BMW D7 - Opferanode

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Detlev
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BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Detlev »

Hallo, ihr Besitzer einer Einbaumaschine,

im Zuge einer Motorüberholung wurde mei mir die Opferanode ausgewechselt. Der Motor (BMW D7) ist Baujahr 1989. Ich besitze mein Boot (DY25) seit 2005 und konnte die Anode niemals prüfen, weil sie für mich nicht lösbar war und ich auch nicht sinnlose Gewalt anwenden wollte. Ein Abbrechen der Schraube oder eine Beschädigung des Motorblock wollte ich nicht riskieren. Vermutlich hatte in den 21 Jahren niemals jemand diese Opferanode ausgeschraubt. Jedenfalls ist die Anode inzwischen völlig verschlissen gewesen und war somit auch wirkungslos. In Zukunft werde ich also alle 1 bis 2 Jahre (Fahrgebiet ist Binnenrevier - also Süßwasser) nach der Anode sehen. Damit sollte dann ein "Festoxidieren" auch ausgeschlossen sein. Anbei ein paar Bilder von diesem Teil.

Goodewind Ahoi!

Detlev
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Loctite
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Loctite »

hallo detlev
wo sitzt die ?
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Detlev
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Detlev »

Hallo Loctite,

ich habe das nicht selbst gemacht, die Maschine war zur Überholung in einer guten Fachwerkstatt (er läuft jetzt wieder wie ein Uhrwerk!). Du findest Angaben zu den Opferanoden in der Betriebsanleitung für den BMW D7 auf Seite 16 ("Kühlsystem", "Die Zink-Anoden"). Schau mal auf die Startseite in den Bereich Download, dort dann "Dehlya 22 und 25", dann bei "Betriebsanleitung BMW D7".

Goodewind Ahoi!

Detlev
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Detlev
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Detlev »

Hallo Loctite,

ich habe eben noch mal mit dem Mechaniker telefoniert. Der D7 hat (wie in der Wartungsanleitung beschrieben) 2 Opferanoden. Bei meinem D7 war die obere Anode komplett verschlissen (siehe Fotos). Die untere Anode war noch einwandfrei und wurde wieder eingebaut (vielleicht wurde sie ja auch schon mal gewechselt?). Auf jeden Fall werde ich diese beiden Schrauben jetzt regelmäßig bewegen, damit sie nicht wieder fest gehen. Die Anode müßte im Süßwasser aber eine ganze Weile halten. Ein Wechsel soll erfolgen, wenn die Anode zu 50 Prozent verbraucht ist.

Godewind Ahoi!

Detlev
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wdhaan
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von wdhaan »

Hallo Detlev,

Gute Idee war dass. Wie kriegt man die los?
Sind die Opferanode standard Anoden oder sind das speziale BMW anode?

Gruss,

Wietze
Baldi
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Baldi »

Hallo wdhaan,
die Zinkanoden für den BMW-D7 werden auch im Bukh-Diesel verwendet.
Die Anoden gibt es bei AW-Niemeier zu kaufen unter "Anode Bukh-Diesel 12x37-M ,Artikel-Nr.:200731" für ca.6,00 € pro Stück.

Gruß Baldi
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Detlev
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Detlev »

Hallo Baldi,

Du bist mir mit Deiner Antwort zuvorgekommen. Ich war heute in der AWN-Filiale in Berlin-Spandau. Dort gibt es jede Menge Opferanoden. Die für den Bugh waren ebenfalls dabei. Der Preis ist im Vergleich fair.

Goodewind Ahoi!

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Detlev
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Detlev »

Hallo,

wir (ein sehr versierter Motorenfachmann und ich als sein Handlanger) haben heute einige Arbeiten an meinem D7 durchgeführt. Bei dieser Aktion habe ich heute einiges dazugelernt.

Erstmal eine Korektur meinerseits zu einem Beitrag von mir weiter oben in dieser Rubrik. Der D7 hat eine Opferanode (im oberen Bereich BB-achtern), nicht zwei.

Wir haben diese Opferanode heute mal ausgebaut und konnten feststellen, daß die Oberfläche (trotz ausschließlicher Süßwasserfahrt) relativ stark oxidiert war. Das ist wohl normal, erfordert jedoch zur Sicherung einer einwandfreien Funktion (und somit dem wirksamen Schutz der edleren Teile der Maschine) eine jährliche Reinigung der Oberfläche dieser Anode. Die Oberfläche soll dazu beispielsweise mit einer Messerklinge abgekratzt werden. Auf keinen Fall Reinigung mit einer Drahtbürste, weil hierdurch Eisenpartikel auf die Anode übertragen werden können!!! Die Opferanode wird dann mit einem geeigneten Trennmittel (Graphitpaste oder Cu-Spray auf das Gewinde geben) wieder eingesetzt. Damit ist dann auch sichergestellt, daß sie im nächsten Jahr wieder leicht auszubauen ist.

Danach haben wir den Motor wieder mit Glysantin winterfest gemacht.

Goodewind Ahoi!

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Detlev
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Detlev »

Hallo,

heute noch ein paar Ergänzungen zum Thema. Bei der Reparatur meines D7 am 11. Oktober haben wir auch die Seewasserpumpe zerlegt, weil an der Antriebswelle der Pumpe Wasser austrat (mehrere Liter in der Bilge). Ursache dafür war eine Undichtigkeit am Simmering der Pumpe (Wasserseite vom Pumpenkörper in Richtung Antrieb). Diese Welle war bei der Motorüberholung im Frühjahr neu angefertigt worden, weil die alte ebenfalls verschlissen war und Kühlwasser austrat. Auch die neue Welle hatte bereits nach wenigen Monaten (Mai bis September) an der Stelle des Simmering relativ starke Laufspuren und war dort schwarz und rauh. Somit erfolgte ein Austausch dieser Welle gegen eine neue.

Nun ist es nicht normal, daß eine neu angefertigte Welle bei relativ geringer Beanspruchung bereits nach einer Saison Verschleißerscheinungen hat, die der alten Welle ähneln. Das wäre in diesem kurzen Zeitraum auch dann nicht normal, wenn vom Dreher versehentlich schlechterer Stahl verwendet wurde (V2A an Stelle V4A). Deshalb wurde mir geraten, die Propellerwelle mit einer Opferanode zu versehen. Hier kommt 2011 eine Wellenanode D25 aus Magnesium zum Einsatz.

Beim Kauf der Anode (bei AWN) wurde mir die Frage gestellt, ob das Boot häufig am Landstrom angeschlossen ist. Da dies der Fall ist (Kühlschrank usw.) empfahl er mir den Einbau eines Galvanischen Isolators (z.B. den von Sterling für 16A). Ich habe mich nun heute bei einem Fachmann für Bordelektrik erkundigt und im Ergebnis den Sterling 16A bestellt. Grund: Es kann unter bestimmten Umständen vorkommen, daß über den Schutzleiter des Landanschluß (und das Wasser) permanent sehr geringe Ströme fließen, die zu einer (im Extremfall starken) elektrolytischen Korrosion führen. Dafür spricht auch der relativ hohe Verschleiß der Opferanode im Motor (sie war ebenfalls im Frühjahr erneuert worden).

Kann sein, daß ich hier jetzt "etwas zuviel des guten" tue, aber der rasante Verschleiß der Impellerwelle an der Seewasserpumpe hat mich für dieses Thema sehr sensibel gemacht. Es gab im Herbst eine leichte Überschwemmung in der Backskiste Stb. im Salon und dann auch im Salon selbst, für deren Ursache ich eigentlich Regenwasser vermutete. Es war aber das Kühlwasser aus dem Maschinenraum, das sich dann im Boot seinen Weg talwärts gesucht hat.

Ich werde die Wellenanode und den galvanischen Isolator vor der nächsten Saison einbauen und im Herbst beide Anoden checken. Danach weiß ich dann mehr.

Meine Frage an Euch: Hat jemand in dieser Hinsicht bereits Erfahrungen gemacht?

Goodewind Ahoi!

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Dödel
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Re: BMW D7 - Opferanode

Beitrag von Dödel »

Hallo Detlev,

Magnesium im Süßwasser ist richtig. Das habe ich noch vorher so gedacht, als Zink angepriesen wurde.
Außerdem sehen die fotografierten Anoden auch so aus, als wenn sie Magnesium wären.

Wenn Du den Schutzleiter mit dem 12V-Bordnetz verbunden hast, dann wäre das ein Installationsfehler, der sich eingrenzen und beseitigen ließe.
Ein Sterling-Isolator ist nur für den Verkäufer von Vorteil, für erhöhten Umsatz. Wenn Du ein vernünftiges Ladegerät besitzt, beinhaltet das bereits einen "Isolator" <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_biggrin.gif" alt=":D" title="
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