Ein Albtraum wohl uns aller, und trotzdem passiert es.
Hergang:
Seit 26/28 Jahren slippen wir meist gemeinsam mit unseren Segelfreunden unsere 2 bau- u. fast ausstattungsgleichen Dehlya‘s 22 aus dem Fuschlseewasser bei Salzburg.
Vor allem beim Mastlegen mit Jüttbaumvorrichtung ist gegenseitige Hilfestellung schon mehr als praktisch da wir mittlerweile doch 64 u. 71 Jahre auf dem Buckel haben, also einfacher wird’s halt nicht mehr, deshalb lassen wir uns dazu mehr Zeit und jeder zig-bis 100-fach geübter Handgriff wird eben noch besser überlegt. Weil irgendwas ändert sich eh jedes Jahr.
Ich ruf von meinem Steg zum anderen hinüber, er soll mir Bescheid geben, wenn er zum Mastlegen bereit ist, zwischenzeitlich baute jeder für sich seine Takelage selbst ab.
Plötzlich ein RUMS und sein Mast liegt bereits waagrecht auf dem Kajütdach!
Unsere 4 Augenpaare konnten sich nur ungläubig anstarren.
Mein lieber Freund (71) sitzt dabei am Bug mit den Beinen im Ankerkasten, seine Frau hockt kreidebleich auf der Cockpitbank und wir eilten zum Nachbarsteg des Geschehens.
Ursache:
mein Freund Otto führte die Abfierleine von der Vorstagtrommel via Ankerkasten wohl zurück zum Fallenstopper, fädelte auch ein, aber schloss den Stopper nicht und ging wieder nach vorne um den Spibaum anzuschlagen und löste schon vorab dabei den Stagbolzen . Seiner routinierten Frau die normalerweise an der Winsch abfiert, fiel dies auch nicht auf, sie stand im Cockpit, weil es ja noch nicht soweit war…
Der Mast krachte plötzlich aber unangemeldet an ihrem Ohr vorbei, prallte an ihrer (vor 6 Mte.frisch operierten Schulter wegen Skiunfall) ab und blieb wild federnd an der geschlossenen Heckreeling waagrecht liegen.
Nun:
war es Willi Dehler’s Bauweise?, der germanische Lloyd?, oder tausend maritime Schutzengelrn???
Denn Bordfrau’s Schulter blieb unverletzt und überhaupt kein Schaden am Mastkoker oder auf dem Kajüt-Glasdach. (Anm. ohne Rollreff, deshalb ist der Mast doch einiges leichter).
Unser ungläubiges Glotzen war das einzig Auffallende. Nur die – sicher unter Schockwirkung gestandene Skippermeldung- an seine Frau: „geh Dorli, warum stehst denn a grad da?“ ließen die Augen der Bordfrau schwarz-blutrot werden und unsere Besänftigung verhinderte schlimmst zu befürchtende Notwehr seitens der tapferen und kreidebleichen liebsten Dorli.
Ich selbst, wahrlich auch schon etwas unter Altersschock wollte dann den Spibaum zur Jütteinrichtung noch am Mastauge anschlagen, mein lieber Freund belehrte mich aber, das brauche ich nun nicht mehr, er liegt ja schon….
Fazit: …dazu fällt mir eigentlich gar nicht’s ein, nur das Bier schmeckte schlussendlich besonders gut.
Der Ratschlag meiner Frau an den Unglücksskipper, er möge doch seiner lieben Dorli dafür zumindest neue Ohrringe kaufen, ging aber auch in’s Leere…
Mast fällt.
Re: Mast fällt.
Die Geschichte ist lustig, weil ihr 1000 SCHUTZENGEL hattet und nichts kaputt gegangen ist!
Bei mir hält die Frau das "Mastfall" entgegengesetzt in der Winsch belegt unter Spannung bevor ich das Vorstag löse. Dazu habe ich eine extra Drahtseilklemme, die ins Vorstag greift.
Grüße, Gerald
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Re: Mast fällt.
Halelujah (oder so etwas)!!
"An der Arbeit in der Halle oder endlich mal ins Wasser, das ist die Frage..."
Re: Mast fällt.
Hallo,
da hattest du den sprichwörtlichen "Papst in der Tasche".
Mich wundert dabei nur, dass es den Mastfuss nicht aus dem Deck gehebelt hat.
Glück gehabt.
Viele Grüsse
Uli
da hattest du den sprichwörtlichen "Papst in der Tasche".
Mich wundert dabei nur, dass es den Mastfuss nicht aus dem Deck gehebelt hat.
Glück gehabt.
Viele Grüsse
Uli