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Nachträglich Innenborder einbauen

Verfasst: Freitag 30. Mai 2014, 17:15
von Shorty
Hallo Dehlyaner,

Ich möchte nachträglich in meine Dehlya25 einen Innenborder
mit Saildrive einbauen.

Hat jemand Erfahrungen damit?
Muss ich evtl. noch Verstärkungen in den Rumpf einlaminieren
oder reicht es den Motorsockel einzulaminieren?
Wo ordnet man am besten den Kraftstofftank an????

Über rege Teilnahme und Antworten würde ich mich freuen!

Grüße aus Berlin- Müggelsee

Stefan

Re: Nachträglich Innenborder einbauen

Verfasst: Dienstag 3. Juni 2014, 15:22
von Uli
Hallo,
da würde ich mich mal an Herrn Hoffmann von SQ Freienohl wenden.
Tolle Sache, aber sicherlich nicht billig. Der kleinste Volvo-Diesel mit Saildrive kostet rund € 8500.- ohne Einbau und Nebenaggregate. Fertig bist du also rund € 10000.- los.

Viele Grüsse

Uli

Re: Nachträglich Innenborder einbauen

Verfasst: Dienstag 3. Juni 2014, 21:18
von Detlev
Hallo Stefan,
ich empfehle Dir unbedingt auch einen Blick auf mögliche Varianten mit einer Einbaumaschine mit Wellenanlage zu werfen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Dehlya besteht in der Möglichkeit, in Revieren mit geringem Tiefgang gut klarzukommen. Ein Antrieb mit Saildrive bringt hier spürbare Einschränkungen. Lösungen mit kurzen Saildrives sind mir nicht bekannt. Der Aufwand für den alternativen Einbau einer Wellenanlage ist aber nicht wirklich größer.
Ich fahre eine DY25 mit Einbaumaschine (BMW D7) und Wellenanlage mit Faltpropeller. Das hat sich in meinem Revier ideal bewährt. Im Verein sind auch zwei 25er mit Einbaumaschine und Saildrive. Hier gibt es regelmäßig Probleme mit dem Tiefgang. Ursache: Die im Handel verfügbaren Saildrives sind so lang, daß der Propellerradius untehalb der Kiellinie liegt.
Bei der Wellenanlage befindet sich der Propeller nahe dem arumpf und er ist hinter dem Kiel recht gut geschützt. Das ist beim Saildrive nicht der Fall und so kommt es in flachen Revieren weitaus häufiger zu mitunter heftigen Berührungen mit im Wasser befindlichen Hindernissen.
Probleme können in flachen Revieren mit schlammigem Untergrund auch mit dem Kühlwasser entstehen, weil es unten im Saildrive angesaugt wird.

Jedenfalls halte ich den Wellenantrieb bei unseren (vergleichsweise kleinen) Booten im Binnenrevier gegenüber dem Saildrive für deutlich überlegen.

Goodewind Ahoi!
Detlev

... hier noch Fotos von beiden Varianten ...
DY25 - Welle
DY25 - Welle
DY25 - Saildrive 1
DY25 - Saildrive 1
DY25 - Saildrive 2
DY25 - Saildrive 2

Re: Nachträglich Innenborder einbauen

Verfasst: Donnerstag 12. Juni 2014, 08:08
von Shorty
Hallo Uli,
Hallo Detlev,

vielen Dank für die Antworten, ich bin jetzt auf der Suche nach einem geeigneten Motor.
Man hat mir in einer Werft erzählt, es würde nur ein Yanmar 1GM10 in unsere Dehlya25 passen :shock:

Da war ich erst einmal überrascht.

Ja der Vorschlag mit Wellenanlage ist einleuchtend aber bei einem Saildrive soll die Anströmung an das
Festruder sowie die Leistung des Motors zur Schraube besser sein.

Hat jemand von Euch da Erfahrung?

Grüsse aus Berlin

Stefan

Re: Nachträglich Innenborder einbauen

Verfasst: Donnerstag 12. Juni 2014, 12:33
von Detlev
Hallo Shorty,
das mit der Einbaumschine stimmt nicht! In meinem Verein haben 2 DY25 eine nachgerüstete Maschine verschiedener Herkunft. Beide sind nicht Von Yanmar! Wenn ich die Eigner treffe, frage ich mal nach Hersteller und Daten.

Das mit dem angeblichen Nachteil der Welle gegenüber dem Saildrive in Bezug auf die Ruderwirkung kann ich weder nachvollziehen, noch bestätigen.
Ich drehe meine 25er "auf dem Teller", wenn es erforderlich ist. Für eine komplette Drehung reicht also ein Raum von 9-10 Meter, vielleicht sogar viel weniger ...
Voraussetzung ist dabei natürlich auch "etwas Kiel" im Wasser. Bei Maschinenfahrt habe ich den Kiel in der Regel auf 1/3 ausgefahren.

Das mit dem Propellerwirkungsgrad kann ich auch kaum nachvollziehen. Da ist eher die Frage Faltpropeller oder Festpropeller entscheidend. Da wir aber auch schnell segeln wollen, kommen wir um den Faltpropeller nicht herum. Der Festpropeller kostet beim Segeln ca. 1 Knoten Fahrt.

Bleibt also noch die fRage der Leistung des Motors auf den Propeller. Beide Varianten haben ein Getriebe. Bei der Wellenanlage geht es ab dem Getriebe direkt auf die Welle und somit direkt auf den Propeller. Beim Saildrive muß noch 2x um 90 Grad umgelenkt werden. Das kann kaum ein Vorteil sein.

Noch zwei Aspekte:
Der Propeller ist beim Saildrive ungeschützt und (bedingt durch den viel zu langen Schaft) auch sehr tief im Wasser. Bei Kollision hast Du einen großen Hebel gegen das Motorfundament. Der Vorteil der Flachgängigkeit der DY25 wird durch einen Antrieb mit Saildrive spührbar eingeschränkt.
Das Kühlwasser wird beim Saildrive neben der Schraube angesaugt. In flachen und schlammigen Gewässern ist das ein Nachteil. Bei mir liegt de Kühlwassereingang unten am Rumpf und geht vor deR Maschine durch einen leicht zu kontrollierenden und ggf. zu reinigenden Seewasserfilter.

Hol Dir auch Meinungen aus anderen Werften ein. Jeder verkauft und empfielt das, was ihm im Verkauf und beim Einbau am liebsten ist (oder was er hat und kennt). Du aber machst diese Investition einmal und mußt dann irreversiebel damit leben.

Wenn ich noch Motordaten bekomme, teile ich sie Dir gern mit. Meine Empfehlung geht aber ganz klar zur Einbaumaschine mit Wellenanlage. Wenn es die Möglichkeit der Wahl eines wirklich kurzen Saildrives gäbe, dann wäre das vielleicht anders. Diese Lösungen sind mir aber bislang nicht bekannt.

Goodewind Ahoi!
Detlev

Re: Nachträglich Innenborder einbauen

Verfasst: Freitag 13. Juni 2014, 11:54
von Shorty
Hallo Detlev,

ja das wäre wirklich toll, wenn Du die beiden Eigner der Dehlyas nochmals fragen könntest und mir die Motordaten mitteilen würdest.

Für den Einbau werde ich dann wohl mir nochmals verschiedene Angebote von Werften einholen.
Auch den Vorteil der Wellenanlage den Du beschrieben hast werde ich ggü. dem Saildrive auch nochmals genau überdenken und hinterfragen.

Schönes und Segelreiches Wochenende

Grüße aus Berlin

Stefan

Re: Nachträglich Innenborder einbauen

Verfasst: Montag 16. Juni 2014, 22:53
von ManuInsinger
Hallo Stefan,
Mein Dehlya 25 aus 1985 hat ein in 2003 eingebautem Solé Mini Diesel 17 zwei Zylinder 16PS Motor der zusammen mit Einbau, Saildrive, etc. damals €10.500 kostete. Dieser passt genau in der Breite und lasst noch ein bischen Raum für Motorraumschalldämpfung.
Wie Detlev erstaunt mich das aber das den Saildrive tiefer steckt als Hubkielgehäuse, nicht wirklich praktisch wenn mann nur 50cm Tiefe braucht zum Trocken liegen auf den Wadden z.B. An faules Wasser aufsaugen hätte ich nocht nicht gedacht.
Aber dieser Motor finde ich super toll und war zhauptgrund zum Kauf 9.2013!!
MfG, M.