Sanierung Heckklappe / Austausch Kammklemme
Verfasst: Samstag 11. Januar 2014, 10:28
Hallo zusammen,
vorab: eigentlich wollte ich nur "kurz" die serienmäßige Kammklemme für die Talje am Motorschlitten durch eine Curryklemme ersetzen, doch daraus wurde eine Sanierung aller Bohrungen an der Heckklappe. Hier ein kurzer Bericht:
Auf der Innenseite der Heckklappe befinden sich 6 Hutmuttern an den Schrauben zu den Schienen. Alle anderen Beschläge sind mit selbstsichernden Muttern verschraubt. Da ich den Austausch der Klemme im heimischen Keller vornehmen wollte, hatte ich eh im Sinn, die Heckklappe zu demontieren (Schienen ab). Die erste Hutmutter (eine der oberen) war "relativ locker" für alle anderen gilt eher "handfest" - was mich sehr überraschte
. Nachdem ich alle 6 Muttern gelöst hatte, konnte ich die Heckklappe abnehmen:
Dehler hat an meinem Schiff keinerlei Dichtung unter der Schiene vorgesehen (Matschband o.ä.), lediglich "einen Hauch" graues Sika konnte ich erkennen. Insgesamt 4 von 6 Bohrungen waren hinsichtlich dem Balsaholzkern der Kalppe noch "akzeptabel". Das Balsaholz im Bereich der unteren Bohrungen war hingegen "verschwunden"
. Gleiches gilt auch für die Schraubenlöcher am doppelten Umlenkblock. Die Heckklappe fand daraufhin erstmal eine Woche lang ein warmes Plätzchen an der Heizung. Anschließend konnte das vergammelte, aber trockene Balsaholz rausgeprokelt werden:
Dann Bohrungen aussaugen, einseitig mit Klebeband abkleben und mit Epoxy auffüllen. Ich habe dazu Spritze und Nadel verwendet, um möglichst viel Epoxy mit der Nadel in das Balsaholz zu injizieren. Mit einer zweiten Spritze konnte ich dann die Bohrungen auffüllen:
Anschließend verschließe ich die Klebestelle mit einem Streifen Tesa, so habe ich einen schönen glatten Abscluss der Reparaturstelle. Das Tesa nicht ganz andrücken, sodass der Kleber noch "ausgasen" kann.
Anschließend durch das Epoxy die neuen Bohrungen bohren und alles montieren. Im Grunde ist eine Dichtung (Matschband) oder Sika etc. jetzt nicht mehr nötig...
Hier noch ein paar Tipps:
1) Ich habe viel Zeit für die Reparatur eingeplant - Ihr solltet mehr Zeit einplanen!
2) Epoxy durch eine Nadel zu drücken ist, wenn man hochkonzentriert an der Arbeit sitzt relativ "schwer". Daher habe ich eine große Spritze genommen mit angeschraubter Nadel. Diese kann man gut in der Hand halten und mit dem Daumen drücken ohne, dass man die Nadel abdrückt
.
3) Das Epoxy sehr langsam in den Schaft der Bohrung einfüllen. Ich hatte leider zwei Bohrungen mit Lufteinschluss und musste die ganze Operation von der anderen Seite ein zweites Mal ausführen - nicht schlimm aber kostet Zeit
.
4) Als Unterlage dient ein altes Handtuch. ihr solltet VORHER abklären, welches Handtuch "alt" ist !!!
Wenn alles fertig ist, gibt es ggf. noch ein Update dieses Beitrages
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vorab: eigentlich wollte ich nur "kurz" die serienmäßige Kammklemme für die Talje am Motorschlitten durch eine Curryklemme ersetzen, doch daraus wurde eine Sanierung aller Bohrungen an der Heckklappe. Hier ein kurzer Bericht:
Auf der Innenseite der Heckklappe befinden sich 6 Hutmuttern an den Schrauben zu den Schienen. Alle anderen Beschläge sind mit selbstsichernden Muttern verschraubt. Da ich den Austausch der Klemme im heimischen Keller vornehmen wollte, hatte ich eh im Sinn, die Heckklappe zu demontieren (Schienen ab). Die erste Hutmutter (eine der oberen) war "relativ locker" für alle anderen gilt eher "handfest" - was mich sehr überraschte
Dehler hat an meinem Schiff keinerlei Dichtung unter der Schiene vorgesehen (Matschband o.ä.), lediglich "einen Hauch" graues Sika konnte ich erkennen. Insgesamt 4 von 6 Bohrungen waren hinsichtlich dem Balsaholzkern der Kalppe noch "akzeptabel". Das Balsaholz im Bereich der unteren Bohrungen war hingegen "verschwunden"
Dann Bohrungen aussaugen, einseitig mit Klebeband abkleben und mit Epoxy auffüllen. Ich habe dazu Spritze und Nadel verwendet, um möglichst viel Epoxy mit der Nadel in das Balsaholz zu injizieren. Mit einer zweiten Spritze konnte ich dann die Bohrungen auffüllen:
Anschließend verschließe ich die Klebestelle mit einem Streifen Tesa, so habe ich einen schönen glatten Abscluss der Reparaturstelle. Das Tesa nicht ganz andrücken, sodass der Kleber noch "ausgasen" kann.
Anschließend durch das Epoxy die neuen Bohrungen bohren und alles montieren. Im Grunde ist eine Dichtung (Matschband) oder Sika etc. jetzt nicht mehr nötig...
Hier noch ein paar Tipps:
1) Ich habe viel Zeit für die Reparatur eingeplant - Ihr solltet mehr Zeit einplanen!
2) Epoxy durch eine Nadel zu drücken ist, wenn man hochkonzentriert an der Arbeit sitzt relativ "schwer". Daher habe ich eine große Spritze genommen mit angeschraubter Nadel. Diese kann man gut in der Hand halten und mit dem Daumen drücken ohne, dass man die Nadel abdrückt
3) Das Epoxy sehr langsam in den Schaft der Bohrung einfüllen. Ich hatte leider zwei Bohrungen mit Lufteinschluss und musste die ganze Operation von der anderen Seite ein zweites Mal ausführen - nicht schlimm aber kostet Zeit
4) Als Unterlage dient ein altes Handtuch. ihr solltet VORHER abklären, welches Handtuch "alt" ist !!!
Wenn alles fertig ist, gibt es ggf. noch ein Update dieses Beitrages