Die Sucht nach Speed - Teil II

dr.sail
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Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von dr.sail »

... von dem gennakerrüssel hatte ich ja schon berichtet,

dieser zieht zwangsläufig eine Änderung der bisherigen Segelgarderobe nach sich, derzeit befinde ich mich noch in der Tüftelphase :

Fest steht : wer bei wenig Wind schnell segeln will braucht segelfläche , durch den Austritt des Spinnakerfalls am Mast etwa auf 7/8 - Höhe gibt es also zwangsläufig eine Limitierung .

Am Mast befinden sich auf der Steuerbordseite 2 Fallenauslässe , nämlich die fürs Großfall und für das Spifall, auf der Backbordseite ist lediglich ein Fallenaustritt , nämlich der fürs Fockfall.

Die Idee ist nun Folgende :

Auf der Vorderseite des Mastes wird über der Rolle für die Auslenkung des Soifalls ganz oben noch eine Weitere Rolle eingesetzt, die für ein 2. Spifall genutzt wird ; wenn man dort ein Leichtwindsegel für achterliche Winde anschlägt, kann man die Segelgrösse ( und Lieklänge ) nach der vollen Mastlänge und entsprechend größer dimensionieren ....

Von der Statik dürfte es auf raumen Kursen keine Probleme geben , das Achterstag hält ja insoweit gegen ....
Soweit meine Theorie ....

Hat jemand so etwas bei sich schon umgesetzt oder hat sich mit dem Gedanken auch schon mal beschäftigt ?

Dann schreibt doch bitte mal was dazu , weil ....

über allem schwebt natürlich immer die Angst vor einem Mastbruch !!
Dateianhänge
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segelklaus2
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von segelklaus2 »

ich finde die idee fachlich nicht so gut. ich hab auch schon folkeboote (alumast) mit topspinnacker gesehen und mich gefragt, ob das hält. sicherlich, wenn man nur mit achterlichen wind fährt (aber es gibt ja auch böen mit wind richtungswechsel) und ab 3 windstärken den spi konsequent runternimmt. aber was wird die versicherung bei mastbruch sagen?
meine lösung für das problem (hat der voreigner schon verändert) ist: das 7/8 rigg verändern. die wanten und das vorstag 1m höher setzen. dafür muss man allerdings einige veränderungen durchführen. neuer vorstag, neue wanten, drei neue aufnahmen im Mast und 2 neue fallaustritte. der achterstag braucht eine bessere talje.

wenn man dann noch den spifall (mit spigalgen) 20 cm höher als das vorstag montiert ist das an segelfläche das optimum, da ja auch das vorsegel größer wird. als spi hab ich ein varianta-spi und ich fahr am liebsten mit einer fock, wo der holepunkt (wie bei der dehler 22) auf dem aufbau liegt. statt handläufe hab ich dort eine fockschiene.
wenn du willst, kannst du fotos haben..
dr.sail
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von dr.sail »

@ segelclaus2:

Ja , sehr gerne , stell doch mal ein paar Fotos ein !
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kabel69
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von kabel69 »

Die Dehlya hat ja ein 7/8 Rigg. Allerdings sind diese 7/8 ja nur eine Bezeichnung, rechnerisch kommt das nie genau hin. Schon die letzten 2 Jahre habe ich im Hafen mir die Riggs anderer Boote auf Höhe der Seitenwanten genau angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Vorstag auch über den Anschlagspunkten der Seitenwanten befestigt ist. Da bei uns das Vorstag ca. 15 cm unter den Seitenwaten befestigt ist, werde ich mein Vorstag ca. 30 cm hoch setzen. So bekommt die Genua ein 30 cm längeres Vorlik.

Allerdings hat mein Mast auch 2 Vorstage. Was der Voreigner damit gemacht hat, weiß ich nicht:

http://forum.dehlya.de/viewtopic.php?f= ... age#p11305

Gruß, Gerald
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Uli
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von Uli »

Hallo zusammen,
ich sehe die Sache eher kritisch.
Da werden dann Wanten versetzt, das Vorstag versetzt, also mindestens drei zusätzliche Bohrungen mit 2 cm Durchmesser in den Mast gebohrt.
Ob das der Statik hilft ? Niemals.

Und das alles für 0,1-0,2 Knoten mehr Geschwindigkeit. Da kitzelt ein guter Segler durch sein Können und optimales Einstellen der Segel, guten Gewichtstrimm etc. mehr aus dem Boot als dieser Umbau bringt.
Nehmt es mir nicht übel.......
ich glaube das ist eher was für die eigene Psyche.

Viele Grüsse und frohe Ostern.
Uli
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kabel69
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von kabel69 »

Hallo Uli,

mag sein, mag auch nicht sein. Das weißt du genauso wenig wie jeder andere hier, wieviel zehntel Knoten das bringt. Ich weiß nur, dass es ein beglückendes Gefühl ist, Boote gleicher Klasse, oder sogar etwas größer, langsam aber sicher zu versägen. Mir geht es jedenfalls so, dass eine kleine Privatregatta mit 2 oder 3 Booten schnell entsteht. Von daher ist man halt immer wieder am tüfteln. Aber jeder hat da ja andere Prios beim segeln.

Ein Kumpel hat einen riesigen 45m² Spi und gewinnt mit seiner Dehlya 25 regelmäßig Regatten (berechnet). Obwohl er schon nach Yardstick auf 111 hochgestuft wurde.

Gruß, Gerald
Zuletzt geändert von kabel69 am Montag 29. April 2019, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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sailor
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von sailor »

Hallo Miteinander,
1.Bevor ich an der Statik vom Rigg rumbastle wovon ich nicht die nötige Ahnung habe lassich die Finger davon.
2.Ein Satz gute Segel bringen mehr.
3.Wenn ich bei vergleichbaren Booten hinterher fahre sollte man mal seine Segelkenntnisse hinterfragen
und nicht gleich aufs Material schieben.
4.Dann gibt es noch die Möglichkeit einen Segeltrimmkurs zu besuchen.
5.Wenn das alles nicht hilft dann kauf ein schnelleres Boot.
Auch mit einem schnelleren Boot wirst du über kurz oder lang nicht um die Punkte 2,3,4 herumkommen.
So nebenbei bemerkt ich segle seit 54 Jahren.
Gruß
sailor
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Uli
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von Uli »

Hallo Wilhelm,
da spielen wir beide ja die gleiche Melodie. ;)

Viele Grüsse
Uli
segelklaus2
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von segelklaus2 »

modifiziertes Partialrigg. kieler Förde, ostern 2019.
verklicker schon wieder falsch angebaut, sch... :(
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Libi
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Re: Die Sucht nach Speed - Teil II

Beitrag von Libi »

Dafür steht dein Groß klasse!
Hast du da verjüngte Latten drin oder ein neues Tuch?
Wie stellst du denn die Lattenspannung ein?

Gruß Achim
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