Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Alex
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Alex »

Guten Abend liebe Dehlyaner

nach langem Kampf ist die Made besiegt. Allerdings mit hohen Verlusten. Nach dem Dremel scheiterte auch der Versuch, die Schraube mit einem eigens gekauften Linksausdreher zu lösen. Am Ende half nur aufbohren. Nun ist der Ring ab, das Ruder auseinandergebaut. Leider ist mir beim Aufbohren ein kleinerer Bohrer (3 er) beim Anbohren abgebrochen. Der steckt nun in der Ruderwelle fest und lässt sich auch nicht rausbohren.

Ich bin nun am Überlegen, ob ich die Welle zum Herausbohren der Reste in eine Werkstatt schaffe, oder ob ich auf der anderen Seite der Welle einfach neu bohre und ein Gewinde hinein schneide. Wie würdet ihr euch in diesem Fall entscheiden?

Aus der Dokumentation von Detlev habe ich herausgelesen, dass die Madenschraube eine M6 x 20 war: Ist das Standard beim Klappruder? Sollte ich den alten, ausgebohrten Ring wieder verwenden, müsste ich wohl ein M 7-Gewinde schneiden. Ob das die Ringbreite überhaupt zulässt … immerhin hält dieses kleine Teil zusammen mit der Made das schwere Ruder …

Immerhin: Die Ruderlager sehen noch gut aus, es gibt keine sichtbaren Abschleifungen. Nur frage ich mich, was es mit den drei Löchern in der äußeren Aluhülse um das obere Lager auf sich hat (siehe Fotos). Der Sinn ist nicht erkennbar, zumal irgendein Vorbesitzer da herumgefummelt hat.

Die anderen Schrauben am Ruderblatt, welche die Rollen halten, sind übrigens auch fest und auf normale Weise nicht lösbar. Doch darum kümmere ich mich erst nach dem Sandstrahlen …

Danke für alle bisherigen Tipps.
Bin weiter für alle Tipps, Tricks und Hinweise dankbar.

Gruß

Alex
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Hier die ominösen Löcher
Hier die ominösen Löcher
IMAG0896.jpg
unteres Lager
unteres Lager
oberes Lager
oberes Lager
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Maik
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Maik »

Hallo Alex, die 3 Löcher oben am Ruderschaft sind für die Fixierung der Pinnenarretierung. Ich würde für ein paar Euro bei einem Metallbauer einen neuen Ring drehen lassen oder bei Metallbau Jahnke in Meschede einen bestellen. Die haben die Maße für die Ersatzteile unserer Dehlyas. Weiter viel Erfolg beim Sanieren.
Vg Maik
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Detlev
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Detlev »

Hallo Maik,
ich denke, der alte Ring tut es noch bis in alle Ewigkeit. Du kannst das Loch zuschweißen lassen (WIG-Schweißen) und an anderer Stelle ein neues Loch bohren. Auch auf der Ruderwelle kann in gleicher Höhe ein neues Loch gebohrt werden. Als Madenschraube besorge Dir etwas mit Kopf für einen Imbusschschlüssel (so ist es bei mir), keine Schlitzschraube!
Die beiden Schrauben am Ruderblatt könnten ausgebohrt und durch größere ersetzt werden. Bei mir habe ich auf den Austausch der Schraube an der Seilrolle verzichtet (war extrem fest), weil mir das nicht so wichtig erschien.

Es darf auch kein Kupferhaltiger Anstrich verwendet werden!!!. Der erste Anstrich sollte unmittelbar nach den Sandstrahlen erfolgen, damit sich auf dem Aluminium keine Oxydschicht bildet.
Vergiß bitte auch nicht, das Ruder mit einer Opferanode aus Magnesium (!!!) zu versehen. Die Opferanode muß elektrisch leitend mit dem Alukörper verbunden sein.

Goodewind Ahoi!
Detlev
Ring Ruder DY25
Ring Ruder DY25
Madenschraube Ruder DY25
Madenschraube Ruder DY25
Ring Ruder DY25 (montiert)
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Detlev
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Detlev »

Hier gibt es auch noch ein paar brauchbare Infos:
http://www.marinateam.de/pdf/ze20_klappr.pdf

Goodewind Ahoi!
Detlev
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Alex
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Alex »

Hallo Detlev,

dein Foto von der Madenschraube habe ich mir aufs Handy geladen (...das Forum ist doch etwas Schönes...) und werde damit mal einen Eisenwarenladen aufsuchen. Wird wohl nicht im Baumarkt zu haben sein. Sitzt die Schraube bei dir - festgedreht - bündig im Ring, oder steht sie ein paar Millimeter ab wie auf einem deiner Fotos (Galerie) zu sehen ist?

Nach dem Sandstrahlen wollte ich das Ruder ursprünglich mit Etch-Primer und Primocon beschichten. In der Nautik-Abteilung von Bauhaus, wo ich nach dem Etch-Primer suchte, hat mir ein Angestellter, der nach eigenem Bekunden Ahnung von Bootssanierungen hat, einen anderen Weg empfohlen.
Und zwar: Zuerst drei Schichten "VC PROP-O-DREV"-Primer von International, danach Finish mit Trilux Hartantifouling. Laut der Datenblätter ist beides für Aluminium-Untergründe geeignet. Großer Vorteil: Beides gibt es als Aerosol-Variante, d.h. in Sprayflaschen, so dass man auch die schwer zugänglichen Zwischenräume im oberen Teil des Ruderblatts problemlos beschichten kann. Ich hab mich mal darauf eingelassen und das Zeug gekauft. Mal sehen, ob es funktioniert.

Apropos Ruderblatt: Der Vorbesitzer meiner Dehlya hat sich ein verlängertes Ruderblatt anfertigen und komplett mit Epoxy beschichten lassen. Damit wollte er aus dem Klappruder ein improvisiertes "Klapp-Festruder" machen, hat es aber nie realisiert, angeblich aus Zeitgründen. Es wird genau so wie das (untere) Klappruderblatt eingesetzt, und zusätzlich mit einem Splint fixiert, der das Hochklappen verhindern, bei versehentlicher (harter) Grundberührung aber als schwächstes Bauteil brechen, ein Notklappen ermöglichen und so Schäden in der Ruderhalterung verhindern soll. Das Blatt kam aber noch nie zum Einsatz. Es ist rund 23 Zentimeter länger als das normale Klappruderblatt und soll die Segel- und Manövriereigenschaften verbessern. Da mein Heimatrevier sehr tief ist, will ich es in dieser Saison als Alternative zum Original mal ausprobieren. Ich muss es zuvor nur noch mal abwiegen, nicht dass es für die gesamte Ruderstatik zu schwer wird.

Gruß
Alex

Und hier mal ein paar Fotos von der "Beigabe" meines Vorgängers.
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Neues, verlängertes Ruderblatt, voll Epoxy-beschichtet
Neues, verlängertes Ruderblatt, voll Epoxy-beschichtet
IMG_7853.JPG
Größenvergleich - rechts das Original
Größenvergleich - rechts das Original
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Detlev
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Detlev »

Hallo Alex,
die Schraube ragt ein paar mm raus. Du kannst ja mal nachschauen, wie viel Platz Du innen im Klemmkasten hast. Dann ginge auch eine Imbusschraube mit schmalem Kopf oder sogar eine Sechskantschraube. Die abgesetzte Spitze kann ein Dreher fertigen. Es geht vermutlich auch ohne.

Vielleicht kannst Du auch versuchen, das lange Klappruder ohne Splint zu testen. Du benötigst dann aber einen Niederhalter mit einer "Springklemme".

Goodewind Ahoi!
Detlev
Wellenring Ruder DY25
Wellenring Ruder DY25
Springklemme Niederhalter Klappruder DY25
Springklemme Niederhalter Klappruder DY25
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Alex
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Alex »

So, da kein Eisenwarenhändler in meiner Gegend die passende Madenschraube als rostfreie Edelstahl-Version auf Lager hatte, habe ich mir die kleinste Einheit - 25 Stück - im Internet bestellt. Da ich für die nächsten 30 Jahre (hoffentlich) nur drei Exemplare brauche, biete ich den Rest hiermit an. Wer also seine Made, die richtig "Edelstahl-Gewindestift M6 x 20 mit Zapfen (V2A)" heißt, erneuern möchte, kann sich bei mir melden. Gibt's geschenkt, nur die 60 Cent Porto müsstet ihr tragen.

Gruß

Alex
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Dinosegeln
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Dinosegeln »

Hallo Alex,

ich habe zur Zeit mein Klappruder und mein gebraucht gekauftes Festruder in der Sanierung. Mein Klappruder sah nach dem Sandstrahlen aus, als hätte man aus kurzer Entfernung mit Schrot darauf geschossen. Lochfraß ohne Ende. Ich habe es mit Primocon grundiert und mit Watertite gespachtelt. Das Schleifen war eine Heidenarbeit, hat sich aber gelohnt. Nun fehlen noch 3 Schichten Primocon und dann 2 Schichten Trilux.

Das Festruder muss ich an 2 Stellen spachteln, bevor es analog zum Klappruder aufgebaut wird.

Gestern habe ich festgestellt, dass das Festruder ca. 5 cm kürzer vom Schaft, als das Klappruder ist. Damit liegt die Pinne dann auch entsprechend tiefer in der Hand. Die Bohrung für die Madenschraube ist beim Festruder vielleicht 10 mm in den Schaft gebohrt. Beim Klappruder passt fasst die ganze Schraube hinein.

Ist das normal?

Ich überlege zur Zeit, ob ich für das Festruder das Bohrloch vertiefe, oder eine kürzere Madenschraube kaufe.

Wie sieht die Befestigung bei der Festruderfraktion von der Tiefe der Madenschraube aus?

Viele Grüße,
Dinosegeln
Alex
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Alex »

Hallo Dinosegeln,

auch mein Ruder sah nach dem Sandstrahlen etwas pockennarbig aus. Ich habe den Lochfraß und die am "gefährlichsten" anzuschauenden Vertiefungen von einem Kumpel mit Alu zuschweißen lassen. Unter anderem auch das Loch für die Bolzenschraube, die das Klappruderblatt am Schaft hält. Da hatte die Kontaktkorrosion sich schon auf M20-Größe vorgearbeitet. Nach dem Zuschweißen habe ich ein sauberes Loch für eine M12-Schraubverbindung gebohrt.

Das Spachteln der übrigen "Ruder-Akne" spare ich mir - 1. weil ich es für Kosmetik halte, 2. weil ich mit "VC PROP-O-DREV"-Primer grundiere und der soll sich nicht so gut mit Epoxy-Spachtel vertragen. Nach der fetten Grundierung (3 Schichten) kommen zwei Schichten Trilux drüber und eine Magnesium-Anode (Süßwasser-Revier) dran. Das sollte reichen. Zumal ich das Klappruderblatt künftig nur auf Reserve halte und das komplett überlaminierte neue Ruderblatt (siehe Beitrag oben) anbauen werde.

Zu den Original-Festrudern und der Schraubengröße kann ich dir leider nichts sagen, habe nur dieses Klappruder.

Gruß

Alex
Dinosegeln
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Re: Rudersanierung - oder eine Made macht Ärger ...

Beitrag von Dinosegeln »

Hallo Alex,

die Madenschraube M6 x 20 mm passt bei meinem Festruder nicht in die dazugehörige Nut. Da scheint es seitens Dehler Unterschiede in der Produktion gegeben haben. Entweder muss ich das Loch für die Madenschraube tiefer aufbohren, oder aber eine kürzere Madenschraube einsetzen. M6 x 16 mm z.B. .

Habe mal im Internet nach einem neuen Stellring gesucht. Leider ohne Erfolg.
Macht nix, bleibst bei dem alten Schätzchen....

Bin auf jeden Fall sehr gespannt, inwieweit sich ein Unterschied zwischen dem Fest-und Klappruder auf dem Wasser ergeben wird. :roll:

@ Detlev: Eine Frage zur Magnesium Anode. Es soll ja zwischen Anode und Ruderblatt eine Verbindung vorhanden sein. Reicht da das Bohrloch zur Aufnahme der Anode aus, oder muss ich nach Sanierung die mühevoll aufgebrachten Schichten ( Grundierer, Spachtel, Grundierer, AF) wieder entfernen?

Viele Grüße,
Dinosegeln
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