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braune Brühe
Verfasst: Samstag 6. November 2010, 15:59
von Navidad
Hallo zusammen,
letztes Wochenende habe ich mir eine Dehya22, Bj. 84, gekauft und nun als erstes begonnen die Inneneinrichtung zu überholen. Als ich den Wandteppich im Bugbereich entfernen wollte vielen mir auf Höhe des Mastfußes an beiden Innenwänden Laufspuren eine undefinierbaren braunen Brühe auf die offenbar aus der Deckenverkleidung gekommen sein muss. Es muss sich um eine Flüssigkeit handeln, die sich oberhalb der Deckenverkleidung sammelt. Wahrscheinlich tritt die Flüssigkeit nur bei Schräglage des Bootes aus, denn trotz intensiven Regens ist alles trocken. Ich glaube in diesem Bereich befindet sich auch ein Verstärkungsholm. Wenn ich hinter den Rand der Deckenverkleidung fasse bekomme ich etwas bräunliche Feuchtigkeit an die Finger, richtig nass ist es jedoch nicht.
Ich habe mir von oben die Befestigung des Mastfußes angesehen und festgestellt, dass bei den 4 Schrauben insgesamt 3 Sorten verwendet worden sind. Eine der Schrauben scheint zudem durch das Dach gesetzt worden zu sein. Unterhab der Deckenverkleidung schaut jedenfalls im Bereich des Mastfußes eine Machinenschraube heraus die von unten mit einer Mutter gekontert worden ist. Sehr merkwürdig oder nicht ?
Weiß jemand Rat?
Gruß Michael
Re: braune Brühe
Verfasst: Samstag 6. November 2010, 17:07
von Ventix
Hallo Michael,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Erwerb Deines "neuen" Bootes.
Zur braunen Brühe: Das Deck der Dehlya ist nach meinem Wissen zumindest teilweise in Sandwichbauweise hergestellt worden. Der Kern der Sandwichkonstruktion besteht hierbei aus Holz. Das ist erst einmal gut, weil hierdurch Gewicht bei maximaler Steifigkeit gespart wird. <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_smile.gif" alt=":)" title="L
Re: braune Brühe
Verfasst: Samstag 6. November 2010, 21:11
von Sauerländer
Hallo,
auch ich möchte mich an dieser Stelle als neuer Dehlya 22 (Bauj. 1989) Besitzer outen. Am letzten Wochenende haben Navidad und ich zwei Boote
vom Wansee zurück ins Sauerland geholt. Auch bei mir zeigen sich auf der Steuerbordseite an gleicher Stelle Ablagerungen durch Tropfwasser, allerdings
ist es hinter der Innenschale nicht mehr feucht. Meine Frage ist, wie erkenne ich ob das Holz unter dem Mastfuß mürbe wird? Wie tief drückt sich der
Mastfuß nach unten und wo am deutlichsten? Achtern? Ist es sinnvoll den Mastfuß zu demontieren und vorsorglich alles nochmal einzudichten?
Gruß
Ulrich
Re: braune Brühe
Verfasst: Samstag 6. November 2010, 22:11
von Uli
Hallo,
ob das Deck weich ist oder nicht kannst du nur bei stehendem Mast und durchgesetzten Wanten erkennen. Dann siehst du es aber sofort.
Das Deck unterm Mastfuss muss plan sein, wölbt es sich nach innen, dann hast du den Salat.
Aber..... nicht verrückt machen, nicht jede Dehlya hat einen defekten Mastfuss.
Viel Spaß mit deiner neuen Dehlya.
Viele Grüsse
Uli
Re: braune Brühe
Verfasst: Samstag 6. November 2010, 22:22
von sailor
Hallo Michael , hallo Ulrich,
Mastfuß -
hatte bei meiner D 22 das Problem als ich sie 1998 gebraucht
gekauft hatte dass das Deck unter dem Mastfuß ca 3 mm eingedrückt
war das darauf hindeutete dass irgendetwas defekt ist. Genauere
Untersuchungen haben ergeben dass die Schrauben mit denen der
Mastfuss befestigt ist lose waren und dass am Schraubengewinde
feuchte Holzpartikel hafteten. Habe das Deck unter dem Masfuss
aufgeschnitten und komplett saniert. Den genauen Reparaturablauf
habe ich hier im Forum schon mal beschrieben.
Tropfwasser -
im Bereich Kielkasten hatte ich auch schon allerdings tropfte eine
braune Brühe von der Vorderseite des Kielkastens auf die Vorschiffs-
polster.Es handelt sich bei mir hierbei um Kondensat das im Kielkasten
durch warm und kalt aufsteigt und im vorderen Teil des Kielkasten
sich sammelte und durch eine Leckstelle* tropfte.
Beholfen habe ich mir wie folgt.Durch eine Revisionsöffnung die ich
am Kielkasten oben anbrachte habe ich den Kielkasten innen sauber
gemacht und die Kanten mit Sikaflex abgedichtet.
Seither habe ich mit Tropfwasser im Kielkastenbereich und Mastfuss
keine Probleme mehr.
* Die geschilderten Probleme führe ich unter anderem auch auf ein
(entgegen der Dehlerbetriebsanleitung) falsch getrimmtes Rigg zurück.
Wenn ich die Wanten übermässig festziehe werden die auftretenden
Kräfte in den Rumpf eingeleitet. Einleitungspunkte sind die Wanten und
der Mastfuss. Vor Stahl und Aluminium nachgibt gibt es Deformirungen
im Kunststoff die bei Durchbrüchen zu Undichtigkeiten führen können.
Siehe auch hierzu die derzeit kontrovers geführte Diskusion
zum Thema Riggtrimm in der Rubrik Technik und Segel.
Gruß
sailor
Re: braune Brühe
Verfasst: Sonntag 7. November 2010, 16:11
von Dödel
sailor hat geschrieben:* Die geschilderten Probleme führe ich unter anderem auch auf ein
(entgegen der Dehlerbetriebsanleitung) falsch getrimmtes Rigg zurück.
Wenn ich die Wanten übermässig festziehe werden die auftretenden
Kräfte in den Rumpf eingeleitet. Einleitungspunkte sind die Wanten und
der Mastfuss. Vor Stahl und Aluminium nachgibt gibt es Deformirungen
im Kunststoff die bei Durchbrüchen zu Undichtigkeiten führen können.
Lieber Sailor,
die Aussage "übermäßig" ist definitiv falscher nicht mehr möglich.
Bei einem 7/8-Rigg mit gepfeilten Salingen bedeutet "übermäßig" alles und nix, übermäßig ist eine umfassende Nichtaussage.
Sind 5% Bruchspannung, wie bei mir, übermäßig? Was für Hausnummern sind denn mit *nicht* "übermäßig" verbunden, etwa handwarm? Handwarm im Frühjahr oder im Sommer?
Oder bedeutet die Benutzung der Jütteinrichtung "übermäßig"? Denn die bringt richtig Schmackes auf den Mastfuß. Dagegen sind die Wanten Waisen.
"Übermäßig" kann doch auch bedeuten, daß ein wo auch immer geschädigter Rumpf nicht mehr das Potential hat ein Rigg zu tragen. Hier gilt es schleunigst den Ursachen nachzugehen und nicht die Symptome mir weniger als "übermäßig" wegzutrimmen.
Peter
Re: braune Brühe
Verfasst: Dienstag 9. November 2010, 00:47
von sailor
Hallo Peter,
zu deinen Kommentaren meiner Stellungnahmen erwarte ich mehr Sachlichkeit.
- den Begriff "handwarm" habe ich erläutert das heist festziehen der Wantenspanner
von hand ohne zuhilfenahme eines Werkzeuges(Empfehlung auch von Dehler).
- den Begriff "übermässig" im zusammenhang mit dem Riggtrimm definiere ich wie
folgt: Dehler hat eine Anleitung zum trimmen des Riggs in der Bedienungsanleitung
stehen. Wenn ich die Wanten entgegen den von Dehler vorgeschlagenen Emfehlungen
fester anziehe ist es für mein Verständnis übermässig.
Nun zu Deinen "5% Bruchspannung"
- dieser Wert taucht bei Dehler in der Bedienungsanleitung für den Riggtrimm nicht auf.
- Wenn sie für den Wantendraht gelten hätte ich gerne von Dir gewusst wie Du diesen
Wert an an Bord beim Riggtrimm messen willst.
- Da die Wanten zwischen Mast und Deck eingespannt sind und sowohl der Mast und das
Deck ab einem bestimmten Zug nachgeben gelten Deine 5% für was?
Du solltest vielleicht den Brief von Herr Tiedemann an die Palstek Redaktion nochmal
aufmerksam lesen.
Hier will ich den Begriff "lose" der Leewanten genauer beschreiben. Mit lose meine ich dass
die Leewanten bei Krängung eine geringere Spannung aufweisen als die Luvwanten.
Und Wenn ich dann bei mehr Wind das Achterstag durchsetze haben die Leewanten eine
fühlbare lose.
Gruß
sailor
Re: braune Brühe
Verfasst: Dienstag 23. November 2010, 21:28
von Dödel
sailor hat geschrieben:Nun zu Deinen "5% Bruchspannung"
- dieser Wert taucht bei Dehler in der Bedienungsanleitung für den Riggtrimm nicht auf.
- Wenn sie für den Wantendraht gelten hätte ich gerne von Dir gewusst wie Du diesen
Wert an an Bord beim Riggtrimm messen willst.
- Da die Wanten zwischen Mast und Deck eingespannt sind und sowohl der Mast und das
Deck ab einem bestimmten Zug nachgeben gelten Deine 5% für was?
Du solltest vielleicht den Brief von Herr Tiedemann an die Palstek Redaktion nochmal
aufmerksam lesen.
Lieber Sailor,
5% Bruchlast vom Want, gemessen mit einem Loos Watenpannungsmesser und der Herr Tiedemann steht mit seiner Meinung abseits.
Selbst mit dem Bootsbauer Herrn Reinke steht der Heini quer.
http://www.yacht-mast.de/reinke.htm
Tiedemanns Scheinargumente sind Desinformation, die hier nicht her passen. Reinke hat zu Recht dankend abgelehnt. In dem man an Tiedemann ganz fest glaubt, wird sein Unsinn kein Stück besser. 20 Jahre falsch gehandelt, sowas nennt sich dann Erfahrung <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_biggrin.gif" alt=":D" title="