Deck unter dem Mastkoker weich

Hansemann
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Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Hansemann »

Hallo Dirk,

ich schließe mich der Aussage von Reinhold an.
Jetzt hast Du alles Vorbildlich vorbereitet und dann läßt Du die olle
Holzplatte als Grundlage drin.

Die ausgemergelten Schraubenlöcher halten nicht mher viel aus.
Stell Dir mal die Kräfte vor, welche bei stark Wind auf die Grundplatte übertragen wird.

Ich würde auch eine dicke Stahl, besser Alu, oder sogar eine V2a - Platte einkleben. Dann hast Du an dieser Baustelle nie mehr was zu schaffen.

Schreib uns wie Du den Fall gelöst hast.

Hansemann


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Uli
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Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Uli »

Hallo
Super Fotos,mich wundert, wie dünn die GFK Flächen unter dem Koker sind.
Das habe ich mir immer dicker vorgestellt.
Das Holz würde ich auf jeden Fall rauswerfen, auch wenn es jetzt noch ganz gut aussieht.
Mich würden Fotos davon interessieren, wie es unter der Holzplatte aussieht.
Kannst du das auch fotografieren.

Viele Grüsse
Uli

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segeln ist der feuchteste und kälteste Weg, 100-Euro-Scheine in der Luft zu zerreissen,
aber auch der Schönste !!
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Uwe
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Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Uwe »

Hallo,

habe das gleiche Problem gehabt. Holz trocknen bringt leider gar nichts.Neue Platte aus Alu oder V.

Feuchtigkeit dringt über die Jahre durchs Laminat, wahrscheinlich aber durch den Stromanschluß.Daher das Kabel gleich an anderer Stelle verlegen.Geht gut durch Kielkasten.

Viele Grüße von der Arehucas

Uwe

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hollandsegeln
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Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von hollandsegeln »

Hallo Dehlyaner

Ich habe die Diskussion an dieser Stelle mit großem Interesse verfolgt. Hier möchte ich mich als erstes einmal bei Dirk für die guten und aussagekräftigen Bilder bedanken.

Wenn ich das richtig sehe behandeln wir hier drei parallele Themen.
1. Faules Holz
2. Langlöcher
3. Wassereinbruch

Hier mein Senf zu den Themen.

Ich musste mich dieses Jahr leider auch recht intensiv mit Mast und Mastfuß beschäftigen um nach einem recht spektakulären Missgeschick meinen Segelurlaub zu retten (Mein Mast hat sich ganz allein gelegt).

Nach meiner Einschätzung liegt die Ursache für den Schaden von Dirk weder am ?bösen? Langloch noch am ?faulen? Holz.
Vielmehr glaube ich das die eigentliche Ursache die gespannten Oberwanten gewesen sind.

Laut Dehler Handbuch sollen die beim Setzen des Mastes gelockert sein. Ist irgendwie auch logisch da der Mast von den Wanten nach dem sie gespannt sind auf den Boden des Maststuhls gedrückt wird. Damit werden die Kräfte beim segeln sofort auf dem Oderdeckverteilt und müssen nicht erst vom Mastfuß aufgenommen werden.
Sind nun aber die Wanten beim setzen des Mastes gespannt, wird der Mast auf den letzten cm vor der ?Senkrechten?. Bereits auf die Bodenplatte des Mastfußes gedrückt und das einrutschen des Mastfußes in den Maststuhl ist damit ungleich schwerer, als wenn der Mast nach oben ausweichen kann.
Im Fall von Dirk ist das einrutschen sogar gänzlich verhindert worden. Der Mast konnte die beschriebenen 2,2mm nach oben nicht ausweichen. Er hat vor erreichen seiner vorbestimmten Ruhestellung blockiert. Beim anziehen des Vorstagspanners ist der Schaden dann entstanden.

Das Langloch

Mir scheint das irgendwie jeder von uns dieses Langloch hat. Das Loch auf dem Bild von Dirk sowie das meine sehen nicht so aus als ob sie sich eingearbeitet hätten. Auch glaube ich nicht das die beiden, im dünnwandigen Alu gebohrten Löcher, über einen längeren Zeitraum in der Lage sind, dem Druck der Wanten, stand zu halten.
Hier finde ich die Frage interessant. Gibt es ein Forumsmitglied das seine Dehlya neu erworben hat und uns in dieser Frage weiter helfen kann.


Meine Überlegungen zur faulen Holzplatte und den entsprechenden Reparaturvorschlägen.

Vorbetrachtung:
Im Idealfall haben die Schrauben des Maststuhls nach dem Setzen des Mastes keine Zugkräfte mehr aufzunehmen. Der Maststuhl verhindert dann lediglich das seitliche ?Wegrutschen? des Mastes. Alle Zugkräfte, die auf Mast und damit auch die Schrauben wirken werden über die Wanten die den Mast nach unten ziehen abgefangen (auch bei Starkwind).

Nach den Bildern ist das Holz von Dirk alles andere als faul. Die Feuchtigkeit ist erst später eingedrungen. Da Dehler also der Meinung war/ist das Holz ausreicht um die Druckkräfte auf das Oberdeck zu verteilen bzw. alle Zugkräfte beim Mastsetzen aufzunehmen, spricht im Prinzip nichts gegen das weiterverwenden der ?alten? Holzplatte . Die ausgerissenen Schrauben kann man nach vielleicht sogar nach guter alter Manier (mit ein paar Streichhölzern das alte Schraubloch auffüllen)
weiterverwenden.
Zweikomponentenkleber halte ich im Fall der Erhaltung allerdings für die bessere Lösung (hab ich im Urlaub auch gemacht).

Gegen den Erhalt der Holzpatte spricht die Gefahr des faulen Holzes nach längerem eindringen von Wasser.
Diese Gefahr ist bei verwendung einer Edelstahl oder Aluminiumplatte sicherlich beseitigt.
Auf der anderen Seite frag ich mich: Was reißt wenn die Schrauben halten ? Eins ist Sicher Wantenspanner oder fallende Masten sind stärker als GFK und das schwächste Glied der Kette gibt mit Sicherheit nach.


Der Tag als der Regen kam..

Nachdem ich im Sommer mein Missgeschick wie ich finde recht elegant und schnell beseitigt hatte. Kam das erwachen nach der Regennacht..
Wassereinbruch fast im gesamten Schiff. Zumindest tropfte es an vielen Stellen. Zwei Tage und einen Wasserschlauch habe ich gebraucht die undichte Stelle zu finden. Es war die Dichtung der Steckdose für das Toplicht. Die ist bei mir recht dicht am Mastfuß. Beim Freien Fall des Mastes hat sich anscheinend das Oberdeck kurz verwunden so das die spröde Dichtung gebrochen ist und ein kleines Stückchen sogar verschwunden war. Das Regenwasser was vom Mast kam sammelte sich in einer winzigen Delle und sickerte ins innere. Die Innenschale und ihre Isolierung sowie die Gewichtsverlagerungen der Mannschaft haben dann dafür gesorgt das das Wasser an verschiedenen Stellen zum Vorschein kam. Eine Selbstgeschnittene Sanitärdichtung hat uns dann wieder zu trockene Nächte verholfen.

LG

Bernd
null

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DirkHH
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Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von DirkHH »

Hallo zusammen,

ich hole das Holz nicht raus, dieser Entschluß steht für mich fest.
Das Holz ist nicht vermodert sondern noch hart.

Warum die Schrauben ausgerissen sind ist mir jetzt auch klar. (Aufsetzen des Mastfußes im Koker bevor der Mast senkrecht steht.)
Durch den langen Hebelarm und dem starken Zug (mit einer Talje) am Vorstag war das für die Schrauben wie Backenzähne ziehen :o

Ich will M6 oder M8 Einschraubmuttern ins Holz setzen (mit Epoxi) und zwischen Holz und dem Deckel mit angedicktem Epoxi sicherstellen das keine Luft eingebaut wird. Später dann die Schnittkanten behandeln.

Solltet ihr Recht haben mit dem Holz austauschen, kann ich das immer noch machen. Notfalls in der Saison. ;)

Viele Grüße,
Dirk

PS: Danke Bernd :D


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kajala
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Beitrag von kajala »

Hallo Dirk HH,

tolle Doku!

Wünsch Dir viel Erfolg bei der Instandsetzung.

Viele grüße aus dem Süden!

KAJALA

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Anonymer User
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Beitrag von Anonymer User »

Hallo, "hollandsegeln & Co.", Ihr habt den Finger auf dem richtigen Loch! Ich habe meine 22-er 1986 neu gekauft und kann mich nicht entsinnen, dass das (Lang-) Loch jemals rund gewesen ist. Der Mastfuß muss auf alle Fälle aufsetzen, die Gründe wurden schon richtig genannt. Beim Maststellen stelle ich mich vor den Mast, umfasse ihn und lehne mich kurz zurück, das reicht um in die "Endstellung" zu kommen. Und die einzigen Wanten, die gespannt sind, sind die Hilfswanten, die an die Jüttstützen führen; alles anderen Wantenspanner hänge ich erst ein, wenn der Mast steht, denn das Risiko, dass diese hängenbleiben und sich verbiegen ist groß. Klappt so seit 1986!
Anonymer User
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Deck unter dem Mastkoker weich

Beitrag von Anonymer User »

Dirk noch was ,
deine Baustelle ist ja noch auf ...

bei mir war in diesem Bereich seitlich gesehen von oben (Steuerbord ) ein ca. 15cm langer böser Riß im GFK neben dem Mastkoker!!

Obwohl sonst alles im Bereich Mastkoker,, stabil war " und kein Schaden wie bei dir vorlag , war der Riß auf einmal da ...
Der Riß hatte ich erst mit Beginn der neuen Saison , 6 Monate später entdeckt ! Frost hat wohl nachgeholfen !!!

Vieleicht solltes du in der Schadenssichtung dahingehend auch suchen , dann müßte das Holz aber raus, um auch an diese ,, Schwachstelle"von innen dran zu kommen.
Meine Vermutung war damals, das Dehler hier an dieser Stelle wirklich sparsam mit Material > GFK Matten gegeizt hat. Es fehlt hier einfach eine gewisse Schichtstärke .So bald der Mastkoker etwas ,,verwindet" wird, entstehen an dieser Stelle Risse im GFK , Wasser dringt ein und das Holz wird weich.

mfg
Reinhold Kaufmann
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Uli
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Beitrag von Uli »

Hallo zusammen,

hier ist jetzt glaube ich alles gesagt.
Das Langloch ist ab Werk im Mast und sorgt dafür, dass der Mast auf jeden Fall auf der Mastkokergrundplatte aufsteht.
Um dies zu erreichen müssen, wie richtig bemerkt wurde, die 'Wanten lose sein. Sonst reißt es den Mastfuss aus dem Deck.
Ich würde auf jeden Fall aber das Holz rausholen, sonst fängt die Arbeit in ein paar Jahren von neuem an.
Ausserdem würde ich ein paar Lagen GFK mehr auflegen, als sie von Dehler serienmässig aufgelegt wurden, der Reparaturbereich auf den oben gezeigten Fotos hat mit etwas nachdenklich gestimmt.
Meiner Meinung nach ist das GFK hier zu dünn gewesen.
Also. Dies ist ein Bereich, der hoch belastet ist. Deswegen: Viel hilft viel.
Bei der Marina Grossenbrode bekommt man übrigens das original passende Gelcoat. Würde ich auf jeden Fall dort bestellen, es lohnt sich.

Gruss
Uli

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DirkHH
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Beitrag von DirkHH »

Hallo zusammen,

viel neues habe ich derzeit nicht zu Berichten, die Arbeit will ich am kommenden Wochenende beginnen und habe derzeit das Material gekauft.

Eine Sache noch:
Die beiden Maschinenschrauben in der Mitte des Kokers haben Ihre Muttern im Kielkasten. Das ist durch die Revisionsöffnung zu sehen. Bei mir sind inzwischen die Scheiben und Muttern in den Kielkasten gefallen :(
Auch sind die Löcher für die Holzschrauben zu sehen. Diese sitzen ziemlich dicht an der Dichtung Kielkasten - Himmel. Ein Foto ist gescheitert - zu dunkel bzw unscharf.

Bis bald,
Dirk

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