Hallo…
Am Samstagabend konnte ich zum ersten Mal das Großsegel heißen und was finde ich in den Lasybags? Ein Vogelnest. Gebaut innerhalb der Paar Tage wo das Segel angeschlagen war.
Na ja, zumindest war kein Gelege drin.
Habe es gestern doch tatsächlich geschafft nach der ganzen Schrauberei und Abdichterei segeln zu gehen. Und das bei 2-4 Bft. Also wirklich ideal.
Bei der ersten Ausfahrt war meine Tochter und ihr Mann mit dabei. Beides versierte Segler. Bei der zweiten Ausfahr alleine weil meine Tochter ihren Laser 5000 quälen mußte.
Es hat sich auch gleich bewahrheitet was ich schon angenommen habe. Dass ich, um das Schiff sicher alleine steuern zu können, noch einiges ändern muß.
Die Fockschot lässt sich praktisch nicht belegen. (Da muß erst mal eine benutzbare Klemme montiert werden)
Die Dirk ist zu kurz und nicht einstellbar. (Werde ich erst mal verlängern und über eine Kammklemme an der Baumnock führen)
Kein Reff angeschlagen. (Da sind wohl einige Umbauten am Baum erforderlich da das Reff auf jeden Fall vom Cockpit aus bedienbar sein muß.)
Die Rollfock (Arbeitsfock) rollt nicht. (Ich kenne das bei Rollfocks so, dass das Vorliek auf das Maß der Genua verlängert ist damit der Fallwirbel kurz unter dem Topwirbel steht wenn das Vorliek durchgesetzt ist. Hier ist das nicht so. Die Kausch des Vorlieks steht mindestens einen halben Meter unterhalb des Topwirbels, der Fallwirbel verkantet sich dann beim Durchsetzen und dreht nicht mit und wickelt das Fockfall ums Vorstag. Wie ist das denn im Originalzustand? Oben verlängert, unten verlängert oder beidseitig?)
Ins Cockpit ist nichts umgelenkt außer Fock- und Großfall. (Da kommt noch einiges an Arbeit aber da ich vorwiegend alleine segele ist das einfach ein MUSS)
Nach dem segeln hatte ich Wasser im Schiff. Nicht viel aber doch genug um den Boden nass zu machen. (Ich denke es gibt 2 Möglichkeiten. Entweder hat noch Wasser in den Sicken der Innenschale gestanden was bei krängung runtergelaufen ist oder die Rumpf-Decksverbindung ist undicht. Jedenfalls konnte man deutlich sehen dass es an beiden Außenwänden runter kam. Ich werde da erst mal beobachten. Wegen paar Tropfen geht das Schiff nicht gleich unter.)
Als erstes muß ich die Fock zum laufen bringen. Wenn man alleine auf dem Schiff ist und bei 5 Bft. Auf dem Vorschiff rum turnen muß weil sich die Fock weder ganz auf noch weg rollen lässt, dann ist das Mist und man bringt sich und andere in Gefahr.
Wenn da einer nen Tip für mich hätte wäre prima.
Die positiven Eindrücke überwiegen dennoch ganz erheblich.
Die Segel sind in prima Zustand.
Ich bin begeistert wie angenehm sich das Schiff segelt.
Kaum Ruderdruck, läuft wie an der Schnur gezogen. Reagiert auf kleinste Segelveränderungen und Ruderbewegungen. Feinfühlig aber nicht nervös.
Halt genau so wie ich mir ein Schiff in dieser Größe wünsche.
In Anbetracht dessen dass ich seit 11 Jahren an keiner Pinne mehr gesessen habe bin ich mit dem Schiff super klar gekommen.
So long,
Horst