Welche Rollreffanlage

Antworten
Benutzeravatar
DEY674
Beiträge: 180
Registriert: Dienstag 19. August 2008, 14:08
Wohnort: Rügen/Ostsee

Welche Rollreffanlage

Beitrag von DEY674 »

Moin zusammen,

ich möchte mir für meine Dy 25 eine Rollreffanlage (Profilstag) zulegen und in der kommenden Saison zunächst die vorhandene Fock weiter fahren, die natürlich geändert werden müsste.

1. Wer hat ähnliches gemacht und kann über Erfahrungen berichten?

2. Welche Rollreffanlage (Typ) kommt in Frage?

3. Was kostet so etwas, inkl. Segel ändern?

Danke für Eure Tipps!!

Seglergrüsse

Tobias

____________________________________
Nach der Saison ist vor der Saison!
Fair winds and happy sailing!
Loctite
Beiträge: 539
Registriert: Freitag 26. August 2005, 23:03

Welche Rollreffanlage

Beitrag von Loctite »

ich möchte mal auf die frage *aufspringen*
wie verhält sich einen rollreffanlage beim mastlegen?
grüße euch

____________________________________
Benutzeravatar
sailor
Beiträge: 721
Registriert: Freitag 27. Oktober 2006, 14:14

Welche Rollreffanlage

Beitrag von sailor »

Hallo Miteinander,
die Rollreffsegel sind in aller Regel flacher geschnitten als normale Vorsegel.
Der Bauch des Segels muss beim aufwickeln untergebracht werden und dies geht mit einem flacher geschnittenen Segel leichter.

Natürlich kann man eine normal geschnittene Fock auch auf ein festes Vorstagsrohr vergewaltigen sprich wickeln.

Einige Segelhersteller haben ihre Rollfocksegel mit Schaumpolster ausgestattet damit sie sich schöner aufwickeln lassen und nach dem abwickeln nicht wie eine Ziehharmonika aussehen.

Mast stellen und legen funktioniert mit der Rollfockanlage genauso unproblematisch. Mann muss nur darauf achten dass der Schlitten unten
ist sonst kann es wenn der Mast zum liegen kommt und noch Zug auf dem Vorstag ist Bruch geben.(Vorstagsbeschlag kann ausreißen)

Hatte auch eine Bartels Rollreffanlage hat gut funktioniert bin aber kein Freund von Rollreffanlagen. Habe auch schon erheblich Ärger mit Rollreffanlagen auf anderen Schiffen bekommen aber immer nur bei Starkwind -Spifall mit eingewickelt- Reffleine in der Trommel verklemmt
und noch einige mehr.Darum habe ich auf meinem Boot wieder auf Normal umgestellt.

Gruß
sailor

____________________________________
D 22 "SUSI"
GZ Bayern
Benutzeravatar
Detlev
Beiträge: 1712
Registriert: Dienstag 12. August 2008, 21:58
Wohnort: Lehnin (Land Brandenburg)
Kontaktdaten:

Welche Rollreffanlage

Beitrag von Detlev »

Hallo,

ich fahre auf der Dehlya 25 ein festes Vorstag mit einer Furlex Rollreffanlage. Ich möchte das auch nicht mehr missen.

Mastlegen und Maststellen ist völlig unproblematisch. Ich habe eine Doppeljütt, deren Gelenke auf Deck am Außenbord etwa auf Höhe des Maststuhl befestigt sind. Damit ist die Trommel des Vorstag auch bei gelegtem Mast noch gut mit den Händen erreichbar.
Für Brückendurchfahrten (Durchfahrtsmaß unter der Höhe der Jütt) löse ich dann die Trommel (also das Vorstag) von der Jütt. Das Vorstag liegt dann auf dem ebenfalls liegenden Mast und die Jütt liegt auf Deck.

Die Trommel wird mit einem Klappnasenbolzen mit dem Jüttbeschlag verbunden. Der Bolzen ist mit einem Bändsel gesichert, kann also nicht ins Wasser fallen.
Damit kann alles recht einfach und ohne Werkzeug bedient werden. Damit ich die Hände frei habe, fixiere ich die Jütt in der oberen Stellung bei Bedarf mit einer Leine (Ein Haken an der Jüttspitze, der zweite an der Mastöse für den Spibaum). Diese Methode hat sich sehr bewährt.

Fazit: Mastlegen und Maststellen ist auf der Dehlya 25 mit festem Vorstag kein Problem. Das Vorsegel kann bequem aus der Plicht heraus gerefft werden. Ich habe das Vorsegel (Genua 1 oder 2) während der gesamten Saison auf dem Vorstag. Zum Schutz ist eine Vorsegelpersenning vorhanden, die sich bei Bedarf auch solo bedienen läßt.

Goodewind Ahoi!

Detlev



____________________________________
... der Weg ist das Ziel ...
... goodewind ahoi!
... der Weg ist das Ziel!
Benutzeravatar
DEY674
Beiträge: 180
Registriert: Dienstag 19. August 2008, 14:08
Wohnort: Rügen/Ostsee

Welche Rollreffanlage

Beitrag von DEY674 »

Moin zusammen,

ich kann nur sagen, eine gute Rollreffanlage ist eine feine Sache. Ich hatte vor Jahren eine UNNA 24 mit Rollreff (110 % Genua), hat immer wunderbar funktioniert, auch bei Starkwind. Das Mastlegen war überhaupt kein Problem, ich hatte eine V-Jüttgabel, die unter der Trommel angeschlagen war. Der Mast ließ sich mit der Anlage und Segel wunderbar legen und stellen. Beim Transport oder im Winterlager habe ich natürlich das Segel abgenommen, das Profilstag habe ich dann (dazwischen Schaumstoff) direkt auf dem Mast festgebunden.

Detlev: Welches Furlex-Modell hast Du? Welche Kosten muss man einplanen? Hast Du eine Idee, wo man Furlex-Anlagen günstig bekommt? Die Marina Grossenbrode bietet die auch an, aber ich denke, dort wird es sehr teuer ...

Seglergrüsse

Tobias

____________________________________
Nach der Saison ist vor der Saison!
Fair winds and happy sailing!
Anonymer User
Beiträge: 1090
Registriert: Sonntag 7. August 2005, 16:10

Welche Rollreffanlage

Beitrag von Anonymer User »

Eine Rollreffanage ist schon was feines.

Ich habe eine von Harken drauf, mit einem Kunststoffprofil (also eben kein starres). Leider wird sie nicht mehr hergestellt.
Ich kann das Profil bei Bedarf "aufrollen" - d~1m. Und das Abschlagen des Profils geht besser, als bei einem starren Profil.

Meine urspünglich dazugekaufte reffbare G1 fahre ich allerdings nicht mehr. Keine Höhe und wenig Speed (durch die Schaumstoffstreifen, die oben schon erwähnt wurden). Meine umgeschneiderte Fock liegt auh auf dem Speicher.
Inzwischen fahre ich nur eine 110% Fock, die ich dann aber ganz wegnehme...

Die Furlex würde ich mir nie anschaffen (wegen dem weit abstehenden "Leinenaufnehmer" an der Trommel, der gerne abbricht und die Anlage unbrauchbar mach). Allerdings eine Batels ist natürlich das feinste, was man tun kann.

Alles in Allem eine sehr komfortable Angelegenheit. Auch beim Mastlegen mit der standartmäßigen Jütt (Spibaum mit Drähten).
jan-himp
Beiträge: 217
Registriert: Donnerstag 24. November 2005, 14:00

Welche Rollreffanlage

Beitrag von jan-himp »

Moin,moin,
auf meiner 22 ist eine facno drauf, es ist die kleinste, reicht vollkommen und kostet rund 450 Euronen wenn ich nicht irre. Bin sehr damit zufrieden, lässt sich in jeder Windstärke bewegen.

MfG Michael von der Jan Himp

____________________________________
immer eine Hand voll Wasser unterm Bauch
Benutzeravatar
Detlev
Beiträge: 1712
Registriert: Dienstag 12. August 2008, 21:58
Wohnort: Lehnin (Land Brandenburg)
Kontaktdaten:

Welche Rollreffanlage

Beitrag von Detlev »

Hallo Tobias (und alle Dehlyasegler),

Deine Frage kann ich leider nicht genau beantworten. Die Furlex habe ich mit dem Schiff gekauft. Die Dokumentation ist von März 1990 (MÄRZ-90/595-056-T); Furlex Typ A. Somit kann ich auch zu den Kosten nichts sagen. Ich bin mit dieser Anlage (festes Vorstag) uneingeschränkt zufrieden und würde nie wieder ein loses Vorstag und vor allem kein Vorsegel ohne Rollreffeinrichtung fahren wollen.

Meine Vorsegel sind vermutlich nicht einmal an die Rollreffanlage angepaßt. Das stört mich jedoch nicht. In der Regel werden die Vorsegel ohnehin ohne Reff gefahren und stehen optimal. Beim Reffen bin ich mit dem Profil zufrieden, das Boot läuft gute Höhe und wird bei deutlich weniger Streß und Arbeit nicht langsamer.

Ich selbst würde für eine neue Rollreffanlage erstmal einen Segelmacher vor Ort fragen. Der hat Erfahrung und macht auch die eventuell notwendigen Drahtarbeiten.

Beim Kauf einer Reffanlage kommt es bei der Auswahl wohl hauptsächlich auf Schiffslänge und Länge des Vorstag an. Das kann den Kauf einer gebrauchten Anlage schwierig machen. Außerdem: Wer trennt sich von einer Anlage, mit der er zufrieden ist???

Noch ein paar Worte zum Handling (meine Erfahrung). Probleme bei der Handhabung gibt es eigentlich nur, wenn man Fehler macht.

Die Furlex geht schwer, wenn die Reffleine falsch herum aufgerollt ist (asymmetrische Lager). Die Leine soll Bb. aus der Leinentrommel herausfahren (bei Zug also Drehung des Vorstag gegen den Uhrzeigersinn).

Die Furlex klemmt, wenn das Spifall nicht ordentlich durchgesetzt ist. Das Fall wickelt sich dann um den Topwirbel und man hat Streß. Das gilt für Rollreffanlagen aller Art. Dieses Problem ist eindeutig vermeidbar.

Die Reffleine verklemmt sich dann in der Trommel, wenn sie nicht gut geführt wurde und somit zu locker in der Trommel liegt. Das kann vermieden werden, indem man Fockschot und Reffleine immer klar hat und die jeweils freie Leine beim Aus- und Aufrollen auf Zug hält. Das geht auch solo.

Der vorstehende Führungsarm (Leinenaufnehmer) ist nach meiner Erfahrung kein Problem. Ich hatte in 4 Jahren noch nie eine Situation, in der ich Bedenken haben mußte, daß er abbricht. Mein Boot steht mit dem Bug zum Ufer, so daß ich es auch immer über den Bug betrete. Nichtsegler erhalten einen Hinweis, wo "nicht hingetreten wird". Beim Mastlegen ist der Arm durch die Doppeljütt (Jüttgabel) gut geschützt.

Beim Mastlegen ist bei mir der Topwirbel immer oben und das Vorsegel ist auf das feste Vorstag aufgerollt. Vor dem Mastlegen werden (immer!!!) alle Klemmen geöffnet (Spifall, Fockfall, Manöverleine der Trommel). Zuvor wird der Großbaum vom Lümmelbeschlag am Mast gelöst (Klappnasenbolzen) und liegt beim Mastlegen auf der Querstrebe am Maststuhl und auf der Winchkurbel auf der Bb.-Deckswinch. Eine Havarie durch den oben befindlichen Topwirbel befürchte ich nicht. Diese Aussage gilt für mindestens 50x Mastlegen und Stellen in der Saison.

Es gibt auch in meinem Verein "3 Lager". Jede Variante hat Vor- und Nachteile und "bedient" die Gewohnheiten der Bootseigner.

1) loses Vorstag ohne Reffanlage:
Vorteil: Es klemmt nichts, alles ist einfach bedienbar
Nachteil: Reffen geht nicht, zum Vorsegel Bergen muß einer nach vorn

2) Reffanlage mit losem Vorstag:
Vorteil: Das Vorsegel kan aus der Plicht heraus bedient werden, bei Mastlegen kann die Jüttgabel nach achtern gelegt werden.
Nachteil: Ein Reffen ist nicht wirklich möglich

3) Reffanlage mit festem Vorstag
Vorteil: Das Vorsegel kann aus der Plicht heraus bedient und auch mit Reff gefahren werden.
Nachteil: Beim Mastlegen muß das Vorstag von der Jüttgabel getrennt werden, wenn die Brückendurchfahrt zu niedrig für die Jütt ist.

Ich habe Erfahrung mit allen 3 Varianten. Mein Favorit ist uneingeschränkt Variante 3!

Ich wünsche allen einen schönen 1. Advent.

Goodewind Ahoi!

Detlev


____________________________________
... der Weg ist das Ziel ...
... goodewind ahoi!
... der Weg ist das Ziel!
Antworten