Probleme mit Tiefgang - Klappruder oder Festruder kürzen?

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Ventix
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Re: Probleme mit Tiefgang - Klappruder oder Festruder kürzen?

Beitrag von Ventix »

Leichtwind2 hat geschrieben:das Klapruder ist ja schnell anzuheben, aber der Hubkiel reicht eigentlich noch tiefer.
Hast Du dafür eine Lösung?
Jau,
kurbeln, kurbeln und nochmals kurbeln :lol: :lol: :lol:

Aber im Ernst, hier noch eine kleine Anmerkung zum Klappruder und Tiefgang:
Ich segel mein Boot auch auf dem Steinhuder Meer. Dabei hatte ich den Kiel in der Letzten Saison so weit runtergekurbelt, das ich etwa 80 cm Tiefgang hatte. Kiel und Klappruder haben so in etwa den gleichen Tiefgang.
Das Segeln ging so recht leidlich, wobei man natürlich deutlich merkt, dass der Lateraldruckpunkt nicht optimal ist - das Boot ist stark luvgierig.
Wichtig beim Segeln mit dem Klappruder ist, dass dieses vollständig !!! nach unten geklappt und mit dem Niederholer festgesetzt wird. Sobald das Ruderblatt nur ein wenig nach hinten klappt, stimmt die Ruderballance nicht mehr und der Ruderdruck wird sehr stark! Das Boot ist dann bei starken Böen nur noch sehr schlecht zu steuern.

Grüße
Ventix
Beste Grüße

Ventix
Balou
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Re: Probleme mit Tiefgang - Klappruder oder Festruder kürzen?

Beitrag von Balou »

Klar habe ich dafür eine Lösung. Früher Reffen und den Kiel nur halb ausfahren. Das das mit der Dehlya25 ein Kompromiss auf dem Steinhuder werden wird war mir klar, aber ich bin kein Regattasegler und möchte mit dem Boot auch auf anderen Revieren Segeln. Kann mir übrigens jemand aus dem Forum sagen, wieviele Umdrehen es sind von "voll eingefahren" bis "voll ausgefahren". Ich habe da bisher eine Zahl von 200 im Kopf. Kann das passen?
Zuletzt geändert von Balou am Sonntag 16. Januar 2011, 12:51, insgesamt 2-mal geändert.
Werner
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Re: Probleme mit Tiefgang - Klappruder oder Festruder kürzen?

Beitrag von Werner »

Hallo liebe Dehlyaner,

wie die Meisten ja mitbekommen haben, habe ich auf meiner Dehler22 das ehemalige Festruder von Strickis Dehlya22 in Betrieb. Das Ruderblatt ist ca. 5cm länger (tiefer) als das Original-Ruder bei der D22. Die hierdurch (eigentlich nur gering) vergößerte Ruderfläche macht sich in der Kursstabilität deutlich bemerkbar. Die Luv-Gierigkeit ist wesentlich geringer geworden, was auch von Segelkameraden mit D22 mit Original-Ruder verblüfft bestätigt wird. Die Aussagen von Ventix sind somit voll zu bestätigen. Ein teilweise abgeklapptes Klappruder kann nicht das "Gelbe vom Ei" sein.

Gruß
Werner
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Detlev
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Re: Probleme mit Tiefgang - Klappruder oder Festruder kürzen?

Beitrag von Detlev »

Hallo,

nun will ich mich doch noch mal zu Wort melden. Ich segle mit meiner 25 immer mit "vollem" Ruder. Wenn es mal flach wird, dann löst die Niederhalterklemme und das Ruder kommt hoch. Wenn die Tiefe wieder OK ist, ziehe ich mit dem Niederhalter (5 mm Dynema) das Ruder wieder in die Normallage und klemme den Niederhalter in die dafür montierte Klemme. Den Wiederstand dieser Klemme habe ich so eingestellt, daß sie sicher öffnet, wenn das Ruder aufsetzt, bei normaler Fahrt aber ebenso sicher hält. Wenn ich den Niederhalter versehentlich mal nicht ganz durchsetze (oder wenn sich ein Zweig im Spalt des Ruders verklemmt hat), dann merkt man das sofort. Es gibt enormen Ruderdruck und das Boot läuft schlechter.

Was ich damit sagen will: Wenn ich "richtig" segeln will, dann ist das Ruder unten. Wenn das Wasser zu flach ist, dann kann ich (mit der DY25) sowieso nicht vernünftig segeln. Das Problem mit dem Ruderblatt bestünde bei einem sehr flachen Segelrevier aber auch mit einem Jollenkreuzer .... Hier ist es nur mit dem Schwert sehr viel einfacher, als mit unserem Kiel.

Vorsicht ist bei Rückwärtsfahrt geboten!!! Hier muß bei flachem Gewässer unbedingt sehr langsam und im Zweifelsfall mit aufgezogenem Ruder gefahren werden. Wer das mißachtet, riskiert schweren Schaden am Ruder und (im Extremfall) auch am Boot.

Nach nunmehr 6 tollen Sommern mit meiner 25er bin ich mit dem Klappruder hochzufrieden. Es ist ein toller Kompromiss, wenn man im Binnenrevier zu Hause ist und nicht immer 2 Meter Wasser unterm Kiel hat. Die DY25 läßt sich auch solo sehr gut beherrschen, segelt (auch mit dem Klappruder) toll und bietet gegenüber einem Jollenkreuzer viel Komfort und Sicherheit.
Meine Empfehlung geht also in diesem Fall ohne Einschränkung zum Klappruder. Ein "gekürztes" Festruder kann demgegenüber nur Nachteile bringen. Das "Hochziehen" eines Festruders (analog KAT) halte ich für nicht praktikabel. Bei Grundberührung gingen auch alle Kräfte voll ins Schiff.

Sehr hilfreich ist auch, wenn man den Kiel nicht mit der Hand kurbeln muß. Bei der DY25 (Balou hatte danach gefragt) sind das ja immerhin 240 Umdrehungen.

Wenn ich also mein Schiff im Steinhuder Meer liegen hätte (wo es vorher lag), dann hätte ich dort auch unbedingt ein Klappruder.

Goodewind Ahoi!

Detlev
... der Weg ist das Ziel!
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Ventix
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Re: Probleme mit Tiefgang - Klappruder oder Festruder kürzen?

Beitrag von Ventix »

Ja, das Segeln mit einer DY 25 auf dem Steinhuder Meer kann wirklich nur ein Kompromiss sein.
Eigentlich sind alle Kleinkreuzer mit einem Tiefgang von mehr als 70-80 cm zu groß für diesen See und ich würde niemanden empfehlen, sich eine Dehlya nur fürs Steinhuder Meer zu kaufen.
Aber wie gesagt, mit ca. 80 cm Tiefgang geht das Segeln dort so recht leidlich, die volle Höhe kann die Dehlya mit halben Tiefgang nicht laufen, der Lateraldruckpunkt ist nicht optimal und man muss den Segeldruckpunkt durch frühzeitiges Reffen diesem anpassen.
Natürlich kann man mit 80 cm Tiefgang nicht jede Ecke des Sees anlaufen, aber auf welchem Binnengewässer kann man das schon? In der letzten Saison musste ich nicht einmal (außer bei der Fahrt zum Kran) das Klappruder bzw. den Kiel hochziehen.
Aber da haben wir auf dem Steinhuder Meer auch einen kleinen Vorteil <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_smile.gif" alt=":)" title="L
Beste Grüße

Ventix
bschlag
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Re: Probleme mit Tiefgang - Klappruder oder Festruder kürzen?

Beitrag von bschlag »

Hallo Suhail,

dein Angebot ist zwar vom Januar, aber vieleicht ist es ja noch da und könnte abgeholt werden. Wäre nett, wenn du mir eine Rückantwort unter b.schlag@arcor.de senden würdest.

Bernhard
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