kabel69 hat geschrieben:Hallo Peter,
kannst du ein paar Bilder von deiner Sanierung vorher/nachher einstellen? Muss ja schon schlimm ausgesehen haben, wenn du sogar schon einige "Löcher" hattest. Wenn der Vorgänger das Gelcoat runtergezogen hat, kann ich das sogar nachvollziehen. Wie hast du den Rumpf vor der Sanierung trocken werden lassen?
Grüße, Gerald
Hallo Gerald,
niemand kann nachvollziehen warum meine Vorgänger das Gelcoat abschälten, mit einem Gelcoat-Hobel. Das Laminat ist in Ordnung, ich selbst hatte keine Löcher im Rumpf, nur eins für ein altes Summlog. Aber das ist jetzt Geschichte.
Mein Kreuz ist, daß die Pappenheimer das Epoxy nicht sachgerecht auftrugen, denn es war denen wohl zu mühsam. Bzw. sie glaubten der blöden Propaganda und den Beipack-Waschzetteln das mal eben in Eigenregie durchführen zu können.
Als Resultat durfte/konnte ich den Mist nach 10 Jahren mit dem Spachtel fladenweise abpellen.
Fotos habe ich nicht, ich hatte andere und reale Probleme.
Die können nie die Haltungsschäden und Wochen unter dem Schiff dokumentieren.
Das vernünftige Ausschleifen war das Gros der wochenlangen Arbeit, aber sinniges Spachteln ist auch nicht ohne Tücken. Denn es soll kein Spachtelbomber werden.
Osmosesanierung (Nicht empfehlenswert das selbst durchzuführen)
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Verbrauch für eine Schicht auf 10#m UW-Schiff tatsächlich verbraucht
1kg Epoxy für 100µ Auftrag bei 10#m
1) Epiglass HT fast 0,27 l (x3 Schichten mit Mohairrolle)
2) Unterwasser-Spachtel 3,5kg (2x Spachteln, denn es war nix mehr ebenmäßig)
3) Gelshield Plus 0,78 l (x14 Schichten mit Mohairrolle, Überstreichintervall max. 48 h)
4) Gelshield 200 0,45 l (x4 Schichten mit Nadelfilzrolle, ohne Silikon geklebten Schaumstoff. Eine Rolle löst sich nach ca. 10#m auf. Überstereichintervall max. 6 Monate)
5) Tempern in einem selbst erstellten Zelt
6) Der Wasserpaß sollte nicht vergessen werden (Perfection)
Dazu International (eine Variante der Osmosesanierung)
Zitat
- Komplette Fläche mit zwei Lagen Epiglass streichen.
- Nach dem Aushärten, gründlich mit lauwarmen Wasser und eine Scotch- Brite- Schwamm abwaschen.
- Epiglass mit einem 80- 120er Korn matt Schleifen.
- Unebenheiten mit einem Epoxidharzspachtel spachteln.
- Spachtel nach dem Aushärten verschleifen.
- Oberfläche gründlich reinigen.
- Auf der gesamten Fläche 6-7 Schichten Gelshield 200 auftragen.
- Im Unterwasserschiffbereich das von Ihnen gewählte AF auftragen.
- Wasserpass: Oberfläche mit einem 180er Korn matt schleifen.
- Zwei Lagen Perfection Vorstreichfarbe. Anschließend mit einem 320- 400 er Korn matt schleifen.
- Zum Schluss 2- 3 Lagen Perfection Endlack auftragen.
Die Verwendung von Gelshield Plus ist in diesem Aufbau nicht notwendig, da Sie das offene Laminat mit dem lösemittelfreien Epiglass versiegeln.
Zitat Ende
Osmoseschutz
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Ich empfehle derzeit, wenn erste Osmoseanzeichen auftreten:
Die wenigen Stinke-Blasen öffnen, den Rumpf und gereinigten Wasserballast über Winter austrocknen lassen.
Rumpffeuchte messen lassen. (Mir half bspw. kostenlos der Geschäftsführer der Yachtwerft Glückstadt, sein Preisangebot von 4TEuro hätte ich besser sofort annehmen sollen <stöhn>)
Wasserballast im Frühjahr schließen und 4 Wochen bis zum ersten Epoxyauftrag das Polyester ausdunsten lassen, Blasenlöcher im Gelcoat spachteln.
1) Epiglass
2) Gelshield 200 als Epoxyprimer zum Antifouling (4 Anstriche)
3) Antifouling (Ich nehme Hartantifouling, liege im Tidenbereich)
Frisch auftretende Osmose (vorigen Herbst begann es mit noch wenigen Blasen) sah ich neulich am einer Biga-Yacht. Die ist älter als Eure Dehlyas.
Das Bootsalter schützt nicht wirklich. Ich bin davon überzeugt: Jedes Polyesterschiff hat Osmose, nur unterschiedlich stark ausgeprägt.
Nach Aussage der Yachtwerft Glückstadt: Osmosesanierung 8T Euro, der Rumpf ist jetzt im zweiten Osmose-Herbst zu großflächig betroffen.
Mehr als 5 jahre warten macht die Sanierung teurer oder ca. 20 Jahre warten reicht bis zur Entsorgung.
Peter