zurück gebaut.
Wohlweislich habe ich die Wasserventilmechanik nicht ausgebaut so dass ich problemlos
zurückbauen konnte.
Ich hatte keine Grundberührung mit dem Kiel aber die mechanische Belastung bei ganz
ausgefahrenem Kiel (200 kg) bei Krängung auf die Verbindungsnähte scheint doch erheblich zu sein.
Zum überlaminieren der Verbindungsnähte muss man das Boot auf die Seite legen um
sauber arbeiten zu können. Schauen und arbeiten gleichzeitig geht in diesem Bereich nicht weil der Schlitz zu schmal ist.
Man arbeitet blind. Weil ich keine Einrichtung hatte um den Rumpf auf die Seite zu legen
habe ich die Nahtstellen großzügig mit Sika abgedichtet.
Gruß
Wilhelm
Re: blei statt wasserballast
Verfasst: Mittwoch 5. Dezember 2018, 08:21
von segelklaus2
danke für die tips und warnungen. an den vor-vorbesitzer der den umbaugemacht hat komm ich nicht mehr ran.
hat jemand von euch noch fotos von den nahtabdichtungen?
meint ihr von der kajüte aus, wenn der fußboden entfernt ist?
Re: blei statt wasserballast
Verfasst: Mittwoch 5. Dezember 2018, 09:04
von sailor
Hallo Segelklaus,
von der Kajüte aus kannst du den Schwerkasten nicht abdichten.
Der Platz ca 5 cm hoch reicht nicht aus und dann musst du ja entlang
dem Schwertkasten ca 60 - 70 cm abdichten.
Gruß
Wilhelm
Re: blei statt wasserballast
Verfasst: Mittwoch 5. Dezember 2018, 15:29
von Uli
Hallo,
Wilhelm hat Recht.
Abdichten kann man den Wasserballasttank Richtung Kielkasten nur bei ausgebautem Kiel von unten.
Dazu muss der gesamte Bereich rund um alle Kielkastennähte gründlich gereinigt angeschliffen und entfettet werden, alle Stoss/Nahtkanten sollten rundgeschliffen werden.
Warum.....? Damit man anschliessend mit dünnen Glasgewebe, am besten Köpergewebe, welches sehr weich und anschmiegsam ist, die Nähte und Stosskanten grosszügig überlaminieren kann. Hilfreich ist es auch, alle Kanten und Ecken zunächst mit angedicktem Epoxidharz (Spachtelmassenkonsitenz) abzuspachteln. So kann man dort das Köpergewebe leichter auftragen ohne dass die Glasmatte wegen ihrer Eigensteifigkeit nicht überall anliegt.
Und nun noch ein ganz wichtiger Tipp:
Siehe dazu:
http://forum.dehlya.de/viewtopic.php?f= ... %A4ckebrot
und
http://forum.dehlya.de/viewtopic.php?f= ... brot#p8649
und
http://forum.dehlya.de/viewtopic.php?f= ... brot#p4272
ausserdem.... Bilder in meiner Galerie "Dehlya Uli" dort sind die wegkorrodierten Aluplatten auch eingestellt.
Der Kielkasten ist mit Schrauben, die durch den Fussboden gehen, mit dem Ballaststank / Fussboden verbunden. Diese Schrauben siehst du im Salon stehend, wenn du rund um den Kielkasten schaust. Im 10 cm Abstand ist dort Schraube für Schraube durch den Kielkastenflansch gezogen.
Die Schrauben enden im Kielkasten und sind ab Werk mit Aluplatten gekontert. Die Aluplatten sind über die Jahre durch Elektrolyse wegkorrodiert.
Bei mir sahen die Aluplattten aus wie graues Knäckebrot. Diese Platten auf jeden Fall entfernen und gegen VA-Konterplatten (in Sika eingesetzt) ersetzen. Dann alles überlaminieren. Dann hast du auch an dieser Stelle Ruhe.
Das Blöde an der Sache: Man braucht einen Kran um den Kiel auszubauen. Wenn er raus ist ist das reinigen, schleifen, Konterplatten austauschen und laminieren eigentlich kein Hexenwerk.
Viele Grüsse
Uli
Re: blei statt wasserballast
Verfasst: Dienstag 11. Dezember 2018, 16:34
von Kiji2015
Bei meiner Dehlya musste ich nur den Bowdenzug zur Betätigung des Wasserballastventils rausnehmen und den Durchbruch mit ein paar Matten Epoxy verschließen, das war alles. Der Kiel war danach 2 Jahre lang knochentrocken!