Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Alex
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Registriert: Montag 25. November 2013, 17:21

Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Alex »

Hallo Dehlyaner,

habe heute mit der Sanierung meiner Errungenschaft begonnen und gleich ein paar Überraschungen erlebt. Nach dem Ausbau des Ruders musste ich feststellen, dass meine Vorbesitzer auf recht unkonventionelle Weise aus dem Klapp- ein Festruder gemacht haben. Den Tampen zum Hochziehen gibt’s nicht mehr, und oberer wie unterer Teil des Ruderblatts wurden mit einer kleinen Bohrung versehen, durch die ein Sicherungssplint führt, der wohl ein unbeabsichtigtes Hochklappen verhindern soll.
Da das ganze Ruder sehr „blüht“, will ich es sandstrahlen lassen und dann mit Primer & Co. neu aufbauen. Detlevs hervorragende Dokumentation hier im Forum ist dazu ja eine prima Anleitung (tausend Dank dafür.) Leider wurde mein Elan an einer entscheidenden Stelle gestoppt. Diese Madenschraube am Ring, der das Ruder an der Ruderaufnahme hält, ist bei mir kein Imbus, sondern ein verschliffenes Irgendwas. Mit keinem Werkzeug der (mir bekannten) Welt ist dieser fiesen Made beizukommen. Es sieht so aus, als hätte einer der Vorbesitzer die Imbusschraube gegen eine Schlitzschraube getauscht und den Kopf dann derart abgeschliffen, dass kein Schlitz mehr zu sehen bzw. zu erfühlen ist. Wat nu?
Ich stehe vor der Entscheidung:
Variante1 - Aufbohren und hoffen, dass ich alles raus bekomme, das Gewinde dennoch hält oder sich problemlos ein größeres schneiden lässt. Habe aber Bedenken, dass ich mehr kaputt mache und die Ringkonstruktion als tragendes Teil nicht mehr nutzbar ist. Damit wäre das Ruder im A….
…oder Variante 2 – nach dem Motto "Never change a running system" die Made wie sie ist belassen, alle Kunststoffteile mit Tape schützen und das Ganze zum Sandstrahlen bringen. Hätte den Nachteil, dass ich den fehlenden Tampen zum Aufholen nicht eingefädelt bekomme und das Klappruder weiter als improvisiertes Festruder benutzen müsste. (…was an meinem recht tiefen Stammrevier kein Problem wäre.)
Frage an’s Forum: Wer hat vor dem gleichen Problem gestanden und es wie gelöst? Oder hat jemand einen Geheimtipp, wie der fiesen Made beizukommen ist.
Gruß und alles Gute für 2014
Alex
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... die fiese Made. Nix geht mehr.
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Ruder im Ist-Zustand
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Maik
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Registriert: Samstag 13. Juni 2009, 12:28

Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Maik »

Hallo Alex, erstmal alles Gute für 2014! Dein Problem ist lösbar. Ich habe meine Ruderanlage auch schon mehrfach auseinandergenommen und dieser Ring geht schonmal schwer runter, da an der Stelle Alu und Edelstahl zusammentreffen. Ich würde der Schraube entweder mit einem Drehmel einen Schlitz verpassen und dann mit einem Schraubendreher rausdrehen, oder, mit einem kleinen Bohrer vosichtig ausbohren. Hier mit ganz kleinem Bohrer anfangen und immer größer werden, bis du das Schraubenmaß erreicht hast, dann den Ring mit einer großen Zange vorsicht drehen und abziehen. Die Schraube geht ein Stück in die Aluwelle rein, deshalb vorsichtig mit geringer Drehzahl bohren, da die Edelstahlschraube härter ist als die Aluwelle. Das Gewinde ist bei mir allerdings nur in dem Ring. Wenn du den Ring nicht retten kannst, macht dir ein Metallbauer im Ort für kleines Geld sicher einen neuen. Ansonsten gibt es den sicher auch über Theo Kordt in Meschede.
ich hoffe, diese Info hilft Dir und wünsche Dir viel Spaß beim Bauen.
Viele Grüße
Maik
sailfan
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Registriert: Montag 22. April 2013, 16:06

Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von sailfan »

Ich hatte das selbe Problem. Ich habe mit einem Drehmel einen Schlitz reingeschnitten und dann gings.
VG!
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Uwe
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Uwe »

Hatte ebenfalls ein ähnliches Problem.Ausbohren und neues Loch an anderer Stelle bohren.Hält seit dem.
Alex
Beiträge: 100
Registriert: Montag 25. November 2013, 17:21

Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Alex »

Vielen Dank für die Tipps erst einmal. Mit dem Dremel hat es leider nicht funktioniert. Die Mistschraube sitzt wie Ast, der Dremel-Schlitz war auch nicht so geeignet für richtigen Druck mit dem Schraubendreher. Und zu tief wollte ich nicht gehen, sonst hätte ich den Ring zu stark beschädigt. Auch Eisspray hat die fiese Made nicht umgestimmt.
Ich werde mal schauen, ob es diesen Ring noch irgendwo als Ersatzteil gibt und dann wohl aufbohren. Sitzt das Gewinde eigentlich nur im Ring, oder geht die Schraube noch ins Gestänge?

Auch die beiden Schrauben, die im oberen Ruderteil sitzen und die Rollen halten, sind beide dicht und an den Köpfen völlig ausgeleiert, unbrauchbar. Jetzt weiß ich auch, weshalb die Vorbesitzer dieses Klappruder zum "Festruder" umfunktioniert haben - weil sämtliche relevanten Schraubverbindungen nicht mehr zu öffnen sind und sie resigniert haben .... :(

Gruß

Alex
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Uli
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Uli »

Hallo a,ex,
Die Madenschraube geht noch ca 1 cm in die Ruderwelle rein.
frag doch mal bei Janke Metallbau in Meschede nach, ich denke, die können dir den Ring ggf nachbauen.
Das Thema wurde schon mal ausführlich behandelt.
Gib mal den Suchbegriff
"Rudersanierung", dort findest du meinen Beitrag vom Dienstag 24. April 2012, 20:26
in der Rubrik "Technik". Dort sind auch jede Menge Fotos sowohl von mir als auch von Detlev hinterlegt.
NAchtrag, sehe gerade, du hast den Artikel bereits gefunden.
Leider kann ich aus unerklärlichen Gründen den Originallink hier nicht mehr einfügen.
Anbei auch ein Foto vom ausgebauten Sicherungsring sowie von der Leinenführung.
Falls du die Fotos in höherer Auflösung haben möchtest, dann schicke mir eine PN oder eine Mail.

Viele Grüsse

Uli
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Dinosegeln
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Registriert: Donnerstag 7. Juni 2012, 20:21

Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Dinosegeln »

Hallo Alex,

ich sehe neben den vorgenannten Ideen noch zwei weitere:

1. Es gibt Schraubenausdreher mit Rechts-und Linksgewinde. Diese wird z.B. bei Motoreninstandsetzungsfirmen vorrätig sein, um Stehbolzen am Motor-/Zylinder ausbauen zu können. Es wird in diesen Fällen vorgebohrt und dann das Spezialwerkzeug eingedreht und damit die Madenschraube.

2. Du läßt dir auf den Rest der Madenschraube eine metrische Schraube aufschweißen und kannst dann "entspannt" den Rest bequem ausdrehen. Bei VA sicherlich nicht mal eben erledigt, aber auch machbar.

Die Variante 1. hat bei meinem damaligen E-Kadett ( das waren noch Zeiten...) den Block gerettet!

Viel Erfolg!
Dinosegeln
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Ventix
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Registriert: Montag 2. November 2009, 11:21
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Ventix »

Dinosegeln hat geschrieben: ...
1. Es gibt Schraubenausdreher mit Rechts-und Linksgewinde. Diese wird z.B. bei Motoreninstandsetzungsfirmen vorrätig sein, um Stehbolzen am Motor-/Zylinder ausbauen zu können. Es wird in diesen Fällen vorgebohrt und dann das Spezialwerkzeug eingedreht und damit die Madenschraube.
...
Die Variante 1. hat bei meinem damaligen E-Kadett ( das waren noch Zeiten...) den Block gerettet!

Viel Erfolg!
Dinosegeln
Genau diese Variante würde ich auch probieren. Meistens klappt das ganz gut.
Wichtig: keine Billigausdreher aus dem Baumarkt kaufen!!
Beste Grüße

Ventix
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Uwe
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Registriert: Dienstag 10. Juli 2007, 09:38

Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Uwe »

Wenn du schon mal dabei bist,wechsle gleich die Lager.
Wenn du was vernünftiges benötigst melde dich bei mir.

LG
Uwe
Dinosegeln
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Registriert: Donnerstag 7. Juni 2012, 20:21

Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Dinosegeln »

Hallo Uwe,
das mit den Lagern würde mich auch interessieren. Das untere Lager bzw. der Abstand zwischen der Welle/Steckachse und dem unteren Lager liegt bei mir vielleicht bei 1 mm. Da habe ich mir die Frage gestellt, wieviel Spiel zwischen den Komponenten denn überhaupt sein sollte. Vor allem wird ja das untere Lager belastet. Wie sollte es sein?
Kannst du uns/mir da einen Rat geben?

Viele Grüße
-Dinosegeln-
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