Ist das Osmose???

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sailor
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von sailor »

Hallo Martin,
so kannst Du nicht feststellen ob es Osmose ist.
Es können auch Wasserblasen im Antifouling sein die unbedenklich sind.
Osmose kannst Du nur feststellen wenn das Boot an Land steht , das Unterwasserschiff
trocken ist und Blasen sichtbar und fühlbar sind.
Diese Blasen aufstechen und prüfen ob sich eine Flüssigkeit darin befindet.
Wenn eine festgestellte Flüssigkeit sauer riecht kannst Du davon ausgehen dass es Osmose ist.

Gruß
sailor
Vicent
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Vicent »

Ja,Ist das Osmose. Es ist nicht seriös.
Mein DEHLYA hatte die gleichen. Jedes Jahr entferne
die Bläschen größer und mit Epoxydharz fullen.

Grüße. Sorry für mein schlechtes Deutsch <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_smile.gif" alt=":)" title="L
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Dödel
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Dödel »

Vicent hat geschrieben:Ja,Ist das Osmose. Es ist nicht seriös.
Mein DEHLYA hatte die gleichen. Jedes Jahr entferne
die Bläschen größer und mit Epoxydharz fullen
Ja Vicent,

das ist nicht kritisch, es wird aber auch nicht besser, sondern zunehmend schlechter.
GFK wird mir der Zeit weicher, und mit Wasser noch weicher.

Dann passiert es zunehmend leichter, daß sich Wanten nicht mehr vernünftig spannen lassen oder der Salonboden Risse durch zu viel Rumpfelastizität bekommt. Bei Welle ist dann die DY zunehmend schwer am "keuchen", aus der Ballasttankentlüftung heraus.


Peter
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Detlev
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Detlev »

Hallo,

in der aktuellen Ausgabe der Yacht (18/2011) findet man auch einen Artikel zum Thema Osmose.
http://www.yacht.de/service/heft_info/o ... 63711.html

Goodewind Ahoi!

Detlev
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Rumpel
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Rumpel »

Moin,

ich hatte mein Schiff letztens zum Sommerurlaub aus dem Wasser und am Kran hängen.
Der erste Blick galt dem UW-Schiff - oh Schreck, tatsächlich vereinzelte Wölbungen, ca. 1Cent im Durchmesser groß.
Ok, mach ich mal ein paar Bilder wenn ich das Schiff von unten gekärchert habe; und siehe da: ca 45min nachdem das Schiff aus dem Wasser war, war keine "Blase" mehr zu sehen :?:
Verschwinden die Osmosebläschen wirklich so schnell, oder bin ich da einer Täuschung aufgesessen?
Gruß
Martin
viele Grüße
Martin

Leben und leben lassen <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_smile.gif" alt=":-)" title="L
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Detlev
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Detlev »

Hallo Martin,

Osmoseblasen gehen nicht von alleine weg. Ich vermute, Du hattest Ablösungen der obersten Schicht des Antifouling oder irgenwelchen Bewuchs.
Schau mal hier: http://www.yachtlackierung.de/ und dann http://www.yachtlackierung.de/osmose/os/

Goodewind Ahoi!

Detlev
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sailor
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von sailor »

Hallo Martin,
um sicher zu gehen ob es Osmose ist hilft nur,
wie ich weiter oben schon geschrieben habe,
die Blasen aufstechen und an der austretenden
Flüssigkeit (wenn eine austritt) riechen.
Wenn die Flüssigkeit sauer riecht ist es Osmose.
Wenn die Blasen zurückgehen ist wie es Detlev
richtig beschrieben hat ist Wasser irgendwie
unters Antfouling gekommen ist.

Gruß
sailor
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Dödel
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Dödel »

So, ich habs jetzt (fast, der Wasserpaß ist noch zu machen) hinter mir.
Fazit: Nur wer eine bärenkräftigen und gesunden Körper und viel Zeit hat sollte sich eine Osmosesanierung zumuten. Ich gehe jetzt erst mal am Stock.

Schlimm ist das Zwischenschleifen, es fällt bei jedem Werkstoff- bzw. Materialwechsel an.
Nie sollte man unterschiedliche Epoxide naß in naß verarbeiten, davon wurde mir dringend abgeraten, selbst wenn ein Beipackzettel dies suggerieren sollte.

Besonders schlimm ist es bei unebenem Untergrund, wenn die mit der Maschine geschliffene Fläche im Gegenlicht wie ein Sternenhimmel glitzert (Erstauftrag drei Schichten Epiglas bzw. System West aufs blanke GFK). Die Glitzerstellen müssen ausnahmslos per Hand ausgeschliffen werden, eine Maschine kommt nicht in die kleinen Dellen rein. Das nimmt Stunden für jeden einzelnen Quadratmeter in Anspruch.

Mein Tip, wenn es sich irgendwie einrichten läßt:
Macht nur eine Osmosevorsorge aufs ebenmäßige Gelcoat, erhaltet das Original-Gelcoat so lange es irgendwie geht. Ihr erspart Euch damit einen riesigen Haufen Ärger eine unglaubliche Anzahl an Beulen und Dellen per Hand auszuschleifen und mit einem Schleifbrett manuell zu schlichten.

- Epoxide ohne Lösemittel sind spröde wie Gelcoat bspw. Epiglas oder Gelshield Plus (Gelcoatersatz)
- Epoxide mit Lösemittel sind relativ flexibel (verdeckt und verssiegelt spätere Cracks im Gelshield Plus)
bspw. Gelshield 200 (Epoxyprimer auf Gelshield Plus, vor dem Antifoulingauftrag)

Bei mir ließ sich der Aufwand leider nicht vermeiden. Vom Vorgänger wurde das Gelcoat bereits vor 10 Jahren abgetragen (ich denke unnötigerweise) und das alte Epoxy als Krönung fehlerhaft aufgetragen und blätterte ab.


Peter
Zuletzt geändert von Dödel am Montag 19. September 2011, 22:44, insgesamt 3-mal geändert.
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Ventix
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Ventix »

Hallo ins Forum,

ich habe da mal eine saublöde Frage:

Bisher habe ich den Osmoseprozess immer so verstanden, dass bei "normalen" GFK - Booten Wassermolekühle im Unterwasserschiff von außen durch das Gelcoat ins Laminat eindringen ... richtig?

Bei den Dehlyas müssten demnach durch den Wasserballasttank die Wassermoleküle von außen und von innen im Unterwasserschiff ins Laminat eindringen ... richtig?

Nun habe ich es umgekehrt auch so verstanden, dass durch das trockene Überwintern die Wassermoleküle vom Laminat durch das Gelcoat wieder nach außen entfleuchen, der Rumpf trocknet also wieder aus.
Dieser umgekehrte Prozess soll die Osmosegefahr erheblich mindern !

Was passiert denn nun eigentlich, wenn die Dehlyas außen mit Gelshild & Co. versiegelt werden?
Wohin sollen die Wassermoleküle im Winter entfleuchen?
In den dann leeren aber immer feuchten Wasserballasttank doch wohl kaum - oder?

Bin mal gespannt auf Eure Meinung.

Grüße
Ventix
Zuletzt geändert von Ventix am Dienstag 20. September 2011, 05:50, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße

Ventix
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Dödel
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Re: Ist das Osmose???

Beitrag von Dödel »

Richtig,

lieber Ventix.
Aber Wasser an sich zieht auch ins Epoxy, nur nicht so viel und ohne Bildung von Säuren.

Wer Osmose hat, sollte schleunigst Pläne schmieden den Wasserballast zu schließen.

Bei Osmose löst sich der Kunststoff auf. Es entstehen Säurenester, die durch Wasseraufnahme ihre Säure-Konzentration vermindern wollen. Diese Volumenzunahme sieht man als die Beulen.
Werden die Beulen größer, entseht mehr Säure durch weiträumigere Zersetzung des Kunststoffes ...

Aber, frag mich nicht, wie das mit dem Austrocknen ist. An sich bildet sich der bereits zersetzte Kunststoff nicht wieder zurück. Die Zersetzung wird ein dauerhaftes Loch im Werkstoffverbund hinterlassen.

Nachdem mich mein Stock kaum halten kann:
Nie wieder eine Osmosesanierung, lieber ein Hausbau von dem man auch etwas hat, der eine echte Wertschöpfung ist.
Zur Zeit schiebe ich eine regelrechte Bugwelle von wichtigen aber liegen gelassenen Dingen vor mir her.
Eine Osmosesanierung ist nur robusten Naturen zu empfehlen.

Die auf der Packung versprochene Schichtdicke Epoxy habe nie erreicht. Das bedeutet in der Summe mehr Quadratmeter um auf 600µ ( 0,6mm, dick wie das Gelcoat ) zu kommen, genau: 2,3 mal mehr Quadratmeter Unterwasserschiff als versprochen waren aufzutragen.

Das Problem Osmose erkennt man an den Blasen. Angeblich kann man sich ab dann noch 5 Jahre Zeit lassen. Nur, ins Innere des Wasserballastes kommt man so gut wie garnicht.
Über die 5 Jahre hinaus wird die Sanierung immer teurer. Passiert nix, dürfte der Rumpf in ca. 20 Jahren reif für den Schrott sein.


Peter
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