Boot 2023 macht die Messe noch Sinn?

Antworten
Claus_22
Beiträge: 1082
Registriert: Donnerstag 2. Juli 2009, 10:42

Boot 2023 macht die Messe noch Sinn?

Beitrag von Claus_22 »

Hallo,

ich habe es leider nicht auf die Boot geschafft. Falls Ihr auf der Messe gewesen seid, würde mich Euer Feedback interessieren.

Hier ein Beitrag als Anregung: https://www.stegfunk.de/boot-duesseldor ... ch-leider/


VG Claus
Benutzeravatar
Uli
Beiträge: 1910
Registriert: Dienstag 23. August 2005, 16:55
Wohnort: Gladbeck

Re: Boot 2023 macht die Messe noch Sinn?

Beitrag von Uli »

Halllo Claus,
Stegfunk hat es passend formuliert.
Noch nie war es so schwer ein Boot überhaupt von innen zu besichtigen. Erstens wegen langer Schlangen und zweitens oft nur mit Voranmeldung und Vorlegen des EKST-Bescheids.
Noch nie waren so weniger Segelboote auf der Ausstellung. Hanse / Dehler, Sirius, Compromis, Sailart, Maxus, X Yachts und diverse andere fehlten komplett.
FRüher waren 2 Hallen gespickt voll mit Segelbooten, nun ist es eingedampft auf eine Halle.
Ausrüstung kaufen..... das wird auch immer schwieriger. Früher waren 2-3 Hallen voll mit Ausrüstern, man bekam einfach alles, ob es Segelbekleidung, Schuhe, Fender, Schäkel, Kleinteile, Tampen, VA-Beschläge, Trailer, Aussenbordmotoren, etc war, egal, es gab Auswahl ohne Ende.
Nun ist dieser Bereich auf eine Halle zusammengedampft. Die grossen Versender, AWN (leider Pleite während der Messe), SVB und Compass waren gar nicht anwesend. Kleinteile konnte man quasi gar nicht mehr kaufen.
Ein Riesenmarkt scheint "Flexiteak" zu sein, für dieses Produkt gab es in der Tat Anbieter in Massen.
Fazit: Die Messe lohnt objekt nicht mehr unbedingt, aber sie hat auf mich nach wie vor die Anziehungskraft eines Neodynmagneten.
Ich werde also nächstes Jahr doch wieder hinfahren.
Viele Grüsse
Uli
Benutzeravatar
kabel69
Beiträge: 972
Registriert: Samstag 17. April 2010, 14:52
Wohnort: Bayern

Re: Boot 2023 macht die Messe noch Sinn?

Beitrag von kabel69 »

Uns ging es letztes Jahr genauso. Im Herbst waren wir auf der Interboot in Friedrichshafen. Das Segelbootangebot ist kleiner geworden, dafür wurden mehr Motorboote angeboten. Wollte man ein Boot betreten, gab es lange Schlangen mit Wartezeiten um 20 - 30 Minuten. Ein Tag auf der Messe ist dann schnell vergangen, ohne dass man alles gesehen hat. Wir haben uns Yachten um 30 - 34 Fuß angesehen. Aber die Ikeaeinrichtung mit den spitzen Ecken, die nun fast jeder gängige Hersteller hat, sagt uns überhaupt nicht zu. Wir hatten die letzten Jahre im Charter 2 x eine fast neue Yacht, bei denen es durch die geschlossenen Salonfenster reingetropft hat. Das alles erweckt den Eindruck, dass momentan die Qualität zugunsten des Preises leidet.

Zubehör ist auch weniger geworden und die Segelpreise sind jenseits von gut und böse. Habe auch von einem Händler gelesen, dass viele Anbieter dieses Jahr nicht auf die Boot in Düsseldorf wegen diverser Unstimmigkeiten mit dem Betreiber gehen. Vermutlich wird es um massiv gestiegene Standmieten gehen.

Fazit: die nächsten paar Jahre kommen wir gut ohne Messe aus.

AWN ist pleite? Wusste ich noch garnicht, hab von denen doch neulich noch eine Werbemail bekommen. Unglaublich. Aber waren von den Zubehöranbietern auch die teuersten.

Gruß Gerald
Benutzeravatar
Tommes
Beiträge: 66
Registriert: Montag 13. Juli 2020, 22:43
Wohnort: Braunschweig

Re: Boot 2023 macht die Messe noch Sinn?

Beitrag von Tommes »

Ich war am 28. da und doch eher enttäuscht. Kein ÖPNV-Ticket mehr inklusive - nicht sehr nachhaltig - deutlich weniger Aussteller, und viele von denen, die da waren, haben keinen Service mehr angeboten. In der Vergangenheit habe ich meine (Marinepool-)Rettungsweste zur Wartung dort abgeben können und dann wieder zugeschickt bekommen, dieses Jahr Fehlanzeige. Ich wollte einen USB-Ladeadapter von Torqeedo reklamieren, der nach dreimaliger Benutzung den Geist aufgegeben hat. Ging nicht. Wollte verstehen, ob Torqeedo irgendwann plant, die (recht teuren) Akkus mit einem Adapter als Bordbatterie nutzbar zu machen - keine Ahnung. Wofür also Torqeedo da nochmal besuchen? Ausrüstung kaufen? Fehlanzeige. Messerabatt? An den meisten Ständen Fehlanzeige. Preis-Leistungsverhältnis hat sich also (für mich) deutlich verschlechtert.
Immerhin habe ich gute Gespräche geführt bei Peter Frisch (Großschotblock), Kollhoff (US-Windmesser), Elvström (Segel) und Lindemann (Bluewave QRT-Wantenspanner). Aber ob das ausreichend Motivation ist, da nochmal hinzufahren, weiß ich noch nicht. Schade eigentlich..

Ahoi, Thomas
Live slow, sail fast.
Claus_22
Beiträge: 1082
Registriert: Donnerstag 2. Juli 2009, 10:42

Re: Boot 2023 macht die Messe noch Sinn?

Beitrag von Claus_22 »

Hallo Zusammen,

Danke für Euer Feedback.
Die Boot im Januar am Rhein ist und bleibt für mich ein wenig der "Sehnsuchtsort" im Winter und ein Ausblick in die neue Segelsaison.
Man muss vielleicht nicht jedesmal dort sein. Ich habe diesmal auch hin und her überlegt. Dann kamen noch wichtigere Termine dazu und schon war klar: Es geht nicht zur Boot! Bei einer Anreise von drei Stunden überlegt man eher auch schon, ob man sich das antut oder eben nicht...
Vermutlich habe ich nicht so viel verpasst. Trotzdem zieht es einen wohl doch immer mal wieder an den Rhein in die heiligen Hallen der Messe. Ob es sich wirklich rentiert ist dann eine andere Frage...
Herzliche Grüße
Claus

Anekdote am Rande:
Vor ein paar Jahren gab es einen humorvollen Shuttlebusfahrer vom Parkplatz zur Messe!
Erste Durchsage: "Meine Damen und Herren ein Highlight vor der Messe...hier sehen sie links Deutschlands größtes 2. Ligastadium..."
Zweite Durchsage: Der Busfahrer hielt ca. 500 - 600 Meter vor dem ersten Ausstieg/Eingang zur Messe in der "Pampa" -> Dann die Ansage: "Kölner bitte jetzt aussteigen..." ;-)
Benutzeravatar
Ventix
Beiträge: 427
Registriert: Montag 2. November 2009, 11:21
Wohnort: Deister- Sünteltal

Re: Boot 2023 macht die Messe noch Sinn?

Beitrag von Ventix »

... diese Fragen kann man sich bei vielen Messen stellen.

Ich habe früher regelmäßig die Hanseboot in Hamburg besucht.
Am Anfang meiner Besuche gab es dort viele Boote, viel Zubehör und auch gute Beratung. Mit der Zeit wurde das alles immer weniger. Dafür gab es dann Autostände und irgendwelchen Schnickschnack. Die zahlreichen leeren Standflächen wurden geschickt mit Stellwänden kaschiert.
Selbst Beratung bei Firmen, bei denen man zwei Jahre vorher noch ein bestimmtes Produkt gekauft hatte, gab es nicht mehr. Man wurde an die Hersteller/Importeure verwiesen. Ich habe mich zum Schluss echt gefragt, wofür ich eigentlich gekommen bin!
Na ja, nun ist die Hanseboot längst Geschichte.

Für mich und viele andere wahrscheinlich auch sind Messen für Endverbraucher durch die gewaltigen Informationsquellen im Internet mittlerweile so gut wie überflüssig geworden.
Wenn mich ein Produkt interessiert, kann ich mich im Netz ausführlich bei den jeweiligen Herstellern/Händlern darüber informieren und kann mir evtl. zusätzlich noch Meinungen von Nutzern in div. Foren einholen. Wenn mir dann etwas zusagt, setze ich mich mit dem jeweiligen Hersteller/Händler in Verbindung.

Ich denke, viele Unternehmen haben durch die Coronabedingten Messeabsagen gemerkt, dass es auch sehr gut ohne die Messen geht. Wahrscheinlich sparen sie durch ihren Nichtauftritt hohe Kosten ohne gleichzeitig auf Einnahmen verzichten zu müssen.
Beste Grüße

Ventix
Antworten