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Hochglanzpolitur

Verfasst: Freitag 7. August 2015, 21:28
von Ingo Thiele
Hallo,
kann mir jemand eine wirklich gute Hochglanzpolitur für das Deck empfehlen?
Vg
Ingo

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Samstag 8. August 2015, 12:35
von Uli
Hallo Ingo,
folgendes Mittel kann ich dir empfehlen:
Acrü Blitz-Bootspolish, das verwende ich seit 16 Jahren und war immer bestens zufrieden. Das Mittel hat leichte Schleifanteile und poliert dein Boot wirklich auf Hochglanz. Es war 1998 mal Testsieger bei einem Poliermitteltest der "Yacht". Damals hat es gewonnen, weil die Polierwirkung relativ einfach zu erzeugen war und länger angehalten hat als bei allen anderen getesteten Mitteln.
Als Hilfe verwende ich für alle glatten Flächen zum Auftragen des Mittels einen Excenterschleifer mit Drehzahlregulierung und orangen Schaumpoliertellern.
Achtung: Hier ist die Einhell-Maschine nicht für geeignet, da sich das Teil einfach nur dreht und deswegen das Poliermittel in alle Richtungen verspritzen würde.
Bei allen Ecken und kleinen Teilflächen benutze ich zum Auftrag des Mittels den Fein Multimaster, auf den ich einen dreieckig zugeschnittenen orangen Schaumpad aufsetze. Damit bekommt man selbst die "Lederhautoberfläche" der Sitzduchten und Rückenlehen im Cockpit bis in die tiefsten Ritzen gereinigt und poliert.
Das Mittel sollte nicht zu dick aufgetragen werden, weniger ist mehr !!! Es muss dann trockenen, aber nicht all zu lange. Eintrocknen über Nacht sorgt für doppelte Arbeit beim Nachpolieren.
Das Nachpolieren mache ich mit der preiswerten Einhell-Poliermaschine (gibt's bei Compass für € 60.-) Hier schraube ich immer grosse Baumwollpolierteller auf die Maschine (Mithilfe von sehr grossen Unterlegscheiben . Marke Eigenbau) Polierwatte kommt nur in den kleinsten Ecken zum Einsatz, z. B. im Cockpitboden in den Wasserablaufrinnen.
Rumpf polieren dauert rund 2 Stunden, Deck und Heck locker 4-5 Stunden, ist leider, wenn man es richtig macht und penibel bis in die letzte Ecke poliert, eine Scheissarbeit.
Aber das Ergebnis zählt, das Boot glänzt anschliessend wie neu.

Alternativmittel:
Im Juni habe ich eine ältere Dehler Varianta aus den 70er in Friesland gesehen, mit cremefarbenem Gelcoat und beige-braunen Rumpf. Das Boot glänzte, als wenn es erst ein Jahr alt wäre. Ich habe den Eigner daraufhin angesprochen der sichtlich gebauchpinselt mitteilte, er habe das Boot mit Produkten von Rot-Weiss poliert.

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Samstag 8. August 2015, 12:41
von fischerman
Ich habe mit erfolgreich an die Empfehlungen von Franz gehalten. Siehe Thema: "Bootsreinigung: Vorher/Nachher" vom 18.3.13
In dem Zusammenhang wurden allerdings auch einige Alternativen genannt, wie jetzt auch von Uli (der mir immerhin 1100 Beiträge voraus ist).

Viel Erfolg, Jürgen

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Samstag 8. August 2015, 12:55
von Uli
Hallo,
muss gerade grinsen..... 1100 Beiträge, habe ich nie gezählt.
Wenn du 16 Jahre Dehlya gesegelt hast, dann ist dir nichts mehr fremd an dem Boot und hast viele Erfahrungen gesammelt.
Zum Glück hat mir der "Liebe Gott", wenn es ihn gibt, zwei relativ rechte Hände gegeben, so dass ich (ausser kompizierter Elektrik) so ziemlich alles selbst am Boot machen kann.

Viele Grüsse
uli

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Montag 10. August 2015, 05:26
von Ingo Thiele
Guten Morgen,
ich werde es mit der Blitz Politur versuchen.
Entsprechende Geräte habe ich dafür.

( man muss ja schon mal für die Winterpause planen)

VG
Ingo

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Montag 24. August 2015, 18:52
von StaschaO
Hallo Ingo,
jetzt da meine Polierarbeit schon einige Monate alt und Wind und Wetter ausgesetzt ist, kann ich über die von mir verwendete Politur nur bestes berichten.
Nach langer Recherche im Internet habe ich im letzten Herbst die Reinigung und Politur von Metasco gekauft.
Da ich kein Fan von elektrischen Geräten beim Polieren bin, (habe mal den Lack meines Oldtimers mit einer Poliermaschine ruiniert) hat es sich für mich am besten angehört es mit Metax BS1 und dem dazugehörigen Poliervlies (ist rund und kann auch auf eine Polierscheibe geklebt werden)zu versuchen.
Ich war erstaunt wie gut das Resultat ohne Poliermaschine ist. Das Mittel ist leicht abrasiv und hat selbst sehr ausgekreidete Bereiche sehr schnell zum glänzen gebracht.
Das Konservierungsmittel Certonal scheint die Oberfläche sehr gut gegen erneutes Auskreiden zu schützen und ist auch ganz einfach mit einem Lappen aufzutragen und auszupolieren.
Mein Boot glänzt fast immer noch so wie beim Einwassern.
Ich habe für beide Anwendungen für meinen Rumpf ca. 3-4 Stunden (inkl Pausen) und für das Deck vielleicht 4-5 Stunden gebraucht.
Je nachdem wie genau man sein will kann es länger oder kürzer dauern.
Ich denke das ich diesen Winter nur mit Certonal die Konservierung auffrischen muss.
Ich werde auf jeden Fall bei diesem Mittel bleiben. Einen Freund habe ich auch schon "angesteckt" und er poliert seinen Wohnwagen damit.

Viele Grüße,
Stascha

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Donnerstag 24. Dezember 2015, 18:11
von Ingo Thiele
Hallo!
Kurzer Zwischenbericht!

Vorpolitur: Flamil 88
Hauptpolitur: R/W Glanzpolitur.

Wie von Uli beschrieben: Auftrag mit Teller oranje und dann sauber mit Fell auspolieren.

Ergebnis: SPITZE !

Flamil nur dann, wenn es ganz lange her ist, dass mal poliert wurde.

Vg
Ingo

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Freitag 10. März 2017, 14:11
von Claus_22
Hallo,

so langsam wachen wir aus dem Winterschlaf auf und wollen die neue Saison vorbereiten.
Neben dem Thema Antifouling steht wie immer auch das Thema "Politur" an.
Hierzu gibt es einen neuen FIlmbeitrag in der Yacht. http://www.yacht.de/yacht_tv/polieren-- ... 11865.html
Das Boot wird älter und die Politur wird naturgemäss auch nicht leichter.

In der Vergangenheit habe ich teilweise von Hand oder mithilfe meiner Festool Rotex-Maschine poliert. Aber insbesondere die arbeiten mit der Maschine sind nicht so leicht.
Dabei handelt es sich bei der Rotex schon um eine Exzenter-Maschine. Jetzt mal die Frage an die Profis:
Geht es besser und einfacher mit einer "echten" Poliermaschine? (Die Rotex ist ja eher ein Exzenter-Schleifer)
Im Film wird bspw. die Big Foot Maschine von Rupes hervorgehoben. Und auch die Produkte von SeaLine.
Hat jemand Erfahrung damit?

Viele Grüße
Claus

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Freitag 10. März 2017, 17:42
von Dinosegeln
Hallo Claus,

ich nutze eine reine Poliermaschine von FLEX. Diese hat genug Drehmoment, um bei niedriger Drehzahl Salzreste und Dreck vorsichtig auspolieren zu können und dabei nicht mit der Drehzahl abzufallen.
Hochglanz poliere ich dann mit höherer Drehzahl. Auch unsere Autos werden damit bearbeitet, geht wunderbar. Das gute Stück kostet um die 400,-€, ist aber das Geld absolut wert und eine Anschaffung fürs Leben. Die Maschine kann mit unterschiedlichen Durchmessern des Schleiftellers ausgestattet werden. Sehr hilfreich für den Rumpf.
Die üblichen Baumarktangebote für um die 50,-€ taugen absolut nicht.

Viel Erfolg
Dinosegeln

Re: Hochglanzpolitur

Verfasst: Samstag 11. März 2017, 18:28
von Detlev
Ich kann dem nur beipflichten. Billige Maschinen taugen nicht zum Polieren. Die Maschine darf nicht nur drehen, sondern muß auch einen Seitenhub haben. Dabei muß sie so stark sein, daß die gewählte Drehzahl konstant bleibt. Mit dieser Vorgabe beginnt die Suche deutlich oberhalb 300€.
Nach mehreren Fehlkäufen und dem damit verbundenen Frust über die Ergebnisse habe ich mir dann 2015 eine Flex gekauft. Nach einigen Recherchen habe ich mich damals für die Flex FLXXC 3401 entschieden und bin mit der Maschine noch immer sehr zufrieden. Der Preis war damals 375€. Dazu gehört dann natürlich auch der Kauf wirklich geeigneter Polierscheiben.

Goodewind Ahoi!
Detlev