So,
habe den Winter über langsam aber sicher den neuen Yanmar 1GM10 eingebaut. Wollte hier meine Erfahrungen mitteilen, wen es interessiert. Die DY25 wurde ja werftmäßig recht oft mit dem Yanmar ausgestattet:
Yanmar hat es nicht für nötig gehalten, den über 30 Jahre alten Motor umzukonstruieren. Anscheinend gab es kein Verbesserungspotential
Dies ist natürlich gut für die Ersatzteile, die fast überall verfügbar sind. Trotzdem habe ich beim Einbau ein paar Sachen geändert.
An den Luftstutzen des Motors wurde ein Saugschlauch angeschlossen (gelber Pfeil), der in die backbordseitige Backskiste geht. Dies hat besonders im Sommer den Vorteil, dass nicht die heiße Luft aus dem Motorraum angesaugt wird und somit Leistung verloren geht oder der Motor zu schnell überhitzt.
Der Abgasschlauch (blauer Pfeil) geht in die steuerbordseitige Backskiste. Dort befindet sich auch der Wassersammler. Auch dies soll der zu starken Erwärung des Motorraums vorbeugen.
Zusätzlich habe ich einen wasserführenden Schlauch von der Kühlung abgezweigt (roter Pfeil) der die Wellendichtung mit Wasser zum kühlen versorgt. Die Abzweigung kann sehr dünn ausfallen (T-Stück mit Hauptdurchlass 14 mm und Abzweig 6 mm Durchmesser). Die Wellendichtung ist von Allpa, die dafür extra einen Anschluss hat. Zusätzlich hat sie einen Nippel, über den man bequem 1 x Jahr die Dichtlippen schmieren kann (einfach Fetttube aufschrauben und drücken). Da ich komplett ohne den Wasserballast fahren kann, kommt das ganze Boot ca. 10 cm höher, sodass eine Wasserschmierung über dieses System immer gewährleistet ist. Selbst wenn man diesen Schlauch nicht wie ich wasserführend macht, sondern einfach oben offen lässt, entfällt das Entlüften direkt nach dem einkranen
Der Yanmar wird auch nach 30 Jahren noch per Bowdenzug mechanisch ausgestellt. In der Vergangenheit hatte meine Freundin Mühe, den schwergängigen Bowdenzug herausziehen. Das Problem ist dabei, dass der Bowdenzug schräg nach oben steht, sodass (Salz)Wasser immer seinen Weg findet. Deshalb habe ich den elektrischen Aussteller (grüner Pfeil) installiert, der bequem von Cockpit aus mit einem Schalter bedient wird (grüner Pfeil). Das Seil wird ca. 5 cm angezogen, sodass der Hebel am Motor ausreichend bewegt wird.
Von Yanmar gibt es nicht einmal eine Temperaturanzeige. Deshalb habe ich einen Sensor (weißer Pfeil) in den Abgasschlauch geschraubt. An der Stelle werden Temperaturerhöhungen zuerst wahrgenommen. Ins Anzeigepanel ist eine Digitalanzeige reingekommen (weißer Pfeil), da hier die Temperatur auch schon deutlich unter 40 Grad angezeigt wird.
Die Luxusversion von Yanmar mit Drehzahlmesser kostet 600 € mehr. Nachrüsten kann man den Drehzahlmesser auch mit einer Version von Marx (Generalimporteur Yanmar Deutschland) mit Magnetkontakt für 250 €. Meine Lösung hat 60 € gekostet. Dies kostet nämlich der Drehzahlmesser mit Betriebsstundenzähler von KÜS (rosa Pfeil). Die Messung erfolgt elektronisch über die Lichtmaschine. Dazu muss der Rückdeckel der Lima abgeschraubt werden und an eine Phase extra ein Kabel gelegt werden (rosa Pfeil), der sogenannte W-Kontakt. Das Kabel geht an den Drehzahlmesser. Den Drehzahlmesser habe ich auf den Wert 9,5 gestellt, sodass bei Vollgas 3.600 U/Min angezeigt werden.
Im Panel ist ein lauter Piepser vorhanden, der sofort angeht, wenn die Zündung eingeschaltet wird. Es ist also nicht vermeidbar, bei anlassen und abstellen des Motors vom Piepser genervt zu werden. Aus diesem Grund habe ich ein Hella Zeitschaltgerät vor den Piepser geklemmt, der erst nach 6 s Verzögerung den Strom an die Hupe weiterleitet. Das nervige Gepipse hat nun ein Ende
Viele Sachen sind bei anderen Motoren Standard, die hier alle exrta nachgebaut werden müssen, wenn man es haben will. Allerdings gibt es keinen anderen so leichten Motor, der mind. 8 PS bringt, deshalb habe ich diesen Weg gewählt.
Mal sehen, ob sich in dieser Saison alles bewährt...
Gerald