Hubkiel Dehlya 25 Drucklager fetten

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ofur
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Hubkiel Dehlya 25 Drucklager fetten

Beitrag von ofur »

Hallo liebe Forengemeinschaft,

wir sind ne Eigner-Gemeinschaft im Saarland / Bostalsee und haben seit 2020 eine Dehlya 25. Zum Thema Hubkielgetriebe habe ich schon im Forum Diverses gelesen und bin mir immer noch unsicher. Bestimmt hat das jemand schon mal gemacht und kann mir helfen.

1-Gesamt.JPG

Im Eigner-Handbuch steht dort bei Drucklager fetten :

„… Alle 5 Jahre …Der Kiel dann soweit „eingefahren“, daß die Spindel und Drucklager entlastet sind“

Was ist mit „eingefahren“ gemeint, hoch?

Das finde ich unlogisch. Wenn ich den Kiel bis auf den Trailer runter Kurbel, dann müsste doch alles entlastet sein, wenn der Kiel unten aufsteht. Nicht wenn er hochgekurbelt ist und an der Spindel hängt ?!?

Situation:

- Dehlya 25 aktuell im Slipptrailer.
- Kiel soll nicht ausgebaut werden.
- Kiel ist natürlich oben
- Kielgetriebe sind zwei POM Zahnräder

A)

Wie kann ich das Zahnrad, das mit Sicherungsmutter auf der Spindel sitzt, abnehmen?

2-GesamtOhneWelleVorbeZahnradWinchKurbel.JPG

Sicherungsmutter runter? Zahnrad hat ein Gewinde, also Zahnrad von der Spindel abschrauben (Linksgewinde / Rechtsgewinde)? Und ganz wichtig: Kann die Hubkiel-Spindel dann nicht nach unten in den Kielschacht fallen und ich komme nie wieder ran (sichern gegen herunterfallen, wie?) Und dann kann man das Drucklager fetten?

(Ich habe durch Linksdrehung des Zanrades etwas Spiel in die Spindel bekommen, konnte das ganze 5mm hochziehen, und habe dann mit einem Zahnstocher vorsichtig Bootsfett ins Lager geschmiert. Weil ich mich bzgl. Demontage Zahnrad nicht weiter getraut habe.)

Ist die Sicherungsmutter (M16 / 24er?) ein normales Gewinde, oder hat es eine andere Gewinde-Steigung? Kann man eine „normale“ rostfreie Sicherungsmutter verwenden oder eine mit speziellem Gewinde (meine lässt sich nur sehr schwer drehen und war vom Vorbesitzer auch nicht bis ganz runter aufs Zahnrad gedreht). Da hatte ich Sorge, dass der Vorbesitzer evtl. ein normales Gewinde verwendet hat und dort ein spezielles drauf muss. Muss da noch ne Unterlegscheibe dazwischen?

4-ZahnradHintenSpindel.JPG


Wenn das Zahnrad ein Gewinde hat, wie kann ich es wieder fest auf die Spindel aufschrauben, sodass es auch „ganz unten“ auf der Spindel in der richtigen Position zum vorderen Zahnrad sitzt? Die Spindel kann ich ja nicht festhalten / kontern, und würde mitdrehen?



B)
Was darf an POM zur Pflege / Schmierung ran? Gar nichts? Silikonfett?

C)
Durch die Welle des vorderen Zahnrades, wo die Winsch zum Kielkurbeln aufgesetzt wird, drückt es Feuchtigkeit rein. Darf dort an die Welle z.B. Silikonfett ran oder kann man das Lager nur erneuern und gar nicht abdichten?

3-WelleVorneWinchKurbel.JPG


D)
Da wir gerade beim Thema POM sind. Das Lager des Ruderblattes müsste auch POM sein? Dass dort niemals Fett ran darf, gilt das auch für die Welle vom Ruder?

E)
Und noch was zum Kiel Kurbeln:
Gegen den Uhrzeigersinn hoch. Irgendwann wird’s schwerer (ohne Gewlat),ok , dann ist er wohl ganz oben. Aber einen richtig festen Anschlag habe ich nie verspürt. Aber eben auch nicht mit Gewalt weitergekurbelt. Richtig so?

Aber runter? Also ca. 245 Umdrehungen im Uhrzeigersinn. Aber wenn ich mich richtig erinnere, kam dort nie ein Anschlag, sondern die Kurbel / Spindel ließ sich dann einfach ganz leicht drehen. Und dann habe ich aufgehört in der Sorge, dass was verloren gehen könnte. Einen Anschlag habe ich beim Runterkurbeln, soweit ich mich aus der letzten Saison erinnere, nie gespürt.


Danke Euch vielmals und immer ne Handbreit!

Grüße Oliver
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kabel69
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Re: Hubkiel Dehlya 25 Drucklager fetten

Beitrag von kabel69 »

Hallo Oliver,

zum Drucklager fetten:

Dazu braucht man den Kiel nicht ausbauen und es muss auch kein Zahnrad demontiert werden. Wenn der Kiel ganz runter gefahren wird, dann liegt der Kiel unten auf den beiden Keilen an der Heckseite auf. Außerdem hat die Spindel unten eine selbstsichernde Mutter, die dann verhindert, dass sich der Kulissenstein weiter nach unten bewegt. Die Spindel dreht sich nicht mehr weiter ist ist dadurch fest. Normalerweise.

An das Drucklager kommt man ran, wenn der Kiel ganz oben ist. Allerdings muss der Kiel dann aufliegen, wie es z. B. auf dem Trailer der Fall ist. Wenn die Spindel dann weitergedreht wird, dreht sich die Spingel selbst nach oben. Hat sie sich ca. einen guten Zentimeter gehoben, dreht sie leer, da die POM-Zahnräder auf Deck nicht mehr ineinander greifen. Nun muss die Spindel händisch noch etwas weiter gedreht werden und man kommt gut an das Drucklager ran. Die Kugeln rausnehmen, reinigen, wieder einlegen und mit Seewasserfett schmieren. Dann die Spindel wieder zurück drehen, fertig. Aufpassen, dass an die POM-Zahnräder kein Fett gelangt.
IMG_2078.jpg
Gruß Gerald
ofur
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Re: Hubkiel Dehlya 25 Drucklager fetten

Beitrag von ofur »

Hallo Gerald,

vielen Dank für die schnelle Info!

Also ich habe dann den Kiel runter gedreht, sodass er auf dem Trailer aufliegt. Und dann immer weiter in Richtung runter. Das drehen wurde dann ganz leicht und ich konnte ewig drehen. Aber es kommt kein Anschlag, sodass die Spindel fest wäre und sich nicht mehr drehen ließe. Wie gesagt, ich kann sie ganz leicht immer weiter drehen als ob sie leer läuft.
Aber in diesem Zustand konnte ich die Spindel gut 2 - 3 cm hochziehen und bin dann auch relativ gut an die Kugeln des Drucklagers kommen. Leider nicht so hoch wie auf deinem Bild. Zum Herausnehmen der Kugeln war zwar nicht genug Platz, hab ich mir auch verkniffen zu probieren, aber ich habe dann so neues Marinefett ins Lager schmieren können. Hab leider nicht dran gedacht in dieser Situation ein Foto zu machen.
Nachdem das gefettet war hab ich die Spindel wieder in Richtung Kiel aufwärts gedreht und irgendwann ging es schwer und man merkte, dass der Kiel dass Stückchen vom Trailer-Boden nach oben kommt und in der Oben-Position ist dann auch ein Widerstand zu spüren und man kann auch nicht mehr (ohne Gewalt ;-) ) weiter drehen.
Dann noch die POM-Zahnräder mit Wasser + Spülmittel gereinigt, kein Fett!
Vielen Dank!

Bleibt noch die Frage, ob die beiden Lagerschalen des Ruders auch aus POM sind und man diese also auch nicht mit normalem Fett fetten darf und was alternativ ran darf. Gar nichts oder evtl. Silikonfett?

Und ob an das Lager der Achse des vorderen Kiel-Zahnrades auch nichts geschiert werden darf (ist ja auch nur ne weiße Kunststoffröhre und nicht wirklich ein "Lager").

Wir werden wohl morgen einwassern und freuen uns schon auf's Segeln.

Immer ne Handbreit, Danke und viele Grüße
Oliver
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kabel69
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Re: Hubkiel Dehlya 25 Drucklager fetten

Beitrag von kabel69 »

Auf dem Foto des vorderen Zahnrades fehlt der schwarze Dichtring, der verhindert, dass Wasser eindringt. Den sollte man auch einfetten, damit wirklich alles dicht ist.

Die Ruderlager werden nicht gefettet. Vielleicht Silikonspray rauf, um die Reibung zu verringern.

Gruß Gerald
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