Re: Scheuerleiste: Wie demontieren?
Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 21:55
Nun mache ich diese alte Diskussion noch einmal auf, um die nächsten Überraschungen meiner Dehlya-Sanierung zu beschreiben. An der von mir im Dezember gekauften 25er (Baujahr 1988) steht die Scheuerleiste auf der Backbordseite in Höhe des Fensters auf etwa einem halben Meter Länge ca. 1 cm vom Bootskörper ab. In diesem Bereich hat die Aluschiene Spannung, so dass es die Schrauben aus dem Bootskörper gezogen hat.
Ich habe zunächst von Achtern den alten PVC-Streifen aus der Profilschiene entfernt. Weil das Ding knochenhart ist, habe ich mir (Achtung! Mein erster Tipp als Forums-Neuling
) einen 500-Watt-Lichtstrahler auf Stativ zu Hilfe geholt, der in unserer Bootshalle stand. Zehn Zentimeter an die Bordwand gestellt, wirft das Ding so viel Hitze, dass der alte PVC-Streifen binnen Sekunden kuschlig weich wird und sich problemlos aus dem Aluprofil ziehen lässt!
Was sich ich jetzt offenbarte, war eine echte Überraschung: Die ca. 14mm langen Holzschrauben, die es herausgezogen hatte, steckten in durchgehenden Löchern. Die fest sitzenden Schrauben davor, also Richtung Bug, waren hingegen keine Holzschrauben, sondern normale Schlitzschrauben, die im Bootsinneren von Muttern gehalten wurden, die wiederum mit einer Art gelb-grünlichem Kunststoff überzogen waren – vermutlich der Dehlya-Orginalzustand.
Ein ähnliches Bild auf der Steuerbordseite: Bis zum Übergang Salon/Cockpit war die Stoßleiste mit Schrauben und Muttern befestigt. Dahinter waren einfach nur Holzschrauben ins GfK gedreht, deren Spitzen beim Blick in die seitlichen Bilgen zu sehen waren.
Die nächste Überraschung: Beim vorsichtigen Entfernen der alten Sikaflex (?)-Schicht unter der Aluleiste wurde eine ins GfK gefräste, ca. 3 mm breite Nut sichtbar, die ebenfalls mit diesem Sikaflex-artigen Zeugs verfüllt war. Sieht auch aus wie Dehlya-Originalzustand. Ich habe diese Nut dann nicht weiter ausgepopelt, weil mir das GfK darunter sehr dünn scheint. Kann mir jemand sagen, welchen Sinn diese Nut erfüllt und ob der Wechsel von Schraubverbindung mit Mutter zu nach Achtern eingedrehten Holzschrauben (die hinteren 22 Stück) Original ist oder Bastlerhandwerk eines Vorbesitzers?
Da die Spannung aus der Aluprofilschiene m. E. nicht mit den Schraubverbindungen heraus zu bekommen ist, es folglich immer wieder passieren kann, dass es Schrauben heraus zieht, habe ich die Leiste in Höhe der Absprengung mit dem Trennschleifer geteilt und dann einen Mini-Spalt zwischen beide Teilleisten geschliffen. So kann die Leiste jetzt bei Temperaturunterschieden frei „arbeiten“ – ähnlich wie im Brückenbau, wo es auch solche Toleranzspalten gibt. Die PVC-Einlage bleibt an der Stelle hingegen geschlossen, damit dürfte es optisch kaum auffallen.
Gruß
Alex
Ich habe zunächst von Achtern den alten PVC-Streifen aus der Profilschiene entfernt. Weil das Ding knochenhart ist, habe ich mir (Achtung! Mein erster Tipp als Forums-Neuling



Was sich ich jetzt offenbarte, war eine echte Überraschung: Die ca. 14mm langen Holzschrauben, die es herausgezogen hatte, steckten in durchgehenden Löchern. Die fest sitzenden Schrauben davor, also Richtung Bug, waren hingegen keine Holzschrauben, sondern normale Schlitzschrauben, die im Bootsinneren von Muttern gehalten wurden, die wiederum mit einer Art gelb-grünlichem Kunststoff überzogen waren – vermutlich der Dehlya-Orginalzustand.
Ein ähnliches Bild auf der Steuerbordseite: Bis zum Übergang Salon/Cockpit war die Stoßleiste mit Schrauben und Muttern befestigt. Dahinter waren einfach nur Holzschrauben ins GfK gedreht, deren Spitzen beim Blick in die seitlichen Bilgen zu sehen waren.
Die nächste Überraschung: Beim vorsichtigen Entfernen der alten Sikaflex (?)-Schicht unter der Aluleiste wurde eine ins GfK gefräste, ca. 3 mm breite Nut sichtbar, die ebenfalls mit diesem Sikaflex-artigen Zeugs verfüllt war. Sieht auch aus wie Dehlya-Originalzustand. Ich habe diese Nut dann nicht weiter ausgepopelt, weil mir das GfK darunter sehr dünn scheint. Kann mir jemand sagen, welchen Sinn diese Nut erfüllt und ob der Wechsel von Schraubverbindung mit Mutter zu nach Achtern eingedrehten Holzschrauben (die hinteren 22 Stück) Original ist oder Bastlerhandwerk eines Vorbesitzers?
Da die Spannung aus der Aluprofilschiene m. E. nicht mit den Schraubverbindungen heraus zu bekommen ist, es folglich immer wieder passieren kann, dass es Schrauben heraus zieht, habe ich die Leiste in Höhe der Absprengung mit dem Trennschleifer geteilt und dann einen Mini-Spalt zwischen beide Teilleisten geschliffen. So kann die Leiste jetzt bei Temperaturunterschieden frei „arbeiten“ – ähnlich wie im Brückenbau, wo es auch solche Toleranzspalten gibt. Die PVC-Einlage bleibt an der Stelle hingegen geschlossen, damit dürfte es optisch kaum auffallen.
Gruß
Alex