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Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Freitag 25. Mai 2012, 12:16
von Dajan
Was Sie über das Ertrinken wissen sollten, um die Gefahr rechtzeitig zu erkennen.

In Deutschland sterben jährlich mehr als 400 Menschen durch Ertrinken. Das Erschreckende hierbei ist, dass die Betroffenen in vielen Fällen von anderen Badegästen beobachtet werden – aber nicht, weil Sie ratlos sind, sondern weil Sie die Situation falsch einschätzen und keine Ahnung haben, dass sich diese Person gerade in einer lebensgefährlichen Situation befindet. Denn entgegen der Annahme, dass ertrinkende Personen durch lautes Geschrei und Gewinke auf sich aufmerksam machen wollen, passiert genau das Gegenteil: Ertrinken sieht nicht nach Ertrinken aus! Kein panisches Gestrampel, keine Schreie.

Mario Vittone, Rettungshubschrauberpilot und Rettungsschwimmer der U.S. Coast Guard, kann auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken und hat schon unzähligen Menschen das Leben gerettet. In seinem Artikel Drowning Doesn´t Look Like Drowning schildert er das Phänomen des Ertrinkens und hat damit für viel Aufsehen gesorgt.





Der nachfolgende Artikel ist eine Übersetzung aus dem Original.

Der leise Tod des Ertrinkens

Als der Kapitän voll bekleidet von Board sprang und durch das Wasser lief, irritierte er die anderen Badegäste, die im Wasser schwammen. “Nicht, dass er jetzt denkt, du ertrinkst”, sagte der Mann zu seiner Frau, da sie sich kurze Zeit zuvor mit Wasser bespritzt und geschrien hatten. “Was macht er hier?!”, fragte die Frau leicht gereizt ihren Mann. “Es geht uns gut!”, rief der Mann dem Kapitän zu. Aber der Kapitän ließ sich nicht aufhalten. Er schwamm unnachgiebig an dem Pärchen vorbei und schrie nur kurz “Weg da!”. Denn direkt hinter ihnen, nur wenige Meter entfernt, war die neunjährige Tochter gerade dabei zu ertrinken. Der Kapitän kam in allerletzter Sekunde. Das Mädchen fing an zu weinen und schluchzte: “Papa!”.

Woher wusste der Kapitän aus so vielen Metern Entfernung, dass die Tochter gerade dabei war zu ertrinken und sowohl Mutter als auch Vater dies aus weniger als drei Metern nicht erkennen konnten?

Der Kapitän ist ein ehemaliger Rettungsschwimmer der Küstenwache und hat durch eine fachliche Ausbildung gelernt, die Gefahren des Ertrinkens rechtzeitig zu erkennen. Und nein, wenn jemand ertrinkt, dann wird nicht, wie es oft im Fernsehen gezeigt wird, wild geschrien und gewunken.

Sie sollten sicherstellen, dass Sie die Anzeichen des Ertrinkens erkennen. Denn bis die neunjährige Tochter mit letzter Kraft “Papa” sagte, hatte sie nicht einen Ton von sich gegeben. Das Ertrinken ist fast immer ein ruhiger und wortloser Vorgang. In der Realität wird selten gewunken, geschrien oder wie wild gestrampelt.

Das, was Menschen tun, um tatsächliches oder vermeintliches Ertrinken zu verhindern, hat Dr. Francesco A. Pia die instinktive Reaktion (The Instinctive Drowning Response) genannt. Es gibt kein Geschrei, kein Gespritze und kein Gewinke. Überdenken Sie Folgendes: Der Tod durch Ertrinken ist der zweithäufigste Unfalltod (nach Verkehrsunfällen) bei Kindern bis zu einem Alter von 15 Jahren. Auch im nächsten Jahr werden wieder Kinder ertrinken. Etwa die Hälfte wird in einer Entfernung von nicht mehr als 20 Metern von einem Elternteil ertrinken. Und in 10% dieser Fälle wird ein Erwachsener sogar zusehen und keine Ahnung davon haben, was da gerade geschieht. Ertrinken sieht nicht aus wie ertrinken!

Auf folgende Anzeichen müssen Sie beim Baden achten

Dr. Pia erläuterte die instinktive Reaktion auf das Ertrinken in einem Artikel im Coast Guard´s On Scene Magazine:

1. In den meisten Fällen sind ertrinkende Menschen physiologisch nicht dazu fähig, Hilfe zu rufen. Da das Atmungssystem auf das Atmen ausgelegt ist und die Sprache die zweite/überlagerte Funktion darstellt, muss zunächst die Atmung sichergestellt werden, bevor die Sprachfunktion stattfinden kann.

2. Da sich der Mund beim Ertrinken unter der Wasseroberfläche befindet und nur kurzeitig wieder aus dem Wasser auftaucht, ist die Zeit für das Ausatmen, Einatmen und für einen Hilferuf zu kurz. Sobald sich der Mund einer ertrinkenden Person über der Wasseroberfläche befindet, wird schnell ausgeatmet und wieder eingeatmet, bevor der Kopf wieder unter Wasser abtaucht.

3. Ein herbeiwinken ist nicht möglich. Die Arme werden instinktiv seitlich ausgestreckt und von oben auf die Wasseroberfläche gedrückt. Diese Schutzfunktion soll den Körper über der Wasseroberfläche halten, um weiter Atmen zu können.

4. Eine bewusste Steuerung der Arme ist bei einer instinktiven Reaktion auf das Ertrinken nicht möglich. Ertrinkende Menschen sind aus physiologischer Sicht nicht dazu fähig, das Ertrinken durch bewusste und gesteuerte Bewegungen abzuwenden. Ein Winken nach Hilfe ist also nicht möglich.

5. Während der Dauer des Ertrinkens befindet sich der Körper aufrecht im Wasser. <strong>In der Regel können sich Ertrinkende nur 20 bis 60 Sekunden an der Wasseroberfläche halten, bevor sie untergehen.</strong> Nicht viel Zeit für einen Rettungsschwimmer.

Selbstverständlich befindet sich eine Person, die schreiend und winkend um Hilfe ruft, in einer ernsthaften Situation. Anders als beim tatsächlichen Ertrinken, können sich die betroffenen Personen an Ihrer eigenen Rettung beteiligen und z.B. nach Rettungsleinen oder -ringen greifen. Dieser Zustand wird als Wassernotsituation bezeichnet. Eine Wassernotsituation muss nicht zwangsläufig vor einer instinktiven Reaktion auf das Ertrinken auftreten.

Weitere wichtige Anzeichen des Ertrinkens

Sie sollten unbedingt auf folgende Anzeichen des Ertrinkens achten:


•Der Kopf ist nach hinten geneigt und unter Wasser. Der Mund befindet sich auf einer Höhe mit der Wasseroberfläche

•Die Augen sind glasig und leer

•Die Augen sind geschlossen

•Die Haaren hängen vor Stirn und/oder den Augen

•Der Körper befindet sich vertikal im Wasser – die Beine werden nicht bewegt

•Der Ertrinkende beschleunigt die Atmung und kämpft nach Luft

•Die Betroffene Person unternimmt den Versuch zu schwimmen, kommt aber nicht voran

•Es wird versucht sich auf den Rücken zu drehen.

Sollte also ein Rettungsschwimmer plötzlich ins Wasser laufen und es sieht für Sie so aus, als wäre alles in Ordnung, dann täuschen Sie sich nicht. Der einfachste Hinweis des Ertrinkens wirkt nicht immer so, als würde jemand ertrinken. Seien Sie also vorsichtig. Wenn Sie sicher gehen wollen, dann fragen Sie die betreffende Person: “Geht es dir gut? Brauchst du Hilfe?”. Erhalten Sie eine Antwort, dann scheint es der Person wirklich gut zu gehen. Wenn nicht, dann bleiben Ihnen nur wenige Sekunden, um ihn zu retten.

Und noch ein Hinweis für alle Eltern: Kinder, die im Wasser spielen, sind laut und machen Lärm. Sollte es still werden, dann sollten Sie nachschauen, weshalb.

Quelle: Nordsee Urlaub an der Nordseeküste - Ferienwohnung & Ferienhäuser mit dem spannenden Artikel über Ertrinken

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Freitag 25. Mai 2012, 18:11
von stricki3
Das gibt zu denken! Und es stimmt, als Schwimmlehrer habe ich selbst schon einen Schüler aus dem Wasser gezogen, der sich genauso, wie in dem Artikel beschrieben, verhielt. Das dieses Verhalten aber die Regel ist, habe ich in meiner Ausbildung weder gelernt, noch hatte ich bis jetzt eine Ahnung davon! In Zukunft hoffe ich für ähnliche Situationen sensibilisiert zu sein. Danke!
Gruß
Ludger

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Freitag 25. Mai 2012, 22:02
von ulixes
Hallo,

als junger Vater meinen Dank für die Info.

Gruß
Ulixes

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Samstag 26. Mai 2012, 10:18
von Detlev
Danke für den ausführlichen Artikel an Dajan. Vielleicht hilft das mal, eine gefährliche Situation richtig beurteilen zu können. Jedenfalls habe ich was dazugelernt.
Es gibt übrigens noch eine interessante Studie, die mal in einer Segelzeitung (Yacht?) veröffentlicht wurde. Darin stand, daß bei einer erschreckend hohen Zahl auf See ertrunkener (männlicher!) Segler bei deren Bergung bemerkt wurde, daß die Hose heruntergelassen oder offen war. Es wird offenbar unterschätzt, daß man beim "Lenzen" leicht über Bord gehen kann. In dem Artikel stand auch, daß dies interne Statistiken sind und die betroffenen Familien nicht unbedingt davon in Kenntnis gesetzt wurden, weil das einen zusätzlichen Schock bedeuten könnte.
Jedenfalls war es auf den Chartertouren, an denen ich teilnehmen durfte ein ungeschriebenes Gesetz, daß in der Dunkelheit und bei Fahrt grundsätzlich die WCs benutzt werden.

Goodewind Ahoi!
Detlev

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Samstag 26. Mai 2012, 19:32
von sailor
Hallo Mitenander,
dass beim pinkeln über Bord schon etliche Segler über Bord gegangen sind ist bekannt.
Wenn man bei etwas Welle sich mit nur einer Hand an einer Want oder am Achterstag festhält
ist die Piruette aussebords schon vorprogrammiert.
Da ich meist alleine segle verwende ich zum pinkeln eine Weithalsflasche die ich auch am
Liegeplatz diskret benutzen kann und die verschliesbar ist. Für Damen die obligatorische
Pütz oder ein Pinki ein verschliessbarer Plastikbeutel mit einem anatomisch geformten Trichter.
Solch eine Weithalsflasche habe ich auch im Auto wenns mal pressiert und keine Toilette in Reichweite ist.

Gruß
sailor

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Sonntag 27. Mai 2012, 19:36
von Dajan
Als ergänzung des obigen Artikels:

Das Ertrinken

Jeder Tod im Wasser wird allgemein als "Ertrinken" bewertet, obwohl häufig die eigentliche Todesursache nicht das Ertrinken, sondern eine Bewusstlosigkeit ist, der das Ertrinken von Wasser folgt. Zum Tod im Wasser kommt es aber auch durch den sog. Badetod, der auch als Wasserschock bezeichnet wird.

Die Gefahr eines Ertrinkens ist für einen Taucher immer gegeben, denn trotz aller Vorsichtsmassnahmen können technische Mängel, gesundheitliche Störungen oder sonstige Zwischenfälle zum Tod durch Ertrinken führen.
Die häufigsten Ursachen sind wohl zweifelsohne Mängel oder Defekte die am Tauchgerät auftreten.
So kann z.B. ein nur um eine Viertel Umdrehung aufgedrehtes Flaschenventil sich durch heftiges Anstoßen wieder schließen. Eine Mitteldruckleitung kann abreißen oder Taucher werden durch Motorboote schwer verletzt und ertrinken.

Alle Arten des Ertrinkens, die zuerst durch andere Faktoren ausgelöst werden, z.B. Herzinfarkt im Wasser, Apoplex, Bewusstlosigkeit u.s.w. werden als sekundäres Ertrinken bezeichnet. Zu einem primären Ertrinken kommt es also fast nur bei Nichtschwimmern oder Tauchern die unter Wasser eingeklemmt sind und deren Luftvorrat zu Ende geht.

Die eigentliche Todesursache beim Ertrinken ist der Sauerstoffmangel (Hypoxie), egal ob er durch Eindringen von Wasser in die Lunge oder durch den sog. Stimmritzenkrampf (Glottisverschluss) verursacht wird.

Man unterscheidet wischen dem nassen und dem trockenen Ertrinken

Das trockene Ertrinken

Beim trockenen Ertrinken kommt es durch eine Reizung des Nervus Vagus, der am Kehlkopf sitzt, zu Herzverlangsamung und Herzstillstand. Dabei laufen auch Impulse über einen zweiten Nerv ( R. laryngus recurrens), der zur Kehlkopfmuskulatur führt und dort den Stimmritzenkrampf auslöst. Meist wird durch den ausgelösten Hustenreiz der Stimmritzenkrampf gleich wieder durchbrochen, aber in ca 10% der Fälle kommt es auf diese Art zum trockenen Ertrinken.

Wie durch zahlreiche Beobachtungen bestätigt, wird dieses Reflexgeschehen durch eine Magenüberfüllung begünstigt.
Zu einer Reflexwirkung wie beim "Tiefschlag eines Boxers" kann es auch beim Sprung ins kalte Wasser kommen, wenn man mit dem Bauch hart aufschlägt.

Wenn auch bisher noch keine Untersuchungen vorliegen, nach denen es beim Tauchen zum Reflextod gekommen ist, so ist es jedoch denkbar, dass auch einige unerklärliche Tauchunfälle durch derartige vago-vasale Reflexmechanismen ausgelöst wurden.

Das nasse Ertrinken

Beim nassen Ertrinken dringt das Wasser ohne Blockade durch die Atemwege bis zur Lunge vor und verhindert den Gasaustausch.
Zudem wird wie nachfolgend beschrieben, das komplette Blutbild verändert. Die Chancen auf eine Rettung sind minimal, da neben den Komplikationen, die durch das Ertrinken verursacht werden, auch die Lungen massiv geschädigt werden ( Lungenentzündung).

Trockenes Ertrinken





Ertrinken in Süß und Salzwasser

Es ist ein großer Unterschied ob beim Ertrinken Süß- oder Salzwasser in die Lungen und somit in den Kreislauf gelangt.

Bei Süßwasser, das so gut wie kein Kochsalz enthält, dringt das Wasser über die Lungen in den Blutkreislauf ein, da der Salzgehalt des Blutes ca. 0,6% beträgt. Das Blut wird bis zu einem Verhältnis von 1:1 innerhalb von 4 Minuten verdünnt. Durch diese radikale Volumenzunahme (Hypervolämie) kommt es zu einer starken Mehrbelastung des rechten Herzen. Durch den Ausgleich des Salzgehaltes quellen die roten Blutkörperchen auf und platzen (Hämolyse). Durch die Verdünnung wird ebenfalls das gesamte Elektrolytgleichgewicht zerstört. Wegen einer Kaliumunterversorgung in Verbindung mit dem Sauerstoffmangel kommt es auch noch zum Herzkammerflimmern.

Beim Ertrinken im Meerwasser tritt der gegenteilige Effekt ein. Hier liegt der Salzgehalt des Wassers mit ca. 3-4% deutlich über dem des Blutes. Hier dringt Blutflüssigkeit in die Alveolen ein und verursacht ein Lungenödem. Gleichzeitig diffundiert das Blut. Das Volumen nimmt ab und es kommt zu einem Zusammenballen der Erythrozyten ( roten Blutkörperchen), der sog. Geldrollenbildung. Anders als im Süßwasser trat bei Experimenten so gut wie nie ein Kammerflimmern auf und die Überlebenschancen waren besser als im Süßwasser.
Neben diesen Vorgängen, die die Lunge betreffen, kommt es beim Ertrinken zu einer erheblichen Störung des Gesamtorganismus, deren Folgen auch noch nach 24 Stunden zum Tod führen können.

Der Vorgang des Ertrinkens

Es ist heute noch nicht entschieden, ob nun der Sauerstoffmangel oder ein Herzkammerflimmern als erstes zum Tod führen.
Der ganze Ertrinkungsvorgang spielt sich in 3-5 Minuten ab. Beim ersten Eintauchen wird zunächst reflektorisch der Atem angehalten. Über Vagusreflexe kommt es zum Blutdruckabfall und Verlangsamung der Herzaktion. Es kann dabei schon zu einer ersten Bewusstlosigkeit kommen, Nach mehreren Sekunden bis zu einer Minute wird dann durch den CO2 Anstieg der Atemzwang ausgelöst und Wasser wird eingesogen. Es folgt Abhusten, der Ertrinkende geht unter, kommt wieder hoch, geht wieder unter. Nach 1-2 Minuten folgt das Krampfstadium, bei dem noch heftig krampfhaft ausgehustet wird. Der Ertrinkende, der meist schon das Bewusstsein verloren hat, taucht noch ein oder mehrmals auf und versinkt dann endgültig.

Arten und Ursachen des Ertrinken

In der ersten Phase ist eine Rettung natürlich am aussichtsreichsten, besonders wenn es hier zu einem Stimmritzenkrampf gekommen ist. Ist das gegeben, genügt oft schon ein kurzes hochheben an der Hüfte und die Spontanatmung setzt wieder ein. Ansonsten wird sofort mit einer Reanimation begonnen. Je Kälter das Wasser ist, desto besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Reanimation. Bei der Berufsfeuerwehr Köln wurde z.B. im Februar 1991 ein Kind erfolgreich reanimiert, welches im Eis eingebrochen war und nachweislich ca. 40 Minuten im Wasser gelegen hat.
Die Kerntemperatur betrug zum Zeitpunkt der Rettung ca. 26°C. Natürlich sind massive cerebrale Schäden aufgetreten, die auch nicht mehr reversibel sind, aber es zeigt doch wie wichtig eine schnelle Rettung ist. Es geht wirklich um Sekunden.

Anhang:

Polizeihubschrauber

Die Polizeiorgane des Bundes und der Länder halten in ihrem Zuständigkeitsbereich Hubschrauber für unterschiedliche Einsatzaufgaben vor.
Dank der in jüngster Zeit vorgenommenen Ausstattung mit modernster Technik können diese Hubschrauber auch für die Wasserrettung und das
Management eines Tauchunfalles eingesetzt werden.

Vor allem die Verwendung der Wärmebildtechnik sowie der Bildverstärker-Helmbrillen ermöglichen eine schnelle und gründliche Absuche großer Gewässer nach vermissten, abgetriebenen Tauchern oder Personen auch bei Nacht.

Anlässlich des 4. Prüfungslehrganges für Feuerwehrtaucher und Feuerwehr-Lehrtaucher an der Staatl. Feuerwehrschule Regensburg vom 12.07. - 23.07.1999 wurden in Zusammenarbeit mit der Polizei-Hubschrauberstaffel Bayern die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Hubschraubers im Rahmen einer Nachtübung erprobt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen.

1. Schwimmende Personen sind auch mit warmer Kleidung, beim Versuch mit 7 mm Neoprene Tauchanzug, und schlechten Sichtverhältnissen sehr gut zu lokalisieren. Durch die geringfügige Wärmeabgabe eines Schwimmers erfolgt eine minimale Wasservermischung mit daraus resultierenden Temperaturunterschieden, die jedoch mit der Wärmebildtechnik gut zu erkennen sind. Die wolkenähnlichen ,,Spuren" eines Schwimmers sind auch nach 45 min noch erkennbar. In stehenden Gewässern können diese Spuren Hinweise auf die Stelle einer ertrunkenen Person geben, sofern die Temperaturschichten nicht anderweitig (mehrere schwimmende Personen, Bootsverkehr etc.) beeinflusst wurden.

2. Taucher selbst sind nicht erkennbar. Sehr gut wahrnehmbar sind jedoch die kälteren Wassermassen, welche infolge der expandierenden Luftblasen der Ausatemluft des Tauchers an die Wasseroberfläche gelangen. Da die Atemvolumina aus physikalischen Gründen mit zunehmender Tiefe ansteigen, wird die Intensität der wahrnehmbaren Temperaturschichtungen linear zur Tauchtiefe stärken. Die Bewegungsmanöver eines Tauchers waren so brillant zu erkennen, dass im Versuch zwei Taucher vom Hubschrauber via Sprechfunk zum Boden und über eine Sprecheinrichtung vom Signalmann zum Taucher (Ultraschall) auf einen Meter genau an die drei Schwimmer des 1. Versuches dirigiert werden konnten.


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Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Montag 28. Mai 2012, 10:09
von Dödel
Hallo,

ich frage mich, was man alles aus der Textfülle lernen soll?
Das kann ich mir doch nicht als Infoheft unter die Arme tackern, gibt es doch weit wichigere Dinge zu beachten.

Maßstab für "seltene Krankheit": weniger als 40.000
(Das bedeutet: wenig Forschung wegen zu wenig Profit)
Anzahl der Verkehrstoten: ca. 3600
Anzahl der Ertrunkenen: ca. 410


Peter

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:32
von Dajan
Du sollst es Dir ja auch nicht unter die Arme tackern.
Aber es bleibt bestimmt etwas hängen, wenn man den Text gelesen hat.
Für mich war jedenfalls vieles dabei was ich nicht so wußte.
Für die Sicherheit im Strassenverkehr gibt es auch sehr viele Informationen,die man nicht alle behalten kann.

Der Vergleich mit dem Strassenverkehr ist wenig hilfreich,jedes Totesopfer ist eines zuviel.

Ich werde jedenfalls mit anderen Augen, Schwimmer und Bader beobachten,weil vieles für mich neu ist.

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Donnerstag 31. Mai 2012, 23:49
von Dödel
Hallo,

wofür und für was?
Mit einem Badeboot hält man sich vielleicht im Schimmbereich eines Baggersees auf, aber mit einer DY wird man aus dem Bereich davon gejagt.
Da steht noch nicht einmal dabei daß Kinder schwimmen können sollten, bevor es ins Badewasser geht.

Statt dessen lese ich ellenlangen Text von irgend welchen Piloten und schwimmstarken Kapitänen, die wie MacGyver ein Auge auf uns werfen und das genüßliche Ausweiden von Symptomen, aber nix über leicht vermeidbare Ursachen.

Und genau das ist der Gund, warum hier viel überhaupt nicht viel hilft.

Wie soll jemals hilfloser Text helfen können? Wer den komischen Text ernst nimmt, der verpaßt garantiert weit mehr als einen der seltenst anzutreffenden Ertrinkenden zu lokalisieren.
Beim Segeln etwa, mit einem Feldsstecher? Oder einfach mal bei einer schnellen Abkürzung direkt durch eine Gruppe Badender hindurch?


Peter

Re: Wenn Ertrinken nicht nach Ertrinken aussieht

Verfasst: Freitag 1. Juni 2012, 22:50
von Dajan
OK das ist Deine Meinung
ich seh das etwas anders,aber jeder so wie er es mag.
ich seh auch genug Schwimmer,ob vom Schiff oder auch so.
Mehr schreib ich jetzt nicht mehr dazu.

Nur soviel noch

es wird im Forum niemand gezwungen Beiträge zulesen die einem nicht Interessien.