Ostsee 2021

[Matthias Görß]

Unser Urlaubstörn 2021 von der Mecklenburger Seenplatte über die Havel, den Oder-Havel-Kanal, die West Oder, das Stettiner Haff der Greifswalder Bodden auf die Ostsee

09.07.2021
Unser Start ging sehr nass los. Über Mecklenburg-Vorpommern hing ein Regengebiet fest. Normalerweise wettern wir solche Wettererscheinungen ab aber wie wollten keine Zeit versäumen auf unserem Weg zur Ostsee. Also im Regen Boot packen, 12.00 Uhr Leinen los. Das Drama an den Schleusen während der Ferienzeit ist uns bekannt und wurde gleich an der ersten Schleuse Diemitz Wirklichkeit. 2 Stunden dauerte die Wartezeit im strömenden Regen.

Diemitzer Schleuse

Kurz nach 14.00 Uhr waren wir durch und fuhren über den Labussee zur Schleuse Canow. Gleiches Problem jedoch nur mit einer Stunde Wartezeit. Es regnete weiter wie aus Kannen.

Schleuse Canow

Weiter ging es über den Canower See, den kleinen Pälitzsee bis zur Schleuse Strasen. Hier war die Situation entspannt vor uns lag nur ein Motorboot. Während der Schleusung kamen wir mit dem Schleusenwärter ins Gespräch, dieser sagte uns das am Tag zuvor eine Wartezeit von 5 Stunden war.

Schleuse Strasen

Ziel an unserem ersten Tag war unbedingt das Nadelöhr mit diesen 3 Schleusen zu schaffen. Gegen 17.30 Uhr haben wir in der Marina Priepert auf dem Ellenbogensee festgemacht. Es hörte endlich auf zu regnen. Liegeplätze waren ausreichend vorhanden. Wir haben den Tag im Restaurant ausklingen lassen.

Marina Priepert

10.07.2021

In der Nacht zog ein weiteres Regengebiet durch. Wir legten gegen 09.00 Uhr im Regen ab. Unser heutiges Ziel war Zehdenick an der Havel.
An den Schleusen Steinhavel und Fürstenberg gab es keine längeren Wartezeiten. Steinhavel ist die letzte Schleuse welche mit einem Schleusenwärter besetzt ist. Ab Fürstenberg war das Regengebiet durch und wir passierten den Schwedt See und Stolpsee Richtung Havel.
Die Fahrt auf der Havel ist landschaftlich sehr schön. Die Schleusen Bredereiche, Regow, Zahren und Schorfheide sind alle in Selbstbedienung. Wir konnten ohne Wartezeiten durch.

Schleuse Steinhavel

[Matthias Görß]

Schleuse Fürstenberg

Klamotten trocknen

Schleuse Schorfheide

Unser Tagesziel Zehdenick erreichten wir um 17.00 Uhr. Wir haben in der Stadtmarina festgemacht, auch hier viele freie Liegeplätze. Direkt an der Marina befindet sich ein italienisches Restaurant deren sanitären Anlagen durch die Marina mit genutzt werden. Essen dort sehr lecker. Einkaufsmöglichkeiten und eine Tankstelle sind ca 15 Gehminuten vom Hafen entfernt. Am Abend haben wir uns die Innenstadt von Zehdenick angesehen.

Marina Zehdenick

[Matthias Görß]

11.07.2021

Wir haben um 07.00 Uhr die erste Schleuse genommen. Diese war zügig erreicht da sie sich gleich hinter dem Hafen befindet. Die Schleusen Bischofwerder und Liebenwalde konnten ohne Wartezeit passiert werden. Gegen 11.00 Uhr haben wir den Oder-Havel-Kanal erreicht. Dieser hat landschaftlich nicht sehr viel zu bieten. Hier begegneten uns die ersten Segler. Trotz der Eintönigkeit vergingen die 4 Stunden Fahrzeit bis zum Schiffshebewerk Niederfinow sehr schnell. Um 15.00 Uhr machten wir an den Dalben an der Wartestelle für Sportboote fest.

Hier wurde nun die Berufsschifffahrt aktiv. Vor uns ein Flußkreuzfahrtschiff, welches den gesamten Trog ausfüllte. Nach fast 2 Stunden kam die ersehnte Ansage aus dem Lautsprecher das Sportboote jetzt einfahren dürften.

Es ging 36 Meter nach unten. Unser Etappenziel, die Marina Oderberg, haben wir um 17.30 Uhr erreicht. Direkt auf dem Gelände der Marina eine Gaststätte wo man sehr gut essen kann. (was wir natürlich auch getan haben) Am Abend dann waren alle Liegeplätze belegt.
12.07.2021

Frische Brötchen gab es beim freundlichen Hafenmeister. Nachdem wir diese in Empfang genommen haben legten wir um 07.30 Uhr ab. Es begann leicht zu regnen. Um 08.00 Uhr haben wir die Westschleuse Hohensaaten erreicht. Mit uns schleusten zwei Segelboote.

[Matthias Görß]

Schleuse Hohensaaten

Weiter ging es, begleitet durch Nieselregen, die Hohensaaten-Friedrichstaler-Wasserstraße auf die Westoder. Vorbei an Schwedt, Garz und Mescherin. Unser heutiges Ziel war die Marina Goclaw im nördlichen Stettin. Um 16.30 Uhr sind wir dort eingelaufen. Eine kleine aber feine Marina mit sehr sauberen Sanitäranlagen, einem freundlichen Hafenmeister und einem Restaurant gleich um die Ecke. Gegenüber der Marina befindet sich ein kleiner Kaufmannsladen der fast alles vorhält. Wir haben den Mast gestellt und uns gefreut, dass wir nun wieder als Segelboot weiterfahren konnten.

13.07.2021

Um 07.20 Uhr haben wir abgelegt sind 2 Stunden mit Motor gefahren bis wir das Stettiner Haff erreicht haben. Bei 2 Bft haben wir die Segel gesetzt und die Ruhe genossen. Diese sollte jedoch nicht lange andauern da der Wind nach 1,5 Stunden vollständig einschlief. Auf dem Stettiner Haff befinden sich Unmengen Stellnetze. Hier empfiehlt es sich, wenn der Wind dies zulässt, den Tonnenstrich zu nutzen. Also wieder Motor an mit Kurs auf die Swine. Um 14.00 Uhr haben wir im Yachthafen Swinemünde festgemacht. Eine große gepflegte Marina. Die Liegegebühr kann man dort nur mit Karte oder Zloty bezahlen. Zum Strand sind es etwa 20 Gehminuten. Wir haben den Nachmittag genutzt um ausgiebig in der Ostsee zu baden.

[Matthias Görß]

Yachthafen Swinemünde

14.07.2021

Der Wetterbericht sagte für die Region um die Insel Usedom am frühen Abend aufkommende Gewitter voraus. Unser Plan war an der Küste entlang nach Peenemünde. Also früh aus Swinemünde ablegen auf Kaiserfahrt bei Kaiserwetter und 3 Bft aus Nordost. Es war segeln vom feinsten. Gegen 12.00 Uhr haben wir die Ansteuerungstonne Osttief erreicht, als wie aus dem nichts Quellbewölkung aufzog und es anfing zu donnern. Wir konnten schnell die Segel bergen als ein Gewitter mit Starkregen einsetzte. Es blieb nichts übrig als Klamotten aus Motor an und durch die Gewitterfront. Nach 1,5 Stunden Fahrt im Fahrwasser haben wir den Nordhafen von Peenemünde, begleitet durch Blitz, Donner und Regen, erreicht.

[Matthias Görß]

Das war mit Abstand das schlechteste Erlebnis was wir auf diesem Törn hatten. Die Einfahrt in den Hafen ist nicht betonnt. Man muss sich genau in der Mitte der Einfahrt halten. Links und rechts ist es gleich flach. Als wir festgemacht haben war der Schönste Sonnenschein als wäre es nie anders gewesen. Der Nordhafen ist ein sehr schöner neugebauter Hafen. Wir haben uns Räder geliehen um nach Karlshagen zufahren um unsere Pfandflaschen los zu werden.

Abend in Peenemünde Nordhafen

15.07.2021
Unser heutiges Ziel war Sellin. Auf dem Greifswalder Bodden konnten wir bei 3 Bft aus Nordwest gut segeln. Leider nur 1,5 Stunden da der Wind sich vollständig zurück zog. So sind wir 2,5 Stunden über den Greifswalder Bodden, den Having und den Selliner See nach Sellin motort. Eine neu gebaute sehr schöne Marina. Liegeplätze waren reichlich vorhanden. Die Liegeplätze außen an den Steganlagen sind kürzer als die innen und für unsere Boote besser geeignet. Leider stand das dort nirgendwo. Wir haben die Information vom Hafenmeister erhalten als wir bereits fest waren. Der Strand ist vom Hafen rund 1,4 km entfernt. Dank faltbaren Bollerwagen konnten wir diese Strecke mühelos zurücklegen und ausgiebig in der Ostsee baden.

16.07.2021

Stralsund stand heute auf dem Plan. Um dieses Ziel zu erreichen mussten wir die Öffnungszeiten der Ziegelgrabenbrücke beachten. Wir haben uns für die Öffnung um 12.20 Uhr entschieden. Um 06.00 Uhr haben wir in Sellin abgelegt. Bei 2 Bft aus Nordwest konnten wir gute 2 Stunden auf dem Greifswalder Bodden segeln. Da der Wind wieder einknickte musste der Motor an. Vom Greifswalder Bodden ging es in das Fahrwasser vom Strelasund. Die Brücke haben wir um 12.00 Uhr erreicht. Um 13.00 Uhr haben wir in der City Marina Stralsund festgemacht. Man bekam vom netten Hafenpersonal einen Liegeplatz zugewiesen. Die Stege 1 – 3 sind aufgrund der Länge gut für 25 Fuss Boote geeignet. Am frühen Nachmittag waren alle Liegeplätze belegt. Die Crew hat eine Shopping Tour durch Stralsund unternommen.

ab Sellin

[Matthias Görß]

Segeln auf dem Greifswalder Bodden

Im Strelasund

Rügenbrücke mit Zeigelgrabenbrücke

17.07.2021

Um 08.00 Uhr haben wir aus Stralsund abgelegt, nachdem wir uns frische Brötchen aus der Stadt geholt haben. Heute wollten wir unser Ziel unseres Törns, die wunderschöne Insel Hiddensee, erreichen. Nach 3 Stunden Fahrt durch das eng begrenzte Fahrwasser haben wir den Hafen Lange-Ort in Vitte auf der Insel Hiddensee erreicht. Um 11.20 Uhr haben wir dort festgemacht und festgestellt das wir Glück hatten einen Liegeplatz bekommen zu haben. Zu dieser frühen Tageszeit waren gerade zwei Liegeplätze frei. Ab Mittag braucht man diesen Hafen nicht mehr anzulaufen, weil dieser übervoll ist und auch das Liegen im Päckchen ist ausgereizt.

[Matthias Görß]

Wir haben unseren Liegeplatz gleich bis 20.07.21 gebucht. Der Strand ist nach 10 Gehminuten erreicht und fast menschenleer nicht so überfüllt wie auf Usedom und Rügen.
Die Tage waren bei bestem Sommerwetter sehr schön. Wir haben Fahrräder geliehen sind zum Dornbusch und nach Neuendorf geradelt. Und natürlich mehrmals täglich in der Ostsee gebadet.
Der Ursprungsplan unseres Törns war nach Hiddensee weiter nach Ralswiek um in die Störtebecker Festspiele zu gehen. Diese besuchen wir seit vielen Jahren regelmäßig und haben uns gefreut mal nicht mit dem Auto, sondern mit dem Boot anzureisen. Aber die Pandemie hat diese Pläne bereits im Frühjahr zerschlagen. 2022 sieht es hoffentlich wieder anders aus.

20.07.2021

Geplant war an der Küste Hiddensees nach Stralsund zu segeln. Bei 5 Bft und Böen um 7 Bft aus Nordwest war es mir doch zu viel des Guten. Um 08.00 Uhr haben wir abgelegt und sind nur mit Fock im geschützten Fahrwasser nach Stralsund gesegelt. Um 11.50 Uhr haben wir wieder die Stadtmarina in Stralsund erreicht. Es war trotz der Böen ein entspanntes segeln.

[Matthias Görß]

21.07.2021
Wir wollten heute von Stralsund nach Sellin. Durch die Ziegelgrabenbrücke ging es um 08.20 Uhr. Gleich hinter ihr konnten die Segel gesetzt werden und es ging bei 4 Bft aus Nordwest durch den Strelasund in Richtung Greifswalder Bodden.

Segeln mit 2 Reffs auf dem Greifswalder Bodden

Auf dem Bodden war der Wind zackiger unterwegs mit 4-5 Bft und Böen mit 7 Bft. Wir segelten mit auf Halbwindkurs mit 2 Reffs und der Fock auf den Having zu. Der Bodden war unruhig mit einer kurzen steilen Welle. Böen haben das Boot ordentlich auf die Seite gedrückt und wir machten gut Fahrt. Im Windschatten der Insel Vilm hat sich das ganze etwas beruhigt und wir haben den Having gegen 13.30 Uhr erreicht. Die Segel wurden geborgen und das letzte Stück über den Selliner See mit Motor gefahren. Liegeplätze waren wieder ausreichend vorhanden. In Sellin wurden die Vorräte an Lebensmitteln und Treibstoff aufgefüllt.

[Matthias Görß]

Hafen Sellin

Baderbahn

22.07.2021

Abgelegt haben wir um 08.50 Uhr. Der Wind war aus Nordwest mit 3-4 Bft. Auf dem Having mussten wir demzufolge kreuzen, sind aber gut vorangekommen. Um 13.00 Uhr war wie aus dem nichts der Wind weg, so blieb uns nichts weiter übrig als die restliche Strecke nach Pennemünde zu motoren. Um 14.00 Uhr haben wir wieder im Nordhafen Peenemünde festgemacht.

an Hafen Sellin