Umfrage Hubkiel-Wartung

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Uli
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Uli »

Hallo zusammen und speziell an Guido.
Theo Kordt hat bereits 2 x an meinem Boot die Kielwartung gemacht.
Ich wohne ca 110 KM von ihm entfernt, also 1,5 Stunden Fahrt.
Diese Fahrstrecke nehme ich gerne auch mich, da ich weiss, dass das Boot bei ihm in guten Händen ist.
Er weiss, was er tut.
Da ist eine weite Anfahrt sicherlich das geringere Übel.
Die Jungs von FSA in Mardorf scheinen das Boot auch gut zu kennen, eigene Erfahrung habe ich aber noch nicht gemacht.
Gefährlich wird es bei Bootbauern, die das Boot nicht kennen.
Ich denke da an den armen Dehlya-Segler, dem eine Werft für den Einbau der Log- u. Lotgeber den Wasserballasttank aufgebohrt hat.
Da sträuben sich die Nackenhaare.
Also.... fahr lieber 200 KM und weiss dein Boot in guten Händen.
Theo Kordt macht die Kielwartung gut und treibt dich auch nicht auf Kosten.

Viel Grüsse
Uli <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_smile.gif" alt=":)" title="L
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Süsswasserpirat
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Süsswasserpirat »

Hallo zusammen, hallo Tobias,

erlaubt, dass ich meinen "Senf" auch noch dazugebe. Nein Spass bei Seite, dazu finde ich ist das Thema zu ernst. Ich bin nun seit 10 Jahren Mit- bzw. mittlerweile Eigner einer DY 25. Die Hubkielwartung gehört fest in den Wartungsplan im Sinne eines grossen Services und wird alle zwei Jahre durchgeführt.
Dazu wird das Boot gekrant und der Kiel ausgebaut. Siehe dazu Bild in Galerie P. Ziegler.
Weshalb dieses kurze Intervall? Einem Besitzer einer DY 22, welcher übrigens sein Boot super im Schuss hat, brach während eines Segelnachmittags Ende der 90 iger Jahre der Kullissenstein und weg war der Kiel. :oops: Von ihm erhielt ich dann den Tipp, nicht erst alle 5 Jahre die Wartung zu machen, sondern dann, wenn sowieso das Unterwasserschiff gründlich überholt wird. Ich fahre gut damit, da das auch eine Investition in die Sicherheit ist.

In der Hoffnung auf bald wärmere Zeiten
Peter
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Loctite
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Loctite »

das ist eine bedauerliche geschichte . erstaunlich ,ich dachte der kulissenstein wäre aus POM , was meiner meinung nach fast unzerstörbar ist.
ich finde es grundsätzlich gut , wenn finanzielle mittel keine rolle spielen den kiel alle 2 jahre zu warten.
für meinen geschmack ist es einfach zu teuer nach 2 maligem hoch und runterkurbeln ca 700 euro zu bezahlen.das dürfte in einigen jahren den wert des bootes übersteigen und würde mich zum sofortigen verkauf veranlassen.
im übrigen wäre interessant zu wissen ob die werften nach einer wartung , eine volle garantie gegen verlust geben? und wenn ja , wie lange?
wie würden versicherungen auf kielverlust reagieren?
gruß norbert
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Detlev
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Detlev »

Hallo,

ich sehe das auch so wie Norbert. Kein Mensch würde ernsthaft darüber nachdenken, sich für das Binenrevier ein 25-Fuß-Boot in dieser Preisklasse zu kaufen, mit dem er dann alle 2 Jahre zur "großen Inspektion" muß und dafür regelmäßig gleich mal einige Hunderter los wird.

Aber - was soll der Hersteller oder die Werft denn auf solche Fragen antworten?

Wenn jemand in seiner DY25 einen BMW D7 eingebaut hat, dann findet er dort in der Bedienungsanleitung auch den Satz, daß der Ölstand TÄGLICH!!!! zu kontrollieren ist. Auch hier Hauptmotiv "Haftungsbegrenzung" ( vielleicht unter dem Motto ... wir haben es Euch doch gesagt!).

Da wäre es doch vielleicht viel wichtiger, jährlich eine wirklich gründliche Inspektion des stehenden Gutes machen zu lassen.
Hier genügt den meisten von uns aber die persönliche Sichtkontrolle. Und das auch nur an den Stellen, die wir wirklich sehen können und mit einem recht unerfahrenen Blick für mögliche Symptome.

Aber, noch mal zurück zu unserem Hubkiel. Er braucht schon viel Aufmerksamkeit und Pflege. Es sollte also ein Inspektionskuk am Kielkasten vorhanden sein. Die Spindel und die Gleitflächen brauchen regelmäßig eine angemessene Menge Fett. Wenn man das mit der Hand macht (eine ziemliche "Sauarbeit"), dann gibt es beim Händereinigen gleich noch ein wichtiges Feedback. Wenn nämlich Späne oder Abrieb sichtbar sind, dann wird es sicher Zeit, alles mal auseinanderzunehmen. Bei mir war das Fett bisher absolut "sauber".

Wenn alles leicht läuft und wenn der Kiel kein außergewöhnliches Spiel hat, dann bin ich nach wie vor guter Dinge.
Wenn es aber mal eine wirklich harte Grundberührung mit dem Kiel geben sollte und vielleicht sogar die Spindel einen Schlag bekommen hat (das ist in meinem Verein bei einer 25er bereits geschehen), dann muß alles auseinandergenommen werden.

Bei meiner DY25 hat der Kiel die elektriche Hubkieleinrichtung von Kleinekathöfer. Dieser Antrieb hat eine recht empfindliche Überlastsicherung. Wenn mal was schwer geht, dann schaltet der Antrieb ab. Im Rückschluß heißt das, daß die reibungslose Funktion ein Indiz dafür ist, daß alles leichtgängig ist.
Meinen Kiel bewege ich in der Saison viele 100 Mal auf und ab. Ich denke, das ist in Bezug auf Schmierung und Leichtgängigkeit sogar ein Vorteil gegenüber Booten, bei denen der Kiel nur am Anfang und am Ende der Saison bewegt wird.

Ich will also niemendem Ausreden, den Kiel an seiner Dehlya regelmäßig auszubauen. Ich denke aber auch, daß man hier nicht gleich ins Extrem gehen muß. Selbstverständlich gilt dem Hubkiel auch bei mir eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Wenn ich allerdings eine DY25 kaufen würde, bei der alles schwergängig ist und beim Blick in den Kielkasten zu vermuten ist, daß hier noch nie Fett rankam, dann würde auch ich über eine Inspektion nachdenken.

Goodewind Ahoi!

Detlev
... der Weg ist das Ziel!
Loctite
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Loctite »

hier noch ein tip von mir , wer über ein inspektionsluk verfügt ,kann die kontrolle der mechanik im kielkasten auch mit einer webcam vornehmen. einfach an ein laptop anschließen und die cam am kabel oder z.b. an einem schweißdraht in den kielkasten führen.
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Detlev
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Detlev »

Hallo Norbert,
ich Verbindung mit genügend Licht eine tolle Idee. Ich denke, ich werde das vor dem Abslippen mal ausprobieren.

Goodewind Ahoi!
Detlev
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Süsswasserpirat
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Süsswasserpirat »

Hallo zusammen,

wenn ich die kosten sehe, welche ihr für eine wartung nennt, würde ich es auch sein lassen. 700 euro sind je nach wechselkurs ca. 1000 SFr. , das habe ich auch nicht so einfach locker. Haben im hafen aber einen bootsbauer , welcher seriöse arbeit leistet , unser boot seit jahren kennt und uns entsprechend berät und betreut. Dazu helfe ich bei der wartung mit, was sich auch bei der rechnung niederschlägt.
Was das schmieren und die sonstige inspektion angeht, so erfolgt das relativ problemlos durch die inspektionsluke am kielkasten.
Danke für den tip mit der webcam. habe hier auch noch einen anzufügen: Eine fiberobtik aus dem garagenbereich, mit der geht es ebensogut, da die lichtquelle ausserhalb des Kasten zu liegen kommt.

Gruss
Peter
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DEY674
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von DEY674 »

Moin zusammen,

Danke für Eure sehr interessanten Beiträge und Tipps! Meine "kleine Umfrage" zeigt, dass es offenbar doch keine großen Probleme mit dem Hubkiel und dessen Mechanik gibt (ausgenommen die Geschichte von Peter mit der Dy 22 - und hier weiß man natürlich auch nicht, was möglicherweise der Eigner und/oder Voreigner an der Mechanik gemacht oder nicht gemacht hat).

Übrigens haben auch schon Kielboote den Kiel verloren - siehe Bavaria vor einigen Jahren ....

Es stimmt, so kann die Konstruktion von Dehler eigentlich nicht gemeint gewesen sein: familientaugliches, trailerbares Boot zum überschaubaren Preis (Ausbaupakete!) und dann alle 2 Jahre zum Kielausbau düsen - für rd. 1000 Euro mit Anfahrt! Und - wie gesagt - ich selbst (und wahrscheinlich viele weitere Dehlya-Eigner) sehe mich nicht in der Lage und willens, den Kiel allein ohne fachgerechte Unterstützung ein- und auszubauen. Selbst wenn man 370 kg mal eben so locker ausbauen und wegschleppen kann, bleibt die Frage, wie fachgerecht das Ganze dann ist oder ob man da nicht vielleicht sogar mehr Schaden anrichtet ... Also wenn ich das Getriebe meines Autos mal eben so - und das aller 2 Jahre - ein-/ausbauen würde ...dann wäre mein Auto sicher bestimmt schon ein Fall für die Abwrackprämie! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_biggrin.gif" alt=":D" title="
Fair winds and happy sailing!
Werner
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von Werner »

Hallo liebe Dehlyaner,

zwar kenne ich mich als Festkiel-Segler mit der Problematik nicht aus, aber ich kann vielleicht trotzdem ein paar Tipps geben.

Für die Inaugenscheinnahme von unzugänglichen Bereichen verwendet man am Besten ein Endoskop. Und die gibt es inzwischen als USB-Endoskope mit Anschluss an den PC für wenig Geld (z.B. http://www.elv.de/output/controller.asp ... GoogleBase). Der Vorteil von den Endoskopen ist, dass diese eine integrierte Lichtquelle besitzen, d.h. Kamera uns Lampe werden gemeinsam eingeführt (igittt wie das klingt). Ansonsten kann man Öle und Fette auf Zustand und damit auch auf Verschleiß der damit geschmierten Teile überprüfen lassen (z.B. http://www.oelcheck.de).

Gruß
Werner
high_passion
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Re: Umfrage Hubkiel-Wartung

Beitrag von high_passion »

Hallo an alle,

die Anmerkung, die du Uli gebracht hast, sehe ich auch so. Lieber ein wenig Fahrerei in Kauf nehmen, aber dann das Boot in guten Händen zu wissen, als "um die Ecke" das Boot bei einem Stümper warten zu lassen. Da ich zwar nicht die Erfahrung mit einer Hubkielwartung habe, aber für gewöhnlich eher zwei rechte, als zwei linke Hände habe und eher etwas zu gewissenhaft arbeite, sehe ich als Alternative momentan nur das Selbermachen. Zumal mit der Hubkielwartung gleichzeit die Alu-Plättchen, Rollen, etc. erneuert werden sollen und der Kiel an sich neu aufgearbeitet werden soll. Ebenfalls soll das GFK im Hubkielschacht entsprechend gestrichen werden. Entsprechende bebilderte Beiträge habe wir ja auch hier im Forum, was die Hemmschwelle senkt! Ich grübel noch ... :?

Was das Verschließen des Wasserballast-Tanks anbelangt, so habe ich bisher folgende Argumente gesammelt:
1. Er soll nicht den aufrichtenden Moment haben, der ihm zugesprochen wurde.
2. Da wir mit 4 Personen (2 Erw. + 2 Teens) segeln, wäre es garnicht so schlecht, wenn der Heckspiegel auch mal aus dem Wasser käme.
3. Keine Osmosegefahr mehr im Wasserballastsystem.

Bin ja schon mal auf eure Reaktionen gespannt!

Gruß

Guido
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