Blasenbildung Unterwasserschiff

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Easydoro
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Blasenbildung Unterwasserschiff

Beitrag von Easydoro »

Hallo Dehlyaner,

wie jeder Neue habe ich schon über längere Zeit das Forum kreuz und quer durchforstet und sehr viele nützliche Tipps und Tricks durch Eure Beiträge erhalten. An dieser Stelle vielen Dank dafür.
Als Eigner einer Dehlya 22 Bj. 86 kenne ich mittlerweile jeden Quadratzentimeter an meinem Boot. ( Muss halt immer was gemacht werden)
Eine Schwächen scheint mir das Unterwasserschiff im Bereich des Wassertanks zu sein. Nach all den Diskussionen über das Für und Wieder bezüglich Wasserballast, komme ich für mich letztendlich zu dem Schluss, den Tank zu verschliessen.
Mein Unterwasserschiff wurde schon einmal komplett neu aufgebaut, doch tauchten die Bläschen 1 Jahr später wieder auf. Alle fehlerhaften Stellen befinden sich exakt im Bereich Wasserballasttank.
Da mein Segelrevier ein kleiner Binnensee ist, sehe ich dadurch auch keine Nachteile hinsichtlich Sicherheit und Segeleigenschaft. Küste würde ich allerdings ohne Ballast auch nicht segeln.
Wer steht also zur Zeit vor einer ähnlichen Entscheidung oder hat seinen Tank bereits verschlossen?

Über Rückmeldung hinsichtlich eurer Erfahrungen wäre ich dankbar.

Immer eine Handbreit

Easydoro

'
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Uwe
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Re: Blasenbildung Unterwasserschiff

Beitrag von Uwe »

Hallo,
meine Dehler 25 hatte das gleiche Problem.Habe mich mit Peter Wrede auf der Bootsausstellung in Hamburg damals darüber unterhalten.Hast Du VC 17 m ?

Wenn ja handelt es sich wahrscheinlich nicht um Osmose.Das Problem sind Feuchtigkeitseinschlüsse bei der Verarbeitung der verschiedenen Schichten.Du kannst es leicht erkennen, wenn unter der Blase wieder VC 17 zu erkennen ist.Bei Osmose stinkt es genauso, vom Laminat bzw der Matten sind die Borsten deutlich zu sehen.Laut Peter Wrede gibt es bei Dehler kein Osmoseproblem.Die Feuchtigkeitsmessungen (gerne von Werften gemacht) zeigen nach dem Winter ganz andere Werte an.

Grüße von der Arehucas

Uwe
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Detlev
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Re: Blasenbildung Unterwasserschiff

Beitrag von Detlev »

Hallo,

ich bin der gleichen Meinung, wie Uwe. Auch ich habe mich auf der Boot in Hamburg recht lange mit Peter Wrede unterhalten. Er hat sicher ein Interesse daran, Schiffe zu sanieren. Das hält ihn aber nicht davon ab, das Thema sehr realistisch zu beurteilen. Die Hauptausage war:
- Blasen bedeuten nicht zwangsläufig Osmose
- auch Schiffe ohne sichtbare Blasen können von Osmose befallen sein

Auf seiner Internetseite http://www.yachtlackierung.de/ wird auf das Thema Osmose sehr anschaulich eingegangen.
Außerdem steht jetzt in der YACHT 4/2010 (Seite 88-92) ein ausführlicher Artikel über dieses Thema.

Ich selbst mache mich mit diesem Thema nicht heiß. Meine DY25 ist inzwischen 21 Jahre alt. Da war genug Zeit für für eine "Infektion". Ein Vereinsfreund segelt eine Bavaria 820, die etwa genauso alt ist. Damit war er vor 2 Jahren in der Werft, um das Unterwasserschiff machen zu lassen. Es wurde alles runtergeschliffen und es gab nicht eine einzige Stelle am Rumpf, die Anlaß zur Sorge gegeben hätte. Anlaß für diese Aktion war damals auch nicht Osmoseverdacht, sondern die "Unsicherheit" darüber, was die Vorbesitzer in der Vergangenheit mit dem Unterwasserschiff gemacht (bzw. nicht gemacht) haben.
Somit bin ich sehr zuversichtlich, was das Thema Osmose in Zusammenhang mit den Dehlyas betrifft.

Goodewind Ahoi!

Detlev
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Easydoro
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Re: Blasenbildung Unterwasserschiff

Beitrag von Easydoro »

Hallo Uli, hallo Detlev,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung, das ist das schöne an diesem Forum, man steht nicht allein im Regen.
Auf meinem Unterwasserschiff war tatsächlich VC 17, dieses wurde jedoch durch das System von Höveling ersetzt. Dieses brachte jedoch auch nicht den gewünschten Erfolg.
Was mich also wirklich verunsichert, ist die Tatsache das die Flüssigkeit bisher noch geruchsneutal ist, die Blasenbildung jedoch auf den Wassertankbereich begrenzt ist.
Woher kommen also die Dinger?
Bin schon allen Hinweisen nachgegangen, komme aber bisher noch zu keinem genauen Ergebnis.
Da ich keine Lust habe, alle 2 Jahre das Unterwasserschiff komplett abzuschleifen, sehe ich eigentlich nur die Möglichkeit den Tank zu verschliessen.
Ich überlege dies erst mal probeweise für ein Jahr zu testen. (Verschliessen mit Krückenstopfen wie im Forum schon diskutiert).

Bin also immer noch schwankend.

Gruss Easydoro
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Detlev
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Re: Blasenbildung Unterwasserschiff

Beitrag von Detlev »

Hallo Easydoro,

was soll dieser Test über 1 Jahr bringen. Wie willst Du nach einem Jahr feststellen, ob der Tankverschluß etwas gebracht hat.
Ohne einen (kompletten) Neuaufbau des Anstrichsystems am Rumpf hast Du keinen "Startpunkt", aus dem heraus eine Beurteilung der Ergebnisse dann möglich wäre.
So bist Du dann im nächsten Jahr genauso schlau wie vorher ...

Wenn Du bisher keine Osmose hast, dann gibt es aus meiner Sicht auch keinen triftigen Grund, den Ballasttank zu verschließen.
Wenn Deine Blasen aus einer Unverträglichkeit der VC17m-Reste mit dem neuen System entstanden sind, dann ändert ein "trockener" Tank daran nichts.

Ich empfehle Dir zunächst mal einen Anruf bei der Hotline der Farbenhersteller. Damit (und mit Gesprächen auf den Bootsmessen) habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
International: http://www.yachtpaint.com/germany/default.asp Service-Nr.: 0800/1146837 (Mo-Fr: 08.00 - 16.30)
Höveling: http://www.hoeveling.de/ http://www.hoeveling.de/de.yacht/ansprechpartner.php

Lies in diesem Zusammenhang auch mal die Yachtartikel über Ballast, Kentersicherheit usw. auf der Startseite unseres Forums.
Man kann auf jeden Fall ohne den Wasserballast fahren, greift aber sehr in die Konstruktion des Bootes ein.

Goodewind Ahoi!

Detlev
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DEY674
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Re: Blasenbildung Unterwasserschiff

Beitrag von DEY674 »

Moin Easydoro,

auch ich würde sagen, Blasenbildung allein ist kein Indiz für Osmose.

Grundsätzlich bleibe ich beim Thema Wasserbalasttank - wie auch bei vielen anderen Themen - bei einer alter Weißheit: "Ändere nie etwas an der Konstruktion eines Schiffes - der Konstrukteur hat sich etwas dabei gedacht."

Und: Selbst wenn Du den Tank verschließt - die (ggf. vorhandene) Feuchtigkeit aus dem Laminat und dem Tank an sich bekommst Du so nicht raus. Bringt ergo nichts außer Sicherheitsrisiko und schlechte Segeleigenschaften. Ein möglicher Grund für Osmose kann auch - bei anderen Schiffstypen, wir haben ja keine Bilge - eindringende Feuchtigkeit aus der Bilge sein! Und wer spachtelt schon seine Bilge zu? <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_biggrin.gif" alt=":D" title="
Fair winds and happy sailing!
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Easydoro
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Re: Blasenbildung Unterwasserschiff

Beitrag von Easydoro »

Moin Dehlyaner

und entschuldige Uwe, daß ich dich bei meiner ersten Rückmeldung mit Uli verwechselt habe. Sorry. :oops:
Bei den Bedenken hinsichtlich der Unverträglichkeit von diversen Schichten verschiedener Antifoulingtypen, kann ich nur sagen, daß das alte System vor dem letzten Neuaufbau entfernt wurde.
Eine Ablösung aus diesem Grund schliesse ich eigentlich aus.
Werde aber bei der erneuten Bearbeitung erst mal den Rat von Tobias annehmen und das Unterwasserschiff mit Interstrip freilegen. Wenn dieses erfolgt ist mach ich mal Bilder und stell die ins Forum.
Vielleicht kann man was daraus schliessen.

Seglerische Grüsse aus Northeim

Easydoro

P.S. Falls es jemanden interessiert, im Mai findet bei uns auf dem Freizeitsee, direkt an der A 7 Abfahrt Northeim Nord, das BMW- Matchrace statt. Ist bestimmt eine Anreise wert!
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