Dänische Südsee - ein Erfahrungsbericht
Verfasst: Freitag 9. Januar 2015, 17:16
Wir haben es wieder getan – wir waren im im August 2014 mit unserer Dehlya 25 wieder in der Dänischen Südsee
Wir sind mit folgender Ausstattung losgeschippert:
Wasserbalast und Hubkiel - alles original
Festruder (statt Klappruder)
Motor: Mercury Außenborder 8 PS mit Pinnenschaltung
Segel: Genua, Arbeitsfock, Sturmfock und Groß mit zwei Reffreihen.
Rettungswesten, Signalmittel etc.
Badesachen, Proviant, Getränke und viel gute Laune ...
Gestartet sind wir in diesem Jahr in Kappeln an der Schlei, sind in die Dänische Südsee geschippert, von dort aus halbrund Als in den Alssund und über die Flensburger Förde zurück an der Küste längs zur Schlei. Insgesamt waren wir zwei Wochen unterwegs.
Es ist ein traumhaftes Segelrevier, mit vielen kleinen Inseln, sehr schönen Landschaften und Örtchen sowie sehr entspannten Häfen und Dänen! Eigentlich ist es das optimale Revier für unsere Bootsgröße. Offene Wasserflächen wechseln sich ab mit gut geschützten Bereichen. Es ist eine Mischung aus Binnenrevier und Ostsee.
Vom Wetter hatten wir in diesem Jahr alles, vom T-Shirtwetter bei 25°C und leichter Briese bis Windstärken um 8 Bft - wobei wir uns bei dieser Windstärken haben gerne einwehen lassen. Richtig kalt und schlecht war das Wetter an keinem der Tage.
Gesegelt sind wir noch bei Windstärken um 5 - 6 Bft, mit einzelnen Windspitzen bis 7 Bft.
Hierzu möchte ich euch meine Erfahrungen mit unserer Dehlya schildern:
Die Dehlya 25 wird auf der Ostsee schnell zu einem kleinen Bötchen mit einer relativ großen Segelfläche. Da sollte man sich die Wetterberichte schon etwas genauer anschauen. Wir hatten mehrere davon zur Auswahl: DWD, DMI, Wetteronline und Windfinder. Bei den instabilen Wetterlagen in diesem Jahr konnte man sich eigentlich nur auf die 24 Stunden Vorhersage mehr oder weniger verlassen. Mehr war nicht drin aber das passte dann auch ganz gut. Zusätzlich war das Regenradar von Wetteronline wegen der teilweise zu erwartenden Schauerböen recht hilfreich.
Im Windschatten der Inseln ist das Segeln auch bei bei 5 – 6 Bft noch recht „gemütlich“. Sobald man den Windschatten der Landabdeckungen aber verlässt wird es eher ungemütlich bzw. sportlich. Es bläßt dann recht ordentlich und ein gewisser Düseneffekt kommt oft noch hinzu. Hier hatten wir vorausschauend frühzeitig das 2. Reff eingebunden und segelten i.d.R. mit Normalfock und einmal auch mit Sturmfock. Das Segeln mit dieser Besegelung war völlig ok, das Boot lief damit gut 6,5 Knoten am Wind. Begrenzender Faktor war hierbei nicht der Wind sondern eher die Welle - wenn man gegenan mußte. Die Wellen können in diesem Revier durch die relativ geringen Wassertiefen relativ steil und hoch werden und es entsteht gerne auch ein „hackige“ See. Heftig kann es auch im "Mündungsbereich" der Förden/Fjorde und Sunde werden. Die Dehlya „tanzt“ dann geradezu auf den Wellen. Hier merkt man ganz deutlich, wie klein und leicht diese Boote sind. Andere Boote mit mehr Ballast gehen da ganz anders durch die Wellen.
Gefreut habe ich mich in diesen Situationen über das ein Meter lange Festruder. Die Dehlya läuft damit schön kontrolliert am Ruder, da dieses nicht aus dem Wasser kommt. Auch ein gut gespanntes Rick ist sehr wichtig, um Mastbrüche zu vermeiden. Das Boot knallt nämlich ganz ordentlich in die Wellentäler und man kann gut sehen wie Mast und Wanten arbeiten. (Eine Dehlya 25 mit Mastbruch hatten wir bei unserem Start in Kappeln gesehen.)
Eins stört mich allerdings bei der Dehlya: Bei hackiger See schlägt der Hubkiel seitlich leicht hin und her. Das spürt man bei den 330 Kilogramm des Hubkiels recht deutlich und das ist etwas unangenehm. Es scheint dem Boot aber nichts auszumachen !?
Motort sind wir mit unserem AB in solchen Situationen nie, da ich der Meinung bin, dass Segelboote immer besser unter Segel als unter Motor laufen. Unsere Distanzen gegenan lagen zeitlich auch im Rahmen und die Dehlya läuft gut Höhe mit voll ausgefahrenem Kiel. Segler mit anderen Booten hatten da längst aufgegeben und liefen parallel zu uns unter Motor.
Nur auf unserer Rückreise bei der Einfahrt in die Schlei liefen wir dann bei 4 – 5 Bft unter Motor genau gegenan. Na ja, wir hatten dann noch zusätzlich ca. 2 Knoten Strom von vorne und Seegras am Ruder bzw. AB-Schaft hängen. Ich dachte fast wir stehen. Taten wir aber nicht, der AB hat uns mit etwas mehr Gas gaaanz langsam in Richtung Ziel geschoben.
Mein Fazit:
Binnenreviere:
Die Dehlya 25 ist ein tolles Segelboot für Binnenreviere (z.B. Müritz), wenn man den Hubkiel voll ausfahren kann. Auf dem Steinhuder Meer geht das leider nicht und sie läuft dort nicht optimal !
Geschützte Reviere Ostsee:
Die Dehlya 25 ist ein tolles und schnelles Segelboot auch für diese Reviere. Mit voll ausgefahrenem Kiel + Wasserballast läuft das Boot stabil und gut Höhe. Ab 5 – 6 Bft sollte man jedoch entsprechend reffen und die Vorsegelgröße anpassen. Spitzenböen sollten dabei immer mit bedacht werden. Mit dem Festruder und angepasster Segelgröße lässt sich die Dehlya auch bei kräftigerem Wind gut segeln. Kurze steile Wellen bzw. „hackige“ See mag die Dehlya dann nicht mehr. Sie hat dann etwas von einem leichten Spielball, der auf dem Wasser tanzt. Das "Schlagen" des Hubkiels nervt ein wenig.
Das relativ weiche Rigg sollte gut gespannt sein, um Mastbrüche in Höhe der Salinge zu vermeiden.
Ein Außenborder mit 8 PS und Langschaft schein mir bei diesem Boot völlig aureichend zu sein.
Der AB hat den Vorteil, dass man ihn beim Segeln aus dem Wasser ziehen kann und er so nicht als Bremse wirkt. Enge Hafenmanöver klappen mit einem AB mit Pinnenschaltung und etwas Übung i.d.R. völlig problemlos.
Toll an der Dehlya ist, dass man sie trailern kann und man so relativ schnell von einem Revier zum nächsten kommt.
Wir werden sie behalten und es wieder tun ...
Wir sind mit folgender Ausstattung losgeschippert:
Wasserbalast und Hubkiel - alles original
Festruder (statt Klappruder)
Motor: Mercury Außenborder 8 PS mit Pinnenschaltung
Segel: Genua, Arbeitsfock, Sturmfock und Groß mit zwei Reffreihen.
Rettungswesten, Signalmittel etc.
Badesachen, Proviant, Getränke und viel gute Laune ...
Gestartet sind wir in diesem Jahr in Kappeln an der Schlei, sind in die Dänische Südsee geschippert, von dort aus halbrund Als in den Alssund und über die Flensburger Förde zurück an der Küste längs zur Schlei. Insgesamt waren wir zwei Wochen unterwegs.
Es ist ein traumhaftes Segelrevier, mit vielen kleinen Inseln, sehr schönen Landschaften und Örtchen sowie sehr entspannten Häfen und Dänen! Eigentlich ist es das optimale Revier für unsere Bootsgröße. Offene Wasserflächen wechseln sich ab mit gut geschützten Bereichen. Es ist eine Mischung aus Binnenrevier und Ostsee.
Vom Wetter hatten wir in diesem Jahr alles, vom T-Shirtwetter bei 25°C und leichter Briese bis Windstärken um 8 Bft - wobei wir uns bei dieser Windstärken haben gerne einwehen lassen. Richtig kalt und schlecht war das Wetter an keinem der Tage.
Gesegelt sind wir noch bei Windstärken um 5 - 6 Bft, mit einzelnen Windspitzen bis 7 Bft.
Hierzu möchte ich euch meine Erfahrungen mit unserer Dehlya schildern:
Die Dehlya 25 wird auf der Ostsee schnell zu einem kleinen Bötchen mit einer relativ großen Segelfläche. Da sollte man sich die Wetterberichte schon etwas genauer anschauen. Wir hatten mehrere davon zur Auswahl: DWD, DMI, Wetteronline und Windfinder. Bei den instabilen Wetterlagen in diesem Jahr konnte man sich eigentlich nur auf die 24 Stunden Vorhersage mehr oder weniger verlassen. Mehr war nicht drin aber das passte dann auch ganz gut. Zusätzlich war das Regenradar von Wetteronline wegen der teilweise zu erwartenden Schauerböen recht hilfreich.
Im Windschatten der Inseln ist das Segeln auch bei bei 5 – 6 Bft noch recht „gemütlich“. Sobald man den Windschatten der Landabdeckungen aber verlässt wird es eher ungemütlich bzw. sportlich. Es bläßt dann recht ordentlich und ein gewisser Düseneffekt kommt oft noch hinzu. Hier hatten wir vorausschauend frühzeitig das 2. Reff eingebunden und segelten i.d.R. mit Normalfock und einmal auch mit Sturmfock. Das Segeln mit dieser Besegelung war völlig ok, das Boot lief damit gut 6,5 Knoten am Wind. Begrenzender Faktor war hierbei nicht der Wind sondern eher die Welle - wenn man gegenan mußte. Die Wellen können in diesem Revier durch die relativ geringen Wassertiefen relativ steil und hoch werden und es entsteht gerne auch ein „hackige“ See. Heftig kann es auch im "Mündungsbereich" der Förden/Fjorde und Sunde werden. Die Dehlya „tanzt“ dann geradezu auf den Wellen. Hier merkt man ganz deutlich, wie klein und leicht diese Boote sind. Andere Boote mit mehr Ballast gehen da ganz anders durch die Wellen.
Gefreut habe ich mich in diesen Situationen über das ein Meter lange Festruder. Die Dehlya läuft damit schön kontrolliert am Ruder, da dieses nicht aus dem Wasser kommt. Auch ein gut gespanntes Rick ist sehr wichtig, um Mastbrüche zu vermeiden. Das Boot knallt nämlich ganz ordentlich in die Wellentäler und man kann gut sehen wie Mast und Wanten arbeiten. (Eine Dehlya 25 mit Mastbruch hatten wir bei unserem Start in Kappeln gesehen.)
Eins stört mich allerdings bei der Dehlya: Bei hackiger See schlägt der Hubkiel seitlich leicht hin und her. Das spürt man bei den 330 Kilogramm des Hubkiels recht deutlich und das ist etwas unangenehm. Es scheint dem Boot aber nichts auszumachen !?
Motort sind wir mit unserem AB in solchen Situationen nie, da ich der Meinung bin, dass Segelboote immer besser unter Segel als unter Motor laufen. Unsere Distanzen gegenan lagen zeitlich auch im Rahmen und die Dehlya läuft gut Höhe mit voll ausgefahrenem Kiel. Segler mit anderen Booten hatten da längst aufgegeben und liefen parallel zu uns unter Motor.
Nur auf unserer Rückreise bei der Einfahrt in die Schlei liefen wir dann bei 4 – 5 Bft unter Motor genau gegenan. Na ja, wir hatten dann noch zusätzlich ca. 2 Knoten Strom von vorne und Seegras am Ruder bzw. AB-Schaft hängen. Ich dachte fast wir stehen. Taten wir aber nicht, der AB hat uns mit etwas mehr Gas gaaanz langsam in Richtung Ziel geschoben.
Mein Fazit:
Binnenreviere:
Die Dehlya 25 ist ein tolles Segelboot für Binnenreviere (z.B. Müritz), wenn man den Hubkiel voll ausfahren kann. Auf dem Steinhuder Meer geht das leider nicht und sie läuft dort nicht optimal !
Geschützte Reviere Ostsee:
Die Dehlya 25 ist ein tolles und schnelles Segelboot auch für diese Reviere. Mit voll ausgefahrenem Kiel + Wasserballast läuft das Boot stabil und gut Höhe. Ab 5 – 6 Bft sollte man jedoch entsprechend reffen und die Vorsegelgröße anpassen. Spitzenböen sollten dabei immer mit bedacht werden. Mit dem Festruder und angepasster Segelgröße lässt sich die Dehlya auch bei kräftigerem Wind gut segeln. Kurze steile Wellen bzw. „hackige“ See mag die Dehlya dann nicht mehr. Sie hat dann etwas von einem leichten Spielball, der auf dem Wasser tanzt. Das "Schlagen" des Hubkiels nervt ein wenig.
Das relativ weiche Rigg sollte gut gespannt sein, um Mastbrüche in Höhe der Salinge zu vermeiden.
Ein Außenborder mit 8 PS und Langschaft schein mir bei diesem Boot völlig aureichend zu sein.
Der AB hat den Vorteil, dass man ihn beim Segeln aus dem Wasser ziehen kann und er so nicht als Bremse wirkt. Enge Hafenmanöver klappen mit einem AB mit Pinnenschaltung und etwas Übung i.d.R. völlig problemlos.
Toll an der Dehlya ist, dass man sie trailern kann und man so relativ schnell von einem Revier zum nächsten kommt.
Wir werden sie behalten und es wieder tun ...