Hallo,
nachdem ich letztes Jahr nur Tagestouren gesegelt bin,
habe ich dieses Jahr eine Woche lang das Revier zwischen Peenestrom und Haff erkundet.
Ursprünglich hatte ich Rund-Usedom geplant und wollte über Swinemünde auf der Ostseeseite zurück.
In Ueckermünde habe ich dann aber entschieden, doch wieder durch den Peenestrom zu fahren weil
- ich genug Zeit hatte
- ich einige kleine Häfen noch nicht gesehen hatte
- der 32SM Schlag einhand ohne Pinnpilot je nach Wind auch sehr lang werden kann
Im Rückblick eine gute Entscheidung. Es ist ein wirklich schönes Revier.
Man staunt übrigens wie viele Dehlyas man in den Häfen sieht.
Als Anregung für alle, die das auch mal probieren wollen hier ein Auszug aus dem log:
* Sa - Peenemünde Nord - Stagnieß
Flaute, Sonnig
Marschfahrt mit Jockel bis Wolgast
bis Brückenöffnung bei Hornwerft festgemacht, Landgang mit Fischbrötchen
nach der Brücke unter Segel
bis Hohendorfer See fast kein Wind, dann auffrischend aus O
bei Zemitz leichte Grundberührung auf der Kreuz
durch enges Fahrwasser bei PN57/68 mit Jockel, danach wieder unter Segel
weiter auffrischend
vor Einfahrt ins Achterwasser gerefft bei 4-5 Bft O
Segel steht schlecht - auf der Kreuz nicht volle Höhe
im Achterwasser mit Jockel gegenan bis Trockenort N
Stellnetze zwingen einem selbst mit Jockel noch "Kreuz" auf
unter Segel (Reff1) bis Stagnieß
Der Hafen Stagnieß ist sehr schön, extrem geschützt und bietet jede Menge Platz für Gastlieger.
** TODO Reff überarbeiten
- Block am Achterliek?
* So : Stagnieß Tagestour
bei Flaute rausgehungert
Ankern, Baden, das Leben ist schön
dann bei leichtem Wind (1-2Bft) unter Segel nach Neppermin
auf dem Rückweg nochmal geankert, baden
* Mo : Stagnieß - Karnin
leichter Wind 1-2Bft O, sonnig
ab Lieper Winkel auffrischend auf NO
vor Zecheriner Brücke geankert, baden
Im Karniner Zollhafen angelegt - sehr schön mit Versorgung quasi an der Reling.
Der Zollhafen bietet für Gastlieger nur drei Liegeplätze an der Pier. Nördich der Karniner Brücke ist noch ein Wasserwanderrastplatz mit jeder Menge Liegeplätze in Boxen am Steg.
* Di : Karnin - Ueckermünde
frischer Wind ~4Bft SOO
durch enges Fahrwasser mit Jockel
Segel steht schlecht - Unterliekstrecker rutscht aus der Klemme
voll peinlich, gut, dass auf dem Haff nicht viel los ist
Finte macht trotzdem gute Fahrt - Spaß pur!
Die Mündung der Uecker liegt direkt neben einem Badestrand - ein tolles Bild.
Die Marina Lagunenstadt bietet jede Menge Liegeplätze und sehr gute Infrastruktur aber keine Atmosphäre.
Man kommt sich zwischen den vielen Ferienwohnungen seltsam deplaciert vor, wenn man mit Handtuch und Waschtasche
zu den Sanitärräumen schlurft.
** TODO Unterliekstrecker
- Leine austauschen, vielleicht ist nur das Tauwerk verschlissen
- in Forum/Galerie nach besseren Lösungen suchen
* Mi : Ueckermünde - Rankwitz
sonnig, fast kein Wind aus W, später auf N drehend, zeitweise Flaute
über's Haff gehungert und dabei mehrere Artikel im Spiegel gelesen
zweimal kurz den Jockel angeworfen um mich sicher von Stellnetzen klar zu halten
vor betonntem Fahrwasser Jockel angeworfen um die Zecheriner Brücke noch zu schaffen
gegen 16:00 auffrischender Wind aus NO
mit Jockel nach Rankwitz marschiert
Zwei Segler im Folkeboot kreuzen ungeachtet der in der Karte ausgewiesenen Flachwasserbereiche
und nehmen die Stellnetze auch eher entspannt - und haben definitiv mehr Spaß als ich
Später im Hafen bestätigen sie mehrere unkritische Grundberührungen
Der Hafen ist klein aber sehr schön mit Atmosphäre auch wenn vom alten Fischereihafen nicht mehr viel zu spüren ist.
Mit zwei Restaurants und ein paar Ferienwohnungen liegt der Schwerpunkt wohl auf dem Tourismus.
* Do : Rankwitz - Krummin
sonnig, fast kein Wind O
kurz entschlossen Kurs auf Lassan geändert
Landgang mit Stadtrundgang & Fischbrötchen in Lassan um die Flaute "abzuwettern"
auffrischender Wind aus NO => Reff1
beim Gnitz geankert, baden
Aus Fauheit nur die Genua ausgerollt um nach Krummin rüber zu kommen - funktioniert erstaunlich gut
Finte läuft gute Höhe und ist dabei erstaunlich stabil mit festgestellter Pinne
Manchmal luvt sie ein wenig an, nimmt ein wenig Fahrt raus um wieder abzufallen - ideal um auf dem Vorschiff schon mal die Festmacher zu klarieren.
Krummin ist ein sehr schöner Hafen, wenn auch ein wenig unruhig bei Ostwind.
Viele Gastlieger, so ist dann auch immer eine helfende Hand zur Stelle, die beim Anlegen die Leine nimmt.
* Fr : Krummin - Peenemünde
sonnig, fast kein Wind O
Finte kann mal wieder ihre Leichtwindeigenschaften ausspielen.
Ab der Einfahrt in den Peenestrom tuckern zunehmend Yachten an mir vorbei. Ich genieße Entschläunigung.
Bis zum Brückenzug in Wolgast schaffe ich es auch mit 2 kn.
Als ich das Stadtgebiet erreiche dreht der Wind auf N und frischt leicht auf. Ich tucker die letzte SM bis in den Stadthafen.
Bis zur Brückenöffnung ist noch Zeit für ein Fischbrötchen und ein Schnack mit anderen Seglern, die auf die Brückenöffnung warten.
Der Wind hat inzwischen auf 3BFT aufgefrischt - leider aus der falschen Richtung NNW. Abgesehen von einem kleinen Stück vor Karlshagen muss der Jockel wieder ran.
An kreuzen ist bei der Verkehrsdichte nach der Brückenöffnung nicht zu denken.
Kurz vor dem Heimathafen biege ich noch nach Freest ab um noch ein Stück zu segeln und zum Baden.
Vor Freest ist ein Bereich mit der richtigen Tiefe zum Ankern und Baden, der genug Abstand zum Fahrwasser hat.
Ein wenig wehmütig laufe ich in den Hafen Peenemünde Nord ein.
Gruß,
Oliver