mich würde mal interessieren, ob Eure Dehlyas schon lackiert wurden (Rumpf, Deck o. beides) oder noch
im Originalzustand sind (Gelcoatreparaturen erlaubt )
meine 25er ist noch im Urzustand. Das gilt auch für alle DY22 und DY25, die ich kenne (es sind eine ganze Menge in meinem Segelrevier). Meine Empfehlung: Lack wirklich erst dann, wenn es nicht mehr geht.
ich habe die Zierstreifen bei einem kleineren Bootsbetrieb in der PLZ Region "76706" komplett nachlackieren lassen. Da die Arbeit sehr schlampig und mit "Rotznasen" ausgeführt worden ist, musste von Seitens der Firma nochmals nachlackiert werden. Auch jetzt bin ich noch nicht zu 100% zufrieden, da die Gefahr besteht, dass der neue Lack leichter abplatzt. Hier im Forum müsstest Du zu dem Thema den ein oder anderen Beitrag finden. Bspw. schwören einige Forenmitglieder anstelle von neuer Farbe auf Klebefolien...Ausserdem gibt es die Diskussion der richtigen Lacke (ein oder zwei Komponenten Lacke...) Ich würde der Empfehlung von Detlev folgen und erst lackieren, wenn es anderes nicht mehr geht!
Da Du Dich nach Lackierungen im Bereich von "Deck und Rumpf" erkundigst, hier ein schönes Beispiel für eines gelungenen Refit einer Dehlya 25:
Danke für die Antworten.
Heißt eine Neulackierung gleichzeitig auch Wertverlust der Dehlya?
Würdet ihr auch eine lackierte Dehlya kaufen?
Einige Dehlyas haben im hinteren Bereich des Zierstreifens den "Dehlya 22" oder "Dehlya 25" Schriftzug. Gab es den mal serienmäßig oder ist dieser nachträglich aufgeklebt worden?
Deine Frage lässt sich nur schwer beantworten. Ich denke viele Käufer bevorzugen ein unlackiertes Boot. Allerdings wenn man sich das Refit Beispiel anschaut sieht man, dass man durchaus, wenn es gut aufwendig gemacht wurde, ein verbessertes Boot hat. Insofern warum sollte dies dann weniger Wert sein? Wie man sieht ist das Refit in 2008 durchgeführt worden. Ich habe das Boot vor ein paar Tagen gesehen (ich segele in diesem Revier) und es sieht tadellos aus. Die Frage zu den Aufklebern kann ich leider nicht beantworten. - Vielleicht weiss jemand anderes hierzu etwas?
für mich ist eine selbst ausgeführte Lackierung gegenüber dem Originalzustand ein Wertverlust. Ich würde auch keine lackierte DY kaufen, weil ich großen Wert darauf lege, den Zustand des Rumpf zu sehen. Vor der DY25 hatte ich einen 15er-JK. Ein baugleiches und ebenso altes Boot lag neben mir. Mein Boot war lackiert, das andere nicht. Ich hatte mein Boot lackiert gekauft und habe es dann in den 7 Jahren Besitz 2x nachlackiert. Das heißt auch anschleifen, Abkleben usw.
Noch etwas spricht gegen Lack. Du weißt nicht, ob der Voreigner mal irgendwo mit Silikon (an Stelle Sikaflex, Pantera ...) gearbeitet hat. Silikonreste sind nicht überlackierbar und sind auch nie vollständig erntfernbar. An diesen Stellen zieht sich der Lack dann zusammen (sieht aus wie eine mach innen gekehrte Puddingblase). Zusätzliche Lackschichten nützen dann auch nichts. Das ist jetzt meine eigene Erfahrung, bei der auch Nachschliff und jede Menge Acethon nicht halfen!
Das von Claus vorgestellte Beispiel mit einem fachgerecht ausgeführten Refit ist natürlich etwas anderes. Schön, daß der Eigner die Arbeiten auf der Homepage so anschaulich publiziert hat. Hier ist auch zu sehen, daß der Arbeitsaufwand enorm ist. Es gehen eine Menge Stunden und eine Menge teures Material in das Boot und man muß handwerklich für diese Arbeiten fit sein. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dieses Boot ist jetzt mit Sicherheit sein Geld wert, worum es dem Eigner aber vermutlich weniger ging.
Ein GFK-Boot kann man mit etwas Geschick sehr lange optisch attraktiv halten. Auch hier sollte man nicht übertreiben. Die Bearbeitung der Gelcoat jedes Jahr mit Rubbing macht mehr Schaden, als Nutzen. Man muß es auch nicht übertreiben. Wenn das Boot im Wasser ist, sind Schatten, die den Eigner an Land störten, nicht zu sehen. Auch Reparaturen sind viel besser ausführbar, wenn der Rumpf nicht lackiert wurde. Man sieht alles und kann den Zustand realistisch einschätzen. Eine Reparatur mit Harz und/oder Gelcoat kann man gut selbst ausführen.
Wenn es um den Zierstreifen am Rumpf und an der Kajüte geht, dann empfehle ich Folie. Das sollte dann auch ein Fachbetrieb machen und es sollte auf jeden Fall hochwertige Folie verwendet werden. Der Fachbetrieb macht Dir auch Logos, Bootsnamen, Registriernummer usw. und integriert auf Wunsch auch alles in die Streifen. In meinem Verein haben dies 2 DY25 getan. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für die Folie sind auch Rundungen der Unterlage kein Problem. Übergänge, Überlappungen usw. werden vor Ort geschnitten und sind hinterher kaum zu sehen. Für die Signets reicht dem Fachbetrieb oft auch ein Foto als Vorlage.
Du hast Deine DY22 ja erst ein paar Tage. Nutze die viel zu kurze Zeit bis zum Herbst erstmal, um mit dem Schiff zu segeln, Dich/Euch darauf zu erholen und das Schiff richtig kennenzulernen. Rede mit anderen Bootseignern, frag ihnen "Löcher in den Bauch" und schau Dir deren Boote an. Du wirst immer bereitwillig Auskunft erhalten.
Ganz wichtig - fang nicht zu viele Baustellen an! Man schafft immer nur die Hälfte von dem, was man sich für den Winter vorgenommen hat (... bei mir ist es oft noch viel weniger!). Nichts ist schlimmer, als im Frühjahr noch an Land zu stehen, während die anderen Boote bereits im Wasser sind.
Ein Tip: Leg Dir ein Notizbuch auf Dein Boot, in dem Du alles notierst, was Dir rund ums Boot gerade einfält. Lose Zettel kommen weg, das Buch nicht (jedenfalls nicht so einfach ...). Es ist auch keine Schande, dort zu notieren, wo die Wanten angeschlagen sind, wie die Falle geführt werden, wie lang die Festmacherleinen im Herbst gebunden waren usw. Im Frühjahr ist es toll, schnell mal nachschauen zu können.
In dieses Buch schreibe ich auch wichtige Maße, Schaltskizzen und notiere mir Dinge, die mal gemacht werden müßten oder müssen. Das hat sich sehr bewährt. Die wichtigen Infos übertrage ich natürlich auch "ins Reine" und habe sie zu Hause.
Ich wünsche Dir eine tolle erste Saison mit Deiner 22er!
Es ist ein sehr großer Unterschied, ob ein Boot fachgerecht (und hier meine ich wirklich fachgerecht !) mit einem 2K Lack lackiert wurde oder ob da jemand im Extremfall mit der Rolle eine "dicke weiche Orangenhaut" mit Läufern produziert hat.
Auch ist es ein Unterschied ob Deck oder Rumpf lackiert wurden. Beim Rumpf sehe ich weniger Probleme als beim Deck. Das hängt damit zusammen, dass gerade auf den geriffelten Oberflächen (bei den Dehlyas rund um den Mast) die Lacke oft nicht richtig haften, da die Vertiefungen nicht richtig gesäubert und angeschliffen werden können.
Wartet mal ab, bis die Dehlyas 30 Jahre und älter sind, dann wird man immer mehr lackierte Schiffe sehen, da das Gelcoat mit der Zeit ausbleicht, auskreidet oder eben viele Gebrauchsspuren aufweist.
Von Klebefolien als Zierstreifen halte ich überhaupt nichts, da Folien durch die UV Strahlung immer schrumpfen und dann mit der Zeit einreißen und auch Falten bekommen können. Schaut Euch z.B. mal die Variantas aus dem 80er Jahren an. Die hatten am Decksaufbau braune/schwarze Klebefolien. Heute versuchen viele Besitzer diese Folien irgendwie wieder abzubekommen, da diese oft sehr scheußlich geworden sind.
Hier stellt sich außerdem die Frage, wie eigentlich Gebrauchsspuren an diesen Folien sauber ausgebessert werden können?
Was den Wert eines lackierten Schiffes angeht, denke ich folgendes:
Ein Schiff, dass fachgerecht (!) lackiert wurde und technisch wie auch optisch in einem guten Zustand ist, wird immer einen guten Preis erzielen. Bei älteren Schiffen werden die gut lackierten sogar einen höheren Preis erziehlen.
Zum Dehlya - Aufkleber:
Weiß jemand, wo es den original Dehlya 25 Schriftzug gibt?
Detlev hat eigentlich alles geschrieben, was zu dem Thema zu sagen ist. Vielleicht noch ergänzend eine Anmerkung von mir: In das Vordeck meiner Ex-505er wurden im Winterlager zwei Löscher reingeschlagen. Ich habe mit viel Liebe und Geduld das Laminat repariert und wollte dann die reparierten Stellen mit Farbangleich lackieren. Einerseits war das nicht hinzubekommen, ohne dass es aufgefallen wäre, andererseits haben die lackierten Stellen natürlich viel besser ausgesehen als der Rest vom Boot. Ich habe mich dann dafür entschieden, das Boot von einem Fachbetrieb komplett mit Perfection lackieren zu lassen. Das Ergebnis ist erste Sahne geworden. Ich sehe die 505er jede Saison bei einer Regatta an unserem See und das Erscheinungsbild ist nach wie vor sehr gut. In der Summe hat sich die Lackierung damit rentiert, aber sie hatte auch ihren Preis. Wenn eine Lackierung professionell und mit gutem Lack erfolgt, ist das sicher wertsteigernd, wenn sie amateurhaft und mit schlechtem Lack durchgeführt wird, mit Sicherheit wertmindernd.
Hallo Berti,
nun melde ich mich doch noch zu Wort. Ich habe mir voriges Jahr eine "Dehlya 22" zugelegt. Sie hatte häßliche rotbraune Streifen und das gleiche um die Fenster herum. Das war das Einzigste was mir nicht gefallen hat. Aber wenn man gebraucht kauft muß man halt Abstriche machen. Man kann sich ja dann alles so gestalten wie man es möchte. Auf Detlev Rat hin, habe ich mir von einer Firma alles Rote mit blau bekleben lassen. Es sieht topp aus und fand schon viele Bewunderer. Wenn ich es hinkriege , stelle ich mal ein paar Fotos rein. Mal sehen. Last euch überraschen.