Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

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Navidad
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Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von Navidad »

Hallo zusammen,

wie wir ja nun alle wissen nachdem die Folgen meiner Masthavarie ausführlich im Forum besprochen worden sind, sollte der Bolzen, der die Salingbeschläge mit einander verbindet durch ein Rohr geführt sein. Dieses Rohr steift den Masten auf Höhe der Salinge aus und verhindert, dass die Zugkräfte der Wanten das Mastprofil, bzw. den Verbindungsbolzen verformen und somit beschädigen. Der Bolzen hält zudem das Rohr in der statisch notwendigen Position.

Dieses unscheinbare und dennoch so lebenswichtige Rohr dürften die wenigsten von uns je gesehen haben, aber gut wenn man sich auf sein Rohr verlassen kann!

Aber ist es wirklich zur Stelle wenn es gebraucht wird, um sich mit allen Kräften bei Windkracht 5 gegen die Mastwände zu stemmen und ein Abknicken zu verhindern? Na klar, ist ja ein Bolzen durchgesteckt, kann ja nicht weg.

OK, das beruhigt, aber kann man sich da sicher sein? Ich meine prüft ihr regelmäßig vor Saisonbeginn ob es noch da ist? Nein? Solltet ihr aber.

Nur weil wir hier im Forum drüber gesprochen haben sind der Uli (Sauerländer) und ich beim Konfektionieren meines Ersatzmasten (wir haben einige Teile umgeschraubt) dem Rohr mal auf den Grund gegangen. Also Bolzen ganz, aber gaaaanz vorsichtig rausziehen und möglichst dabei nicht atmen um keine Lageänderung zu riskieren. Und siehe da, da war nichts zu sehen. Nun wenn Sehen nicht mehr möglich ist, ist Fühlen keine Schande, also behutsam geprockelt und gestochert aber auch zu fühlen war da mal gar nichts.

Schließlich haben wir dann durch ein leeres Nietloch oberhalb der Salinge etwas abgerundetes, metallenes entdeckt. Es war das Rohr, das lose im Mast lag. Anhand der fehlenden Riefen an der Innenseite des Rohrs konnten wir anschließend feststellen, dass der Bolzen (Gewindestange) offensichtlich nie durchgesteckt gewesen war. Vielmehr lag das Rohr wohl auf dem Bolzen. Einmal beim Masttransport die Spitze nach unten geneigt und das Rohr hätte sich womöglich unterhalb des Ankerlichts verkeilt

Also, an eurer Stelle würde ich auch mal nachschauen, ob das Rohr im Laufe der Jahre/Vorbesitzer nicht verschwunden ist, bzw. noch da sitzt wo es hingehört.

Da ich jedenfalls diesen Punkt künftig vor jedem Törn prüfe werde um nicht noch mal einen Schaden am Mast zu riskieren, habe ich mir im Profil auf Höhe der Salinge eine Revisionsöffnung eingebaut. Siehe angehängte Fotos. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Rohr so regelmäßig auf Verschleiß kontrolliert und eingefettet werden kann.

übrigens.

Jeder Segler kennt insbesondere in der Marina oder am Liegeplatz, besonders aber nachts, dieses nervige Klopfen und Schlagen am Mast. Es sind die Rohre die raus wollen.

Michael
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Das Beste gegen Sonnenbrand - Ferien im Sauerland
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Uli
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Re: Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von Uli »

Hallo Michael,
mal zu meinem Verständnis:
.......hast du das Revisionsloch in den alten Mast reingeschnitten oder in den Neuen?
Meiner Meinung nach ist Mast an der aufgesägten Stelle "Schrott", Stabilität = "0"
Wenn es also der neue Mast sein sollte, dann kannst du dir gleich einen weiteren Neuen besorgen. Das rausgeschnittene Teil kann man meines Wissens ohne rapiden Stabilitätsverlust nicht wieder einschweissen.
Ich bin zwar kein Metallurge, aber geweisste Stellen in Alu sind meines Wissens deutlich schwächer als der Rest Drumherum.
Ausserdem stellt sich für mich die Frage: Wie hat Dehler bei der Produktion des MAstes das Rohr eigentlich passend an den Platz bekommen?

Viele Grüsse
Uli
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Franz
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Re: Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von Franz »

Michael,
du hast deinen Beitrag zu früh geschrieben. Der 1. April ist erst heute ;)
Gruß Franz
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Uli
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Re: Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von Uli »

Aaaaaauuuuuu Mahhhnnnnnn,
ich Volltrottel........ :D :) ;) :(

Guter Beitrag zum ersten April.

Viele Grüsse
Uli
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StaschaO
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Re: Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von StaschaO »

:lol: :lol: :lol:
ich dachte erst der Michael tickt nicht mehr richtig!
Vorallem die ständige Überprüfung ob das Rohr noch am Platz ist hat mich an dessen Verstand zweifeln lassen.
Klasse Scherz! ;)
Viele Grüße, Stascha
sobald wir ausgelaufen sind bin ich im Urlaub
marcus@4xb.de
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Re: Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von marcus@4xb.de »

Das Gerücht mit der Hülse ist vielleicht kein Gerücht? Siehe https://youtu.be/DeA4d9MY7Q8?t=375
Dehlya 22 von 1988, 8PS 2Takter (wahrscheinlich kaputt), 1100W Elektromotor von Minn Kota
AufdemTrockenen
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Re: Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von AufdemTrockenen »

Moin Marcus
Also.
Nochmal hier intern.
Der Hinweis mit der Hülse die im mast der Versteifung dient ist definitiv kein scherz.
Ich habe den Hinweis das dieses nicht an der richtigen Position war von SQ Yachts erhalten. Und mit ein bisschen Überlegung macht es durch aus sinn. Denn wenn man die Schraube ohne innenliegende Abstützung anzieht verformt sich das Mastprofil.
Ist übrigens in der Konstruktion eine gängige Praxis wo Bolzen durch Hohlmaterial geführt werden, eine Hülse einzuschweißen. Wo schweißen nicht möglich ist reicht auch eine Einführung von einer Hülse in das Hohlmaterial selbst.

Ich weiß nicht welche Experten dies hier als Aprilscherz deklariert haben. Ich persönlich gehe lieber auf Nummer sicher.
marcus@4xb.de
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Re: Augen auf beim Gebrauchtmastkauf

Beitrag von marcus@4xb.de »

Tada! Habe meine "Hülse" gefunden. Die gibts wirklich und ich habe das Boot im Oktober gekauft aber den Bolzen an dem die Unterwanten hängen erst im liegen getauscht. Aber durch das kleine Loch war keine Hülse zu sehen. Also hab ich den Mastfuss abgemacht und siehe da: die Hülse war wohl früher mal nach unten gerutscht. Ich habe die Bilder von der Aktion unten angehängt. Also erst mal den Bolzen rein als Anschlag. Dann eine 4m lange Stange aus der Garage geholt um die Hülse an den Anschlag zu schubsen. Dann vorsichtig (natürlich alles bei liegendem Mast) den Bolzen raus und die nächsten 2 Bilder zeigen wie der obere Rand der Hülse am Loch vorbei wandert. Dann den Bolzen rein und alles wieder aufgeräumt. Jetzt kann ich ihn stark anziehen ohne Gefährdung des Mastes. Wobei die Last des Bolzen sowieso nach unten zieht und nicht nach aussen. Aber "better safe then sorry". Als @AufdemTrockenen, vielen Dank für deine Videos mit allen Details - die sind für mich Gold wert.
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