mobile Winde zum Maststellen Dehya22

goldkanaldehlyaner
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mobile Winde zum Maststellen Dehya22

Beitrag von goldkanaldehlyaner »

Hallo, nachdem sich mein Eigenbau neulich erneut hervorragend zum Maststellen (im Herbst zum Legen) bewährt hat, möchte ich euch das hier mal vorstellen.

Die Idee war, ein ausreichend dickes Montagebrett (glaube es ist Fichte) quer über das Cockpit zu legen und in die beiden Winschen einzustecken. Absichern gegen Verkippen zusätzlich durch zwei Leinen, die über die Klampen hinter den Winschen belegt werden. Das Brett ist die Basis für den folgenden Aufbau (alles ist bei Am***n erhältlich):
    elektrische Winde für 12V mit Fernbedienung (vor/zurück)
      vorgebaut: ein Windenfenster
        Hutschiene mit Durchgangsklemmen (Masse, Versorgung) und 200A-Sicherung für die Elektrik (Windenmotor, Fernbedienung, Batterieanschlüsse)

        Die beiden 12V Batterien sind parallel geschaltet. Die (roten) steckbaren Batterieanschlüsse zudem überall einheitlich: beide können für diese Hilfsvorrichtung verwendet werden, aber auch zum Anschluss an die Bordelektrik (StB-Backskiste)

        De Leine (soll ca. 500kg abkönnen laut SVB) hat 5mm Durchmesser, ein Kompromiss, damit ich ca. 12m beim Maststellen "aufwinden" kann. Vielleicht ginge auch noch 6mm (dafür sind die Jüttgabel-Flaschenzugrollen ausgelegt).

        Und damit kann ich recht einfach als alleinige Person im Boot den Mast stellen. Eine zweite Person muss nur am Burg vom ausserhalb des Boots (dann schwankt es schon nicht so) den Augbolzen auf die beiden Jütt-Flaschenzugteile (selbst konstruiert) stecken.

        Vorher haben wir zu zweit, manchmal zu dritt den Mast, trotz der Jüttgabel hochgehievt, ging auch, war halt mühselig und jünger werde ich halt auch nicht.

        Soweit mal.

        Viele Grüße, Roger
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        Uli
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von Uli »

        Hallo,
        das ist ja mal eine kuriose Konstruktion und ein heiden Aufwand bis alles fürs Maststellen installiert ist.
        Bitte nehme es mir nicht übel, das soll keine Kritik sein, aber..... in der Zeit der Installation (Ranschaffen der schweren Batterien, Verkabelung, Hilfsbrett montieren und sichern) habe ich gefühlt 5 mal den Mast manuell gestellt. Abgesehen von den Kosten, zwei Batterien, der Winde etc.
        Mein Alternativvorschlag: besorge dir über Ebay Kleinanzeigen eine gebrauchte 16er Selftailungwinsch, die gibt es dort immer mal von Harken, Selden, Lewmar für 200 bis 250 Euro zu kaufen.
        Anschliessend demontiere die nicht selbstholende 6er Lewmarwinsch , verschliesse die Löcher mit ein wenig angedicktem Epoxid und montiere die 16er selbstholende Winsch. .....und ja, es sind neue Bohrungen zur Montage fällig, dass sollte aber kein Problem sein. Die unter der Serienwinsch einlaminierte Aluplatte ist gross genug um auch die Bohrungen für eine 16er Winsch aufzunehmen.
        Neue Gewinde sind sehr leicht in die Aluplatte zu schneiden.
        Damit kannst du dann ohne Elektrik ganz bequem und ohne hohen Kraftaufwand den Mast stellen und ausserdem das Grossfall bei jedem Segel setzen bequem durchsetzen.
        Die alte Lewmarwinsch kannst du anschliessend für 80 bis 100 Euro bei Kleinanzeigen Ebay verkaufen, hast also effektiv nur 150 Euro Kosten plus ca 1,5 Stunden Arbeit investiert und einen wirklich brossen Konfortgewinn beim Segel setzen erzielt.
        Hier dazu die Anleitung:
        https://www.segeln-forum.de/thread/4766 ... ost2226225
        und hier:
        https://www.segeln-forum.de/thread/4766 ... ost2255159

        und hier zum Thema Gewinde schneiden:
        https://www.segeln-forum.de/thread/7792 ... ost2220684

        Nochmals, das soll keine Kritik sein, ich betrachte aber die "vorbereitenden Arbeiten" für Deine Konstruktion als sehr zeit- und kostenaufwendig.
        Viele Grüsse
        Uli
        goldkanaldehlyaner
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von goldkanaldehlyaner »

        Hallo Uli,

        danke für Deine Antwort und Deine Anregung mit der selbst holenden Winsch.

        Aber:
        Das Brett ist ja fertig konstruiert, muss halt vom Auto (VW T6) geholt und auf's/ins Boot gelegt werden (im Zug der Vorbereitungen für's Kranen). Später, wenn alles erledigt ist, halt wieder ins Auto. 1x Laufen mehr.
        Vorbereitungsaufwand an Bord (nicht das Entwirren der Wanten/Schoten/Leinen, Mast mit Mastfuss verbinden etc:): ca. 10 min.: Brett Auflegen, 2x sichern mit Leinen, die 5mm Leine in die Winde (hat dazu passend ein Loch) einfädeln, Batterien anschließen an die Schnellkupplungen und die Leine etwas aufwinden; dann kann es schon losgehen
        Ein Riesenvorteil ist die Fernbedienung: mit der gebe ich "Vorschub", gleichzeitig sichere/führe ich mit den Schulter und der anderen Hand den Mast. Irgendwann mache ich das auch mal alleine, wenn Mast oben muss
        am Flaschenzug der Jütt ja nur noch der Augbolzen gesteckt werden.

        zu den Batterien: die sind hinterher eh an Bord (gut, bin noch OldSchool mit Blei/Säure), werden natürlich daheim voll aufgeladen

        Ansonsten: ich meine hier mal vor langer Zeit gesehen zu haben, dass jemand (Detlev ?) eine elektrische Winde fest verbaut im Ankerkasten hat, auch um den Mast über eine Jüttvorrichtungzu stellen/legen

        viele Grüsse

        Roger
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        Detlev
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von Detlev »

        Hallo Roger,

        ich habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen und komme nun heute endlich dazu, mal ein paar Worte dazu zu posten.

        Grundsätzlich ist alles gut, was einem die Arbeit an Bord leichter macht. In Zusammenhang mit Deiner Lösung zum Mastlegen gibt es aus meiner Sicht aber ein paar Dinge zu bedenken.

        Die 5 mm Leine wäre mir definitiv zu dünn. Es mag sein, daß dies theoretisch für das Mastgewicht in Ordnung ist. Es geht aber auch darum, welche Kräfte im Extremfall auftreten können. Eine Elektrowinde ist "unerbittlich". Wenn irgendwo etwas hängt ... sie zieht weiter! Eine Wante an einem Tenax ... ein Fall unter einer Winschkante ... das bringt die ganze "Rechnerei" durcheinander.

        Meine Winde hat ein verzinktes Stahlseil mit 4,8 mm Durchmesser! Eine alternative Dynema-Leine würde ich (bei meinem Boot) nicht unter 8 mm nehmen. Wenn Dir der Mast mal aus halber Höhe auf die Maststütze fällt ... dann ist er hin ... plus einer Gefahr für beteiligte Personen. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen wollen.

        Wenn ich bei mir den Mast Lege oder stelle, dann gehört meine ganze Konzentration meiner Mastwinde ... kein Gespräch ... keine Ablenkung. Jedes Problem (ich weiß, wovon ich rede) kann man hören ... und man muß SOFORT reagieren.

        Meine dringende Empfehlung ist also die Verwendung einer stärkeren Leine. Ansonsten ist Deine Lösung aus meiner Sicht OK, wenn es nur um das Maststellen am Saisonbeginn und das Mastlegen am Saisonende geht. Das Entscheidende ist hier aber eigentlich die bereits vorhandene Doppeljütt (Jüttgabel). Mit einer Doppeljütt ist das Maststellen auch mit einer Leine über der Winsch oder mit derv Großschot am Bug relativ problemlos möglich.

        Goodewind Ahoi!
        Detlev
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von kabel69 »

        Hallo Roger,

        gern guck ich mir Ideen an, die das Leben an Bord erleichtern. Ich bin auch gern unabhängig und möchte nicht auf den Takelmast angewiesen sein müssen. Die Idee, den Mast elektrisch zu stellen, ist gut. Wenn es sich um die Bordbatterien handelt, ist es auch kein zusätzlicher Aufwand. Allerdings wäre mir das Seil auch zu dünn. Es läuft/reibt über die Schiebelukschiene. Wenn vom Seil ein paar Fasern reißen, ist da keine Reserve mehr.

        Das Brett kann ich nicht so genau erkennen. Aber ich hoffe, dass es sich um eine Multiplexplatte (oder auch Brettschichtholz genannt) handelt. Ein normales Fichtenbrett würde an dem Loch der Steuerbordseite nämlich schnell ausbrechen. Hier vielleicht die Multiplexplatte noch mit einem Metallbeschlag verstärken oder aufdoppeln.

        Die 200 A Sicherung ist viel zu groß. Ich würde eher auf 30 - 40 A gehen, dann löst die Sicherung auch aus, wenn mal irgendwo was klemmt. Kommt natürlich auf die Leistungsdaten der el. Seilwinde an. Aber mit der richtigen Größe der Sicherung kannst du eine Art Notstopp einbauen, wenn mal was klemmt.

        Vielleicht kann man die Seilwinde irgendwie auf/an der Deckswinsch befestigen? Dann brauchst du das sperrige Brett garnicht mehr.

        Gruß, Gerald
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von goldkanaldehlyaner »

        Danke für eure Antworten. Im Herbst werde ich die 5mm Dyneema-Leine nochmals verwenden, dann wechsle ich auf 5mm Stahlseil. Das vorgebaute Windenfester hat viel gebracht, im ersten Versuch ohne Windenfester wickelte sich die Leine alles andere als gleichmäßig auf die Winde. Die Fernbedienung möchte ich nicht mehr missen, damit hat man echt Aktionsradius. Möglicherweise lässt sich der wesentliche Teil der Anordnung vom Brett auch im Ankerkasten unterbringen, so wie es Detlev hat bei seiner 25er. Aktuell macht mir das Brett keine Sorgen, eine rückseitige Metallverstärkung hab ich auch schon in Betracht gezogen....
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        Detlev
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von Detlev »

        Bei Stahlseil bitte unbedingt KEIN Niroseil verwenden, es geht nur verzinktes Stahlseil!
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von goldkanaldehlyaner »

        das hier würde ich mal in Betracht ziehen: https://www.amazon.de/dp/B0114WS4UK?ref ... 9PMAMXJC9F
        Dann muss ich noch gucken, wie am vorderen Ende des Stahlseils ein Pendant zum Palstek zu setzen wäre (Fixieren am unteren Element des Jüttgabel-Flaschenzugs (Pfeil))
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von Detlev »

        Du hast jetzt bis zum Saisonende noch viel Zeit und kannst Dir in den Häfen andere Boote ansehen. Dort wirst Du viele unterschiedliche Lösungen finden und die Eigner werden Dir sicher auch gern Auskunft geben.
        Dann hast Du den ganzen Winter Zeit, eine für Dich passende Lösung zu basteln.
        Das Wichtigste für alles ist ohnehin die Jüttgabel … und die hast Du bereits!

        Viel Erfolg!
        Detlev
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        Re: mobile Winde zum Maststellen Dehya22

        Beitrag von Detlev »

        … schau auch mal in der Bildergalerie bei „Detlev“ … dort findest Du Bilder zum Stichwort „Juett“. Mein Drahtseil läuft unter der Jütt über eine Rolle im Ankerkasten zur Winde. Die Winde befindet sich im Ankerkasten am „achterlichen Ende“ und steht dort auf dem Boden zur Bugkoje. Der Boden ist von unten mit einem großen VA-Blech verstärkt.
        Noch einmal der Hinweis auf die Verwendung von verzinktem Stahlseil. VA-Seil taugt nicht für lau%Endes Gut und bricht irgendwann ohne Vorankündigung!

        Goodewind Ahoi!
        Detlev
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